Sich selbst (an den Füßen) kitzeln und Schizophrenie

[kuromi]

Hallo,

ich hab kürzlich festgestellt, dass ich mich - zumindest ansatzweise - an den Füßen selbst kitzeln könnte. Heisst: Ich bin kitzlig an den Füßen, und wenn ich mich an der Fußsohle kratze oder so, zucke ich zurück und es fühlt sich nahezu identisch mit einem Kitzeln an [eine Mischung aus Kitzeln und fast (unangenehmem) Schmerz, wie bei einer Reizüberflutung]. Das wird noch verstärkt, wenn ich das Bein, dessen Fuß ich kratze, mit auf dem Stuhl habe, also angewinkelt nach hinten, so dass man mit dem Po fast auf dem Fuß sitzt.

Das klingt jetzt alles ganz seltsam, aber der Hintergrund ist folgender: Ich habe mal gelesen, dass sich ausschließlich an Schizophrenie erkrankte Menschen selbst kitzeln können. Das hängt damit zusammen, dass bei schizophrenen Menschen die Ich-Grenze verschwimmt. Heisst, durch die Schizophrenie macht das Gehirn wohl keinen großen Unterschied zwischen Handlungen die von außen geschehen oder Handlungen, die die Person selbst ausführt.

Dafür werden neurologische, biochemische oder strukturelle Veränderungen im Gehirn verantwortlich gemacht, wodurch die erfahrene Berührung beim Kitzeln nicht mit der zuvor ausgeführten Bewegung in Verbindung gebracht werden kann.

Auf diese Weise kann der für ein erfolgreiches Kitzeln notwendige Überraschungseffekt durch den schizophrenen Menschen auch selbst herbeigeführt werden (einer der Gründe, wieso an Schizophrenie erkrankte Menschen auch oft dazu neigen, sich fremdgesteuert zu fühlen).

Jetzt weiss ich aber ziemlich sicher, dass ich nicht schizophren bin und das mit dem Kitzeln funktioniert auch nur an den Füßen. In der Seite kann ich mich beispielsweise nicht kitzeln, obwohl ich dort normal auch sehr kitzlig bin. Ein Freund von mir hat mir nun kürzlich geschrieben, dass er selbst ähnlich empfindlich reagiert an den Füßen und auch dieser ist nicht an Schizophrenie erkrankt.

Mich würde jetzt interessieren, ob es hier noch weitere Leute gibt, denen es ähnlich geht. Wenn ja - habt ihr eine Diagnose oder einen Verdacht auf eine Störung oder neurologische/psychische Erkrankung bei euch (muss nicht Schizophrenie sein)?
Ich wüsste gerne, ob es vllt. auch eigentlich ganz normal ist, dass man an den Füßen derart empfindlich reagiert (immerhin laufen da eine Menge Nerven zusammen).

Ihr könnt mir das sonst gern auch per PN schreiben (bzgl. Diagnose z.B.).

Danke euch. (^^)

 

[Chegwidden]

Erfrischendes Thema

Ich bin zwar ziemlich durchgeknallt, aber nicht schizo

Und das Problem mit dem Schubbern der Fußsohlen habe ich auch. Ich wusste gar nicht, dass das mit Schizophrenie zusammenhängen soll.
Wenn bei mir die Fußsohlen jucken, dann suche ich mir irgendwie eine Sofa- oder Stuhlkante oder halt den anderen Fuß zum Schubbern, da ich mich
aufgrund der von Dir beschriebenen Reizüberflutung auch nicht selber kratzen kann.

Besonders schlimm ist es, wenn z.B. die durchgefrorenen Tatzen bei Zimmertemperatur auftauen und dann gleich beide jucken

Gedanken darum habe ich, als extrem kitzliger Mensch, mir allerdings noch nie gemacht. Ist halt so.
Vielleicht ist es, weil die Füße am weitesten weg vom Hirn sind und die Synapsen das nicht richtig einordnen können. Oder so was....

 

[kuromi]

Also angeblich ist es so, dass das Gehirn Reize filtert, um weiterhin aufnahmefähig zu bleiben für entscheidende Informationen durch andere Sinne, wie z.B. nahende Gefahr oder ähnliches. Wenn das Gehirn also realisiert, dass der Körper dabei ist eine Bewegung auszuführen, die darauf abzielt sich dabei selbst zu berühren, dämpft es den Reiz zu genau dem Zeitpunkt, an dem es die Berührung vermutet. Damit es das aber tun kann, muss es ja wissen, dass eine Berührung erfolgen wird. Demnach fehlen zwei entscheidende Punkte: Der Überraschungseffekt und die Empfindlichkeit fürs Kitzeln.

