Da wüsste ich jetzt nicht, was eine Legalisierung groß daran ändern sollte? Alkoholkranke sitzen bei mir in der Stadt immer vorm selben Dönerladen und sind auch sonst untereinander weiterhin gut vernetzt, bzw. suchen sich die Orte, an die sie gehen, danach aus, ob sie dort Alkohol trinken können oder nicht.
Ich trinke gerne Alkohol, aber eben nur mit meinen Freunden, um dann Feiern zu gehen.
Ist durch die Legalität auch kein Problem.
Gern bei mir oder den Freunden oder in einer Bar oder sonstwo.
Viele Kiffer, die ich die letzten Jahre kennen gelernt habe, versorgen sich mitunter auch gegenseitig mit dem Zeug, weil der eigene Dealer gerade ne Flaute hat oder nicht so gut ist und man dann zum Dealer des anderen Wechselt oder ähnliches.
So kommt man über die Droge näher zusammen, nicht unbedingt wegen Gemeinsamkeiten.
Dann ist es eben nicht so leicht, auf jede Hausparty nen Joint zu ziehen, im Freien ist es auch nicht immer angesagt, in einer Bar meist erst Recht nicht.
Also trifft man sich auch gerne mal privat, die Beziehung wird intensiver von der Häufigkeit her, nicht aber von der Innigkeit. Vielleicht bringt dann auch wer nen anderen mit, der Bock auf Kiffen in Gesellschaft hat usw.
Schon hat man seinen Mikrokosmos. In diesem kann man dann noch weiter rutschen oder vielleicht auch nicht, auf jeden Fall hat man ein kleines, relativ geschlossenes System, in dem das Kiffen (oder auch anderer illegaler Konsum) eher locker gesehen wird.
Und redet sich ein, dass alles ja noch im Rahmen ist.
Besonders, wenn man über den Dealer noch andere Konsumenten mal kennen gelernt hat, die wirklich schon tief gesunken sind und gegen die man noch ganz normal wirkt, zumindest aus der eigenen Sicht.
Das gibt es bei legalen Drogen auch, wie du schon beschrieben hast, aber eben eigentlich nur bei denjenigen, die tatsächlich schon ziemlich weit unten sind und deren Lebensmittelpunkt der Späti um die Ecke ist.
Bei illegalen Drogen rutscht man in diese homogene, von der Droge bestimmten Szene wesentlich leichter, selbst, wenn man den Konsum eigentlich tatsächlich noch im Griff hat.
Aber dann halt schnell die Kontrolle verlieren kann, wenn die Verabredungen eben nicht auf wirklicher Freundschaft aus gemeinsamen Interessen bestehend basiert, sondern auf den gemeinsamen Konsum.
Das erlebe ich tatsächlich gerade wieder und es ist nicht das erste Mal.
Mehrmals wurden dann sogar aus zwei Typen, die sich sonst gegenseitig gedisst hätten oder vor dem Bekanntwerden dieser Gemeinsamkeit sogar haben aus deren Sicht plötzlich angeblich gute Freunde. Und, wie gesagt, es kotzt mich gerade an. Besonders, weil eben gesagt wird, ich übertreibe.
Keine Ahnung, ob das eine Übertreibung ist, wenn schon vor der Arbeit bzw. Schule bei der anderen aus der Clique nen Joint gezogen werden muss und das dann auf 8-10 Stück am Tag ansteigt und dann am Ende des Geldes noch so viel Monat über ist (diesen Spruch kann ich auch nicht mehr hören, weil zumindest ich ihn in der Hauptsache von Drogenkonsumenten höre).