• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Parkrempler - und nun?

Maxwell

NGBler

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Guten Abend allerseits!

Gestern Abend wurde mein geparktes Auto ein wenig "mitgenommen", und dazu würde ich mir gern ein paar Ratschläge einholen.
Hier erstmal der Ablauf der Sache aus meiner Sicht:

Gegen 18 Uhr habe ich mein Auto auf einem Parkplatz abgestellt, auf dem die Autos parallel nebeneinander parken. Links neben mir stand dabei ein blaues Auto (genaues Modell vergessen), mein Auto war zu dem Zeitpunkt definitiv unfallfrei
Etwa um halb 9 bin ich zum Auto zurückgekehrt. Dabei ist mir direkt aufgefallen, dass am hinteren Radlauf eine Kunststoffabdeckung deutlich vom Auto abstand. Bei genauerem Hinsehen habe ich dann festgestellt, dass der Lack darauf und auch an den umliegenden Blechteilen über eine Höhe von 20cm stark verkratzt ist. Ich denke, dass das Blech auch leicht verzogen ist, sieht im Vergleich zur gegenüberliegenden Seite zumindest so aus. Von einem Hinweiszettel an meinem Auto oder gar dem Unfallverursacher war natürlich keine Spur :dozey:
Links neben meinem Auto stand nun ein roter Volvo 850 in rot, vergleichbar zu diesem Bild. Der war insgesamt in einem sehr mitgenommenen Zustand, und hatte insbesondere rechts vorne an der Stoßstange schon viele "Kampfspuren", da waren mehr von fremden Lackfarben als von der eigenen zu sehen. So "nach Augenmaß" passte die Höhe meiner Beschädigung gut zur Höhe der Stoßstange des mutmaßlichen Gegners, bei genauerer Betrachtung fanden sich in der unteren Hälfte meiner beschädigten Stellen auch rote Lackspuren, die sehr gut zu der geteilten Stoßstange (oben schwarzer Kunststoff, unten Lack, siehe Bild) des Nachbarn passten.

Daraufhin habe ich mich dann entschlossen die Polizei zu rufen, die dann so etwa um 9 zur Stelle war. Die Beamten haben dann alles (so wie oben beschrieben) aufgenommen und dokumentiert. Mit einem Zollstock haben sie die Schäden vermessen und sind zu dem Schluss gekommen, dass es auf Grund der geometrischen Abmessungen und der Farbspuren plausibel ist, dass der Volvofahrer der Unfallverursacher ist. Da die Herren aber keine Kristallkugel haben und natürlich nicht in der Position sind über Recht und Unrecht zu entscheiden, blieb es dann dabei, dass meine Aussage so aufgenommen wurde.
Zu guter Letzt haben meine Freundin (die von Anfang an dabei war) und ich unabhängig von einander ausgesagt, dass der Schaden beim Abstellen des Autos noch nicht da war. Somit wurde aus der "mutmaßlichen Unfallflucht" dann ein Strafverfahren.
Über Funk haben sie dann den Halter des Volvos ermittelt und bei ihm im Festnetz angerufen. Da das Auto ein auswärtiges Kennzeichen hatte, ging "überraschenderweise" keiner dran. Die Herren haben sich dann damit verabschiedet, dass sie das ganze an die zuständigen Kollegen übergeben würden, von denen ich dann in der kommenden Woche hören würde.

So, soweit die Geschehnisse. Ich denke das ganze wird folgendermaßen weitergehen: Irgendwann nächste Woche wird der Fahrer des Fahrzeugs tatsächlich mal erreicht, der sagt dann "War ich nicht, war bestimmt vorher schon", "Ich weiß von nix" oder macht einfach gar keine Aussage. Das Verfahren wird dann aus Mangel an Beweisen eingestellt und ich gucke blöd aus der Wäsche. Ist denke ich der realistischste Ausgang, oder? Solang der Fahrer sich nicht mit seinen Aussagen selbst belastet, habe ich ja nichts wirklich stichhaltiges in der Hand. Und da er das bei dem verhältnismäßig kleinen Schaden schon nicht getan hat, wird er es angesichts eines teuren Strafverfahrens mit vielen Punkten und führerscheinfreien Monaten sicherlich erst recht nicht tun.
Mir geht's jetzt nicht allein um das Geld, ich hab einen guten Lackierer an der Hand, der das sicherlich günstig wieder in Schuss kriegt, werde dem den Schaden demnächst mal zeigen. Ich bei meinem Auto auch nicht übertrieben pedantisch, wegen einem kleinen "Anstupser" gegen die Stoßstange oder einer kleinen Delle wegen einer Tür würde ich auch nicht so einen Stress anfangen, aber wenn ich den Schaden schon aus einiger Entfernung sehe hört der Spaß doch irgendwie mal auf, das MUSS der Fahrer einfach gemerkt haben, das ist einfach asozial! Zumal es mich schon ein wenig wurmt, da ich in meinen nun ~6 Jahren Autofahrer-Karriere weder an eigenen noch an fremden Autos auch nur einen kleinsten Kratzer verursacht habe und mein Auto jetzt aussieht als hätte ich ne Parkbehinderung und wär irgendwo hängen geblieben. :dozey:

Nach der längeren Erzählung von mir nun meine Frage: Wie würdest ihr jetzt weiter vorgehen?
Mir ist natürlich gleich die Möglichkeit einer Lackspurenanalyse in den Sinn gekommen. Die Polizisten sind darauf nicht näher eingegangen, und auch Google hat ausgespuckt, dass die Polizei sowas in der Regel nur bei schweren Verbrechen macht. Würde man das in meinen Fall auf Grund der vielversprechenden Erfolgschancen eher in Betracht ziehen? Schließlich hat man ja einen guten Kandidaten zur Vergleichsanalyse...
Falls die Polizei von selbst solche Maßnahmen nicht ergreift (wovon ich ausgehe): Hat es Zweck, privat ein Gutachten in Auftrag zu geben? Auf der Website der DEKRA wird so etwas angeboten, mit Lackspuren vom mutmaßlichen Täterfahrzeug könne man die Tat zweifelsfrei nachweisen. Hierbei sehe ich nur einige Probleme:
- Ein Gutachten kostet meistens viel Geld, was ich wohl selbst bezahlen müsste. Oder würde das (im Erfolgsfall) die gegnerische Versicherung übernehmen?
- Um Lackproben vom gegnerischen Auto entnehmen zu dürfen, bräuchte ich sicherlich dessen Einwilligung, oder?
- Ist damit tatsächlich eine eindeutige Zuordnung des Lacks möglich, also würde ein Gericht so einem Gutachten folgen?

Bezüglich der Lack-Geschichte werde ich morgen mal eine Anfrage an die DEKRA starten, allerdings bin ich parallel natürlich sehr an Erfahrungswerten und Ratschlägen von euch interessiert.
Die Polizei hat mir zudem noch geraten, dass ich mir einen Kostenvoranschlag von meiner Vertragswerkstatt holen soll, auch (und gerade) wenn ich den Schaden irgendwo unter der Hand reparieren lasse. Zudem solle ich meine Versicherung über den Schaden informieren, auch ohne meine Schuld wären die daran interessiert. Das Erste macht natürlich Sinn, werde ich gleich mal angehen, zweiteres will mir noch nicht so ganz einleuchten...
Den Schaden erst zu reparieren, wenn die Sache endgültig vom Tisch ist, macht wahrscheinlich auch Sinn, oder? Ich will ja schließlich nicht meine Beweise vernichten...

Ganz ehrlich rechne ich eigentlich nicht damit, ohne Schaden aus der Sache rauszukommen. Trotzdem möchte ich keine Möglichkeit ungenutzt lassen, den Täter zu finden (bzw. zu überführen) und an den Arsch zu kriegen. :D
Quasi die legale Alternative zu "Ich such dein Auto und stech' dir die Reifen platt!" :p

So, sorry für den vielen Text und schon mal vielen Dank für alle kommenden Ratschläge. :)
 

Philipus II

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Vorm Zivilgericht reicht glaubhaft machen aus. Ein Strafrechtsurteil macht Zivilprozesse einfacher, ist aber keineswegs Vorraussetzung. Ich persönlich würde den Fall bereits jetzt an den Rechtsanwalts meines Vertrauens abgeben. So dünn ist die Faktenlage doch gar nicht. Schaden ist da, Schaden war vorher nicht da, Beschädigung am anderen Auto passt grob dazu - keine schlechte Ausgangsposition.
 

