• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Psychologie und emotionales (Smiley 2.0)

alter_Bekannter

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Aus der Diskussion rund um die Deutung von Smileys hab ich im Nachbarthread soviel OT produziert das es sinnvoller ist das woanders weiter zu diskutieren.

Die Vorgeschichte findet sich hier: https://ngb.to/threads/4057-Was-heißt-eigentlich-quot-quot/
@alter_Bekannter: Das mag sich vielleicht toll anhören für dich, weil du dir Höflichkeitsfloskeln "ersparen" kannst, doch bedenke die Konsequenzen:
Du kannst außerhalb des Internets kaum kommunizieren, weil dich alle anderen "komisch finden".
Und selbst das mit dem ersparen stimmt nicht, als Autist fehlen einem praktsich die menschlichten Kommunikationsprotokolle, diese muss man dann erlernen zu emulieren (um es in der Sprache der Informatik auszudrücken)

Ich weiß nicht ob es viele Autisten gibt, die freiwillig auf soziale Kontakte verzichten, aber ich weiß dass viele gerne welche hätten. Und während man soziale Bedürfnisse noch halbwegs im Internet befriedigen kann, scheitert es dann spätestens an der Partnersuche...
(Autismus ist aber auch ein sehr breiter Überbegriff mit nichtmal klar definierten Grenzen (zB Asperger))


Ich sags ja, auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner, egal wer du bist und auf welcher Seite du stehst. Immer will man was das nur andere haben.

Dir kan ma jetzt problemlos unterstellen das du dich einfach nur gerne über andere stellst, notfalls indem du ihnen einfach unterstellst unglücklich zu sein mit der "Ist-Situation". Mag ja sein das es auf manche zutrifft, aber ich für meinen Teil kenne einen Menge unglückliche nicht Autisten, also halte ich es für ziemlich anmaßend zu behaupten als nicht Autist wäre man automatisch besser dran. Wie House schon sagte: "Schlanke gesunde Weisse dürfen einen kleinen Kreis um sich ziehen und sich normal nennen.". So kann man jetzt noch je nach Ländern und dortigen Sitten erweitern, gibt ja immer noch 3. Welt Länder in denen zum Beispiel Homosexualität verfolgt wird.

@alter_Bekannter: Als NA bist du vllt. nicht automatisch besser dran, aber in der aktuellen Gesellschaft hast du definitiv entscheidende Vorteile. Wenn du heute vorankommen möchtest musst du dich verkaufen können - das setzt ein gewisses Maß an sozialer Intelligenz voraus. IdR müssen sich NA keine Sorgen machen, denn sie verstehen Gesten, Mimiken etc. so ziemlich automatisch. Autisten müssen das lernen und selbst dann reagieren sie immer noch verzögert, weil sie eben alle Informationen erst bewusst auswerten müssen um zu wissen, wie sie reagieren sollten. Diese kurze Pause wirkt auf andere Menschen oft schon verstörend. NA nehmen solche Reaktionsverzögerungen unbewusst wahr und stufen den Autisten automatisch als "merkwürdig" ein. Sie können oft nicht sagen, was nicht stimmt, sie merken nur dass irgendwas nicht stimmt.
Das macht es Autisten verdammt schwer sich in Gesellschaft unauffällig zu verhalten. Sie leisten doppelte Arbeit und werden doch viel häufiger abgelehnt.
Dazu kommen die ganzen falschen Klischees, die unter anderem durch die Medien immer wieder verbreitet werden - inzwischen sind wir so weit, dass Autismus bei Amokläufen oft schon zu Beginn mit ins Spiel gebracht wird und als Erklärung herhalten muss.
Das Gras mag für dich grüner aussehen - aber nur auf den ersten Blick. Da sind ne Menge vertrockneter Grashalme drunter.


Der Punkt war doch der das man die überall findet. Und wenn man nach dem Gesellschaftlichen Belohnungsverhalten geht dann habens soziopathische Psychopathen am besten. Denn wer ohne Reue Lügen foltern und töten kann kommt leicht nach ganz oben. Demnach wäre das ja das gesündeste, das erfolgreichste ist es jedenfalls, man darf sich nur nicht erwischen lassen, aber die Opfer extremer Gewalt reden sowieso eher selten drüber. Deswegen zweifle ich schon schwer an diesem Kreis der Leute die sich als "normal" und "gesund" definieren, es enthält einfach zu viele Widersprüche. Pathologische Lügner zum Beispiel verkaufen sich hervorragend weswegen sie in kurzen Beziehungen massiv überbelohnt werden da die lügen erst auf lange Sicht herauskommen.


