Vor drei Jahren: In Stuttgart gehen bis zu 50.000 Demonstranten auf die Straße, um ein konkretes Ziel zu erreichen, nämlich Stop und Aufgabe des eben begonnenen Projekts S21. Bewegte Zeiten, hitzige Debatten, weil akuter Entscheidungsdruck bestanden hat. Entweder man war bei den einen oder den anderen, entweder Plakette "Oben bleiben" oder Plakette "S21" mit rotem Herzchen. Dafür oder dagegen, dazwischen gibt es nichts.
Heute: Kein Entscheidungsdruck. Kein Handlungsbedarf. Keine Handlungsmöglichkeit. Kein offener Konflikt. Keiner steht vor der Wahl, für oder gegen etwas auf die Straße zu gehen oder dies zu unterlassen. Politik wird nicht auf der Straße gemacht, sondern von der Regierung, die Bürger sind Zuschauer.
Und jetzt wird's interessant. Eigentlich müssten die Debatten sachlicher werden, weil rein gar nichts real von ihnen abhängt.
Aber beim Fußball sind es ja auch die Zuschauer, die sich prügeln, nicht die Spieler auf dem Feld. Gerade weil die Zuschauer den Verlauf des Spiel in keiner Weise durch eigene Leistung oder Anstrengung beeinflussen können, brauchen sie eine Ersatzhandlung, nämlich die Klopperei in den Rängen.
So auch hier. Politisch spielen sachliche Zweifel an einer komfortablen und umweltschonenden Ablösung der Atomenergie durch regenerative Energieen nicht die geringste Rolle. Weder ist eine Massenmobilisierung der Bevölkerung zu beobachten, noch sind Großkundgebungen oder Demonstrationen geplant, in deren Vorfeld das Agitieren lohnt.
Das gleiche Spiel beim Mindestlohn. Wenn man aus der Perspektive des Zuschauers, und was anderes ist man im Augenblick nicht, sachliche Zweifel daran anmeldet, ob er wie erwartet und gewünscht funktionieren wird, landet man für die Befürworter sofort im Lager der Gegner und wird ermahnt, Farbe zu bekennen, weil doch jeder eine Meinung haben müsse: Für oder gegen Atomausstieg und Mindestlohn.
Wie wenn es darauf ankäme, wo es im Augenblick doch ganze andere Leute sind, welche die Entscheidungen treffen.
Um aus dem Nachteil, ins politische Geschäft überhaupt nicht mehr involviert zu sein, einen kleinen Vorteil zu ziehen, muss man die politischen Ziele und Erwartungen vollkommen unparteiisch untersuchen, ohne Rücksicht auf eigene Sympathie. Das gilt für hochemotionale Herzensfragen wie Kernkraft oder Mindestlohn wie für alle anderen.
Die Alternative dazu ist, dass der kümmerliche Rest derer, die sich überhaupt noch für Politik interessieren, sich auflöst in einander spinnefeinde Ein-Mann-Sekten.
Heute: Kein Entscheidungsdruck. Kein Handlungsbedarf. Keine Handlungsmöglichkeit. Kein offener Konflikt. Keiner steht vor der Wahl, für oder gegen etwas auf die Straße zu gehen oder dies zu unterlassen. Politik wird nicht auf der Straße gemacht, sondern von der Regierung, die Bürger sind Zuschauer.
Und jetzt wird's interessant. Eigentlich müssten die Debatten sachlicher werden, weil rein gar nichts real von ihnen abhängt.
Aber beim Fußball sind es ja auch die Zuschauer, die sich prügeln, nicht die Spieler auf dem Feld. Gerade weil die Zuschauer den Verlauf des Spiel in keiner Weise durch eigene Leistung oder Anstrengung beeinflussen können, brauchen sie eine Ersatzhandlung, nämlich die Klopperei in den Rängen.
So auch hier. Politisch spielen sachliche Zweifel an einer komfortablen und umweltschonenden Ablösung der Atomenergie durch regenerative Energieen nicht die geringste Rolle. Weder ist eine Massenmobilisierung der Bevölkerung zu beobachten, noch sind Großkundgebungen oder Demonstrationen geplant, in deren Vorfeld das Agitieren lohnt.
Das gleiche Spiel beim Mindestlohn. Wenn man aus der Perspektive des Zuschauers, und was anderes ist man im Augenblick nicht, sachliche Zweifel daran anmeldet, ob er wie erwartet und gewünscht funktionieren wird, landet man für die Befürworter sofort im Lager der Gegner und wird ermahnt, Farbe zu bekennen, weil doch jeder eine Meinung haben müsse: Für oder gegen Atomausstieg und Mindestlohn.
Wie wenn es darauf ankäme, wo es im Augenblick doch ganze andere Leute sind, welche die Entscheidungen treffen.
Um aus dem Nachteil, ins politische Geschäft überhaupt nicht mehr involviert zu sein, einen kleinen Vorteil zu ziehen, muss man die politischen Ziele und Erwartungen vollkommen unparteiisch untersuchen, ohne Rücksicht auf eigene Sympathie. Das gilt für hochemotionale Herzensfragen wie Kernkraft oder Mindestlohn wie für alle anderen.
Die Alternative dazu ist, dass der kümmerliche Rest derer, die sich überhaupt noch für Politik interessieren, sich auflöst in einander spinnefeinde Ein-Mann-Sekten.