Vielleicht wären nicht nur Wochen sondern einige Jahre der Zurückhaltung gegenüber den eigenen Eltern angebracht - was auch für deine Freundin gilt. Ihr solltet euch entwickeln können, ohne unter den Eigenwilligkeiten eurer Eltern zu leiden. Da geht es dann auch gar nicht darum, ihnen irgendetwas beizubringen, sondern schlicht um Selbstschutz. Zurückhaltung ist natürlich nicht vollständiges Abbrechen des Kontakts, sondern seltener Kontakt ohne jegliche Einmischung in ihr Leben, ohne ihre Probleme lösen zu wollen; lasse dich nicht zur Parteiergreifung zwingen, ebensowenig wie zur Neutralität. Eine Nicht-Position wird das beste sein, und in ein paar Jahren sieht alles vielleicht wirklich anders aus. Hatte ich für einige Zeit auch in meinem Umfeld: Freund wollte Vater der Freundin nicht treffen, ein paar Jahre später hat es sich dann gegeben, obwohl die erste Entscheidung durchaus gerechtfertigt war und sich in der Sache nicht viel geändert hat. Es war nur lange genug kein Thema mehr, um weiterhin Grund zu sein. Das kannst du auch erreichen, eben durch Zurückhaltung, Inaktivität. Dann nimmst du und insbesondere du im Zusammenhang mit dem Problem deiner Eltern in den Gedanken deiner Eltern immer weniger Raum ein, bis es irgendwann egal ist, was mal war.
Offensive Lösungen können natürlich auch immer klappen, sind aber viel anstrengender und können auch massiv schief gehen. Die Variante Inaktivität erhält wenigstens den Status Quo.
Offensive Lösungen können natürlich auch immer klappen, sind aber viel anstrengender und können auch massiv schief gehen. Die Variante Inaktivität erhält wenigstens den Status Quo.