Edit: @alter_Bekannter:

So 100% verstehe ich den Beitrag gerade nicht - allgemein gebe ich dir recht, wer sich gut verkaufen kann und dabei gewissenlos ist (also oberflächlich und emotionslos), der kommt in der heutigen Gesellschaft weiter. Vortäuschen ist fast alles. Aber um erfolgreich vortäuschen zu können, muss man das "Konzept" hinter einer Sache verstanden haben und dabei sind NA den Autisten einen ganz weiten Schritt voraus.
Denn all das, was du beschrieben hast sind Autisten nicht. Sie tun sich ungemein schwer mit Lügen - zum einen, weil es mit ihrem oftmals sehr stark ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit kollidiert und zum anderen, weil sie oft keinen Sinn darin sehen zu lügen. Sie sagen frei heraus, was ihnen auffällt und was sie denken - genau deshalb tun sie sich unter anderem in sozialen Situationen so schwer. Sie können nicht nachvollziehen, wieso jemand lieber in einer Scheinwelt lebt und sich belügen lässt, als die Wahrheit zu erfahren und ggfs, wenn die Wahrheit einen selbst betrifft, an sich zu arbeiten. Beispiel: Übergewicht.
Die meisten Autisten lügen nachweislich nur im äußersten Notfall und dann oftmals auch noch sehr schlecht.

Weiter stecken Autisten voller Emotionen, empfinden viele Dinge viel intensiver als NA. Nur signalisieren Autisten ihre Empfindungen anders und hier besteht das nächste Problem - die Kommunikation ist gestört. Autisten und NA verwenden grob gesagt einen unterschiedlichen Mimik-Code. Sie sprechen so gesehen eine unterschiedliche Sprache und das führt zu Verständigungsproblemen.

Der nächste Punkt ist, dass sie viel öfter logisch handeln, während NA im umgekehrten Verhältnis zu irrationalen Handlungen neigen, die sie oft selbst nicht erklären können. Auch das führt wieder zu Problemen im Miteinander. Der Autist will verstehen, der NA kann es aber oft nicht mal selbst verstehen.

Schau dir einfach mal zwei NAs an, wenn sie sich unterhalten. Die reden häufig permanent aneinander vorbei, aber keiner von beiden scheint das wirklich zu bemerken. Sie verstehen trotzdem, was der andere will. Die kommunizieren noch auf einer zweiten Ebene und diese hat noch dazu einen höheren Stellenwert.
Diese Ebene bleibt Autisten idR. verborgen. Autisten kommunizieren mit Worten, wie es sich ihrer Ansicht nach gehört, denn dazu sind Worte schließlich da.

Oh, ich kann mich so gut in Rage schreiben, ich höre mal auf, weil ist wirklich das falsche Thema. Wenn du magst, mach einen neuen Thread dazu auf (;^.^)



Inhaltliche Zusammenfassung:
Es ging um die Vor-und Nachteile bestimmter "Geisteskrankheiten" und der Definition von "geistig-normal". Plus die jeweiligen Gesellschaftlichen Konsequenzen jedes spezifischen Verhaltens.

Erste Antwort im neuen Fred:
Och, das sieht durchaus so aus als hättest du sehr genau verstnden was ich gesagt habe, du hast mich sogar darauf hingewiesen das ich nicht deutlich getrennt habe. Das spricht nach meinem Verständnis dafür das du den Inhalt sehr genau verstanden hast. Ab ja, mir ist bewusst das gerade Autisten das oft nicht sind, pathologische Lügner, Soziopathen und Psychopathen haben auch bestenfalls ein paar Überschneidzungen und sind nicht mal annähernd großflächig deckungsgleich, das war also alles so gemeint, ohne Redundanz, nur vielleicht nicht sauber genug getrennt.

