Wow, wie man von der News, dass ein Paketlieferdienst bald nicht mehr zur Haustür, sondern nur noch zu Packstationen, liefern möchte, zum Thema Onlineversandhandel oder gar Grammatik und Rechtschreibung oder Mac Donalds kommt, ist mir schleierhaft.
Zunächst mal ist online oder katalog Versandhandel nicht Lieferdienst. Amazon (noch), Otto, etc sind Händler, die Ware verkaufen. Die benutzen aber bestehende Infrastruktur bzw. externe Unternehmen, um die Ware liefern zu lassen. Wie gesagt, bei Amazon ist das noch so. Zumindest bei denen ist bekannt, dass sie eigene/neue Transportwege etablieren möchten, um eben den Versand zu beschleunigen. Vorstellbar wäre das eben mit einem eigenen Lieferdienst oder speziellen Vertragspartnern. Jedenfalls können aktuelle Händler auch nur auf das zurück greifen, was da ist, Post, UPS, etc. Die Infrastruktur eigenen Warentransport anzubieten, haben die meisten Unternehmen nicht.
Zum Thema Quelle:
Quelle hatte neben dem Katalog eben auch eine online Plattform gehabt. In so fern war der Unterschied zu anderen online Händlern eigentlich nur, dass sie eben auch über die Kataloge auch eine Kundengruppe angesprochen haben, die eben nicht online bestellen. Soweit ich weiß, hatte Quelle allerdings auch ein paar Läden, oder? Zumindest meine ich mich zu erinnern, wenn auch unscheinbare, Läden gesehen zu haben, damals.
Sie hatten eben mehr Distributionswege, als andere Versandhandelsunternehmen, aber letztlich waren sie nur eines von vielen.
Zum Thema "gewisse Elektronikläden":
Natürlich kann Versandhandel günstiger arbeiten, als klassische Märkte.
Beim Versandhandel brauchst du ein gutes Warenwirtschaftssystem, eine Verwaltung und deine riesigen Lager, die Plattform als Verkaufsraum kostet dich im Großen und Ganzen nahezu nichts mehr, das schafft ein gut organisiertes Warenwirtschaftssystem aus sich heraus (bzw WW und Verkaufsplattform sind stark integriert).. Das wars aber auch schon. Beim klassischen Markt hast du eben das "Problem", dass du Geschäftsräume brauchst (wenig nutzbarer Platz, teuer), du brauchst Verkaufspersonal und eben die ganze Geschäftsausstattung etc. Dieser ganze Overhead kostet jede Menge Geld und bringt erst mal keinen "Mehrumsatz".
Der Versandhandel kann also wesentlich günstiger verkaufen, als der klassische Markt.
Zusätzlich werden durch den Versandhandel die klassischen Märkte belastet. Der Kunde geht in den Laden, lässt sich dort von Fachpersonal beraten, schaut sich die Produkte an, testet sie ggf. (auch Testprodukte wurden irgendwann mal gekauft/bezahlt!). Damit verursacht er für den Laden erhebliche Kosten. Statt dann dort zu kaufen, geht der Kunde dann nach Hause und bestellt im Internet. Während der Laden als lediglich Ausgaben hatte, hat der Versandhändler sich diese gespart und lediglich die Einnahmen durch den Verkauf zu verbuchen.
Dass gewisse Läden unabhängig davon trotzdem mit überzogenen Preisen, Lockangeboten etc. den Kunden übers Ohr hauen wollen, steht natürlich außer Frage.
Man nehme nur mal Mediamarkt, der just zu Rabattaktionen Preise so stark anhebt, dass man trotz Rabatt mehr zahlt, als regulär.
Montag: TV Modell xY 300Euro
Dienstag: 20% auf alle TV Geräte, Modell xY 400Euro -20% Rabatt = 320Euro
Dass du bei Mediamarkt auch kein Fachpersonal findest, kommt natürlich noch dazu. Entweder der Mitarbeiter ist nicht "von dieser Abteilung" (und scheinbar auch sonst keiner) oder dir wird so ein Unfug erzählt, dass du nur noch überlegst, ob du eher dem Mitarbeiter oder dem in der Bibel geschriebenen Wort Glauben schenken solltest.
Auch wenn ich hier Mediamarkt im Speziellen genannt habe, vielleicht weil ich, seit es diesen Laden gibt, nur negative Erfahrungen damit gemacht habe, heißt das natürlich nicht, dass Mediamarkt der einzige ist, der das so macht.