• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Politik in Zeiten der Entpolitisierung

gelöschter Benutzer

Guest

G
du kannst aber auch nicht den Neubau einer Halle eines Kleinunternehmens mit dem Bau eines Projektes wie S21 vergleichen.
Klar, der gesunde Menschenverstand sagt da wurde schlecht geplant. Vielleicht war das aber besser gar nicht möglich?
Auch dieses Urteil kann wohl keiner von uns fällen.
 

Boesmann

Aszendent Stör

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
521
Auch dieses Urteil kann wohl keiner von uns fällen.
Ganz im Gegenteil, dieses Urteil kann beinahe jeder fällen. Aber darauf kommt es gar nicht wirklich an, wichtiger wäre es, diesen unbegründeten Vertrauensvorschuss ("Die werden das schon richtig gemacht haben") abzuschaffen. Der ist nicht mehr zeitgemäß (wenn er es denn je war).
Natürlich darf man auch nicht zynisch werden ("Die machen ja eh was sie wollen"). Im Bereich dazwischen gibt es genug Platz für mündige, mitdenkende, kritische Bürger.
 

gelöschter Benutzer

Guest

G
ich sage nicht, dass "die" es schon richtig gemacht haben und immer richtig machen werden, ich sage nur, ich als Privatperson mit meinen begrenzten Infos kann mir schlecht ein Urteil über die Finanzierung und nachträglichen Änderungen so eines Großprojektes bilden.
Und eben das wird immer gemacht. Pauschal ist alles falsch was die Politik und große Firmen machen. Das kann so nicht richtig sein.
Wenn es so einfach wäre und jeder von uns das mal schnell geplant hätte, dann wäre S21 längst fertig, und Berlin hätte nen neuen Flughafen.
 

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
  • Thread Starter Thread Starter
  • #24
Für Großprojekte gibt es eine Faustregel:

Wenn sie 5 Milliarden sagen, rechnen sie mit 10. Und wenn sie mit 10 Milliarden rechnen, werden es am Ende 20.

Das war schon immer so, bei den Schlössern und Residenzen der Könige und Fürsten, und daran hat sich bis heute nichts geändert.

Und das wäre auch beim Alternativprojekt der S21-Gegner so gewesen.

Der Bahnhof selbst, das Gleisvorfeld und die Streckenführung mussten auf jeden Fall modernisiert und umgebaut werden, neue Strecken mit Unternunnelung des Neckars waren zu bauen etc., das sahen beide konkurrierenden Pläne vor.

Hinsichtlich des Finanzbedarfs, des veranschlagten und des tatsächlichen am Ende, also ziemlich Jacke wie Hose, welche Lösung gewählt wurde.

Nicht nur aus diesem Grund ist das Finanzargument das allerschwächste. Der Bahnhof soll nicht billig sein, sondern gut.
 

Boesmann

Aszendent Stör

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
521
Pauschal ist alles falsch was die Politik und große Firmen machen.
Das habe ich nie behauptet, von daher bin ich (so recht du in dem Punkt auch hast) der falsche Ansprechpartner für deine Kritik.
Es wird von der Politik vieles schlecht geplant, das ist nun mal Tatsache. Der Grund dafür ist meiner Ansicht nach, dass es eben nicht ihr Geld ist, das verschleudert wird. Leider ist es aber unser Geld (ja, auch deins).
 

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
  • Thread Starter Thread Starter
  • #26
Es wird von der Politik vieles schlecht geplant, das ist nun mal Tatsache. Der Grund dafür ist meiner Ansicht nach, dass es eben nicht ihr Geld ist, das verschleudert wird. Leider ist es aber unser Geld (ja, auch deins).

Wenn die Steuern an das Finanzamt überwiesen wurden, gehört das Geld natürlich nicht mehr dem Absender, sondern dem Empfänger, also dem Staat. Wofür es ausgegeben wird, entscheiden die Parlamente.
 

