Regierungen und Bevölkerungen durch Flüchtlingswelle überfordert?

[Hezu]

Unrecht rechtfertigen durch das aufrechnen eines anderen Unrechts?

Werden da Straftaten verharmlost? Nein. Es wird aufgezeigt, wie schnell sich ein Bild, welches sich aufgrund von relativ wenigen (gg. einer Million) gebildet hat, auf alle übertragen kann, und dank weniger Agitatoren auch hat.

 

[KaPiTN]

Sprachliche spitzfindigkeit ist das, mehr nicht. Sollen wir echt auf diesem Niveau sprechen?

Das ist nicht spitzfindig, wenn man in dem Begriff eine massive Übertreibung sieht. Eine 2 stellige Anzahl von Straftaten, jede einzelne ohne Frage als solche zu benennen, ist eine Aufgabe für den Rechtsstaat, nicht dessen Ende.

Und ob Rockerbanden bei der Personaleinteilung Veränderungen durchführen müssen, ist ziemlich uninteressant. Flüchtlinge stellen bestimmt keine Gefahr für ihren Drogen- und Menschenhandel dar.

 

[tux]

@Opuntia:
Lass mich kurz überlegen..: nein

Mich stört an dieser öffentlichen Diskussion, dass sie undifferenziert ist. Sexuelle Übergriffe passieren leider tagtäglich, allerdings wird das in dieser Diskussion überhaupt nicht erwähnt. Es geht hier anscheinend nur darum, gegen die Vertriebenen, oder Flüchtlinge, wie sie allzugern von den Medien genannt werden, zu hetzen oder diese zu diffamieren. Dabei spielt es offenbar keine Rolle, dass ganze sie damit gleich ganze Bevölkerungsgruppen über einen Kamm scheren.

Und das ist schlichweg keine Diskussionskultur.

 

[BurnerR]

Hezu, tux: Das ist ein Strohmann Argument. Es geht überhaupt nicht darum, ob alle Flüchtlinge böse, kriminell oder sonstwas sind, sondern ob wir durch den massiven Flüchtlingszustrom nun ein zusätzliches Kriminalitätsproblem haben, das wir angehen müssen.
Vielleicht sind das auch zwei ganz verschiedene Diskussionen die zwei verschiedenen Standpunkten bedürfen.

Kaptn: Ach so meinst du das. Ja, da ist sicher was dran. Aber es ändert nichts daran, dass die Rocker ein Problem identifiziert haben und das sollte man auch bemerken.

 

[tux]

BurnerR: Ob wir eins bekommen, wird sich noch zeigen. Mal sehen was die Statistiken dazu sagen, wer sie interpretiert und vor allem wie sie interpretiert werden.

 

[Hezu]

Hezu: Nein, eben nicht, denn ganz offenbar waren die Ausschreitungen in Köln etwas kategorisch anderes als wenn 50, vermutlich in erster Linie Einzeltäter oder maximal Kleingruppen, an Karneval in der Düsseldorfer Altstadt Verfahren wegen "Körperverletzungsdelikten, Sachbeschädigung, Taschendiebstahl, Raub und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz" kriegen.

Jetzt mal ehrlich: Wie viele Frauen im Karnevall werden begrabscht, und keine von denen tätigt eine Anzeige, weil eben nichts gravierendes passierte und es teilweise ja sogar angestrebt wird? (Um wieviel wollen wir wetten, das jetzt jemand kommt und mich wegen dem Link sexistisch nennt?)
Wie viele Menschen werden im Karnevall beklaut?

PS.: Davon ab, dass er dann auch noch nen Rundumschlag macht, von Doping im Sport, Sextourismus bis Ärztebestechung fällt ihm alles ein was so rein gar nichts mit dem Thema zu tun hat.

Momentan denkt ja sonst kein anderer mehr daran, haben ja alle nur noch Flüchtlinge im Kopf.

 

[Seonendseounli]

PS.: Davon ab, dass er dann auch noch nen Rundumschlag macht, von Doping im Sport, Sextourismus bis Ärztebestechung fällt ihm alles ein was so rein gar nichts mit dem Thema zu tun hat.

Was du Sextourismus nennst nennt unser Strafgesetzbuch übrigens unter Umständen sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, und der Vergleich ist mehr als angebracht.

