Auszug aus WG - Fixkosten(Strom, I-net,..) weiter verlangen?

[nitrouz92]

Hallo,

gleich vorweg: Es geht nicht um meinen Auszug, ich bleibe hier noch wohnen

Also folgendes:

Wir sind eine 4er-WG und eine Mitbewohnerin wird nun ausziehen, da das WG-Leben nichts für sie war. Das ganze läuft hier über Vermieterin, bzw. Maklerin. Laut Mietvertrag hat sie (wie jeder andere hier auch) 3 Monate Kündigungsfrist. D.h. wenn bis einschließlich August kein Nachmieter für ihr Zimmer gefunden wird, muss sie solange auch noch Miete an die Vermieterin weiterzahlen. Falls früher jemand neues gefunden wird, ist die Vermieterin natürlich so "kulant", dass sie nur bis Datum des Einzugs noch Miete zahlen muss.

Jetzt frage ich mich, wie das nun mit Fixkosten, wie z.B. Strom und Internet, laufen soll. Diese Kosten sind nicht in der Miete drin, sondern zahlen wir logischerweise selbst. Ist es denn rechtens/angemessen, wenn wir für die 3 Monate bzw. solange bis eben ein neuer Mitbewohner gefunden wurde weiterhin ihren Anteil an den Kosten verlangen ? Schließlich steht sie ja noch im Mietvertrag drin und könnte theoretisch noch bis Ende August hier wohnen, außer natürlich es wird vorher schon ein Nachmieter gefunden.

Ich will jetzt nicht "asozial" wirken, aber immerhin würden wir dann auf den Kosten sitzen. Im schlimmsten Fall könnte es ja sonst passieren, dass 3 Leute auf einmal ausziehen wollten und einer alleine dann auf den Kosten sitzt.

Vielen Dank für Vorschläge eurerseits

 

[Pleitgengeier]

Strom ist verbrauchsabhängig, das zählt nicht zu den fixkosten. Wenn sie nicht mehr hier wohnt, braucht sie auch keinen Strom (außer es läuft zB ein Kühlschrank in ihrem Zimmer weiter)

Internet ist natürlich zu den Fixkosten zu zählen, das würde ich auch weiter verlangen.

 

[badboyoli]

Wenn das Fix vereinbarte monatliche Kosten sind, muss sie diese selbstverständlich bis zur Beendigung des Mietvertrages zahlen.
Natürlich steht ihr dann aber auch eine evtl. Rückerstattung zu, da sie ja ab Auszug weder Strom noch Wasser verbraucht hat. Das muss aber separat abgerechnet werden. Wie das jetzt genau in einer WG ausschaut, bzw wie diese Abrechnung auf die einzelnen Mitbewohner umgelegt wird, kann ich dir nicht sagen.

 

[nitrouz92]

In der Theorie sind Stromkosten verbrauchsabhängig, das ist ja soweit richtig. Aber trotzdem zahlen wir monatlich eine Abschlagsrechnung immer in der gleichen Höhe. Bis jetzt haben wir diesen Betrag immer durch 4 geteilt, weil es einfach zu umständlich wäre, den Stromverbrauch von jedem einzelnen zu berechnen.

Der Teil mir der Rückerstattung ist natürlich selbstverständlich, sofern es eine gibt. Letztes Jahr hatten wir noch eine Nachzahlung.

Also: Internetkosten auf jeden Fall verrechenbar und Strom dann auch?

 

[1Bratwurstbitte]

Normalerweise meldet man ja, wenn man eine Wohnung verlässt die Zähler ab und meldet sich bei einem neuen Versorger an. Da es aber eine WG ist, gestaltet sich das ein wenig schwierig.
Eigentlich läuft es ja so ab, dass man jedes Jahr eine Abrechnung vom Vermieter bekommt, in der alle Kosten aufgeschlüsselt sind. Da kommt es dann darauf an, ob der Vermieter für Strom und Gas auch direkt in Vorkasse geht, oder ob ihr das mit den Versorgern selbst regelt. Regelt ihr das selbst, brauch sie ja dann theoretisch im Folgemonat nach dem Auszug den Abschlag für Strom und Gas nicht mehr bezahlen.
Denn Strom / Gas und Wasser werden zu 95% immer 50% Verbrauchs und 50% Gebrauchskosten abgerechnet, deswegen brauchst du dir keine Gedanken darüber machen, dass die verbliebenen WG Mitglieder jetzt mehr Grundgebühr zahlen müssen. Sinkt der Verbrauch, sinken auch automatisch die Verbrauchskosten und somit auch die Gebrauchskosten. Das kommt aber immer auf den geschlossenen Vertrag mit dem Versorger an!