Shodan

runs on biochips

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
661
Ort
Citadel Station
Die ach so signifikante Widerstand bestand meistens aus vllt 2000 bis 3000 Hanswürsten die seltsamerweise...
... in der Abstimmung dann zu anderthalb Millionen wurden. 19.8% der Stimmberechtigten in BW. In Stuttgart 117 235 oder 31,8% der Stimmberechtigten (47,1% der abgegebenen Stimmen). Keine Mehrheit, klar, daher geht es auch weiter, aber in einem Unternehmen wäre es eine Sperrminorität und die Finanzierung wäre erledigt.
[Quelle: Statistik-BW.de]

Meiner Meinung nach ist das durchaus signifikant und es zeigt zwei Dinge:
- die Konsensfindung hat nicht ordentlich funktioniert und am Ende hat es in Stuttgart selbst nur mit Hängen und Würgen eine Mehrheit bestehend aus einer Koalition von "Nein" und "Enthaltung" gegeben

- Bei einem Faktor von 500-750 Stimmen pro Demonstrant mag "wir vertreten die Mehrheit" zwar nicht experimentell nachweisbar sein (wobei bei einer 5% Fehlertoleranz, die ich aufgrund der Wahlbeteiligung unter Quorum annehmen würde, zumindest in Stuttgart selbst ebenfalls nicht die Aussage getroffen werden kann es sei falsch), in jedem Fall ist es aber als optimistische Schätzung durchaus legitim. Insbesondere im Kontext der politisierenden Diskussion (wie war das im Wahlthread: Laut Meinungsforschung gibt es einen Kreis an Personen, der scheinbar die wählt, von denen er glaubt, dass sie gewinnen o.O) ist es weiterhin strategisch auch noch äußerst sinnvoll. In der Politik wird mit harten Bandagen gekämpft, für Geheule ala "Alles Lügner und Betrüger" gibt es die Kuschelgruppe bei den Grünen.




zum Thema öffentliche Bauprojekte: Die werden immer deutlich teurer, unter anderem weil im Ausschreibungsverfahren massivst gedrückt wird um die Konkurenz auszustechen. Die Anforderung "Der Kostenvoranschlag muss Sinn ergeben" wird viel zu selten gestellt und geprüft.

Aber warum geht es hier eigentlich um S21, das ist doch Schnee von gestern? Der TS hat den Thread zwar offensichtlich eröffnet um über seine Diskussionspartner in zwei anderen Threads zu lästern, aber das Topic "Politik in Zeiten der Entpolitisierung" ist doch eigentlich ganz interessant. Ich versuche daher einen zweiten Anlauf und wiederhole mich:

Werdet Lobbyisten!
 
Zuletzt bearbeitet:

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
  • Thread Starter Thread Starter
  • #28
Aber warum geht es hier eigentlich um S21, das ist doch Schnee von gestern? Der TS hat den Thread zwar offensichtlich eröffnet um über seine Diskussionspartner in zwei anderen Threads zu lästern, aber das Topic "Politik in Zeiten der Entpolitisierung" ist doch eigentlich ganz interessant. Ich versuche daher einen zweiten Anlauf und wiederhole mich:

Werdet Lobbyisten!

Nö, so isses nich. Es geht nicht ums Lästern, sondern darum, dass man in Zeiten der Entpolitisierung anders diskutieren muss.

Auch über S21. Ich hatte einfach nicht eingesehen, warum man nach 60 Jahren Wirtschaftswunder sich plötzlich den Luxus nicht mehr leisten können soll, bei der Ein- und Ausfahrt aus dem Zugfenster zu gucken und auf dem Bahnsteig wenigstens noch Raucherinseln zu haben. Deshalb meine Entscheidung gegen die geplante Gruft. Schließlich hat es lange genug gedauert, bis die Säugetiere nicht mehr von den Dinos gefressen wurden und sich bei Tag aus ihren Höhlen trauten. Deshalb haben wir so schlechte Augen, Vögel und Reptilien sehen besser. Also warum jetzt dieser Rückschritt in die Katakomben.

Aber diese Einstellung war nicht mehrheitsfähig, deshalb diese Schlichtung. Es ging um die Frage, ob die Tunnellösung S21 oder die Lösung der S21-Gegner unter wirtschaftlichen, verkehrtstechnischen, umweltverträglichen, bautechnischen, geologischen, stadtplanerischen und viele weiteren Gesichtspunkten die bessere sei.

