die motivation für terroranschläge und "amokläufe" ist immer und ausschließlich
Die Motivation ja, nicht die Zielsetzung. Beim Amoklauf (eigentlich falsch, denn wir reden hier von Shootings, das hat nichts mit Amok zu tun) geht es um Rache. Rache ist ein persönliches Motiv, Richter will man daher immer persönlich sein. Sprengstoff "nimmt" die direkte Vollstreckung als Teil des eigenen Richterspruchs, und ist ungezielt, nimmt also die direkte Einflussnahme weg. Ein Shooter will aber, dass er selbst die "Schuldigen" richtet, daher ist Sprengstoff (bis auf wenige Ausnahmen) die falsche Vorgehensweise. Zudem hat der Shooter wenig Interesse daran, allen Menschen Angst voreinander einzuflößen - er will meist nur selbst respektiert/gefürchtet werden. Was die anderen tun, ist ihm herzlich egal.
Terroristen hingegen wollen das, was ihr Name bereits aussagt: Terror (d. h. Angst) sähen. Das geht schlecht, wenn den Leuten bewusst ist, dass sie nur nach Leuten mit Waffen Ausschau halten müssen, um sicher zu sein. Es ist wesentlich effektiver für die Zielsetzung des Terroristen, jeden Alltagsgegenstand zur potentiellen Gefahr werden zu lassen in den Köpfen seiner Opfer. Auto? Autobombe. Fahrrad? Sprengstoff im Rahmen. Rucksack? Bombe. Dicke Jacke? Selbstmordattentäter... Der Mensch sieht durchschnittlich 2-3x pro Tag jemanden mit Waffe, meist sind das Polizisten, also ein geringes Gefährdungspotential. Der durchschnittliche Mensch sieht aber tausende Autos und hunderte Rucksäcke pro Tag, im Winter auch noch hunderte dicker Jacken. Was glaubst du, was die Menschen mehr psychisch zerlegt? Einmal am Tag plötzlich jemanden mit Waffe sehen (TERRORIST!!! AAAAAH!!!!), oder hunderte Male theoretische Gefahren (Autobombe? Puh, doch nicht. - Autobombe? Puh, doch - DICKE JACKE!).
Daher nutzen Terroristen Sprengstoff und Shooter Waffen. Es liegt im Ziel, nicht in der Motivation.
und nochmal: das ist ein unzulässiger vergleich! der schaden/missbrauch geht von einem kleinen bruchteil aller waffen aus, die überwältigende mehrheit wird ohne irgendwelche vorfälle bestimmungsgemäß benutzt
Eine Waffe bestimmungsgemäß nutzen ist - per Definition - sie zum Töten/Verletzen einzusetzen. Bei der AR-15, um die es in den USA meist geht, überwiegt ersteres. Sind übrigens nicht meine Worte, sondern die eines US-Army-Veteranen:
https://agingmillennialengineer.com/2018/02/15/fuck-you-i-like-guns-2/
Money Quote:
Every weapon that a US Army soldier uses has the express purpose of killing human beings. That is what they are made for. The choice rifle for years has been some variant of what civilians are sold as an AR-15. Whether it was an M-4 or an M-16 matters little. The function is the same, and so is the purpose. These are not deer rifles. They are not target rifles. They are people killing rifles. Let’s stop pretending they’re not.
Mir ist ja nun klar, dass dieses Thema deutlich kontrovers ist und das viele absolut kein Verständnis dafür aufbringen. Waffen sind halt das ultimativ böse - ein Stück Metall, direkt aus der Hölle!
Mal sehen, über meinem Bett zwei Trainingsschwerter, über meiner Couch ein Trainings-Doppelspeer, alle drei will ich mir mal fräsen lassen, aus Panzerstahl, weil stabiler und mit beständigerem Grad als das geschmiedete Pendant. Kann ich mit ihrem echten Pendant umgehen? Ja. Close Quarter zerleg ich wahrscheinlich jeden Schützen, bevor er mich einmal trifft. Und ich meine "zerlegen", weil so ein Arm nicht genug Knochen hat, um eine scharfe, 1,3 kg schwere Klinge wirkungsvoll zu stoppen. Ein Hals übrigens üblicherweise auch nicht.
Joah, ich denke definitiv, dass Waffen das Ultimative Böse sind. *SCNR*
Dazu kommen dann noch vollkommen sonderbare Behauptungen:
Es liegt an dir, die aufzuhören. Eine Bohrmaschine ist keine Waffe, also vergleich sie nicht damit. Ein Unfall ist ein Fehlschlag während bestimmungsgemäßer Nutzung, kein tödlicher Ausgang des Missbrauchs. Eine Waffe kann man nicht missbrauchen, indem man auf Menschen schießt, dafür wurde sie nämlich gemacht. Ganz anders übrigens als eine Nagelpistole, die auch Projektile (Nägel) verschießt. Ein Unfall mit einer Bohrmaschine bedeutet: Das Loch ist jetzt im falschen Werkstück (meiner Hand). Tut weh, ist scheiße, bringt mich in die Notaufnahme. Ein Unfall mit einer AR-15 bedeutet: Die Kugel steckt jetzt im falschen Menschen. Ups... wer wäre denn der Richtige gewesen, und wäre das besser gewesen?