In jedem Fall muss die ausziehende Person die Nebenkosten ( Nicht Energiekosten! ) der Wohnung dann noch bis Ende des Mietverhältnisses tragen ( Es sei denn, es wurde ein Nachmieter gefunden, und die Monate überschneiden sich ).

Bei den Energiekosten kann ich euch nur empfehlen einmal in den Keller zu den Zählern zu gehen, die Zählerstände am Tag des Auszuges ab zu lesen und das dann Ende des Jahres mit der Abrechnung zu verrechnen. Dabei ist es wichtig, dass ihr die Grundgebühr in Monate aufteilt und dann der Mitbewohnerin die Grundgebühr nur anteilig für die Monate berechnet, die sie auch tatsächlich in der Wohnung verbracht hat. Die Kw/h die von ihr verbraucht wurden, kann man allerdings nur vernünftig berechnen, wenn sie schon in der WG lebte, als die letzte Abrechnung kam. Hat sie das nicht getan, müsst ihr euch halt einigen und bis zu ihrem Auszug durch x.Personen die in der Wohnung leben teilen.

Die Kosten für das Haus wie Versicherung, Grundsteuer Instandsetzungen oder Wartungen von Einrichtungen werden dann am Ende des Jahres in einer Rechnung zusammen gefasst.
Da müsst ihr halt schauen, wie der Vermieter das aufschlüsselt. Entweder schlüsselt sie das nach qm auf, oder nach Bewohner.
Es wäre wichtig zu wissen, ob bei euch nur eine einzige Person das Geld einsammelt und dann an die Vermieterin weiterleitet, oder ob jeder von euch eine gesonderte Rechnung bekommt.

Bekommt jeder eine gesonderte Rechnung, ist es Sache der Vermieterin, sammelt einer die Kohle ein und die Wohnung wird als ganze Einheit in Rechnung gestellt, müsst ihr das selbst berechnen und der Auszieherin in Rechnung stellen.
Sie zahlt Nebenkosten bis Ende des Mietverhältnisses, ihr führt das an die Vermieterin ab und wenn ihr die Abrechnung bekommt, schlüsselt ihr das wie erwähnt in 12 Monate auf, berechnet ihre Wohnzeit in Monate und stellt dann entweder eine Rechnung für eine Nachzahlung oder zahlt ihr zuviel Bezahltes zurück.

Hört sich komplizierter an als es ist.
Wichtig ist halt nur, dass man nur die Kosten weiter verlangen kann und sollte, die auch Bestandteil des Mietvertrages sind.

 

[nitrouz92]

Thema Mietvertrag: Jeder hat je einen Mievertrag für sein Zimmer inkl. gemeinschaftliche Räume (Küche, Bad, etc.). D.h. wenn eine Person auszieht, haben wir keine höheren Mietkosten. Dies hat die Vermieterin "abgesichert" (wenn man das so sagen kann), indem sie die3 Monate Kündigungsfrist eingefügt hat.

Der geschlossene Vertrag mit dem Stromanbieter besteht mit uns. Die Vermietrein hat damit rain gar nichts zu tun, da wir uns darum selbst kümmern müssen. Für Strom bekommen wir aber jeden Monat eine Einzelrechnung mit einer Pauschale. D.h. selbst wenn (z.B. in den Semesterferien) niemand hier ist und der Strom komplett abgeschaltet wurde, müssen wir für diesen Zeitraum vorerst(!) die Kosten zahlen.

Bei Internet und Telefon verhält es sich logischerweise auch so.

 

[Munro]

Nebenkosten werden weiter mit der Miete bezahlt, Rückzahlung oder Nachzahlung gibt es dann mit der Jahresabrechnung. GEZ, Internet, Wasser, Strom und Gas solange sie es nutzen kann und nicht bereits ausgezogen ist. Zählerstände notieren ist eine gute Idee, falls es unerwartete Rückzahlungen oder Nachzahlungen gibt, die verrechnet werden sollten. Mehr als ein paar Euro pro Person werden es dabei allerdings kaum werden, da könntest du dir mal die Frage nach Kosten und Nutzen der Aktion stellen. Vermutlich hattet ihr im Winter deutlich geringere Heizkosten; hattet ihr die Jahresabrechnung dafür noch nicht, wäre es u.U. lohnenswert, einfach die Klappe zu halten, hier ein paar Mehrkosten in Kauf zu nehmen und mit Minderkosten dort auszugleichen.

 

[nitrouz92]

GEZ, Internet, Wasser, Strom und Gas solange sie es nutzen kann und nicht bereits ausgezogen ist

Theoretisch könnte sie es ja noch nutzen, da ihr Mietvertrag erst Ende August ausläuft, sie somit noch Mieterin ist. Die Schlüsselabgabe ist auch noch nicht erfolgt, also hat sie auch noch Zugang zu der Wohnung.