Dies aber weiß ich bis heute nicht und werde ich auch nie wissen, weil man es nur in Erfahrung bringt, wenn man beide Vorschläge realisiert und dann vergleicht. Folglich ist der große Dampf aus der Debatte doch raus. Und zwar ist der Druck in dem Augenblick zusammengebrochen, wo aus der politischen Konfrontation ein Expertenstreit wurde.

Und genau die gleiche Konstellation liegt heute bei fast allen Themen vor, zum Beispiel bei Energiewende oder Mindestlohn. Beschlossen ist das, kommen wird es, d.h. ein kälterer Kaffee ist S21 eigentlich auch nicht. Das gibt es noch nicht, wie Mindestlohn oder Energiewende, aber es kommt irgendwann, und in dieser Situation könnte man doch ganz gemütlich und entspannt wüber mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen diskutieren.
 

godlike

Warp drölf
Veteran

Registriert
13 Juli 2013
Beiträge
14.327
Ort
Topkekistan
... in der Abstimmung dann zu anderthalb Millionen wurden. 19.8% der Stimmberechtigten in BW. In Stuttgart 117 235 oder 31,8% der Stimmberechtigten (47,1% der abgegebenen Stimmen). Keine Mehrheit, klar, daher geht es auch weiter, aber in einem Unternehmen wäre es eine Sperrminorität und die Finanzierung wäre erledigt.
Du weißt aber schon das mit dieser Argumentation wohl KEIN Bauprojekt in DE jemals umgesetzt werden könnte. Au0erdem verstehe ich deine Quellenangabe nicht richtig. Laut dem PDF haben sich doch im Stuttgarter Kreis ganze 67,8% bei der Abstimmung beteiligt. Das reicht doch schon an die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2013 ran :unknown:

Aber lassen wir das. Um S21 soll es hier ja nicht gehen. Andererseits ist das auch ein gutes Beispiel für die Politikverdrossenheit. Ohne S21 gäbe es z.B. in Stuttgart gar kein Politisches Engagement. Wieso nur?
 

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
  • Thread Starter Thread Starter
  • #30

1. Zusammenbruch des Ostblocks, seit '89 ist nichts mehr los. Die Lehre damals: Wenn was richtig Wichtiges passiert, hat es keiner gewollt, gemacht oder auch nur geahnt. Also warum immer Weltgeist spielen wollen? Es funktioniert ja doch nicht.

2. Globalisierung und EU. Man ist bei allen Entscheidungen abhängig von unüberschaubar vielen Faktoren. Das kann sehr nützlich sein. Wenn Orban könnte, wie er will, säßen Sinti und Roma im Ghetto. Oder es begänne eine neue Partie im alten Spiel Faschisten gegen Antifaschisten. Das wäre dann mehr Politisierung, als einem gefallen kann. SA gegen Rotfront wünscht sich ja auch kein Mensch mehr zurück.

Man muss bedenken, dass die Protestbewegung '67 ff. das einzige mal in der ganzen deutschen Geschichte war, wirklich das einzige, wo eine Politisierung der Massen sich nicht als verhängnisvoll erwiesen hat. Sie war ein Ausnahmefall und ein echter Glücksfall. Und dafür konnten die deutschen Studenten nichts, es lag an den Zeitumständen und an den damaligen Befreiungsbewegungen in der dritten Welt.

Ich kann nicht mal behaupten, dass ich mir gegenwärtig eine Repolitisierung wünsche, weil ich befürchte, die ginge Richtung AfD.

PS: Auch der Stuttgarter Bahnhofsprotest war eine zweischneidige Sache, zu viel Lokalpatriotismus und Heimatschutz im Spiel, und bei den Kulturdarbietungen, mit denen die Montagskundgebungen gestreckt wurden, hat es einem manchmal echt die Strümpfe ausgezogen. Also richtiges Ziel - oberirdsich - aus meiner Perspektive, aber die falschen Motive.

Einmal hatten sie als Redner einen Stuttgarter eingeladen, der in Wien Städtebau lehrt. Der hat ihnen dann erklärt, dass es an Stuttgart städtebaulich nichts mehr zu versauen gibt, weil alles schon längst versaut worden ist. Das ist die reine Wahrheit, ein guter Mann. Aber der bekam keinen Beifall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben