• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Politik und Gesellschaft] Schweiz: Bevölkerung lehnt bedingungsloses Grundeinkommen ab

[img=left]https://www.picflash.org/viewer.php?img=s6fa2rsdciymn6w.jpg[/img] Bei der Volksabstimmung in der Schweiz über ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 2500 Franken (etwa 2260 Euro) für jeden erwachsenen Bürger, stimmte die Mehrheit dagegen. Laut Hochrechnung sind demnach 78 Prozent dagegen, lediglich 22 Prozent stimmten mit "Ja".

Die Regierung warnte im Vorfeld vor Kosten in Höhe von 208 Milliarden Franken pro Jahr. Die großen Parteien lehnten den Vorstoß ab; lediglich die Grünen sprachen sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen aus.



Bild: Pixabay
Quelle: derStandard.at
 

Dorfdisko

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Aber auch so wäre das BGE nie finanzierbar gewesen.
Es ist finanzierbar (vielleicht nicht in der Höhe, wobei ich nicht genau weiß, wie viel höher die Einkommen in der Schweiz sind), allerdings hätte dieses Modell tatsächlich wenig Anreiz gegeben, schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen.
 

Seedy

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Das BGE wird früher, oder später sowieso realität werden.
Wie Ruby (ausnahmsweise) mal richtig festgestellt hat, werden die Arbeitsplätze weniger.
Für die verbleibenden brauch man Qualifikationen, die einfach nicht jeder mehr bieten kann.
Das kann man heute schon an den 50% Abiturienten sehen.

Trotzdem denke ich für ein erfolgreiches BGE und eine darauf basierende Gesellschaft braucht es noch Zeit, gesellschaftliche Veränderungen und eben weg von dem Fokus, dass man sich durch die Arbeit definiert hin. Grade bei einigen Äußerungen hier, wird da mindestens noch eine Generation weg sterben müssen :unknown:


Das ist jedenfalls ein weiterer Beweis, dass das Volk niemals in seinem eigenen Interesse wählt
 

Grimwald

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Irgendwann wird auch die Weltbevölkerung wieder sinken (hoffentlich). Wer soll dann den ganzen Krempel kaufen der dann noch Effizienter gebaut wird? Das System wird doch jetzt schon krankhaft am leben gehalten durch minderwertige Materialien wo man wieder und wieder kauft. Irgendwann geht das nicht mehr. Und die Welt, finde ich ist schon heute kein schöner Ort (mehr).
 

bevoller

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Das sehe ich täglich an den Jogginghosenträgern in Parks und an Trinkhallen. Von morgens bis abends...
Dann solltest du vielleicht mal arbeiten gehen. Dann hast du wenigstens nicht den ganzen Tag Zeit, dir in Parks und Trinkhallen Zitat: "von morgens bis abends" die Jogginghosenträger anzugucken. :p


Systematische Belohnung für das Nichtstun. Wer bei so einem System noch arbeitet ist selbst schuld, wer so ein System auch noch gut findet sollte an seiner Intelligenz arbeiten.
Manche Leute sollten vielleicht nicht immer von sich selbst auf andere schließen. Und du bist (leider) nur einer von Vielen, die sich angesprochen fühlen dürfen. ;)

Ich finde ein BGE gut, aber dann sollte es nichts sein, was einen super angenehm leben lässt. In Deutschland wären vielleicht 450€ angemessen (angelehnt an die 450€-Jobs; der genaue Betrag müsste dann natürlich noch gefunden werden).
Was in der Höhe natürlich Quatsch ist, weil Menschen dann trotzdem noch arbeiten müssten, um sich den Differenzbetrag zu einem halbwegs erträglichen Leben dazuzuverdienen. Das gibt es aber schon längst, nennt sich Aufstocker. Und ist natürlich nichts anderes als eine staatliche Subvention für Arbeitgeber, die damit der Allgemeinheit auf der Tasche liegen, selber aber womöglich fette Gewinne einfahren.
Wenn Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten sollen, dann muss es schon so viel sein, dass man einigermaßen gut davon leben kann und natürlich auch Miete und Strom etc. bezahlt sind. - Ohne dann jeden Cent drei mal rumdrehen zu müssen. Mehr unten... :mad:

