In Ordnung sind die Jobs bestimmt nicht, ich meine nur, dass es nichts nützt, sie den Leuten wegzunehmen, weil sie dann vom Regen in die Traufe kommen.
Faire Löhne, ich denke, sowas gibt es nicht. Marx hatte sich die vernünftige Gesellschaft so vorgestellt: "Jedem nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten."
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Das ist aber nicht in jedem Land so.
Ein Glück leben wir hier in Deutschland in einem Land das eine soziale Absicherung hat, wenn man arbeitslos wird muss man eben nicht verhungern wie vielleicht in den angesprochenen Beispielen in China usw.
Ich bleibe dabei. Wenn ein Geschäftsmodell nur funktioniert in dem es Arbeiter ausbeutet (und nichts anderes ist ein 3€ Lohn hier in Deutschland) dann hat es keine Daseinsberechtigung.
Auch mal weiter denken was dem Staat für zusätzliche Kosten enstehen durch solche Billigjobs.
Die Leute müssen aufstocken, zahlen kaum Steuern, zahlen kaum in die Rentenkasse, erhalten später kaum Rente.
Zudem, das Schreckgespenst dass bei Einführung eines Mindestlohns von 7,50€-10€, der grade mal effektiv dem Hartz4 Satz entspricht, dann auf einmal alle, oder sogar viele, arbeitslos werden sollte man mal stecken lassen.
Zum 100. mal. Diskutieren kann man viel.
Es kann aber nicht richtig sein, dass hier Leute in Deutschland leben und arbeiten und mit 3-4€ die Stunde heimgehen.
Egal unter welchen Voraussetzungen kann das nicht richtig sein.
Vor allem da es in vielen Bereichen der Dauerzustand sein dürfte, und eben keine kurzfristige Übergangslösung.
Viele der Leute die hier so gegen einen Mindestlohn wettern würden für 7,50€ Brutto die Stunde nicht arbeiten gehen.
Und von wegen "Jedem nach seinen Bedürfnissen, jeder nach seinen Fähigkeiten."
Klar, daher werden unterschiedliche Jobs auch unterschiedlich bezahlt, das ist auch völlig richtig so.
Allerdings verstehe ich nicht wie man mit diesem Satz dann die Ausbeutung von Leuten gut heißen will die vielleicht einfache Arbeit machen, aber trotzdem einen Beitrag leisten.
Wenn die Blumenverkäuferin von ihrer Chefin mit 3,50€ Netto abends nach Hause geschickt wird, und die Chefin nicht mehr bezahlen kann, dann hat sie entweder nicht genug Arbeit und braucht keine Angestellten, oder es läuft in ihrem Geschäftsmodell was schief.
Es kann einfach nicht sein, dass Geschäftsmodelle gieriger, unsozialer und nur auf Gewinnmaximierung ausgelegter großer Firmen von ausgebeuteten Billiglohnarbeitern finanziert wird.
Es kann auch nicht sein, dass das schlecht Geschäftsmodell unsozialer Chefs vom Angestellten getragen wird der für einen Hungerlohn dort arbeiten muss.
Letzen Endes fällt das immer auf den Staat und damit jeden Einwohner zurück, da dieser dann für die entstehenden Kosten aufkommen muss wenn der Billigarbeiter am Monatsende nichts mehr hat oder kaum Rente bekommt.
Zusätzlich gehen so viele Steuereinnahmen flöten.
Wer dann argumentiert er gäbe nur Billiglohn oder Arbeitslosigkeit, weil alle ihre Billiglöhner entlassen müssten, der hat es nicht kapiert.
Die meisten Firmen wirtschaften auf maximalen Gewinn.
Sie werden nicht alle Billigarbeiter entlassen, sondern sie werden viele dieser Arbeiter besser entlohnen und dadurch vielleicht weniger Gewinn machen.
Vielleicht deshalb, weil ein gut bezahlter Arbeiter auch produktiver ist.
Zudem, wir haben hier auch ein demographisches Problem.
Das lösen wir sicherlich nicht indem wir den Menschen wenig Zukunftsoptimismus bieten.
Und zu einem optimistischen Blick in die Zukunft und zu einer Familienplanung gehört nun mal die Tatsache dass man von seinem Vollzeitlohn leben können sollte.
Oder heute: Ein Dauerarbeitsloser bräuchte eigentlich viel Geld, weil er viel Zeit hat, es auszugeben. Ein Manager mit 14-Stunden-Tag bräuchte eigentlich wenig Geld, weil er keine Zeit hat, es auszugeben.
das ist dein Luxusdenken.
Darum geht es aber doch gar nicht. Für 7.50€ - 10€ Mindestlohn wird keiner reich.
Es geht um die Mindestsicherung.