Wenn das jetzt an die Größe des Menschen gekoppelt ist, wie gut das bis runter zu den Füßen funktioniert, ist das ja nicht gerade ein zukunftsorientiertes System - immerhin wächst der Mensch im Durchschnitt Jahr um Jahr immer weiter in die Höhe. Und wenn es die Information schon bei ~1,67m (meine Größe) nicht mehr anständig bis runter zu den Füßen schafft ... oy. =/

Weiss von wenigstens drei Leuten hier im Board, die annähernd die 2m erreichen - berichtet mal.

Aber gut zu wissen, damit wären wir schon 3 mit empfindlichen Füßen. (^^)

 

[alter_Bekannter]

Wenn du für Krankheiten, egal welche ein Symptom als ausreichend nimmst hat fast jeder alles.

Zum Beispiel kannst du dann jedem für Husten Lungententzündung, für ein Muttermal Krebs, für einen langen Schnupfen(über 5 Tage) Aids, (...) diagnostizieren. Das gleiche gilt für psychisches.

Das heisst also das es selbst wenn es denn ein Symptom wäre.

Und dein Problem mit der Skalierung:
Es gibt plausible Theorien die besagen das Aufgrund des medizinsichen Fortschritts die Evolution bereits seit gut 100 Jahren schon wieder verfällt. Weil Leute die Evulotionbiologisch gesehen hätten sterben müssen sich trotzdem fortpflanzen konnten, nach Darwin ist das biologisch gesehen zweifellos wahr, aber das ist genug Thema für eine ethische Diskussion siehe Eugenik.

 

[kuromi]

Weiss jetzt nicht, ob ich dich richtig verstehe - aber wenn: Nicht falsch verstehen, es ist nicht so, dass ich jetzt glaube schizophren zu sein, nur weil ich mich selbst an den Füßen kitzeln kann. Und davon ab finde ich, ist es schon etwas anderes, wenn durch Forscher so explizit ausgeschlossen wird, dass sich ein gesunder/neurotypischer Mensch selbst kitzeln kann, als von einem Husten auf Lungenentzündung zu schließen, nur weil Lungenentzündung (neben zich weiteren Erkrankungen) auch Husten als Symptom haben kann.

Wenn du eine funktionierende Ich-Grenze als Basis nimmst mit welcher es nun mal nicht möglich sein soll, sich selbst zu kitzeln, bleiben drei Möglichkeiten:

a) es ist eben doch bei funktionierender Ich-Grenze möglich, sich zumindest ansatzweise selbst zu kitzeln, wenn auch begrenzt auf einen Bereich (hier die Füße)
b) es sind Anzeichen einer Schizophrenie mit eben nicht funktionierender Ich-Grenze
c) es gibt neben der Schizophrenie (die angeblich ja die einzige Krankheit sein soll, die es ermöglicht sich selbst zu kitzeln) noch andere Störungen mit eingeschränkter oder nicht funktionierender Ich-Grenze oder andere Ursachen, die dazu führen, dass man sich doch selbst kitzeln kann.

Und mich würde eben lediglich interessieren, wer neben dem besagten Freund, Cheg und mir sich außerdem noch selbst an den Füßen (zumindest ansatzweise) kitzeln könnte.
Und ob die Person eben in eine der 3 Gruppen oben fällt:

• Keine Diagnose/Verdachtsdiagnose (egal in welche Richtung)
• Diagnose/Verdachtsdiagnose Schizophrenie
• Diagnose/Verdachtsdiagnose andere neurologische/psychische Störung/Krankheit

 

[alter_Bekannter]

Die Grenzen sind da viel zu schwammig, ist ja ebenfalls wieder alles mit Ethik und gesellschaftlicher Norm verknüpft.

Homosexualität war ja zB auch mal eine psychische Krankheit. Während der Glaube an onmipräsente allmächtige kosmische Zauberer noch nie eine war.

Versteh das wer will, ich tus nicht.

 

[Chegwidden]

Mal sehen, ob sich die Pflegeleute hier mal zu Wort melden. Wir haben ja einige, die im medizinischen Bereich arbeiten.

Die Fußnägel wachsen deutlich langsamer als die Fingernägel.
Wunden an der Beinen und Füßen heilen sehr viel schlechter als an anderen Körperstellen und entzünden sich auch eher und langwieriger.
Blutergüsse (blaue Flecken) sind an Beinen und Füßen viel länger zu sehen als im Gesicht oder an Armen.
Ich sehe das mit der Kitzligkeit eher körperlich denn seelisch-gehirnlich

 

[kuromi]

@alter_Bekannter: Häh? Was hat das mit meinem Beitrag/meiner Frage zu tun? Sehe keinen Zusammenhang zwischen der Frage, ob jemand sich selbst an den Füßen kitzeln könnte (und ob er eine/keine Diagnose hat) und einer Metadiskussion über Ethik/gesellschaftliche Norm.

