Um auch noch mal etwas konkretes zu den Problemen zu schreiben, möchte ich noch mal darauf hinweisen, dass ich in direkter Nachbarschaft zu einem Flüchtlingswohnheim lebe.
Ich als Nachbar, wie die Flüchtenden, wie auch der Stadtteil haben das Glück, dass in diesem Fall die Politik mal etwas weniger unvorbereitet war. So handelt es sich bei dem Gebäude um ein ehemaliges Bürogebäude, das "optimal" umgestaltet wurde, in dem 250 Flüchtlinge auf 4 Etagen plus Erdgeschoss leben.
Je 50 Flüchtlinge teilen sich Toiletten und Duschräume, also haben wir hier alles andere als Luxusbehausungen.
Was haben wir hier für Probleme?
Keine! In Zahlen: 0!
Ich glaube, ich schrieb es schon einmal, ich habe erst vor nem knappen halben Jahr durch Recherche im Netz erfahren, dass es sich um ein Flüchtlingsheim handelt.
Mir war aufgefallen, dass vor der Tür Abends immer mehrere Menschen saßen, die sich unterhalten haben und tagsüber Kinder gespielt haben, was mir etwas merkwürdig für ein Bürogebäude vorkam. Also habe ich Goggle befragt und erst dadurch gewusst, dass es sich um eine Flüchtlingsunterkunft handelt.
Gut, eine Sache könnte man als Problem bezeichnen, der Betrieb des Heimes wird einiges kosten. Aber dieses Geld geht ja nicht nach Timbuktu oder irgendwelche Banken, sondern an die Sozialarbeiter im Haus, diejenigen, die für die Verpflegung sorgen, eventuellen Hausmeistern etc.
Beim örtlichen Penny oder Lidl sehe ich auch ab und an Menschen beim Einkauf, die eventuell in dem Heim Leben, die bringen also das Geld, was sie bekommen auch in die Wirtschaft zurück.
Es gab hier auch niemals Proteste gegen dieses Heim und die Leute werden auch nicht komisch angeguckt, zumindest ist mir das bisher nicht aufgefallen.
Es gibt ab und an wohl ein paar Feste in deren Hinterhof, ich habe die nur durch die Musik mitbekommen, weil unsere Hinterhöfe aneinander grenzen.
Ab und an wird ein Schild vor die Tür gestellt, dass bitte keine Spenden mehr gebracht werden sollen, weil dieses Heim genug ausgestattet ist und die Spenden woanders sicher hilfreicher wären.
Was will ich damit sagen: wenn man den Willen hat und die richtigen Maßnahmen trifft, dann gibt es keine Probleme.
Ähnlich hätte es in Freital gehen können. Da gab es ein Hotel, das Pleite gegangen ist. Das wahrscheinlich verwahrlost wäre und zu einem Schandfleck verkommen wäre (gut, reine Spekulation meinerseits, aber Pleite gegangen ist es nun mal). Dieses Hotel sollte eine zweite Chance bekommen.
Dort hätte man sich, ähnlich wie hier, ein wenig Kaufkraft und vor allem Leben in den Ort holen können. Und ähnlich wie hier Problemlos seinen Teil zum Gemeinwohl beitragen können.
Hat man aber nicht. Man hat erst Probleme geschaffen, die vorher nicht da waren und für die die Flüchtlinge auch nichts können.
Ach ja, und "man" heißt hier, die "besorgten Bürger".