Dass die aktuelle ALG2-Geschichte scheiße läuft, braucht man ja niemandem zu erklären. Schlechte Jobangebote, schlechte "Weiterbildung", unnötige "Maßnahmen", Niedriglohnsektor und Schwarzarbeit boomt wie nie zuvor. Entweder gibt's die ehrlichen Loser oder Zecken, die das System ausnutzen – in jedem Fall haben ehrliche Menschen in Deutschland einfach das Nachsehen.
Richtig - und in der Regel sieht es so aus, dass es gar keine Jobangebote gibt (woher auch?) und Schwarzarbeit vielleicht boomt, das allerdings weniger bei Erwerbslosen, als beim "normalen" und "privilegierten" Arbeitnehmer.
Um Schwarzarbeit betreiben zu können, muss man nämlich nicht nur einigermaßen asozial sein, sondern auch die entsprechenden Kontakte haben. Die haben Arbeitslose aber meistens gar nicht mehr, weshalb es ja erst recht schwer ist, einen Job zu kriegen.
Sollte eigentlich jeder schon mit bekommen haben, dass Vitamin B die Einstellungschancen häufig massiv erhöht.


Es ist finanzierbar (vielleicht nicht in der Höhe, wobei ich nicht genau weiß, wie viel höher die Einkommen in der Schweiz sind), allerdings hätte dieses Modell tatsächlich wenig Anreiz gegeben, schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen.
Das ist der Knackpunkt. Wieso sollte man arbeiten gehen, wenn man hinterher nicht mehr in der Tasche hat? Hört sich fast so wie dieses unsäglich dumme, neoliberale Geschwätz unserer Politiker an. ARBEIT MUSS SICH WIEDER LOHNEN!!!
Natürlich ist das richtig. Und das erreicht man am besten, indem Arbeit (wieder) anständig bezahlt wird! (Und eben nicht, indem man Menschen selbst die letzte paar Kröten noch abnehmen will.)

Ganz im Gegenteil - den Arbeitgebern wird so massiv und tief in den Ar... gekrochen, dass man eigentlich nur noch kotzen möchte.

Aktuell erlebe ich, wie asozial und menschenfeindlich man mit Erwerbslosen umgeht und dabei den Sozialstaat schröpft. Da gibt es z.B. ein Unternehmen (Verein/Organisation?), das sich per Namensgebung als nächstenliebend, hochschätzend (lat. christl. Bedeutung) versteht und im Rahmen dieser christlichen Nächstenliebe u.a. ein Sozialkaufhaus (mit gar nicht mal so kleinen Preisen) betreibt. Neben "hauptberuflichen" 1-Euro-Jobbern (EEJ) gibt es dort auch einige Ex-Jobber, die teilweise schon deutlich länger als ein halbes Jahr immer noch dort arbeiten, jetzt allerdings ehrenamtlich. Das widerspricht auf jeden Fall schon mal deutlich den Vorurteilen, dass ja eh alle Hartz-IV-Empfänger faul sind und das kein Mensch arbeiten gehen würde, wenn es ein BGE gäbe.

Dafür, dass Menschen dort für fast umsonst arbeiten gehen dürfen, erhält der Maßnahmeträger dann pro Maßnahmeteilnehmer ab ca. 300,-€ pro Monat, laut Behrsing vom erwerbslosenforum.de sogar angeblich deutlich über 1000,-€ (irgendwann mal gelesen).
Und statt einen der ehemaligen EEJ mal in einem regulären Arbeitsverhältnis einzustellen, lässt man die Leute lieber ehrenamtlich arbeiten oder aber wartet einfach auf den nächsten Hartzer, der in die Maßnahme kommt.
Dabei könnte es so einfach sein, zumal man die Leute ja noch nicht mal mehr einarbeiten müsste.

Wenn man dann bedenkt, dass es diverse Förderprogramme gibt, wo Arbeitgeber rund 50% der Lohnkosten für 6 Monate (Laufzeit 1 Jahr) bezahlt kriegen - ein aktuelles EU-Programm sieht sogar 80% für 1 Jahr bei Laufzeit von 2 Jahren vor - ist die Diskussion über ein BGE eigentlich nur ein schlechter Witz. Geld ist genug da, wie man ja auch an der A-toc-Finanzspritze für die Milchbauern sehen konnte.
 

