Irdisches Leben exportieren?

[KaPiTN]

@Destiny666:

Wenn ROI zu Lebzeiten nicht zu erwarten ist, dann fällt Geldgier als Motiv ja schon einmal weg.

 

[simpliziss]

Interessant an diesem Thread ist vor allen Dingen die hohe Frequenz der Antworten in kurzer Zeit.

Sowas wird immer gerne gelesen wie auch die Pläne zur Marsbesiedlung; ein neues Thema für die Gazetten im Wartezimmer des Zahnarztes. Früher war es eher die Wiedergeburt ehemaliger ägyptischer Tempeltenzerinnen.

Die spannende Frage dabei ist eigentlich die Motivation für derartige "Überlegungen". Unsere Spezies scheint immer noch von ihrer eigenen Überlegenheit und Unverzichtbarkeit überzeugt zu sein.

Dabei gibt es für derartige Überlegungen einen ganz einfachen Test ob das sinnvoll ist. Wir könnten versuchen, das Leben auf unserer Erde zu retten. Wenn uns das gelingt, können wir uns immer noch auf die Reise in die unendlichen Weiten des Alls begeben.

Und Vorsicht: Wenn jemals Raumschiffe zur Rettung der Menschheit gebaut werden sollten dann wird sich sicher nur das reiche Gesindel selber retten wollen und sonst niemanden.

 

[godlike]

Naja, die Idee mag interessant sein, die Umsetzung wird wohl aber eher zum Scheitern verurteilt sein. Unglaubliche Entfernungen, massive Strahlung, gravitative Einflüsse würde es ziemlich unwahrscheinlich machen das irgendwas lebendiges auf einem anderen Planeten ankommt...

 

[mathmos]

...stellt Euch vor im gesamten Universum ... ist die Erde der einzige Planet der Leben beherbergt, wäre es dann nicht absolut verwerflich von der Spezies die die Möglichkeit hat das Universum zu beleben, dies nicht zu machen?

Da, meiner bescheidenen Meinung nach, diese Wahrscheinlichkeit ziemlich gering sein dürfte, halte ich von der Idee recht wenig.

 

[Trolling Stone]

Unsere Galaxie hat 100-300 Milliarden Sonnensysteme.
Es gibt weit mehr Galaxien als Sonnensysteme in der Milchstraße, teils größer, teils kleiner.
Wer bei dieser Anzahl davon ausgeht, dass wir die einzigen sind, der hat einen Gottkomplex.

 

[Chegwidden]

Natürlich hat der Troll recht. Wir sind sicher nicht die einzigen.

Wahrscheinlich sind andere sogar schon weiter als wir, kamen mal vorbeigeflogen
und haben mit einem *Fernglas* ein wenig auf uns runtergesehen.

Da haben sie den ganzen Murks mit Umweltverschmutzung, Religionskriegen,
Hunger und Wäldervernichtung gesehen und haben mit Warp 9,9 das Weite gesucht.

Wenn hier auf der Erde mal Ruhe und Zufriedenheit angesagt ist, dann kann man
anfangen, ein paar Behälter zu basteln und nette Geschenke zu verschicken.
Mikroben oder so sollten es aber doch nicht sein. Die Masern haben schon genug
Völker dahingerafft.

 

[B3n]

...dann warten wir also auf das Ende des 3. Weltkrieges im Jahre 2053. Ab da wird es dann steil bergauf mit uns gehen, bin ich mir sicher.

Ich finde die Idee zwar auch ganz nett, aber wirklich umsetzbar erscheint mir das nicht. Ist ein bisschen so, als ob man mit einer Schrotflinte auf 10.000m eine 1-Cent Münze treffen will.

 

[simpliziss]

Ich finde diesen Wunsch, sich im Universum breitzumachen schon ziemlich gespenstisch.

Keiner nennt eine Begründung dafür. Da schlägt wohl das Diktat der Gene durch, die eigene Art auf Biegen und Brechen zu erhalten?

 

[KaPiTN]

Vergessen wir mal die Entfernungen und stellen uns vor, es könnten Massenweise Planeten erreicht werden.

Dann sehe ich 2 Möglichkeiten:

a) Die Umgebung ist lebensfeindlich und eine Besiedlung ist nicht möglich.
b) Die Umgebung ermöglicht leben, dann wird die Besiedlung aber unnötig sein, weil bereits Leben existiert.

Beides ziemlich sinnfrei, wenn im letzteren Falle nicht sogar kontraproduktiv, weil anderes Leben geschädigt werden könnte.

 

[B3n]

Die nächste Frage, die sich mir gestern Abend gestellt hat: Woher weiß die Sonde denn, wann sie einen geeigneten Planeten entdeckt hat und abbremsen muss? Abbremsen muss sie ja, sie kann ja nicht einfach irgendwo einschlagen bzw. die Daumen drücken und hoffen, dass sie nicht schon vorher in der Atmosphäre verglüht?

 

[LemonDrops]

Was ich interessanter fände wären Sonden mit den genetischen Informationen möglicht vieler Lebewesen inkl. Anleitung wie DNA ausgebaut ist und funktioniert. So dass eine intelligente Rasse etwas damit anfangen könnte.

 

[simpliziss]

Die Frage ist immer noch: Warum überhaupt?