Psychopathen Lügen zum Beispiel teilweise aus den selben Gründen wie Autisten seltener als pathologische Lügner. Nämlich nur dann wenn es logisch sinnvoll und notwendig ist, soziales ansehen ist zweitrangig(oder gar vollkommen irrellevant) und dient nur gelegentlich irgend einem anderen Zweck. Deswegen habe ich auch extra die Beziehungsdauer erwähnt. Wenn du zum Beispiel nur ein Türklinken Gespräch führen möchtest stehst du als pathologischer Lügner idR am besten da. Für langfristige Ausbeutung ist eine Soziopathische Veranlagung absolut notwendig weil dich sonst dein Gewissen erwürgt und du dich zB selbst auslieferst. Während der pathologische Lüger einfach nix über mehrere Wochen aufrecht erhalten kann, weil Lügen auf Dauer ebene immer komplizierter werden, denn die Story muss konsistent bleiben, das kann der pathologische Lügner idR nicht. Deswegen Pathologisch, er lügt gegen Sinn und Verstand. Seine einzige Stärke ist Schnelligkeit.
 
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Schwarzhut

Guest

S
Sehr interessantes Thema.

Dazu empfehle ich diesen Artikel: Woran erkennt man Psychopathen?

Im Grunde hast du ganz recht.
Soziopathen sind Anti-Menschen und binden sich nicht emotional an andere Menschen was das Überleben zwecks skupelloser Entscheidungen erleichtert. Diese haben überhaupt keine Emotionen und deshalb macht es solche Menschen ganz interessant.

Soziopathen sind überall - auch wenn du sie nicht siehst.

Die fiktive Figur Hannibal Lecter ist noch dazu ganz faszinierend.

:coffee:
 

kuromi

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@alter_Bekannter: Erst mal danke für die Mühe. Bevor ich auf deine Antwort näher eingehe, wäre es nicht sinnvoll den Verlauf zum Thema aus dem anderen Thread als Spoiler mit in dein Eingangsposting zu packen? Dann muss man nicht hin- und herspringen, wenn man noch mal nachlesen möchte :confused:
 

alter_Bekannter

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Erledigt.

Bezüglich fiktiver Figuren:
Ja, Hannibal Lecter ist mir aus diversen Filmen ein Begriff(Rising, Schweigen der Lämmer, Roter Drache)

House und der Joker sind gute Beispiele dafür wie unterschiedlich sich Psychopathie zeigen kann. Der erstere ist aus Gesellschaftlicher Sicht fast immer rein konstruktiv während der andere die Welt über relativ kurze Zeit komplett abfackeln würde. Die Liste ist Endlos.
 
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kuromi

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alter_Bekannter schrieb:
Och, das sieht durchaus so aus als hättest du sehr genau verstnden was ich gesagt habe, du hast mich sogar darauf hingewiesen das ich nicht deutlich getrennt habe.[...]

Das freut mich erst mal, dass ich dich dann offenbar doch verstanden habe. Hatte halt nicht das Gefühl und hab einfach auf gut Glück geantwortet, so wie ich deinen Text verstanden hatte. Lucky me. :D
Zur Erklärung: Dachte erst du bringst ein Gegenargument, wieso Autisten es doch einfacher hätten, weil du eben Psychopathen mit ins Spiel gebracht hattest und Autisten (hier Asperger Autisten) von Hans Asperger früher auch als kleine Psychopathen bezeichnet wurden. Aber was du dann als Eigenschaften aufgezählt hast, waren eben genau all jene, die Autisten eben "fehlen".
Das hat mich irritiert. Und ich wollte dir nichts unterstellen.

alter_Bekannter schrieb:
Ab ja, mir ist bewusst das gerade Autisten das oft nicht sind, pathologische Lügner, Soziopathen und Psychopathen haben auch bestenfalls ein paar Überschneidzungen und sind nicht mal annähernd großflächig deckungsgleich, das war also alles so gemeint, ohne Redundanz, nur vielleicht nicht sauber genug getrennt.

Okay :)

alter_Bekannter schrieb:
Psychopathen Lügen zum Beispiel teilweise aus den selben Gründen wie Autisten seltener als pathologische Lügner. Nämlich nur dann wenn es logisch sinnvoll und notwendig ist, soziales ansehen ist zweitrangig(oder gar vollkommen irrellevant) und dient nur gelegentlich irgend einem anderen Zweck.

Aus welchen Gründen Psychopathen lügen - da müsste ich auf deine Aussage vertrauen, so genau habe ich mich mit dieser Form der PS nie beschäftigt - zumal Psychopathen ja bei unterschiedlichen Störungsbildern auftreten können, wenn ich nicht irre - also mehr eine Art Sammelbergriff sind und keine eigene Störung bezeichnen. Kann mich aber auch irren.

Bei Autisten hingegen würde ich nicht sagen, dass sie lügen, sobald es logisch sinnvoll oder notwendig wäre, da das Lügen an sich schon unlogisch für sie ist. Es könnte somit - zumindest meiner Ansicht nach - kaum Teil der Logik sein. Jeder Autist ist anders und es gibt sicher einige darunter, die auch lügen. Aber die Gründe, aus denen sie lügen, sind andere.
Man muss dazu wissen, dass Autisten - nach aktuellem Forschungsstand - eine unterentwickelte ToM aufweisen - sie sind also in diesem Punkt geistig auf dem Stand eines unter 4-jährigen Kindes. Wenn Autisten lügen, dann sind es "flache" Lügen - meist in der Art: "Ich kann heute nicht zum Treffen kommen, ich fühle mich unwohl."
Diese Lüge hat zur direkten Folge, dass der Autist sich einer sozialen Situation, derer er sich nicht gewachsen fühlt, aus dem Weg geht indem er vorschiebt sich so unwohl zu fühlen, dass er keineswegs die Wohnung verlassen kann. Eine Folge, die er absehen kann.
Mehr Ebenen - also z.B. taktisches Lügen, schaffen die meisten Autisten aufgrund der unterentwickelten ToM meist gar nicht.

Würde ein Autist z.B. beim Finanzamt oder bei einem Bewerbungsgespräch hocken und der Bearbeiter/Arbeitgeber stellt ihm Fragen, wird der Autist mit hoher Wahrscheinlichkeit immer wahrheitsgemäß antworten, selbst, wenn er die Fragen gar nicht beantworten müsste und/oder er sich mit der Beantwortung selbst schaden würde. Einfach, weil er den Schaden evtl. noch gar nicht voraussehen kann, da er nicht zwingend eine direkte Folge sein muss, sondern vllt. erst Tage später oder mit der nächsten Aussage geschieht. Manchmal fällt der Groschen schon vor dem Schaden, aber trotzdem zu spät um ihn noch abwenden zu können. Die Verzögerung.

Psychopathen als NA hingegen sind vllt. antisozial, verstehen aber trotzdem zumindest Mimik und Gestik und können dieses Wissen für sich nutzen - auch beim Lügen. Weiter verfügen sie über eine entwickelte ToM, können sich also über mehrere Ebenen in andere hineinversetzen - ob sie dies dann auch tun, steht auf einem anderen Blatt, aber sie können es zumindest. Sie sind aus anderen Gründen nicht in die Gesellschaft integriert als Autisten.

alter_Bekannter schrieb:
Deswegen habe ich auch extra die Beziehungsdauer erwähnt. Wenn du zum Beispiel nur ein Türklinken Gespräch führen möchtest stehst du als pathologischer Lügner idR am besten da. Für langfristige Ausbeutung ist eine Soziopathische Veranlagung absolut notwendig weil dich sonst dein Gewissen erwürgt und du dich zB selbst auslieferst. Während der pathologische Lüger einfach nix über mehrere Wochen aufrecht erhalten kann, weil Lügen auf Dauer ebene immer komplizierter werden, denn die Story muss konsistent bleiben, das kann der pathologische Lügner idR nicht. Deswegen Pathologisch, er lügt gegen Sinn und Verstand. Seine einzige Stärke ist Schnelligkeit.

Da hast du vermutlich recht. Also mit meinem aktuellen Wissenstand sehe ich das ebenso. :)
 

Pleitgengeier

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Für mich ist das beste Beispiel für einen Autisten (speziell Asperger) in Filmen immer Spock, House kenne ich nicht.

Hannibal kenne ich aus Schweigen der Lämmer, das sieht für mich aber nicht nach Autismus aus.
 

alter_Bekannter

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  • #7
Was bedeutet ToM?

Aber ja Psychopathie ist ein sehr weites Feld Wikiipedia nennt quasi "2 Basisvarianten" außerdem ist es ekiej anerkannte Krankheit, daher gibt es natürlich keine Exakte medizinische Definition.