 

[Munro]

Dann schlage ihr das vor. Ich würde an deiner Stelle nur weitestgehend darauf verzichten, wegen am Ende vielleicht 10 bis 20 Euro, die ihr jeweils ihr schuldet oder sie jeweils euch, mit dem Paragraphen-Suchen und Rechnen zu beginnen. Wie gesagt, wenn ihr für eure Heizung selbst bezahlt und es noch keine Abrechnung gab, wäre es vermutlich sogar eher in ihrem Interesse, auf Genauigkeit zu achten. Aber vielleicht sind ihr die paar Euro auch egal.

 

[vtepes]

Der geschlossene Vertrag mit dem Stromanbieter besteht mit uns. Die Vermietrein hat damit rain gar nichts zu tun, da wir uns darum selbst kümmern müssen. Für Strom bekommen wir aber jeden Monat eine Einzelrechnung mit einer Pauschale. D.h. selbst wenn (z.B. in den Semesterferien) niemand hier ist und der Strom komplett abgeschaltet wurde, müssen wir für diesen Zeitraum vorerst(!) die Kosten zahlen.

Bei Internet und Telefon verhält es sich logischerweise auch so.

Was heisst denn "mit uns"?
Im Vertrag wird doch sicher jeweils nur eine Person drin stehen, und die Kosten werden dann geteilt.

Ich will jetzt nicht "asozial" wirken, aber immerhin würden wir dann auf den Kosten sitzen. Im schlimmsten Fall könnte es ja sonst passieren, dass 3 Leute auf einmal ausziehen wollten und einer alleine dann auf den Kosten sitzt.

Jo, und eine Person verbraucht weniger Strom als drei (aka. kann den Abschlagsbetrag verringern) und hat dann auch den Luxus (l0l) die Internet-Leitung für sich alleine zu haben.
Kann mich den anderen Postern nur anschliessen - würde da jetzt nicht wegen nem 10er im Monat gross Bürokratie anfangen.

 

[nitrouz92]

Was heisst denn "mit uns"?
Im Vertrag wird doch sicher jeweils nur eine Person drin stehen, und die Kosten werden dann geteilt.

Ist richtig. Ich bin derjenige, der drin steht und ich darf dann auch das Geld einsammeln, was manchmal leider etwas dauert.

Jo, und einer verbraucht auch i.d.R weniger Strom und hat dann den Luxus (l0l) die Internet-Leitung für sich alleine zu haben.

Sachen wie Kühlschrank, Herd, etc. Laufen trotzdem. Normal gucken wir auch oft zusammen Fernsehen, d.h. ob jetzt einer oder 4 davor sitzen ist von den Kosten gesehen gleich. Und Internet-Leitung für sich alleine zu haben bringt auch nicht viel, da wir hier sowieso Kabel mit 100Mbit haben. Da macht sich das dann z.B. bei Online Spielen, oder normalen Surfen im Internet auch nicht wirklich bermerkbar.

 

[engel_gabriel]

Was habt ihr denn vereinbart? Darauf kommt es an. Habt ihr vereinbart, zu zahlen, solange sie dort wohnt oder solange sie dort das Zimmer gemietet hat? Hat sie überhaupt schon verkünden lassen, dass sie nicht mehr zahlen will? Erst dann musst du dir Gedanken machen.

Ich würde das ganz pragmatisch angehen und bestmöglich bei der Nachmietersuche helfen, damit diese Situation gar nicht entsteht. Solltet ihr trotzdem in die Situation kommen, dass ihr unterschiedlicher Meinung seid, wer wie viel zahlen muss, ohne dass ihr vorher eine eindeutige Vereinbarung getroffen habt, würde ich versuchen, mich irgendwo in der Mitte zu einigen.

 

[Munro]

Kühlschrank verbraucht vor allem Strom zum Kühlen von Einkäufen und beim Öffnen, und wenn ihr weiterhin kocht und fernseht, was hat das mit ihr zu tun? Normale finanzielle Risiken im Leben, in deinem Fall sogar mehr als überschaubar, eher geradezu nichtig. Du könntest dich auch über ein freies Zimmer für euch freuen, in dem ihr Party feiern könnt, sobald sie ausgezogen und bevor jemand anderes eingezogen ist. Oder darüber, dass das Bad häufiger frei ist, ohne dass irgendjemand von euch dafür nennenswert mehr bezahlen müsste, wie das in anderen WGs mit gemeinschaftlichem Mietvertrag oder Untervermietung der Fall ist.

 

[BurnerR]

Ich find das recht klar. Sobald sie tatsächlich ausgezogen ist zahlt sie noch für das, was auch tatsächlich an Kosten entsteht.
Auf keinen Fall ist es angemessen, dass sie noch Strom zahlen soll den sie gar nicht verbraucht.