issup

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Ein "Kostenvoranschlag" bringt in der Regel nichts, außer Kosten. So etwas ist weder verwendbar um sein Geld wieder zu kriegen von der Versicherung noch ein guter Anhaltspunkt, was es denn wirklich kostet. Da kann nämlich jede Werkstatt Preise machen wie sie will.
Du solltest über das Kennzeichen die Versicherung raus finden können. Dort meldest du den Schaden. Der Unfallgegner kriegt dann einen Bogen den er ausfüllen muss. Er kann da natürlich seine Zweifel anmerken, dass er das überhaupt war, die Versicherung wird aber vermutlich bei hoffentlich vorhandenen Fotos und 2 Zeugen sowie einem Polizeibericht nicht sagen: Nee, waren wir nicht, haben wir nix mit zu tun. Die werden das abwägen und im Zweifel eher zahlen. Vor allem bei den beweisen. Die wissen nämlich, wie viel teurer es wird, wenn sie zusätzlich noch deinen Rechtsanwalt am Ende bezahlen.

Die sind bei solchen Dingen wesentlich professioneller und wenn die Zweifel haben, dann beauftragen die einen eigenen Gutachter, der das prüft. Dafür werden dann evtl. beide Fahrzeuge gebraucht. Die Höhe verglichen, die Farbe. Danach steht meistens schon ziemlich genau fest, ob das genannte Auto den genannten Schaden verursacht hat oder nicht. Egal, was der Fahrer sagt. Wäre ja noch schöner, wenn man sich vor Ort mit dem Fahrer des anderen Autos streitet, der dann seiner Versicherung sagt: Ich war das nicht. Die dann einfach nicht zahlt. Da könnte man den Zwang zu einer Haftpflichtversicherung ja direkt abschaffen.

Ich würde ja direkt (m)einen Gutachter anrufen und den Schaden dokumentieren lassen. Nicht den von der gegnerischen Versicherung kommen lassen, sondern selbst auswählen. So ein Kostenvoranschlag kostet weniger als 200€. Aber die musst du im Zweifel nicht zahlen, sondern die andere Versicherung. Man unterschreibt zwar, dass man im Zweifel bereit ist die zu zahlen, ist mir aber selbst bei mini Kratzerchen noch nie passiert. Es gibt zwar die Pflicht für dich die Kosten so gering wie möglich zu halten, sobald aber auch nur eine Stoßstange offiziell bei einer Vertragswerkstatt neu lackiert wird, liegen die Kosten >500€ und damit sind auch die Kosten für den Gutachter gerechtfertigt.
Ob und wie du das am Ende reparieren lässt ist deine Sache. Im Zweifel ohne MwSt. Schaden von der Versicherung auszahlen lassen.

Das alles aber ist total unabhängig von der strafrechtlichen Geschichte. Unfallflucht wird nicht so fix eingestellt und wenn dann nur gegen Zahlung der Summe X. Dass der Verursacher da also absolut ohne Konsequenzen raus geht ist (leider) sicherlich nicht der Fall. Selbst wenn er es echt nicht war.
 

Maxwell

NGBler

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  • #4
Alles klar, schon mal vielen Dank für die Ratschläge!

Ein "Kostenvoranschlag" bringt in der Regel nichts, außer Kosten. So etwas ist weder verwendbar um sein Geld wieder zu kriegen von der Versicherung noch ein guter Anhaltspunkt, was es denn wirklich kostet. Da kann nämlich jede Werkstatt Preise machen wie sie will.
Gut zu wissen! Ich habe mir vorhin statt dessen von meiner Vertragswerkstatt mal eine "pi mal Daumen"-Schätzung machen lassen, damit ich schon mal eine grobe Hausnummer in der Hand habe: Mazda würde das beschädigte Kunststoffteil tauschen und die hintere Stoßstange komplett neu lackieren, wofür ~800-1000€ veranschlagt wurden.
Der Lackierer meines Vertrauens sagt, er würde eine sparsamere Lösung wählen und wohl mit ~100-150€ hinkommen. Liegt somit beides etwa in dem Rahmen, den ich erwartet habe.

Gleichzeitig hat mich die Polizei zurückgerufen, man hat den Fahrer ausfindig gemacht. Dieser weiß natürlich von nichts (sagte ich ja :coffee:), daher soll es heute Abend bei der Polizei ein Treffen geben, um durch eine Nachstellung des ganzen nachvollziehen zu können, ob der mutmaßliche Täter es gewesen sein kann.
Eigentlich wurde das vor Ort schon erledigt, allerdings sind die Smartphone-Bilder der Polizei eher dürftig und wenig aussagekräftig geworden, daher wird das ganze nochmals wiederholt. :D

Das Ergebnis davon werde ich also erstmal abwarten, bis ich weitere Schritte einleite. Nochmals vielen Dank euch, ich werde euch auf dem Laufenden halten!