Es gibt mehrere Punkte durhc die Psychopathie definiert wird und Psychopath erfüllen halt mehrere, aber zum Teil auch unterschiedliche, der "feste Kern"(maßgeblich jetzt von mir aus den Gemeinsamkeiten zwischen dem Joker und House definiert) besteht aus:
Egoismus, nicht narzistisch, auch wenns ähnlich wirkt nach außen, dem Psychopath ist im Gegensatz zum Narziss eher egal was "Leute die ihm nichts bringen" von ihm denken, siehe "Dr. Gregory House". Sondern mehr wie es eben House macht seine Ziele umsetzen, einfach aus der Lust am Spiel, das Menschen geheilt werden ist der Nebenffekt und vollkommen belanglos. Weswegen er niemals vor für den Patienten unangenehmen Methoden zurückschreckt. Nicht mal wenn sie dem Patienten nicht mal mehr helfen würden. Ein Narziss braucht Bestätigung durch andere oder mindestens Aufmerksamkeit, der Psychopath nur seine eigene. Beide Spielen nur, und eben dieses Spielen ist der Zweite Kernpunkt, für sie ist alles ein Spiel. Andere sind nur Spielfiguren die auf dem Feld umhergeschoben werden. Was wieder auf dem alle anderen Mesnchen sind Austauschbar und Wertlos Prinzip vom Anfang aufbaut.

Jetzt kommt die Abgrenzung zum Soziopath:
Das Klang ja jetzt alles als könnte ein Psychopath kein Mitleid empfinden oder sonstwie emotional sein, was nicht der Wahrheit entpsricht, bei Psychopathe bleibt es allerdings diesbezüglich beim Evolutionsbiologischen Minimum, Das hat ebenfalls House wieder schön formuliert: "Wir sind darauf programmiert das uns alle außer Familie und Freunden egal sind." Kriege demonstrieren das ja übrigens auch, das letztlich viele Menschen auf irgendeiner Ebene so denken. Was Psychopathen halt im Sinne einer Soziopathie wieder zu gesunden Menschen macht also eben nicht Soziopathen. Mafiöse Strukturen sind dafür ein gutes Beispiel der Boss ist ein Psychopath und um jeden wie Spielzeug zu behandeln muss er Distanz wahren bis auf die, die er "seine Familie" nennt und persönlich trifft. Denn wenn die Spielfiguren zu menschlich werden kann der Psychopath nicht mehr so kalt über sie entscheiden oder sie einfach wegwerfen. Beides kombiniert würde einen deswegen meiner Meinung nach unfassbar schnell an Geld und Macht bringen, denn durch nähe lassen sich Menschen besser manipulieren. Aber damit opfert ein nicht Soziopath leider seine Rationalität. Was im Umkehrschluss aber nicht heissen muss das jeder Soziopath rational ist. Es ist/wäre nur ein nützliche Kombination.

Allerdings kenne ich keine Soziopathen, mit Psychopathen hab ich mehr zu tun. Ist aber auch wieder logisch Soziopathen sind evolutionsbiologisch in den meisten Fällen eher ungünstig hier gilt halt wieder: wenns davon viele gäbe dann gäbs uns nicht mehr. Psychopathen töten einfach wesentlich weniger, weil es mit Distanz meistens langweilig(egoistisches Stimulationsbedürfnis) wäre und mit Nähe halt Emotional schwierig. Während Punkt 2 ja bei Soziopathen wegfällt, kein Mitgefühl, kein Problem.
 

kuromi

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Was bedeutet ToM?

ToM ist die Abkürzung für Theory of mind.
Diese ist meist mit dem 4. Lebensjahr beim Menschen in ihrer Entwicklung abgeschlossen.
Eine voll entwickelte ToM gestattet es dem Menschen zu erkennen, dass andere etwas wissen können, was man selbst nicht weiß und umgekehrt - also, dass ich etwas wissen kann, was andere nicht wissen.
Das heißt, ein Mensch kann sich dann in die Lage eines anderen Menschen versetzen und seine Handlungen erahnen oder seine Absichten erkennen.
Eine Ebene höher kann der Mensch erkennen, was ein anderer Mensch über einen selbst denkt.
Noch eine Ebene höher kann Person A erkennen was Person B glaubt, dass Person A über Person B denken/wissen könnte.

Es gibt dazu einen Test: Sally hat einen Korb und Anne hat eine Box. Sally nimmt einen Ball und tut ihn in den Korb. Anschließend verlässt Sally den Raum. Anne nimmt nun den Ball aus Sallys Korb und packt ihn in die Box. Dann kommt Sally wieder. Wo wird Sally ihren Ball suchen?