D.h. wenn eine Person auszieht, haben wir keine höheren Mietkosten.

Sei froh, dass das so geregelt ist.

Im schlimmsten Fall könnte es ja sonst passieren, dass 3 Leute auf einmal ausziehen wollten und einer alleine dann auf den Kosten sitzt.

Das ist dein Risiko, ja. Das Geld würdest du am Ende zurückkriegen aber erstmal musst du das dann hinblättern.

Dies hat die Vermieterin "abgesichert" (wenn man das so sagen kann), indem sie die3 Monate Kündigungsfrist eingefügt hat.

Das ist gesetzlich so vorgeschrieben.


Also im wesentlichen das was Munro schreibt.
Ich fände es geradezu dreist Geld für Strom von ihr zu verlangen für die Zeit die sie bereits ausgezogen ist.

 

[nitrouz92]

Hat sie überhaupt schon verkünden lassen, dass sie nicht mehr zahlen will? Erst dann musst du dir Gedanken machen.

Noch nicht, wir haben sie darauf auch noch nicht angesprochen. Vorher wollte ich eben erst Meinungen einholen, ob es denn i.O. wäre, wenn wir ihren Anteil einfordern.

Ich würde das ganz pragmatisch angehen und bestmöglich bei der Nachmietersuche helfen.../QUOTE]

Problematik dabei ist, dass das ganze mehr oder weniger über Vermieterin/Maklerin läuft. D.h. die Maklerin hat auf Ihrer Homepage und auf Immobilienscout24 ein Inserat für diese WG, Intressenten melden sich bei ihr und wenn das Finanzielle dann passt und der/die Intressent/in "seriös" genug wirkt, gibts ne Besichtigung inkl. etwas Zeit zum Kennenlernen bei uns. Dann dürfen wir der Vermieterin mitteilen, ob wir uns vorstellen könnten mit dieser Person zusammenzuleben oder eben nicht. Allerdings dauert es bei uns dadurch etwas länger mit der Nachmietersuche, da man als Student eher auf WG-Gesucht o.ä. sucht.

@Munro: Parties in Ihrem Raum wird eher schlecht, da bietet sich das Wohnzimmer doch besser an

@BurnerR: Und wie sieht es dann mit Internet-Kosten aus. Die berechnen sich ja nicht nach Nutzung und die zahle ich in den Semesterferien ja trotzdem weiter.

 

[BurnerR]

Die Kosten für Internet fallen tatsächlich an, da ist es angemessen wenn sie ihren Anteil noch mitzahlt.
Sie ist quasi noch ganz normal Mieterin in der Zeit, nur das sie kein Strom, Wasser etc. verbraucht und damit auch nicht zahlt.

 

[nitrouz92]

Ok, dann werden wir denk ich Kosten für Internet weiter verlangen und strom halt vorerst mehr bezahlen. Danke für eure Hilfe bei dieser Entscheidung

 

[Abul]

Also beim Telefonanschluss sieht es so aus, das Du im Vertrag als einzelperson stehst und für den mntl. Betrag aufkommen musst. Wie das geschieht ist dem Vertragspartner egal, hauptsache er bekommt die Kohle. Hab ihr da schriftlich noch einen "untervertrag" intern in der WG für den Telefonanschluss? Ansonsten muss sie da garnix zahlen, wenn sie auszieht, außer sie macht es Freiwillig.

 

[nitrouz92]

Also beim Telefonanschluss sieht es so aus, das Du im Vertrag als einzelperson stehst und für den mntl. Betrag aufkommen musst. Wie das geschieht ist dem Vertragspartner egal, hauptsache er bekommt die Kohle. Hab ihr da schriftlich noch einen "untervertrag" intern in der WG für den Telefonanschluss? Ansonsten muss sie da garnix zahlen, wenn sie auszieht, außer sie macht es Freiwillig.

Nach der Begründung bräuchten die anderen Mitbewohner ja gar nichts an mich zahlen, da es ja auf meinen Namen geht. Untervertrag gibt es diesbezüglich nicht, da es bis jetzt immer geklappt hat, dass ich das Geld bekommen habe.

 

[Abul]

Geht ja auch um die rechtliche Situation. Wenn ich z.B. einziehen würde und kein Internet/Telefon benötige und es nicht nutze, mit welcher begründung möchtest du Geld von mir? Du hast den Vertrag abgeschlossen und du musst ihn erfüllen. Und ja, die anderen könnten einfach nichts mehr an dich Zahlen, in bezug auf den Telefonanschluss. Ich würde das immer alles Vertraglich festhalten. Gibt immer schwarze Schafe.