Cyperfriend

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Ich habe das mit dem Grundeinkommen immer noch nicht kapiert. Wenn alle plötzlich mehr Geld haben steigen in der Konsequenz auch die Preise.
 

Dorfdisko

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Ich habe das mit dem Grundeinkommen immer noch nicht kapiert. Wenn alle plötzlich mehr Geld haben steigen in der Konsequenz auch die Preise.
Wenn, dann auch die Gewinne der Unternehmen, mit denen sie dann die Löhne der Arbeitnehmer erhöhen können.

Wenn dein Argument tatsächlich gegen das BGE sprechen würde, dann braucht man eigentlich gar keine Tariferhöhungen bzw. Gehaltssteigerungen mehr verhandeln, weil dann ja auch alle mehr Geld haben und die Preise steigen (langfristig stimmt das ja auch, es kommt halt auf das Verhältnis an).
 

GenomInc

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Ist das viel? Wie ist das Durchschnittseinkommen, wie der Mindestlohn?

mal ein Beispiel was mann/frau zb bei Lidl in der Schweiz verdient:
Dabei profitieren Berufseinsteiger von einem schweizweiten Mindestlohn von CHF 4‘100 (bezogen auf einen Anstellungsgrad von 100%). Desweiteren berücksichtigen wir die Ausbildung und das Alter unserer Mitarbeitenden, dies schlägt sich in entsprechend höheren Löhnen nieder. Unseren Filial- und Lagermitarbeitenden zahlen wir zusätzlich zum Gehalt eine Treueprämie von CHF 100,- monatlich nach dem 1. Dienstjahr und CHF 300,- monatlich nach dem 2. Dienstjahr (bezogen auf einen Anstellungsgrad von 100%). Im Nicht-Kader Bereich zahlen wir ausserdem 13 Monatsgehälter im Jahr.
 

electric.larry

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Ich wäre wirklich überrascht gewesen, wenn FÜR das BGE gestimmt worden wäre, so ein System passt einfach nicht zu unserer Zeit, oder vielleicht mehr noch, in die Köpfe der Leute. Find es aber trotzdem spannend, dass überhaupt über dieses Thema in einem Land in Europa abgestimmt wurde.

Ganz klar aber widerlegt dieses Ergbenis - zumindest für die Schweizer - die immer wiedergekäute Behauptung, ein Großteil der Menschen würde nur noch auf der faulen Haut liegen wollen, würde das Geld ohne Gegenleistung monatlich am Konto landen. Gerade eben wurde ein ganzes Volk ja schließlich befragt, ob es sich vom Zwang zur Erwerbstätigkeit befreien möchte und lieber "in Jogginghosen im Park saufen will" und 80 Prozent sagen "Nein". Ganz naiv betrachtet ist dieses Ergebnis doch verrückt. Da fragt man die Bevölkderung: "Möchtet ihr aufhören zur Arbeit gehn zu müssen, um euer Überleben zu sichern?", und 8 von 10 sagen: "Nein!".

Ich denke, Grund für dieses Ergebnis ist einerseits der fehlende Glaube daran, dass ein solches System finanzierbar ist, die Angst eine aktuell noch recht gut funktionierende Wirtschaft kaputt zu machen und nicht zu letzt blanker Neid.

[img=right]https://www.picflash.org/img/2016/06/06/luddites_FrameBreaking-1812UXI2YP.jpg[/img]Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Generation es noch erleben wird, dass ein sehr großer Teil der heute bekannten Jobs verschwinden bzw. von Maschinen erledigt werden wird. Klar, man kann entgegnen, dass es diese Angst seit Einsetzen der Industrialisierung bereits gibt und sie bis heute nicht zur Realität geworden ist. Vor knapp 200 Jahren stürmten die Ludditen in England Fabriken und zerstörten Maschinen, die ihre Arbeitsplätze "vernichteten". Einstein stellte in den 1930ern die Behauptung auf: "Once the machine is sufficiently highly developed it becomes cheaper in the end than the cheapest labour." (The world as I see it). Und immer noch gibt es Jobs. Viele sind verschwunden und viele neue sind entstanden.