Vergleich doch mal Schwerter mit Schusswaffen, ich glaube, da kommen wir in die richtige Richtung. Weil ein Schwert hat auch die explizite Funktion, Menschen zu töten. Warum laufen damit so wenige Leute in den USA in Schulen, erklär mir das doch mal bitte. Kleiner Tipp: Man muss damit umgehen können und braucht Nähe, die bei fliehenden Leuten schwer herzustellen ist.
Ein Schwert ist das, was man eine Verteidigungswaffe nennen kann. Davor kann jeder weglaufen, zum Angriff ist es also schlecht geeignet. Eine Schusswaffe ist eine Angriffswaffe, denn davor kann man nicht weglaufen. Kugeln sind nunmal schneller als Beine.
Der Aussage "Normale Unfälle lassen sich nicht verhindern, die mit Schusswaffen jedoch schon" kann ich nicht so recht folgen, denn wenn wir von gefährlichen Gegenständen und dem verantwortungsvollen Umgang damit sprechen, dann macht es eben im Zweifel keinen Unterschied, welcher Gegenstand unbeaufsichtig ist.
Du hast ein grundlegendes Verständnisproblem. Wir haben nicht einen Pool an Unfällen, der jährlich einfach passiert und den sich verschiedene Ursachen teilen müssen. Wir haben einen Pool an Ursachen, die mit einer gewissen, ursachengebundenen Wahrscheinlichkeit Unfälle produzieren. Je größer der Pool, desto mehr Unfälle gibt es.
Jetzt können wir Messer verbieten, dann wird es damit keine Unfälle mehr geben. Aber deine Mami kann dir halt dann auch kein Gemüse mehr kochen, beim Metzger gibts nur noch Fleisch, das auf die gewünschte Größe zusammen-verrottet ist und was einmal ordentlich verknotet ist, kann keine Sau mehr aufmachen. Aber: Tödliche Unfälle mit Messern wirds nicht mehr geben. Super. Davon gabs bislang wie viele? Kosten-Nutzen-Rechnung: Verbot von Messern ist für den Arsch.
Wir können aber auch Waffen verbieten. Dann darf ich mir meine Schwerter nicht mehr machen lassen, find ich schade, ist aber so. Trotzdem kann ich normal weiterleben, mir fehlt nix (denn meine Trainingswaffen fallen nicht unter den Waffenbegriff in Ermangelung einer funktionsfähigen Klinge). Ich kann also sogar noch meinem Sport nachgehen. Auch Schusswaffen gibts dann nicht mehr, außer für Polizei etc. Tödliche Unfälle/gezielte Tötungen mit Waffen gibts dann keine mehr. Davon gabs bislang wie viele? Kosten-Nutzen-Rechnung: Sinnvolle Lösung.
Ziel ist es, weniger tödliche Unfälle zu haben. Potentiell tödliche Dinge, die keinen sonstigen Nutzen haben, wegzusperren, wäre dahingehend eine sehr sinnvolle Lösung. Oder würdest du mir widersprechen, wenn es um... sagen wir... Giftgas geht? Ich mein, hey, wenn die Granaten einfach neben mir stehen, tun die doch keinem weh, und ganz ehrlich: nen halbes Kilo Sarin ist doch ne coole Sache - also für mich, als Chemiker, ist das schon faszinierend...
Jährlich gibt es abertausende (Schwerst)verletzte und auch Kindern werden Gliedmaßen abgesprengt - dies scheint jedoch keinen zu interessieren.
Da irrst du dich aber gewaltig. Bestell doch mal nen halbes Kilo Braunstein und nen viertel Kilo Aluminiumstaub, dazu nen Kilo Ammoniumnitrat, nen halben Liter konz. Schwefelsäure und ein Liter konz. Salpetersäure und ein bisschen Schwefel und dann darfst du die Stoppuhr stellen, wie lange es dauert, bis das SEK deine Wohnung stürmt. Also UNS wurde in der Ausbildung deutlich davon abgeraten. Wahrscheinlich reicht einer der oben genannten Stoffe schon (abgesehen von Aluminium und Schwefel), um den Kaffeetisch decken zu können.
und nochmal: das ist ein unzulässiger vergleich! der schaden/missbrauch geht von einem kleinen bruchteil aller waffen aus, die überwältigende mehrheit wird ohne irgendwelche vorfälle bestimmungsgemäß benutzt,
Die bestimmungsgemäße Nutzung eines militärischen Gewehrs besteht darin, andere Leute zu erschießen. Erklär mir mal bitte, wie du das mit bestehenden Gesetzen vereinbaren kannst. Nochmal: die AR-15 ist ein militärisches Gewehr, kein Jagdgewehr, kein Sportgerät.