Kinder mit nicht voll entwickelter ToM sowie Autisten werden antworten, dass Sally ihren Ball in der Box suchen wird, weil der Ball dort ja drin liegt.
Alle, die eine voll entwickelte ToM haben, werden antworten, dass Sally den Ball dort suchen wird, wo sie ihn zuletzt hingetan hat - in ihrem Korb, denn sie wissen, dass Sally nicht wissen kann, dass ihr Ball inzwischen in Annes Box liegt, nur weil Anne oder die Person, der die Frage gestellt wurde, es weiß.

Einer der Gründe, warum Kinder zu Beginn nicht lügen. Sie können sich mit einer nicht entwickelten ToM nicht vorstellen, dass es Dinge gibt, die Mama und Papa nicht wissen können, wenn sie nicht dabei waren. Da das Kind z.B. weiß, dass es gerade Saft verschüttet hat geht es ohne entwickelte ToM davon aus, dass auch seine Eltern es wissen werden.

Hier schließt sich der Kreis, warum Autisten (als ein weiterer Grund) für gewöhnlich nicht lügen bzw. sich extrem schwer tun und meist - wenn - erst sehr spät damit beginnen. Meist werden sie auf die Möglichkeit der Lüge von anderen erst hingewiesen oder beobachten es bei anderen, während NA früher oder später ganz automatisch ihre erste Lüge erzählen und schauen, was passiert.

Was mir jetzt noch schwer fällt - dass du die Soziopathen mit reingebracht hast und schreibst, dass sie (eben wie teils auch die Psychopathen) diverse Vorteile haben, wenn sie es in der heutigen (westlichen) Gesellschaft an die Spitze schaffen wollen. Ausgang war ja aber, dass du meintest

alter_Bekannter schrieb:
Deswegen beneide ich Autisten ein bischen...

Revidierst du deine Aussage dann und ersetzt Autist durch Soziopath oder ggfs. auch Psychopath?
Denn faktisch machen sich Autisten sehr wohl Gedanken um so etwas. Der Unterschied zwischen ihnen und Soziopathen ist ja z.B., dass der Autist unfreiwillig sozial isoliert lebt (zugegeben sie benötigen extrem wenig sozialen Kontakt, aber völlig ohne geht bei ihnen eben doch nicht) während der Soziopath sich in einer Form freiwillig abgrenzt bzw. er in einem ganz anderen Verhältnis zu Lebewesen steht.
Weiter empfinden Autisten Schuldgefühle, stecken voller Emotionen und können sich auf eine Art sehr wohl in andere Menschen hineinversetzen - bei hochfunktionalem Autismus bzw. Asperger Syndrom funktioniert das mit den Jahren sogar besser, weil Erfahrungen dazu kommen mit denen sie vergleichen können.
Das alles fehlt dem Soziopathen.

House habe ich leider nur hin und wieder zum Einschlafen geschaut und das ist noch dazu Jahre her.
Zum Joker habe ich meine ganz eigenen Gedanken - wenn ich da an die Interpretation seiner Figur in The Dark Knight denke, mag es für den Zuschauer von außen wie ein Spiel wirken, aber ich denke für ihn war es bitterer Ernst. Ich meine, die fehlende Vernunft in den meisten menschlichen Handlungen und die oftmals praktisch nicht vorhandene Logik haben ihn fast wahnsinnig gemacht. Ein Punkt den ich nachvollziehen kann. Die meisten Menschen sind erbarmungslose Heuchler ohne Rückgrat. Wenn sie mit dem Arsch an der Wand stehen, ist sich plötzlich jeder selbst der nächste - das trifft meiner Einschätzung nach auf vermutlich 70% der Menschen weltweit und 90-95% der Menschen in den westlichen Ländern zu. Allerdings neige ich in diesem Punkt zu Pessimismus.

@Pleitgengeier: Ich denke auch Amy aus The Big Bang Theory erinnert stark an eine Asperger Autistin - meiner Ansicht nach noch fast etwas mehr als Sheldon. Bei ihr sieht man auch gut, wie sie sich bemüht sozial eingebunden zu werden und wie häufig sie anfangs dabei gegen Wände rennt, bevor sie zumindest halbwegs akzeptiert wird. Und trotzdem steht sie die erste Zeit immer noch etwas abseits.

Es gibt eine/n Film/Dokumentation mit Namen "De regels van Matthijs". Ein Freund dokumentiert da die Alltagsprobleme von Matthijs, der Autist ist. Da bekommt man auch einen guten Eindruck, wie schwer man es hat, wenn man z.B. seine Emotionen nicht so ausdrücken kann, dass sie für andere begreifbar werden.
 