Fänd's ganz nice, wenn du vllt. einfach mal schreibst, ob du dich an den Füßen selbst kitzeln kannst oder nicht.



@Chegwidden: Schließe ich nicht aus. Kann ja auch nur das schreiben, was ich gelesen habe. Kann also sehr gut möglich sein, dass die Füße aufgrund körperlicher Unzulänglichkeiten die Ausnahme bilden.

 

[alter_Bekannter]

Ich kann mich nicht an den Füßen kitzeln(1,85) aber diese "funktionierende ich-Grenze" ist ja schon wieder an besagte Problematik gebunden.

Meine Einstufung:
Seltsam bis unangenehm, ist vermutlich eine reine Reizüberflutung, ich trag ja die ganze Zeit Schuhe oder mindestens Socken in irgendeiner Form daher werden meine Fußsohlen quasi NIE punktuell belastet. Ich bins also auch einfach nicht gewöhnt. Bin halt wie wohl die meisten in Verbindung mit punktuellem Druck am Fuß eher negatives gewohnt: In Steine treten, Fuß stoßen etc, die wenigsten wachsen wohl mit regelmäßigen Fußmassagen auf oder ich bin so Ghetto das ich eine gestörte Wahrnehmung hab.

 

[kuromi]

Danke dir.

Ich lauf z.B. so oft es möglich ist barfuß. Im Sommer eigentlich permanent in der Wohnung oder eben am Strand, auch im Garten oder ums Haus bei meinen Großeltern, etc. Im Winter in der Wohnung höchstens mit Socken - aber selbst die nicht immer.

 

[glühwürmchen]

Ich halte es für möglich, dass es auch an eine Störung der Reizweiterleitung liegen kann.
Dürfte nichts schlimmes sein, aber wenn du mal zufällig einen Neurologen triffst kann eine Nachfrage nicht schaden.

 

[kuromi]

Also bist du unempfindlich an den Füßen? Und/oder kannst dich da nicht selbst kitzeln?

Wie gesagt, ich bin nicht auf eine Diagnose oder so aus. Mich interessiert das nur allgemein. Dass bei mir was nicht stimmt, weiss ich bereits (allerdings eben keine Schizophrenie). Von der Seite muss ich da also keine Panik schieben, da bin ich seit Jahren in guten Händen. Daher - alles gut. Brauche/suche keine medizinischen Ratschläge oder so. =)

Möchte wirklich nur wissen, wer sich an den Füßen selbst kitzeln könnte (richtig kitzeln oder mehr son Mischding aus Kitzeln/Reizüberflutung) und in welche der drei oben genannten Gruppen er sich dabei einordnet.

 

[Opuntia]

Sowohl ich als auch meine Freundin können das.
Es ist zwar nicht so unangenehm, als wenn das wer anders macht.
Jedoch, der Kitzeleffekt ist da...

 

[kuromi]

Und fühlt es sich wie reines Kitzeln für dich/euch an oder ist da auch so ein Reiz dabei, den man eher schon als Schmerz beschreiben könnte?

 

[Opuntia]

@kuromi:
Also es ist dieser Reiz da, der es unangenehm. Der Fuß zuckt schon weg.
Ich muss mich auch überwinden dann weiter zu machen, obwohl es unangenehm ist.

Aber ein Unterschied zu Fremdkitzeln ist nur da, weil die Kitzelnde Hand aufhören möchte, am Fuß ist es kein Unterschied.

Das ist nen bisschen, wie sich selber Spritzen setzen.

 

[Levisca]

Ich kann mich selbst kitzeln, finde das aber langweilig. Schöner ist gekitzelt zu werden. Ist wie Masturbation vs. Beischlaf.

 

[Chegwidden]

Ist wie Masturbation vs. Beischlaf.

Bitte das hier nicht weiter erläutern. Auch nicht die medizinischen Aspekte.
Ich möchte weder meine, noch sonstige Fußsohlen mit Deinen Masturbationsmethoden- und Phantasien im Zusammenhang sehen.

 

[Levisca]

Es ist das gleiche Prinzip, wenn man was selber macht oder was gemacht bekommt. Kein Grund ausfällig zu reagieren.

 

[Chegwidden]

Eben nicht! Deshalb hat Kuromi den Thread ja erstellt.

Und ich sehe nicht wo der Zusammenhang zwischen vermuteter Schizophrenie und Masturbation ist.
Sollte es einen Zusammenhang geben, dann ab damit ins Zwischenmenschliche.
Ansonsten bleibt das hier Topic. Denn: guter Opener, gute Beiträge, kein Off Topic im Off Topic.

 

[Levisca]

Ich hätte es dir gern erklärt, dass es sich um das gleiche neurologisch-psychologische Phänomen handelt. Ich verstehe nicht, weshalb du so .... seltsam reagierst. Ist mir aber jetzt auch egal.