--- [2016-01-12 20:37 CET] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Diese ganze Köln-Geschichte ist doch wieder so ein typisches deutsches Pöbelthema.
Das Frauenbild ist in den kranken Gesellschaften des nahen Ostens gestört? Ach was.
UmFs, die den größten Teil ihres Lebens als Straßenkinder in Nordafrika verbracht haben und jetzt hier mehr oder weniger auf sich selber gestellt leben sind asozial? Überraschend.

Die Deutschen sind einfach ein hysterisches, in Teilen zum rationalen und komplexen Denken nicht mehr fähiges Volk - falls sie das überhaupt jemals waren...

 

[Opuntia]

@Seonendseounli:
So leicht abtun kann man das leider genau so wenig (auch wenn ich das vorher ebenfalls getan habe)
Kultureller Hintergrund spielt wohl eine Rolle:
Man muss diesem Problem begegnen, bevor es sich festsetzt:
Nicht "ob" ist die Frage, sondern "wie".
Dazu hilft weder aufbauschen, noch wegreden.

Umstände gelten zwar Strafmildernd, aber nicht Strafbefreiend.

 

[Hezu]

@Opuntia: Aufklärung (sowohl Deutsche als auch Flüchtlinge) und Integration hilft da, nicht aber Wegsperren bzw. zurückschicken und vergessen.

 

[Opuntia]

@Hezu:
Über das "einfach Zurück" hab ich weiter unten glaub ich schon mal was geschrieben:
Das ist sowieso nicht ohne so weiteres Möglich (Asylrecht als Menschenrecht, bleibt auch bei Straffälligkeit bestehen)
Integration ist immer gut, vllt auch noch an die Kinder denken ~ Dann haben wir bald ein Bingo in inhaltsleeren undefinierten Phrasen.
Wegsperren ist sowieso zu Teuer.

Aufklärung auf deutscher Seite hat das Probleme der Trotzhaltung (warum sollte ich mich anpassen, die sind doch hierhergekommen)
Aufklärung auf Flüchtlingsseite würde nur funktionieren, wenn es aus Fehleinschätzung passiert.
"Ich wusste nicht das Frauen beekeln unangebracht ist"

Wenn es sich um ein bewusste Tat handelt, kommst du auch mit Aufklärung kaum weiter.

Das Problem ist leider, wie fast jedes, vielschichtiger:

Sind es nur verzogene Bengel, die sich keine Schuld bewusst sind, ist das Problem einfach:
Aufklären und bei Verstoß auf die Finger hauen.

Ist es aber ein bewusstes Übergehen deutscher Rechte, dann bleibt nur Strafe.

Egal welches von Beiden, es muss Schnell passieren:
Zum Schutz der Frauen und zum Schutz der Asylanten, ich hab kein Bock auf marodierende Bürgerwehren und kein Bock belästigt zu werden, dass passiert auch so oft genug.

 

[Hezu]

Aufklärung auf deutscher Seite hat das Probleme der Trotzhaltung (warum sollte ich mich anpassen, die sind doch hierhergekommen)

Ich rede von Aufklärung, nicht von Anpassung, es sei denn, das du mit Anpassung das niederreißen von unterbewussten unbegründeten Ängsten meinst.

Aufklärung auf Flüchtlingsseite würde nur funktionieren, wenn es aus Fehleinschätzung passiert.
"Ich wusste nicht das Frauen beekeln unangebracht ist"

Und dabei ist das doch das Hauptargument der Flüchtlingsgegner: "Sie kennen es doch nicht anders, darum können sie auch nicht anders." War es nicht so?

ich hab kein Bock auf marodierende Bürgerwehren und kein Bock belästigt zu werden, dass passiert auch so oft genug.

Dito.

 

[Dieter85]

Die Fischer-Kolumne listet eigentlich alles auf, was man zu Köln wissen muss. Er positioniert sich gegen die sinnlosen "harter Rechtsstaat"-Brüller aus der Politik und er setzt die bekannten Zahlen in einen größeren Gesamtzusammenhang. Unterhaltsam ist er auch noch. Das Geschwätz um die Argumente herum ist wohl berufsbedingt

Und ich glaube die Medien haben einen Fehler gemacht. Sie haben zu viel berichtet. Es ist ganz klar ein Thema für die Lokalzeitungen, -blogs und -radiosender. Gerne auch längerfristig. Und es ist natürlich ein Thema für Focus Online. Aber die Aufmerksamkeit, die momentan durch die überregionalen Medien geht, ist unverdient. Aus der scheinbaren Verschwiegenheit ist ein mediales Trommelfeuer geworden. Das heißt nicht, die überregionalen Medien hätten überhaupt nicht darüber berichten sollen. Aber nicht so wie jetzt.

