[Politik und Gesellschaft] Routerzwang adé?

Unser Bundeswirtschaftsministerium will fleißig sein: Noch in 2014 möchte dieses einen Gesetzesentwurf vorlegen um den Routerzwang der ISP zu unterbinden. Es ist vorgesehen zu definieren, dass der jeweilige ISP nur bis zur Anschlussdose verantwortlich ist. Alles ab der Anschlussdose bis zum Computer soll in der Macht des Kunden liegen. Dabei soll nicht nur das Telekommunikationsgesetz (TKG) geändert werden, sondern auch das Gesetz über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen (FTEG) um so auch bei den Kabelanbietern diese Änderung zu bewirken. Eine Übergangszeit von 6 Monaten wird dabei angestrebt und die Umsetzung soll zur zweiten Jahreshälfte 2015 erfolgen.

Quelle: http://www.computerbase.de/2014-12/routerzwang-gesetz-zur-abschaffung-noch-im-dezember/

 

[accC]

Updates kommen definitiv nicht vom Hersteller.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Fritzbox-Hack-Update-fuer-die-Kabelnetze-rollt-2111847.html (Beispiel)

Es kann ja sein, dass Provider ebenfalls Firmware für Modems/Router verteilt, das bestreite ich nicht.
Allerdings ist das nicht die Quelle, aus der man sich Updates holen sollte.
Wenn du Android nutzt, kannst du dich ja auch entscheiden, ob du Updates über den Hersteller des Mobiltelefons beziehen möchtest - falls der überhaupt jemals welche zur Verfügung stellt - oder CustomROMs etwa von CyanogenMod oder ob du Vanilla Android direkt von Google ziehst. Wobei du beim Router noch den Vorteil hast, dass der Hersteller nicht nur für die Software, sondern auch für die Hardware verantwortlich ist und nicht an Treiberproblemen und fehlenden Informationen scheitern wird, was dir beim Handy (von Samsung) passieren kann, wenn du Drittanbieter-ROMs verwenden willst.

Achso und Firmware kommt nicht vom Hersteller?
Fritzbox:
http://avm.de/service/downloads/online-update/
http://avm.de/service/downloads/online-update/update-ueber-fritzos-datei/
http://download.avm.de/fritz.box/

 

[NbN]

Na endlich! Routerzwang einstimmig abgeschafft

 

[Tone]

Solang es nicht als "Erpressung" gilt, wenn der Provider nur bestimmte Router supportet ist alles schön.

 

[DJ Xtended]

Also ich habe meinen Provider (Primacom) mal ne freundliche Mail geschrieben, das ich gern ne FRITZ!Box 6490 Cable betreiben würde und sie ihr Thompson (Drecksteil) wiederbekommen können.
Sie mögen mir bitte die notwendigen Zugangsdaten in Textform zur Verfügung stellen.

Bin gespannt was passiert...

 

[mathmos]

Bin gespannt was passiert...

Im Moment vermutlich gar nichts. Denn um mal aus dem von NbN verlinkten Artikel zu zitieren... "Allerdings tritt das Gesetz erst sechs Monate nach seiner Verkündung in Kraft".

 

[Buschfunk]

Naja, aber man kann ja schon mal freundlich fragen.

 

[DJ Xtended]

Also ein erstes Update habe ich schonmal:

In den Kabelnetzen von Tele Columbus/Primacom besteht schon heute Routerfreiheit. Tele Columbus/Primacom stellt ihnen ein Kabelmodem zur Verfügung. Dieses können sie an ein beliebiges Endgerät mit den Funktionalitäten ihrer Wahl anschließen.

Okay... Schwachsinn die erste...
Hat mir wieder einer vom Helpdesk geschrieben, der gar nix blickt. Das ist kein Argument, sondern nur Geschwätz von Leuten, die mich als Endverbraucher für dumm verkaufen wollen!
Sobald ich von dem Verein einen Router "wünsche", werde ich zur Kasse gebeten - Stichwort W-LAN Freischaltungsgebühr...

Das Kabelmodem ist zwangsläufig notwendig, weil im Kabelnetz als Shared Medium die Bereitstellung des Internet-Dienstes nur in der aktiven Kommunikation zwischen der zentralen Netzeinheit und dem einzelnen Kundenmodem erfolgen kann. Das Kabelmodem ist nach dem maßgeblichen Industriestandard DOCSIS dementsprechend kein Endgerät, sondern der notwendige aktive Netzabschlusspunkt.

Okay... Schwachsinn die zweite...
Ein Netzabschlusspunkt ist schon per se niemals aktiv sondern passiv. Somit ist ein Kabelmodem definitiv nicht ein „aktiver Netzabschlusspunkt“ sondern ein Endgerät.
Der passive Netzabschlusspunkt wird künftig in jedem Fall die Koax- bzw. Multimediakabeldose sein. An diese - und an nichts anderes - darf der Kunde künftig direkt sein Endgerät der Wahl stöpseln. Es geht um eine gleichzeitige MODEM- & ROUTERFREIHEIT. Niemandem kann künftig mehr ein aktives Endgerät nach dem eindeutig definierten passiven Netzabschluss vorgeschrieben werden.

Die Festlegung eines passiven Netzabschlusspunktes ist für Kabelnetze technologisch nicht sinnvoll.

Was? Schwachsinn die dritte...
Was soll das denn? Scheinbar sind die einfach nur zu doof, eigene Kabelmodems in ihre Netzstruktur zu integrieren. Vor allem bieten sie inzwischen sogar Kabelfritten (zur Miete) an aber meine eigene geht nicht zu integrieren?

Das wird noch lustig...

 

[Novgorod]

naja, eine kabeldose kann man aber auch nicht unbedingt mit einer telefonbuchse vergleichen, eher mit einem GSM-(& co.-)funkturm.. das ist natürlich kein grund, dem kunden das kabelmodem vorzuschreiben (das ist reine bequemlichkeit, weil man keine einheitlichen standards haben will, und natürlich geldmacherei), aber andererseits gibts in den (meisten) funknetzen ja auch den SIM-zwang, der technisch nicht notwendig ist - der "netzabschlusspunkt" ist da der baseband-chip, den man theoretisch auch mit seiner eigenen hardware ansprechen könnte, vorausgesetzt man würde den SIM-key ausgehändigt bekommen, was natürlich kein provider mitmacht (weil er es nicht muss).. langer rede kurzer sinn: nicht jedes telekommunikationsverfahren kann man rechtlich (und technisch) auf das alte POTS ummünzen und die betreiber können erstmal alles tun, was ihnen kohle bringt - erst hinterher wird die rechtslage (irgendwann mal vielleicht) zugunsten der kunden geändert, und das geschieht ausnahmslos inkonsequent, d.h. man kann sich nicht auf die rechtsprechung einer anderen technologie berufen..

 

[DJ Xtended]

Es geschehen noch Zeichen und Wunder...

Hatte gerade einen Anruf vom Anbieter: Ich soll die MAC von meiner Fritte durchgeben, das Teil anschließen, ne Stunde warten und Schluß, aus, Mickey Mouse...

Manchmal isses ganz einfach.