Update:
Das Treffen mit der Polizei gestern verlief sehr gut, wir haben beide Autos direkt nebeneinander gestellt und voilà, es passt perfekt! :)
Der Fahrer des anderen Autos sagt weiterhin, dass er nichts von einem Unfall gemerkt hätte. Weiterhin sagte er, dass wir das ja auch anders hätten regeln können. Als er irgendwann zum Auto zurückkam wäre ich ja nicht mehr da gewesen, ICH hätte ja ruhig auf ihn warten können (ich war knapp eine Stunde am Auto!!) oder ICH hätte IHM zumindest einen Zettel ans Auto machen sollen, er hätte sich dann bestimmt bei mir gemeldet. :rolleyes:
Ich weiß ja nicht wo er herkommt, aber auf meinem Planeten läuft sowas eigentlich andersrum... :)

Naja, der Polizist meinte, dass ich mich mit diesen Erkenntnissen bei der gegnerischen Versicherung mal melden solle, das würde wohl ausreichen, die Versicherungsdaten kommen mir in den nächsten Tagen zu.
Eine Werkstattrechnung oder ein Kostenvoranschlag würde seiner Meinung nach wohl reichen, aufgrund eurer Meinung hier werde ich aber erstmal mit der Versicherung reden und dann ggf. einen Gutachter beauftragen.
 
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Philipus II

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BBei 800 bis 1000 Euro und uneinsichtigem Gegner würde ich persönlich einfach einen RA machen lassen. Die Kosten kann man eh mit abrechnen, weils kein Bagatellschaden ist.
 

Harry_J

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Den Rechtsanwaltquatsch kann man erstmal sein lassen. Warum soll in diesem Stadium noch ein Dritter dran verdienen? Würde ich erst machen, wenn die sich querstellen.
Die Sachlage ist doch eigenlich klar. Lass einen schriftlichen Kostenvoranschlag (eventuell auf Wunsch der Versicherung auch Gutachten) in der Vertragswerkstatt machen und reich es mit den anderen Unterlagen von der Polizei bei der gegnerischen Versicherung ein.
Den Betrag vom Kostenvoranschlag (-MwSt) lässt du dir auszahlen und reparierst dann gar nicht, selber oder gehst zu deinem günstigen Lackiererkumpel. Was von dem Geld über bleibt, kannst du als Aufwandsentschädigung für deine Unannehmlichkeiten verbuchen.
Wenn du es doch in der Vertragswerkstatt reparieren lässt, steht dir auch noch Nutzungsausfallentschädigung (Höhe nach richtet sich nach Alter deines Autos) oder ein Mietwagen für die Zeit der Reparatur zu. Wenn du nicht dringend ein Auto brauchst, nehm die Entschädigung, sind auch noch ein paar Euro ;)

Und keine Angst, das ist alles ganz legal und gang ünd gäbe.

Grüße Harry
 
Zuletzt bearbeitet:

Philipus II

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Naja, Versicherungen haben einen schlechten Ruf. Ich vertraue da lieber jemanden, der in meinem Auftrag tätig ist, als dem gegnerischen Sachbearbeiter, dass das in meinem Sinne gelöst wird. Zum anderen ist es Arbeit, die ich mir ganz einfach nicht machen will. Warum einen brief formulieren, wenn auch der Profi gerne in meinem Auftrag schreibt?
 

issup

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Man kriegt übrigens auch Nutzungsausfall, wenn man das ganze entweder selbst repariert oder wo anders kostengünstiger, im Zweifel sogar ohne Rechnung reparieren läßt.
In der Regel reicht ein Anruf bei der gegnerischen Versicherung, zur Not noch ein "Beweisfoto", das zeigt, dass der Schaden behoben ist. Entschädigung je nach Fahrzeug 50-100€ pro Tag ca.
Bei lackieren kriegst du bestimmt 3 Tage.

