Anonymous habe bereits 20.000
Twitterkonten des IS identifiziert und aus dem Netz genommen, eine Liste der gelöschten Accounts lieferten sie gleich mit.
Das Technikportal Ars Technica schreibt, dass es 4.000 Accounts einer weiteren aktuellen Anonymous-Liste im Netz überprüft habe. Darunter seien zwar zahlreiche IS-nahe Accounts gewesen, aber eben auch
Nutzer, die sich über die Dschihadisten lustig machten sowie Nutzer, die einfach nur auf arabisch kommunizierten.
Nicht nur falsche Twitter-Konten, sondern auch
falsche Informationen über geplante Anschläge wurden im Namen von Anonymous verbreitet. Der Twitter-Account OpParisIntel etwa veröffentlichte am Wochenende eine (inzwischen gelöschte) Liste mit mutmaßlichen Anschlagszielen, darunter eine Wrestling-Veranstaltung in Atlanta, eine katholische Feier in Rom und eine Technoparty in Paris.
Überhaupt haben sich in der vergangenen Woche
diverse Grabenkämpfe in der Anonymous-Szene entwickelt. Der Twitter-Account OpParisOfficial beschimpfte den Account AnonNetOpParis, bloß aus 16-Jährigen Kids zu bestehen und die Toten des Anschlags als Grundlage für falsche Nachrichten zu missbrauchen.
Ein Beispiel ist die
deutsche Facebook-Seite Anonymous.Kollektiv. Mit fast 1,5 Millionen Likes zählt sie zu den scheinbar beliebtesten Sprachrohren der Bewegung um deutschsprachigen Raum.
Beim genaueren Hinsehen aber fallen nicht etwa Meldungen über die Aktionen von Anonymous auf, sondern vor allem die politische Ausrichtung der Betreiber: Da wird gegen die "Hetze der Lügenpresse" und den "Gutmenschen-Mob", der sich gegen den Auftritt Xavier Naidoos beim ESC echauffiert hat, schwadroniert und vor "Diskriminierung der Deutschen im eigenen Land" und der "amerikanischen Kanzlerin in Berlin" gewarnt –
Aussagen, wie man sie eher auf Veranstaltungen wie Pegida erwarten würde.
http://www.zeit.de/digital/internet/2015-11/anonymous-kollektiv-is-terrorismus-bilanz