IP Ermitlung der Behörden - Wie funktionert das?

[B2ON]

Hallo Gemeinde,

ich habe eine Frage bezüglich VPN Anbieter.
Es geht mir nicht um einen bestimmten, sondern um die Vorgehensweise der Behörden bei der Ermittlung des Users. z.B. Deutschen Behörde.

Wichtig: Es handelt sich um einen Ausländischen Server.

Nehmen wir an, eine IP Adresse hat etwas (nicht erlaubtes gemacht) mit der IP Adresse von einem VPN Anbieter.
Die ganze Sache geht an die deutsche Polizei.

Ab hier kann ich mir keinen Reim machen was passiert?

Meine Vermutung:
Diese muss intern das weiterleiten an die zuständige deutsche Internet Polizei.
Die Deutsche Internet Polizei stellt fest, das es es eine IP Adresse aus z.B. „USA“ handelt.

Geht es weiter mit einer anfrage an USA Behörden oder direkt an den Webserver-Betreiber?

Ich möchte generell den Aufwand der Behörden abschätzen.

Geht es irgend wie?

Kann mir jemand sagen wie das funktioniert?

 

[Perfect Privacy]

Die machen nen Schreiben an den Betreiber des Servers fertig, das geht dann ans RZ auf das die IP registriert ist und die leiten das weiter an den VPN Provider, der guckt dann in seinen Logs und gibt die Daten raus.....
Mehr oder weniger zumindest. Wenn die IP's direkt registriert sind, gehts auch direkt zum VPN Anbieter. Macht aber keinen Unterschied.
Aufwand: nicht höher als bei der Telekom zu fragen.
Im Falle das der VPN Anbieter keine Logs hat, geht ein Schreiben an die Polizei raus, in denen man denen sagt "Fällt aus wegen is nich", ne kleine Begründung dazu und fertig.
Aufwand für die Polizei in dem Fall: Noch weniger, in die Richtung muss man nämlich nicht weiiter ermitteln. Entweder Akte zu oder gucken ob man andere Wege findet.

Es spielt da auch keine grosse Rolle wo der Server steht. Ganz besonders nicht wenn die IP auf den VPN registriert ist. Ist das nicht der Fall kann es nur bei Offshore Locations passieren, das die Polizei wartet bis sie begreift das da nix zurück kommt.

 

[sia]

Deutsche Internetpolizei

Je nach Schwere des Verbrechens geht das an die dortigen lokalen Behörden, eventuell mit Kooperation durch die INTERPOL.

 

[Aslot]

Ich frage mich immer, ob "nicht loggen" genau das bedeutet oder ob es nicht in Fällen von Terror oder CP ein Not-Log o.ä. gibt, das der Provider in solchen "Notfällen" an Behörden rausgibt. Aber das wird man nie erfahren, wenn man nicht quasi inside ist.

 

[sia]

@Aslot: joah, erzählen kann man viel

 

[B2ON]

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

Ich würde gerne wissen ob die Deutsche Internet-Polizei einfach so, einen ausländischen RZ anfragen darf?
Denn da sind die nicht zuständig.

Also muss es an die z.B. "USA/Panama/Ukraine" Polizei raus und die müssen an den RZ anfragen.

Und wie sieht es aus mit den Ländern wo die deutsche Polizei nichts zu melden hat?

Gibt es eine liste wo man einsehen kann, welche Länder wie mit den Deutschen Behörden kooperieren?

Ich glaube/Vermutung
Denn im Fall von schweren verbrechen logt das RZ.

Technik(mein Verständnis)
Denn jeder Server muss über einen Router erreichbar sein, und dieser gehört nicht dem VPN Betreiber sondern dem RZ und wird alles geloggt.
Wenn man natürlich mehrere VPN Standorte hintereinander schaltet, dann wird das schwieriger

 

[sia]

Nein, natürlich darf die Deutsche Internet Polizei (DIP) nicht einfach so einen RZ-Betreiber anfragen. Wäre ja noch schöner, wenn man Verbrechen durch einfache Recherche aufklären könnte.

Kommst du zufällig aus Baden-Württemberg oder Bayern?

Wenn man natürlich mehrere VPN Standorte hintereinander schaltet, dann wird das schwieriger

Ich höre schon die Internationale Internet Polizei (IPP) seufzen:
"Oh snap, he's behind seven proxies! No way we're gonna crack him."

 

[Aslot]

Die Frage ist nur, schalte ich die Proxies parallel oder in Reihe? Parallel gibt mehr bit/s-Power, in Reihe mehr Sicherheit. Muss halt jeder entscheiden, was ihm wichtiger ist.

 

[virtus]

Geht es um zivilrechtliche Belange oder um strafrechtliche?

Zivilrechtlich: z.B. über eine IP wurde ein Film raubmordkopiert
Der Anwalt wird einen Antrag vor Gericht stellen, damit den VPN Provider oder den ISP kontaktieren und sich im Erfolgsfall bei dir melden. Der VPN Provider mit Sitz in Irgendwo, wird, falls er das Schreiben jemals erhält, es ggf. einfach dem Reißwolf zuführen, weil er sich für einen deutschen Abmahnanwalt weniger interessiert, als für die 24 Euro pro Monat, die er von dir bekommt. Das ist aber unter Umständen von dem Sitz des VPN Betreibers abhängig. Viel mehr wird nicht passieren, weil es sich für den Anwalt in der Regel Kosten/Nutzen-technisch nicht weiter lohnt.

Strafrechtlich: z.B. du hast einen terroristischen Anschlag organisiert oder dich dazu bekannt
Eine zuständige Behörde wird die Ermittlungen aufnehmen. Das konkrete Vorgehen hängt von der konkreten Behörde ab. Wahrscheinlich wird ein Ersuchen an gleichwertige/ passende Behörden im Ausland gestellt, in dem Land, in dem der VPN Provider seinen Sitz hat oder seine Server betreibt. Dem VPN Dienstleister oder dem Betreiber des Rechenzentrums, in dem sich der VPN Server befindet wird u.U. ein kleiner Besuch abgestattet und sämtliches Datenmaterial zu Analysezwecken konfisziert. Unter Umständen werden betroffene Parteien gezwungen Backdoors und Logs einzuführen, um mehr Informationen über dich und deine Aktivitäten zu erfahren und je nachdem wird dir dann eine Behörde einen Besuch abstatten.

Ich würde gerne wissen ob die Deutsche Internet-Polizei einfach so, einen ausländischen RZ anfragen darf?

Anfragen darf sie. Sogar eine Privatperson darf bei ausländischen Rechenzentren Anfragen stellen. Ob auf eine Anfrage reagiert wird und besonders wie reagiert wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Was dich vielleicht interessiert, ist, ob die deutsche Polizei einfach in einem ausländischen Rechenzentrum vorbei fahren und dort Server konfiszieren darf. Die Antwort ist generell: Nein!
Die deutsche Polizei darf zunächst mal nur im Inland operieren. Operationen im Ausland sind nicht so einfach möglich. Innerhalb der EU herrscht aber generell eine relativ gute Zusammenarbeit.

Also muss es an die z.B. "USA/Panama/Ukraine" Polizei raus und die müssen an den RZ anfragen.

Wie exakt das abläuft kann ich dir nicht sagen. Aber vermutlich wird die Polizei des einen Landes dann ein Ersuchen an die des anderen Landes übermitteln und - auch hier sind wieder Kooperationen zwischen verschiedenen Ländern ausschlaggebend - diese wird die Ermittlungen übernehmen.

Gibt es eine liste wo man einsehen kann, welche Länder wie mit den Deutschen Behörden kooperieren?

Eine ausführliche und vollständige Liste ist mir nicht bekannt.
Allgemein hin sind Russland und China für ihre geringe Kooperationsfreude, gegenüber westlichen Behörden bekannt.
Kleiner Geheimtipp noch am Rande: Möchtest du dich quasi gegenüber jeglichen Behördeneinflüssen der westlichen Welt entziehen und die wirklich bösen Dinge planen, dann kommt Nordkorea für dich in Frage. Aktuell noch stark unterschätzt und mangels brauchbarer Infrastruktur auch weniger für privaten Cybercrime geeignet, aber dennoch bist du dort vor quasi jeder westlichen Gerichtsbarkeit optimal geschützt. Allerdings muss man auch sagen, dass du deine Fluchtroute gut planen solltest. Ich habe gehört es fällt häufig etwas schwer nach Nordkorea zu gelangen und die dortige Lebensqualität soll auch nicht besonders sein.