 

[Opuntia]

Und dabei ist das doch das Hauptargument der Flüchtlingsgegner: "Sie kennen es doch nicht anders, darum können sie auch nicht anders." War es nicht so?

Wer dagegen ist, findet immer Argumente:
Ich bin eher an Menschenrechts-konformen Lösungen interessiert, die meine und deren Sicherheit gewährleisten.

p.S.
Ich hab von Aufklärung im Sinne von "nehmt kondome und macht einen Bogen um Flüchtlinge" gedacht.
Mein Fehler, sry

 

[Cold]

Vielleicht sollten wir zunächst mal damit anfangen zwischen Flüchtlingen und Emigranten zu unterscheiden.
Das machen die klassischen Zuwanderungsländer wie die USA, Kanada oder auch Australien nämlich schon lange.
Ich denke auch das Deutschland rein demographisch von Emigranten abhängig ist, nur braucht es dazu eben ein Zuwanderungsgesetz in dem die Vorraussetzungen für eine Zuwanderung klar geregelt ist.
Bei dem Status von Flüchtlingen schaut das nun ganz anders aus, sie geniessen hier Zuflucht bis sie in ihre Heimat zurück kehren können.

 

[Seonendseounli]

"Die klassischen Einwanderungsländer". Ich kann es nicht mehr hören. In den USA leben Millionen illegale, Kanadas Einwanderungssystem produziert Arbeitslosigkeit, und die Australier sperren Asylanten in Lager unter Bedingungen für die man schon dem ein oder anderen Land den Krieg erklärt hat. Falls dir was auffällt: Allen drei Ländern ist gemeinsam keine oder nur eine Landgrenze zu haben. Die Situation in Europa ist fundamental anders. Und wer glaubt unser Problem wäre nur ein Gesetz: Das ist Blödsinn. Als ob Heerscharen an hochqualifizierten Menschen nach DE strömen würde, und wir Mühe hätten das zu verwalten.

 

[Alfred Tetzlaff]

Wie? Sind die nicht hochqualifiziert? Wurde doch sonst schon oft genug was anderes behauptet.

 

[Dieter85]

Wie? Sind die nicht hochqualifiziert? Wurde doch sonst schon oft genug was anderes behauptet.

Stimmt, die Rechten haben immer behauptet, die linksversifften Gutmenschen würden immer behaupten, es kämen nur 100 Prozent hochqualifizierte Ärzte.

Es kamen aber nur Menschen. Das gefällt den Rechten natürlich nicht. Aber immerhin können sie jetzt behaupten, die linksversifften Gutmenschen hätten Schwachsinn behauptet. Das ist zwar Schwachsinn aber hey, irgendwer wird das schon in irgendeinem Forum sinnlos wiedergeben.

 

[Opuntia]

Was hat die Qualifizierung mit dem Recht auf Asyl zutun?

 

[Cold]

@ Seonendseounli

Okay, aber wie würde denn dann die Alternative aussehen?

--- [2016-01-12 22:18 CET] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Was hat die Qualifizierung mit dem Recht auf Asyl zutun?

Nix, aber eben deshalb sollte man meiner Meinung nach eben zwischen Asyl und Emigration unterscheiden.

 

[Dorfdisko]

Okay, aber wie würde denn dann die Alternative aussehen?

Den Menschen helfen, in dem man ihnen Zuflucht gewährt.
Das Ganze unaufgeregt und besser organisiert.
Dabei den Menschen Möglichkeiten geben, sich einzubringen. Erkennen, wer sich nicht einbringen will und den Weg zur Kriminalität sucht und diese Menschen dann mit den Mitteln des Rechts in die Schranken der Gesellschaft verweisen.
Und aushalten, dass dies nicht bei allen gelingen wird.

Eigentlich genau das selbe, was man auch mit allen anderen Menschen macht oder machen sollte.