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Pleitgengeier

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@kuromi: Sheldon und Amy hatte ich vergessen, stimmt.

Gibt es eigentlich auch Abhilfe für Autisten, außer der Imitation von sozialem Verhalten?
 

kuromi

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@Pleitgengeier: Hmm, nicht soweit ich weiß. Allerdings habe ich mich auf dem Gebiet aus Zeitmangel auch die letzten Monate nicht weiter belesen. Wobei die Imitation schon eine relativ gute Lösung ist. Es hängt dann auch davon ab, wie gut man sich dabei anstellt.
Ich denke es ist ein bisschen wie bei der Gesichtsblindheit, wo man sich auch ständig Eselsbrücken bauen muss und viel lernen um das auszugleichen, was andere automatisch beherrschen.
Ich weiß von einigen Asperger Autisten, dass ihnen Manga ganz gut geholfen haben erst mal Gesichtszüge überhaupt zu verstehen, da sie in Manga so überzeichnet sind, dass sie diese klarer unterscheiden können und vor allem auch erkennen können, wo und wie man die einzelnen Gesichtszüge unterscheidet.

Was das Hineinversetzen in andere Menschen betrifft - das ist so eine Sache. Es läuft gut, wenn Autisten die gleiche Situation auch schon mal hatten und sich erinnern können, wie es ihnen damals ging. Aber ganz ehrlich? Ich bin inzwischen der Meinung dass dieses "Hineinversetzen in andere" blödes Geschwätz von NA ist. Was ich bisher erlebt habe, mag es ja sein, dass NA sich in andere hineinversetzen können aber praktisch tun sie es verdammt selten und bei einigen habe ich den Eindruck sie tun es nie. Und was bringt es dann? So mancher Autist verhält sich sozialer als viele NA. Man muss sich nur mal durch verschiedene Foren lesen, wie sich da die Menschen angiften und mit Vorurteilen und Unterstellungen, Beleidigungen etc. um sich schmeißen. Wenn sie sich in andere hineinversetzen würden, würden sie all dies nicht tun.

Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Selbst so herum verstehen es viele nicht. Und bei diesem Leitsatz müssten sie nur mal über sich selbst nachdenken, aber auch das gelingt vielen offenbar schon nicht. :unknown:
 

alter_Bekannter

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@kuromi:
Jeder hat Probleme, ich weiss auch das es vermutlich nicht das non-Plus Ultra sein wird, aber was ist das schon. Da gibts auch diesen Schönen Spruch der den Wahnsinn als Notausgang bezeichnet. Das kann ich gut nachvollziehen, aber bis dahin gibts eine Menge Trennungsschmerz, aber mal angenommen man würde das wirklich erreichen. Einen Zustand in dem einem alles kommende und alles vergangene vollkommen am Arsch vorbeigeht und man lediglich nach dem ersten Impuls handelt. Damit wäre man zwar auf dem Entscheidungsniveau einer Stubenfliege, aber immerhin gäbe es kein Leid mehr. Und bei all dem Gejammer was man so hört muss man sich doch schon ab und an die Frage stellen ob es das überhaupt Wert ist. Zumindest tue ich das gelegentlich. Ich schätze das tun viele die nicht einfach alles hinnehmen was den Stempel "normal" trägt.

Allgemein betrachte ich diesen Zwang zur Normalität schon als massive psychische Folter Extrembeispiele dafür liefert die katholische Kirche Massenhaft, alleine was die Haltung gegen Opfer sexueller Gewalt angeht. Da passiert einem was schlimmes und als Konsequenz ist das Opfer dann auch noch ein ausgestoßener Unreiner.

Was den Autismus anbelangt war ich sowieso nie 100% ernst, deswegen auch das "ein bischen".

Was deine Haltung zu NA angeht:
Ich würde dir größtenteils zustimmen. Mit einer kleinen Ergänzung: Viele projezieren einfach extrem viel und zwar nicht sachlich und Situationsangepasst, sondern abhängig von ihrer ganz aktuellen Einstellung und massiv durch ihr präferiertes Weltbild geprägt. Massiv bei streng Gläubigen zu beobachten. Strenge Religionszugehörigkeit/Obrigkeitshörigkeit hängt eng damit zusammen. Böse Zungen behaupten es sei Unsicherheit.
 
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