@Harley Quinn:
Wenn du das abschneiden vom Internet schlimmer findest als Gewalt, dann.....
Und chinesische Kinder sind so erfolgreich?
http://www.welt.de/politik/article779739/Zahl-der-Selbstmorde-auf-Rekordniveau.html
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/chinesische-schueler-auswendiglernen-sehr-gut-phantasie-ungenuegend-a-734775.html
http://www.sueddeutsche.de/bildung/drill-an-chinesischen-schulen-chinas-schueler-sollen-leben-lernen-1.1766586
Wenn man Gehorsam und Disziplin als erfolgreiche Erziehung ansieht, nicht aber selbstständiges Denken, Zufriedenheit und Persönlichkeitsentwicklung, tja dann Bootcamp statt Pädagogik.
Aber das Thema war gute und schlechte Erziehung:
Gewalt, besonders unkontrollierte Gewalt, gehört absolut nicht in die Erziehung!
Jedoch kann jedem Elternteil mal die Hand ausrutschen, Eltern sind wider erwartend auch nur Menschen.
Wichtig ist jedoch eine Aufarbeitung, wenn einem Elternteil mal so einem Missgeschick passierte.
Ich z.B. hab in meiner ganzen Jugend 3 Mal eine gescheuert bekommen.
Alle 3 mal war es mehr als verdient!
Ein beispiel war, als ich mit 12 Jahren beinah die Wohnung angezündet hätte.
Keine der 3 Schellten, hat Körperlichen Schaden hinterlassen, nicht mal einen blauen Fleck.
Es war ehr ein symbolischer Akt: "Wenn meine Eltern zu so einem Mittel greifen, muss ich diesmal wohl echt mist gebaut haben!".
Generell gilt aber, jedes Kind ist anders und wächst unter anderen Bedingungen auf.
Jedes Elternteil will andere Werte vermitteln und andere Erfolge verbuchen (wenn man mal von interessierten Eltern ausgeht)
Meine Eltern haben mir z.B. sehr viele Freiheiten gelassen. Mehr als viele meiner Freunde hatten.
Aber immer mit dem Hintergrund, dass ich erreichbar bin. Mich erklären kann und meine eigene Sicherheit gewährleisten kann.
So konnte ich mal Spontan auch mit 13-14 mal 3-4 Tage in den Urlaub fahren. Bedingung war: Ich melde mich Täglich, sage wo ich bin und habe einen Backup plan, wie ich im Notfall nach Hause komme und meine Schulleistungen leiden nicht darunter.
Das hat letzt endlich dazu geführt, dass ich viel Spaß und viele Erfahrungen machen konnte.
Jedoch waren alle Risiken weitestgehend kontrolliert und ich hatte immer die Möglichkeit mich abholen zu lassen.
Einzige Bedingung waren halt, tägliche Lagemeldung.
Ich hatte außerdem die Möglichkeit, jede Entscheidung meiner Eltern zu hinterfragen.
Zwar nicht sofort, ein NEIN hieß erstmal ein endgültiges Nein.
Aber einen oder zwei Tage später konnte ich immer Fragen, warum?
Fast immer hatten meine Eltern auch eine einleuchtende Erklärung dafür.
Worauf meine Eltern auch sehr viel Wert gelegt haben, war Bildung.
Nicht nur das ich vor der 1. Klasse fließend Lesen konnte und zumindest grob addieren und subtrahieren konnte.
Auch generelles Allgemeinwissen war meinen Eltern sehr wichtig. Wenn ich mal eine Frage hatte, die sie nicht beantworten konnten. Hatte ich spätestens einen Tag später einen ausgedruckten Artikel oder ein Buch zu dem Thema auf meinem Schreibtisch liegen.
Auch jetzt als Student, kann ich alles was entfernt mit Bildung zu tun hat, auf meine Eltern abschreiben. Mein Vater meinte dazu: "Wo kann ich mein Geld besser investieren, als in mein Kind".
Alles was bei mir schief gegangen ist, kann ich in keinster weise meinen Eltern anlasten. Missraten wurde ich erst, als ich alt genug war eigene Entscheidungen zu treffen, viele davon wider besseren Wissens, jugendliche Arroganz halt.
Den einzigen Vorwurf, den ich meinen je machen könnte, wäre das sie mir zuviel haben durchgehen lassen.
Auf der anderen Seite, kann ich mit 23 schon auf einen Erfahrungsschatz zurückgreifen, den manche 50 Jährige nicht haben.
Ich kann dafür sorgen, dass ich immer heil nach Hause komme.
Ich kann Lesen, ich kann schreiben. Ich kann mich sozialen Gepflogenheiten anpassen.
Und ich hab ein paar echt gute Geschichten zu erzählen.
Ich hab echte Freunde, ich hab die ein oder andere Freundin gehabt, ich hab ein Dach über dem Kopf, ich hab Zukunft.
Und auch heute, als Erwachsener Mann (oder Spätpubertierender 20er) Sind meine Eltern immer noch meine wichtigsten Bezugspersonen.
Das ist in meinen Augen gute Erziehung gewesen.
Was ist nun aber schlechte Erziehung?
Das ist, wenn man sein Kinde als Störsal ansieht.
Wenn man die eigene Entwicklung des Kindes negativ beeinflusst.
Wenn man als Faulheit/Dummheit das Kind einschränkt.
Wenn man es bestraft, für dinge, die natürlich und normal sind.
Beispiel hierfür ist ein guter alter Kindergarten Freund von mir.
Der hat Ärger bekommen, sobald er 5 nach 6 zuhause war, wegen 5 Minuten Verspätung gleich eine Woche Hausarrest!
Eine 3 auf dem Zeugnis, 3 Wochen kein Taschengeld (statt Nachhilfe, Lernunterstützung).
Kleine Bruder baut scheiße. Er bekommt Anschiss, da er ja aufpassen sollte.
Schläge? Tagesordnung!
Was ist aus ihm geworden? Ein Skinhead, der mehrere Anzeigen hat und diverse Nächte in U-Haft verbracht hat.
(um mal zwei Extreme zu beschreiben)