Ein Trend der sich seit der industriellen Revolution abzeichnet ist, dass die Zahl an Menschen, die schwere körperliche Arbeit verrichten müssen, durch den Einsatz von Maschinen sinkt. Dem entgegen stehen derzeit noch viele neue Berufe - zu sehr großen Teilen in der Unterhaltungsindustrie - in denen Intellekt und Kreativität gefordert sind.

Betrachte ich aktuell die Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz, die sich alleine in den letzten paar Jahren gezeigt haben, befürchte ich aber, dass wir knapp davor sind, einen Wendepunkt zu erreichen. Ein paar Beispiele: Zeitungsartikel, die komplett automatisiert von Software erstellt werden, selbstfahrende Fahrzeuge die alleine ihren Weg durch die Stadt oder eine Lagerhalle finden, Sprachanalyise-Systeme die wirklich verstehen was ich von ihnen will, Versandhäuser die bereits in mein nächstgelegenes Postamt liefern bevor ich überhaupt etwas bestelle und medizinische Software, die Erkrankungen mit höheren Trefferquoten als der langgedienteste Arzt erkennen können.

Ich bin fest davon überzeugt, dass durch diesen nächsten industriellen Evolutionsschritt sehr viele Bereiche betroffen sein werden, für die wir bis vor sehr kurzer Zeit noch gedacht hätten, dass derartige Arbeiten nur von einem denkenden, intelligenten Menschen verrichtet werden könnten.



Was aber sollen wir tun, wenn ein großer Teil der zu erledigenden Arbeit von "denkenden" Maschinen erledigt werden kann und für uns "Meatbags" nichts mehr übrig bleibt?
Frag ein Kind und es wird dir sagen, dass das ja toll ist, wenn sich die Arbeit von selbst erledigt, dann bleibt mehr Zeit zum spielen. Warum aber fürchtet sich der Mensch so sehr davor und warum gönnt er es einem Anderen, der vielleicht keine Erfüllung im Beruf findet und einfach lieber Bier trinkt und in Jogginghosen im Park philosophiert nicht, dass er trotzdem Geld zum Überleben bekommt? Wo liegt denn das Problem, wenn die notwendige Wertschöpfung ohnehin durch Maschinen und Programme erledigt wird?

Sollte es wirklich so weit kommen, sehe ich keinen Umweg um ein bedingungsloses Grundeinkommen und auf sehr sehr lange Frist vielleicht sogar das Ende des Geldes.

Wenn es den Leuten aber - wie die Schweizer gerade vorgezeigt haben - so wichtig ist, dass jeder arbeiten gehen muss, dann könnten wir doch einen Zwischenschritt zum BGE wagen. Anstatt jedem Geld fürs "Nichts-tun" zu geben, könnte man damit beginnen, dass Arbeitszeit - unabhängig von Job, Branche und Position - gleich vergütet wird. Dass die 8 Stunden der Putzfrau ein genauso (finanziell) sorgenfreies Leben ermöglichen, wie dem Generaldirektor. Nur weil der Eine ein abgeschlossenes Studium vorweisen kann, sind die 8 Stunden seines Lebens, die er täglich in der Firma verbringt, doch nicht mehr wert, als die 8 Stunden Lebenszeit einer Putzhilfe, die vielleicht keine Möglichkeit hatte, eine Universität zu besuchen; egal ob zu faul, zu arm oder zu dumm.
Oft höre ich aus meinem Freundeskreis, dass man aufgrund der langen Ausbildung besser als ein Nicht-Akademiker verdienen "müsse". Aber auch das halte ich für Augenauswischerei, kenne ich schließlich keinen Einzigen der die Zeit auf der Uni - auch wenn manchmal hart - nicht genossen hätte.