Und direkt Anwalt einschalten KANN dazu führen, dass einem nachher vorgeworfen wird sich nicht an die Pflicht zu halten die Kosten möglichst gering zu halten. Ist beim Anwalt außerdem ähnlich formuliert wie beim Gutachter: Wenn die gegnerische Versicherung sich quer stellt mit dem bezahlen der Rechnung, dann holen die das Geld erst mal bei einem selbst zurück. Das lassen die sich alle direkt mit der Beauftragung in einem Rutsch mit unterschreiben, dass man damit einverstanden ist.
 

Philipus II

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Die Redhtsprechung ist da recht eindeutig: Kein Bagatellschaden, dann steht einem ein Anwalt zu.
 

issup

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Und die Einschätzung, ob es ein Bagatellschaden ist, die nimmst du persönlich schon mal vorab dann vor? ;)

Die Spanne von "Bagatellschaden" liegt übrigens irgendwo zwischen 300 und 1000€.
Da liegt man also nicht sofort immer drüber.

Im übrigen zahlt die gegnerische Versicherung den Rechtsanwalt auch nur, wenn man keine Teilschuld bekommt.
Es gibt also schon gute Gründe nicht direkt unnötig einen Anwalt zu beauftragen und schon gar nicht nur, weil man zu faul ist einen Brief zu formulieren.

Wenn das jeder so sehen würde, könnte sich bald keiner mehr eine Autoversicherung leisten. Die Behebung des Schadens macht dann nur noch einen Bruchteil aus.

In der Regel ist das mit dem "sich so einigen", wenn der Verursacher das bar bezahlen will übrigens ein schlechtes Geschäft, im Vergleich zu "mit Versicherung abrechnen". Wenn man den jenigen also nicht als guten Freund kennt, dann würde ich das eher nicht machen.
Wer ist schon bereit für so einen kleinen Kratzer das selbe Geld zu bezahlen wie im Zweifel die Versicherung? Und mit der Übernahme der Kosten deines günstigen Lackierers tust du dem jenigen einen sehr großen Gefallen. Der Schaden ist zwar am Ende auch weg, aber nachlackiert ist nachlakiert und mindert den Wiederverkaufswert im Zweifel.
Nicht ganz nett, aber so kann man das auch sehen.
 

Maxwell

NGBler

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Nochmals vielen Dank für den Input!
Aktuell warte ich noch darauf, dass mir die Polizei die Daten des Gegners und seiner Versicherung zukommen lässt.
Dann werde ich mich dort mal melden und fragen wie die Lage ist, also ob der Schaden bezahlt wird und ob sie ein Gutachten wollen. Ich gehe allerdings davon aus, dass der Unfall der Versicherung noch nicht gemeldet wurde (er weiß ja von nix...), daher denke ich, dass sich das noch etwas hinziehen wird.
 

issup

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Dann melde du das doch der Versicherung einfach.
Zentralruf der Autoversicherer:
0180-25 0 26

Kennzeichen angeben, Info kriegen, wer der Versicherer ist, da den Schaden selbst melden. Beschleunigt das ungemein. Wenn der jenige bei der Ergo ist und die mal wieder "im Urlaub" sind, habe ich ja immer keine Lust da 4 Wochen zu warten.
 

accC

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Du solltest den Schaden von einem unabhängigen Gutachter dokumentieren lassen und sofern nötig einen Lackvergleich machen lassen. Dabei kann festgestellt werden, ob die Lackspuren an deinem zu dem Lack des mutmaßlichen Unfallverursachers passen. Ist das der Fall, ist die Sache klar, rausreden kann man sich da nicht. Sofern du im Rechtsschutz bist, würde ich dir zum Anwalt raten, dem den Fall schildern und sag ihm, dass du keinen Vergleich möchtest, etc. Halt alles, was dir wichtig ist, was du bis dato hast. Der kann dir auch sagen, wie das mit einem Gutachter läuft, ob/wie/wann du den Schaden beheben lassen kannst, ohne ggf. Beweise zu Nichte zu machen etc.
 

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voll der Örkel

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Ich würd mich ja fragen, warum er nicht weggefahren ist. Nur weil die Kratzer zufällig auf der Höhe sind kann man direkt belangt werden? Finde ich ehrlichgesagt garnichtmal so geil.
 

issup

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Das ist ja nicht "zufällig" so. Und die Farbrückstände an seinem Auto haben auch nicht "zufällig" die selbe Farbe. Hier wird schon dem Richtigen das richtige Verschulden angelastet, so wie die Fakten im Moment aussehen.

