Bei der Diskussion um den Krieg in der Ukraine jetzt andere Unrechtsentscheidungen heranzuführen hilft keinen weiter. Europa hat sich lange Jahre von Russland an der Nase herumführen lassen und hat den Russen viel zu viel durchgehen lassen, aus welchen Gründen auch immer. Dabei ist egal ob es aus Abhängigkeit von Öl und Gas, Aberglaube oder welchen Gründen auch immer war. Dabei hat man das russiche Treiben mehr oder minder mit einem Schulterzucken hingenommen und vielleicht maximal den Zeigefinger gehoben. Russland hatte seine Finger in einer Mehrzahl von Konflikten in und um ehemalige sowjetische Republiken. U.a. Tschetschenien, Transnistrien, Moldau, Kasachstan und auch im Konflik um Bergkarabach und auch in Syrien hat Russland teilweise schalten und walten können, wie es denn so gepasst hat. Selbst die Krim konnte man sich ohne große Mühe einsammeln. Da hat der Westen die Füße still gehalten und nichts gemacht. Dafür hat man sich wiederum an anderen Kriegen beteiligt, die teilweise sogar völkerrechtswidrig waren.
War das falsch? Ich meine ja. Ergibt sich dadurch die Notwendigkeit jetzt weiter die Füße still zu halten, nichts zu machen und Russland weiter machen zu lassen? Ich denke nein.
Nur weil man mal falsch gehandelt hat, verbietet es einem ja nicht zukünftig, irgendwann vielleicht doch mal auf der richtigen Seite zu stehen. Auch wenn dieser Sinneswandel leider erst kommt, wenn man die konkrete Gefahr, vor der andere seit Jahren warnen, direkt vor der Tür stehen hat.
Aktuell wehrt man sich als Europa ja auch noch gegen den Anschein jetzt doch mal auf der richtigen Seite stehen zu wollen. Macron und Scholz kämpfen ja für Europa und Russland an zwei Fronten gleichzeitig, so scheint es. Macron schlägt der Ukraine vor,
Teile des Landes an Russland zu geben, damit Putin das Gesicht wahren kann , während die
EU doch Gaszahlungen Rubel erlaubt, weil einige Länder ohne Gas nicht leben können und laut weinen (ich habe dabei eine Vermutung, welches Land dabei ist). Das ganze während Scholz weltmeisterlich Gründe findet, keine Waffen zu liefern und auch
Besuche nur für Fototermine auf einmal total nutzlos findet. So mancher Teenager wäre froh, wenn er doch nur so kreativ immer neue Ausreden finden würde, um sein Zimmer nicht aufräumen zu müssen. Aktuell verdichten sich ja auch schon Gerüchte, dass man eher darauf hin arbeitet die
Ukraine dahin zu drängen Russlands Forderungen zu akzeptieren. Das fände ich eine Katastrophe, aber so sonderlich überrascht wäre ich leider nicht.
Die gleiche Diskussion wird dann vermutlich aufkommen, wenn Russland nach ein paar Jahren der Regeneration dann das gleiche mit Polen macht und Deutschland wird vermulich denken, dass man ja immer so lieb war und da dann aber wirklich Schluss wäre. Das würde man dann sicherlich auch noch Glauben, wenn der Russe dann in Berlin steht und Frankreich würde es vielleicht dann merken, wenn sie dann auch in Paris sind. So von der Verhandlungsposition her, verpielt man immer weitere Karten und hat immer weniger auf der Hand.
Hinzu kommt das Verhandlungsgeschick Russlands bzw. der Sowjetunion, die anscheinend führende politische Entscheider nie verstehen wollen, oder können.
Russland hat keinerlei Anspruch auf irgendwelche Teil der Ukraine. Punkt. Russland wird, sofern es denn mal zu weiteren Verhandlungen kommt aber eine absurde Forderung stellen (Russland will die ganze Ukraine) - in Verhandlungen wird (siehe zwei Absätze weiter vorne) dann ein Kompromiss ausgearbeitet und Russland wird vielleicht auf 25 % der irren Maximalforderung bekommen und im Westen wird man sich dafür feiern, was man doch für ein toller Verhandlungspartner ist und Russland hat am Ende trotzdem 25 % einer Fläche, für die es keinen Anspruch gibt.
Insgesamt ist das auch für zukünftige Konfliksituationen eine verheerende Sache, denn gerade dieses rumeiern und dann am Ende doch immer wieder von den Prinzipien abzurücken, zeigt halt, dass am Ende doch nichts in Stein gemeißelt ist. Besser kann es für die Warlords auf der Welt doch nicht laufen, wenn der gegenüber eh immer abrückt von seinen Zielen.
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Ich hatte mich aus anderen Gründen bei dem Thema ein bisschen rausgenommen und hier lange nicht mehr reingeschaut. Ich habe mich jetzt durch die letzten 2-3 Wochen durch den Thread gelesen und habe anscheinend nicht viel verpasst. Die zwei Verstrahlten mal außen vor gelassen, frage ich mich, was ist für
@dexter nun eine zielführende Lösung in der aktuellen Situaion zu sein scheint. Um eine Antwort auf diese Frage hat er sich in meinen Augen immer gedrückt und nur andere Lösungsvorschläge schlechtgeredet bzw. kritisiert (das muss man ja als Deutscher Staatsbürger) und die Ansichten einer durchaus streitbaren Person verlinkt die sinngemäß Verständnis geäußert hat für die Auffassung: "Naja, wenn die Nachbarn (Ukraine, Schweden, Finnland) ihre freie Wahl nutzen undin den Karnelvalsverein (NATO) eintreten wollen, dann habe ich (Russland) ja wohl das Recht denen aufs Maul zu hauen".