 

[Trabant]

...Was dich vielleicht interessiert, ist, ob die deutsche Polizei einfach in einem ausländischen Rechenzentrum vorbei fahren und dort Server konfiszieren darf. Die Antwort ist generell: Nein!
Die deutsche Polizei darf zunächst mal nur im Inland operieren...

Aber auch hier dürfen die nicht mal einfach bei nen RZ Vorfahren und Server beschlagnahmen etc. Das bedarf dann auch noch ein paar Papiere bevor die etwas machen dürfen z.B. Durchsuchungsbeschluss usw...

Hihi hihi deutsche Internetpolizei

 

[ynbl]

Allgemein hin sind Russland und China für ihre geringe Kooperationsfreude, gegenüber westlichen Behörden bekannt.

Kommt allerdings auch darauf an. Russland ist zwar bekannt dafuer, sich taub, stumm und blind zu stellen, wenn es um Vorfaelle in 'westlichen' Staaten geht, aber sobald irgendwo auch Schaden innerhalb des Landes entsteht sind die gaaaaaanz fix und ziemlich gut darin, solcherlei Dinge zu beenden - beziehungsweise dir einen laengeren Urlaubsaufenthalt in sibirischen Gefilden zu ermoeglichen.

 

[lumpatiusvagabundus]

Ermittlungen.-

 

[B2ON]

Ich habe diese Artikel hier gefunden:
http://www.heise.de/newsticker/meld...Aktivitaeten-gegen-Cybercrime-auf-174667.html

ist aber von 2007
und noch eine PDF Datei:
https://rm.coe.int/CoERMPublicCommonSearchServices/DisplayDCTMContent?documentId=09000016802f69b

diese ist ebenfalls von 2007.

Wenn jemand etwas neues findet, dann her damit.

--- [2016-05-23 17:10 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Vielen Dank für die Hilfe.
ich habe eine Liste gefunden.
Besonders interessant sind die Länder ganz unten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Mitgliedstaaten_von_Interpol

 

[keinbenutzername]

was für eine Straftat soll den konkret verschleiert werden?

 

[KaPiTN]

@keinbenutzername:

Welchen Unterschied macht das?

 

[B2ON]

Ach keine, mich hat es einfach Interessiert ob das geht.

Grundsätzlich begehe ich keine Straftaten, bzw. ich möchte keinem Menschen etwas böses.

Mich interessiert, die Erstellung von Webseiten im Ausland, nicht auf meinen Namen.
bzw. diese habe ich bereits!!! nur Logge ich mich mich da mit der normalen Internet-Verbindung ein.

Aus dem Grund suche ich einen VPN-Dienst, welcher die höchstmögliche Sicherheit bietet.
Die Frage, welcher das ist wird nicht gerne in Foren gesehen.
und aus dem Grund suche nach anderen Faktoren!!

 

[keinbenutzername]

@keinbenutzername:

Welchen Unterschied macht das?

womöglich schon, da die Wege der Behörden bei diversen Straftaten andere sein dürften als bei anderen Straftaten.

 

[KaPiTN]

@keinbenutzername:

Also macht es für Dich keinen Unterschied, da/solange Du das nicht weißt und die Frage war überflüssig.

 

[keinbenutzername]

überflüssig ist relativ.
Ich finde dein Gesabbel zumeist überflüssig.
Wäre die Frage von jemandem anderem gekommen und nicht von mir, dann hättest du gar nichts gesagt.

Ich finde es schon relevant zu wissen von welcher potentiellen Straftat man ausgeht.
Ist doch ein Unterschied ob KiPos gehostet werden, Anleitungen zu Terroranschlägen oder urheberrechtlich geschütztes Material.

Die Ermittlungsbehörden dürften da große Unterschiede machen bei ihren Vorgehensweisen.

 

[mathmos]

Ich finde dein Gesabbel zumeist überflüssig.
Wäre die Frage von jemandem anderem gekommen und nicht von mir, dann hättest du gar nichts gesagt.

Und ich finde es überflüssig, wenn erwachsene (?) Menschen mit Sand und Förmchen werfen. Macht den Kindergarten eure Befindlichkeiten doch einfach abseits vom ngb aus. Wegen mir auch per PN. Aber nicht in diesem einem Thread.

Und nun BTT.