PS: Gar nicht schreibt man gar nicht zusammen, kannst du in deine Signatur mit aufnehmen. :D
 

Skipjack

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Es gibt also schon gute Gründe nicht direkt unnötig einen Anwalt zu beauftragen und schon gar nicht nur, weil man zu faul ist einen Brief zu formulieren.

Es gibt aber auch gute Gründe, einen in Anspruch zu nehmen.
Man ist der Geschädigte - jetzt soll man auch noch zusätzlichen Aufwand haben, um sich um die Regulierung zu kümmern? Wer sonst kein Hobby hat ... ok.
Mir ist innerhalb 2 Jahren das Auto sage und schreibe dreimal verbeult worden (jedesmal 1,2-2k€ Schaden), während es jeweils ordnungsgemäß parkte. Bei den ersten beiden Malen wollte mich jedesmal die gegnerische Versicherung über den Tisch ziehen.
Das ist wie bei Banken - das sind nicht meine Freunde und die sind nicht an der Regulierung meines Schadens interessiert, sondern die wollen nur die Schadensersatzansprüche an ihren Klienten mit geringstem Aufwand erledigt sehen. Dummerweise sind diese beiden Dinge nicht dasselbe. Freiwillig erzählt Dir keine Versicherung etwas von Nutzungsausfall, Wertminderung, Aufwandspauschale ... und selbst bei der Werkstatt versuchen sie noch, Dir weiszumachen, dass die Mehrkosten einer Vertragswerkstatt nicht erstattet würden.

Nee, als Geschädigter ist es ja wohl, das Mindeste, das ich bekomme, was mir zusteht und das ich mich nicht darum kümmern muss. Deswegen ein Anwalt, der meine Interessen wahrnimmt.
Ich werde mich nie wieder selber mit der Mischpoke rumärgern.

Wenn das jeder so sehen würde, könnte sich bald keiner mehr eine Autoversicherung leisten. Die Behebung des Schadens macht dann nur noch einen Bruchteil aus.

Unsinn, Anwälte haben dafür ihre festen Sätze. Die Werkstattrechnung ist da immer noch der Hauptteil. Die Anwaltskosten liegen in der Grössenordnung, was sich auch der Gutachter nimmt - war zumindest bei mir beim letzten Mal so.
Was glaubst Du übrigens, was passiert, wenn Du den Anspruch an Deine Werkstatt abtrittst - was viele machen - und die direkt mit der Versicherung abrechnen. Die stellen ihren Mehraufwand auch der Versicherung in Rechnung, und das liegt m.W. in der gleichen Grössenordnung wie die Anwaltspauschale.

Wenn überhaupt, sind die Versicherungen teuerer als nötig, wegen der ganzen A********r, die z.B. meinen ihre angeblichen Hagelschäden fein machen zu lassen.
Der Cayenne meines Versicherungsvertreters und die Puffreisen gewisser Gesellschaften haben damit nichts zu tun.
 

accC

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Ich würd mich ja fragen, warum er nicht weggefahren ist. Nur weil die Kratzer zufällig auf der Höhe sind kann man direkt belangt werden? Finde ich ehrlichgesagt garnichtmal so geil.

Nur weil auf dem Körper der Leiche zufällig Messerstiche zu sehen waren und der Mann zufällig mit einem Messer gleicher Klingenlänge/-dicke/-breite herum gelaufen ist und Blut an sich hatte, wird man direkt als Hauptverdächtiger behandelt? Finde ich ehrlich gesagt gar nicht so geil. :D

Merkste was? Das ist halt die wahrscheinlichste Spur und der muss man natürlich nachgehen. Wie gesagt, mit einer Lackprobe kann man ja dann genau feststellen, ob es der gleiche Lack ist oder nicht.
Dann ist die Wahrscheinlichkeit schon mal bei etwa - hum 99% dass man den richtigen getroffen hat?!

Oder glaubst du, dass in der Zeit noch viele andere die Parklücke benutzt haben UND der bisher Verdächtigte rein zufällig den Lack eines anderen PKWs, mit zufällig genau der gleichen Farbe auf genau der gleichen Höhe mitgenommen hat und nun zufällig neben einem PKW, der zufällig auf gleicher Höhe beschädigt wurde parkt? Das wären eindeutig viel zu viele Zufälle. Vorher gewinne ich 10x unmittelbar hintereinander im Lotto - ohne überhaupt Lotto zu spielen.
 