Pfff ... mir fallen die Augen schon zu, muss ich doch schließlich morgen Früh zur Arbeit und kann nicht mehr hier mit euch so schön philosophieren. Aber vielleicht geht das ja in ein paar Jahren einfacher, wenn sich ein Programm um unsere Server kümmert, meine Software entwickelt und mit unseren Kunden am Telefon diskutiert ;)
 
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Novgorod

ngb-Nutte

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Nur weil der Eine ein abgeschlossenes Studium vorweisen kann, sind die 8 Stunden seines Lebens, die er täglich in der Firma verbringt, doch nicht mehr wert, als die 8 Stunden Lebenszeit einer Putzhilfe, die vielleicht keine Möglichkeit hatte, eine Universität zu besuchen; egal ob zu faul, zu arm oder zu dumm.

puh, sowas wirst du der kalte-krieg-generation nicht mehr verklickern können - für solche sprüche wurde man früher™ mit fackeln und mistgabeln als kommunist aus dem land gejagt ;)..

für die mehrheit der alten dumpfbacken ist selbst hartz 4 noch viel zuviel, da kommt eben immer die neid-debatte des kleinen mannes auf: "ochjoaah, wir mussten nach dem krieg so hart arbeiten und auf so viel verzichten und die ganzen kanaken kriegen das vorne und hinten reingeschoben und sind nicht mal dankbar wäwäwäwääh" oder "warum sollten die es besser haben als wir?".. es geht niemals darum, was "bezahlbar" ist (niemand glaubt ernsthaft, dass deutschland kurz vor der pleite steht), sondern was jemandem nach dem eigenen empfinden zusteht.. lustigerweise richtet sich der neid meistens nach unten, also gegen die, die noch weniger haben, und nicht gegen die reichen (die haben's sich "verdient", sonst wären sie ja nicht reich, nä?).. es ist eben die abstrakte angst, das bisschen was man hat auch noch zu verlieren, und sei es bloß das verachtende überlegenheitsgefühl gegenüber den asylanten, alleinerziehenden müttern und hauptschulabbrechern (oder -absolventen, das macht ja heutzutage keinen unterschied)..

aber es wurde ja schon richtig gesagt (und nicht zum erstenmal): es geht nicht einmal um eine soziale grundsicherung in irgendeiner höhe, sondern um die unattraktivität von arbeit, jedenfalls in bestimmten berufen.. ohne den niedriglohnsektor könnten "wir" nicht so leben wie wir leben und ein gutes sozialsystem würde den menschen tatsächlich ein wirksames demokratisches werkzeug geben, diesen menschenverachtenden mist zu boykottieren (natürlich müssten dann noch gesetzeslücken wieder geschlossen werden, die es arschgeigen ermöglichen, billigarbeitskräfte aus anderen ländern ohne sozialsystem abzufischen - danke rot/grün).. und auf einmal müssten diese billigjobs mit einem BGE konkurrieren - dann sehen wir ja mal, ob wirklich nur die banken systemrelevant sind oder vielleicht nicht doch die alten- und krankenpfleger.. wenn schon beim bahnstreik die halbe nation jault, was passiert dann erst, wenn keine bettpfannen mehr gewechselt werden? ;)
 

U.S.C.H.

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@electric.larry:

Ich würde gerne einen Link zu der medizinischen Software haben.

Dass die 8 Stunden der Putzfrau ein genauso (finanziell) sorgenfreies Leben ermöglichen, wie dem Generaldirektor. Nur weil der Eine ein abgeschlossenes Studium vorweisen kann, sind die 8 Stunden seines Lebens, die er täglich in der Firma verbringt, doch nicht mehr wert, als die 8 Stunden Lebenszeit einer Putzhilfe, die vielleicht keine Möglichkeit hatte, eine Universität zu besuchen; egal ob zu faul, zu arm oder zu dumm.

Welches Unternehmen kauft sich Lebenszeit? Ich kenne kein einziges, die Unternehmen bezahlen/kaufen Arbeitkraft, fast jeder kann als Putzhilfe arbeiten aber nicht als Generaldirektor.
 

electric.larry

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@U.S.C.H.: Da gibt es nicht nur ein Beispiel, aber wenn es dich interessiert, schau dir beispielsweise die Lösungen mit IBM Watson an. Die können Auffälligkeiten in riesigen Datenmengen finden, für die ein Arzt Wochen und Monate brauchen würd. Natürlich, das sind Werkzeuge(!) für Mediziner und Forscher, die zum aktuellen Entwicklungsstand bestenfalls Hilfestellungen sind und einen Arzt (noch) nicht ersetzen können. Aber das KI-Thema überholt alles was wir bisher gekannt haben mit riesigen Schritten und wie groß das Interesse der Unternehmen daran ist, siehst du an der Grafik die ich oben gepostet hab.