 

[B3n]

@LemonDrops:

Also quasi eine Weiterentwicklung der Voyager Sonden mit ihren Bildern, Musik und dem ganzen Erdenzeug? Weiß nicht, ob man das alles so rausposaunen muss, aber mich wird es im Zweifelsfall (wenn die Borg kommen um uns zu assimilieren) eh nicht betreffen, von daher...

@simpliziss:

Warum? Um unser Geltungsbedürfniss zu befriedigen. Das Universum muss ja wissen, dass hier die Krone der Schöpfung lebt und dass wir uns dazu herablassen andere Planeten mit unserer göttlichen Biomasse zu besiedeln. Im Ernst: Mir fällt kein guter Grund ein, aber da das ja nicht wirklich angedacht ist, können wir einfach so tun, als hätten wir einen guten Grund.

 

[simpliziss]

Wenn auf einem fernen Planeten Leben mglich ist, wird es dort aller Wahrscheinlichkeit nach auch Leben geben; dann brauchen wir auch nicht hinzufliegen.

Und wenn es dort kein Leben gibt, wird es wohl auch für uns ungemütlich sein.

--- [2013-10-14 21:21 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Für Mars_one sollen sich ja bereits 200 000 Menschen gemeldet haben.
http://www.welt.de/wissenschaft/wel...-Menschen-bereit-auf-dem-Mars-zu-sterben.html

Hier die gemütlichen Eigenheime für die Auswanderer ohne Rückflugticket:

 

[godlike]

Zur Wahrscheinlichkeit um auf fremden Planeten Leben möglich ist und wie viele das sein könnten möchte ich hier mal die Drake Gleichung in den Thread werfen. Wobei diese die Anzahl technisch intelligenter Zivilisationen abschätzen soll. Sprich es wird wohl eher noch einen Haufen mehr Planeten geben die in einer entsprechenden habitablen Zone existieren. Die Dimensionen machen einem wohl trotzdem einen Strich durch die Rechnung.

Woher weiß die Sonde denn, wann sie einen geeigneten Planeten entdeckt hat und abbremsen muss? Abbremsen muss sie ja, sie kann ja nicht einfach irgendwo einschlagen bzw. die Daumen drücken und hoffen, dass sie nicht schon vorher in der Atmosphäre verglüht?

Feststellen könnte man das über ein Spektrometer. Also die Zusammensetzung einer Atmosphäre... Wird so ja jetzt auch schon gemacht...

 

[B3n]

@simpliziss:

Das Bild sieht aus, wie die Trailerparks auf der Erde. Kann mir das richtig gut vorstellen: abends in der Dunkelheit sieht man das blaue Flackern von LCD-Monitoren aus den Wohnkapseln schimmern, irgendwo bellt ein streunender Space-Hund - fast wie in Florida! Ich sehe bei der Marskolonisierung den Sinn nicht so richtig, aber wenn es Leute gibt, die da one way hinwollen... ist ja auch ne schöne Aufgabe.

Feststellen könnte man das über ein Spektrometer. Also die Zusammensetzung einer Atmosphäre... Wird so ja jetzt auch schon gemacht...

Das war klar, dass du jetzt wieder mit konstruktiven Vorschlägen um die Ecke kommst. Guter Punkt.

 

[simpliziss]

Das Dumme auf dem Mars ist nur, man darf niemals vergessen den Helm aufzusezten wenn man ausgeht.

 

[gelöschter Benutzer]

statt Milliarden von Bakterien wäre es doch sinnvoller 1-2 ausgewählte Freiwillige ins All zu schießen.
Der TS opfert sich sicherlich der Sache wegen freiwillig.
Im Ernst, stell dir vor lieber TS, DEINE DNA im Weltall!

 

[Schwarzhut]

Wisst ihr was das Interessante an dem ganzen Thema ist? Mars One, wie simp bereits erwähnte.
Und um ehrlich zu sein hätte ich mich dort auch bereits beworben, nur es gibt es auf dem Mars leider kein Internet und ich wüßte auch nicht wie man sich in den kleinen Kapseln beschäftigen könnte. Und die Auswahlkriterien nach denen die Menschen ausgesucht worden sind, sind mir auch schleierhaft. Hier kann man alle Bewerber ansehen: http://applicants.mars-one.com/
Eventuell kann man in das Programm noch reinkommen, denn diesem mangelt es erheblich an finanziellen Mitteln.

Aber mal angenommen die 20 Leute die auf den Mars hingeschickt werden, schaffen es sich dort einzunisten. Was glaubt ihr wie sich das entwickelt?

Ich sehe da nur 2 Möglichkeiten:

- die Menschen auf dem Mars werden früher oder später elendig verrecken
- das Projekt gelingt

Wenn das Projekt gelingt, werden sich die USA und speziell die NASA wie Heuschrecken draufspringen. So unwahrscheinlich scheint es nicht zu sein..

Das ganze Thema mit der fremden Besiedlung erinnert mich etwas an Avatar

 

[simpliziss]

Selbst wenn auf der Marsoberfläche Goldklumpen liegen würden, würde sich eine Reise nicht lohnen.

Die Leute müssen mühsam ihre eigene Atemluft produzieren und Nahrung herstellen. Man bedenke, daß die Biosphären-Projekte auf der Erde allesamt gescheitert sind. Wie wollen sie sich dann langfristig ernähren?

Sie werden wohl auch bis 2023 kein privat finanziertes Transportsystem auf die Beine bekommen. Das Ganze ist eine Schnapsidee; ich überlege die ganze Zeit, wo da der Betrugshaken ist?