Maxwell

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  • #18
Dann melde du das doch der Versicherung einfach.
Zentralruf der Autoversicherer:

Gemacht! Danke ;)

Heute vormittag kurz vor meinem Anruf bei der Versicherung (AXA) hat der Unfallgegner den Schaden tatsächlich selbst gemeldet. Ihm ist wohl wieder eingefallen, dass er vielleicht doch ein bisschen gegen mein Auto gebummst ist. :p
Naja, da sagte man mir dann, dass der Versicherung ein einfacher Kostenvoranschlag ausreichen würde, ein Gutachten sei nicht nötig. Dafür hat man mir eine supertolle Werkstatt in meiner Nähe empfohlen, zu der ich doch fahren könnte. Rein zufällig arbeitet die mit der AXA zusammen, so wäre das dann für alle einfacher. Und günstiger für die Versicherung.
Habe dann gesagt, dass ich doch gerne zu meiner Werkstatt fahren würde. Mir wurde bestätigt, dass etwaige Gebühren für den Kostenvoranschlag von der Versicherung übernommen würden.
Heute nachmittag war ich dann bei der Werkstatt wegen des Kostenvoranschlags. Mazda hat mir da jetzt Kosten in Höhe von 950€ brutto attestiert, also am oberen Ende dessen was geschätzt wurde. Der nette Herr hat mir den Kostenvoranschlag umsonst mitgegeben, obwohl er wusste, dass ich nicht an einer Reparatur bei ihm interessiert bin (zumindest auf keinen Fall das "volle Programm" wie es auf dem Kostenvoranschlag steht). Auf meinen Hinweis, dass die Kosten dafür doch egal seien, da die gegnerische Versicherung diese trägt, meinte er "Nein, das geht nicht, die Versicherung zahlt nur die eigentliche Reparatur, keine Kostenvoranschläge. Aber ist egal, gebe ich ihnen gerne so mit."
Wer hat da jetzt recht? :unknown: Ich meine es ist ja nett von ihm, ich bin ja auch nicht das erste mal da, er hat schon ein bisschen was an mir verdient, aber umsonst arbeiten muss er ja auch nicht...

Davon abgesehen: Was kann man bei der Versicherung sonst noch geltend machen? Soweit ich weiß eine Unkostenpauschale (~20-30€) und den Nutzungsausfall. Wer legt beim Nutzungsausfall die Dauer fest?
 

OT33

voll der Örkel

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@accC
Dann bleibt der Täter aber auch (normalerweise) nicht neben der Leiche stehen.
Hörte mich für mich halt so an, als wär das Fahrzeug erstmal verdächtig, weil es sowieso verbeult und verkratzt war. Wenn ich vorhabe, Fahrerflucht zu begehen, dann bleibe ich doch nicht erstmal ne Nacht stehen?! Das ist ja schon ziemlich dumm. Oder umgekehrte Psychologie :D Naja, wenn er es zugibt, ist ja super.
 

Maxwell

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Kleines Update:
Ob die Versicherung zahlt, steht zum Glück nicht mehr zur Diskussion. Habe vor einiger Zeit alles dort eingereicht und nun eine eigene Kalkulation zu dem Thema erhalten.
Die Verbringungskosten haben sie mir komplett gestrichen, da diese bei der fiktiven Abrechnung nicht anfallen würden. Diese Argumentation ist aber leicht dämlich, da ja auch alle anderen Posten bei der fiktiven Abrechnung nicht anfallen. Das wurde in jüngster Zeit durch Gerichtsurteile bestätigt, habe das denen so begründet.
Außerdem haben sie mir den Arbeitslohn gekürzt, da sie eine freie Werkstatt statt meiner Vertragswerkstatt herangezogen haben. Laut aktuellen Urteilen ist aber auch das nicht rechtens, wenn man belegen kann, dass das Fahrzeug bisher immer in Markenwerkstätten zu Hause war (kann ich belegen).
Über die Unkostenpauschale, den Nutzungsausfall oder die Kosten für den Kostenvoranschlag haben sie natürlich kein Wort verloren.
Macht insgesamt ~200€ Abzüge plus die zuletzt genannten Punkte.
Habe in der Email dazugeschrieben, dass ich die Sache meinem Anwalt übergeben werden, wenn die mich weiter ärgern wollen, vielleicht hilft es ja...
 
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