Was Unternehmen kaufen wollen ist total irrelevant, Unternehmen sollten nicht unsere Politik gestalten. Dass zu große Unternehmen darauf schei*en, was gut für die Menschen ist, das haben wir in den letzten Jahren zur Genüge vor Auge geführt bekommen.
Ich habe selbst eine Firma und ärgere mich furchtbar, wenn Leute tagelang krank sind und wir sie trotzdem bezahlen müssen. Dennoch muss ich der Realität ins Auge blicken: Wenn es keine Leute gibt, die Geld ausgeben können, dann bringen mir die ganzen Maschinen und damit verbundenen Einsparungen überhaupt nichts mehr.
 

U.S.C.H.

Slayer

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@electric.larry:

Ich habe Dir nicht gesagt was Unternehmen kaufen wollen.

Warum sollten Unternehmen keine Politik gestalten? Jeder kann sich doch für eine Politik einsetzen welche er/sie/es für erstrebenswert hält, statt zu meckern sollte man aktiv werden.
Es ist eben besser ein kleines Licht anzuzünden, anstatt über die große Dunkelheit zu schimpfen.

Schön dass Du auch eine Firma hast, dann ist die folgende Frage von mir nur logisch, verdienen die Putzhilfen bei Dir soviel wie Du?

Im Übrigen scheinst Du die Realitäten nicht ganz wahrzunehmen, erkläre mir doch warum Share- und Stakeholder gleich entlohnt werden sollten? Tragen beide Gruppen das unternehmerische Risiko und die Verantwortung?
 

Jester

★★★★☆ (Kasparski)

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@electric.larry:
(...) Warum sollten Unternehmen keine Politik gestalten? (...)

Oh, da wüsste ich hunderte von Gründen, die vermutlich alle dahingehend übereinstimmen, dass Unternehmen keinen sozialverträglichen Anspruch auf ihr Handeln haben - außer es ist öffentlichkeitsrelevant.

Unternehmen wollen maximalen Gewinn machen und i.d.R. den Markt dominieren, stehen damit den Wünschen der Menschen diametral gegenüber.

Man sieht doch heute schon, welche Folgen Dominanz und hoch finanzierte Lobbyarbeit haben können - schau Dir Monsanto an z. B.
 

mighty night

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Sie macht Ernst mit dem Grundeinkommen

Oakland wird ihr Versuchslabor für das Grundeinkommen: Elizabeth Rhodes.

Das Nein der Schweizer zum bedingungslosen Grundeinkommen erstaunt Elizabeth Rhodes nicht. Unser Land habe ein starkes soziales Sicherungsnetz, sagt sie, der Bedarf nach einem garantierten Grundeinkommen sei wohl nicht so zwingend. «In den USA aber sind die Löcher der staatlichen Hilfe für Bedürftige so gross, dass wir die Idee des Mindesteinkommens ganz ernsthaft prüfen müssen.»Elizabeth Rhodes steht dabei an vorderster Front. Sie hat gerade die Leitung des ersten Versuchsprojekts für die Einführung von Grundeinkommen übernommen. Darum zieht sie in Kürze von Michigan nach Kalifornien. Als Testgelände ist Oakland vorgesehen, eine der am stärksten durchmischten Städte in den USA. Neben den Millionären aus dem Silicon Valley leben überdurchschnittlich viele arme Familien in der Stadt. «Oakland ist ideal, weil hier zwei grosse gesellschaftliche Trends zusammentreffen.» Die rasante technologische Entwicklung hat eine neue Klasse von vermögenden und jungen Unternehmern geschaffen, die allerdings sozial wenig integriert sind. Ihnen stehen Familien gegenüber, die unter der Armutsgrenze leben. «Die zwei Entwicklungen werden das Land prägen. Wir glauben, das Grundeinkommen liegt auf der Bruchlinie zwischen Armut und technologischer Beschleunigung.»
http://www.bernerzeitung.ch/dienste/rss/story/25057856eine-stadt-als-versuchslabor/story/13267916
 
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