Hat aber Stil und klingt gut.
Das ist doch aber auch wieder Ansichtssache. Mit Damen und Herren verbinde ich die feine Gesellschaft um die Jahrhundertwende des 18. Jahrhunderts. Das ist eine Bezeichnung, die für mich etwas aus der Zeit gefallen ist, da sie auch sehr allgemein und distanziert ist.
Ich muss mich als Arbeitgeber*in aber auch fragen, was ich von Bewerbenden halte,
die sich selbst den einfachen Formen des Genderns widersetzen oder verweigern.
Sei es im schon bei der Bewerbung oder später dann im persönlichen Gespräch.
Ist dieser Mensch aufgeschlossen Neuem gegenüber? Macht dieser Mensch Unterschiede zwischen anderen Menschen?
Sei es zwischen Hierarchien oder Männern und Frauen.
Ich meine auch das ist ein valider Punkt. Man kann das gendern ja in diesem Fall auch mit etwas beliebigen tauschen. Denn gerade Leute die Änderungen eher wenig aufgeschlossen sind bremsen halt ungemein, besonders in volatilen Umgebungen und in der Zusammenarbeit mit vielen Leuten. Dabei gibt es ja auch ein breites Spektrum wie man eine Ablehnung einer Sache formuliert. Von "Gendern ist jetzt nicht so meins, weil...." und "Gendern find ich scheiße und ich werde das niemals nutzen, weil alles so bleiben muss wie es ist" gibt es auch noch viel dazwischen.
Mal etwas anderes...
sollten wir aus Rücksicht auf Mitmenschen ohne Smartphone nicht darauf achten auf öffentlichen Plätzen nicht am Handy zu hängen (Bahnsteig, Bahn, Restaurant usw.) wer hier kein Smartphone zum surfen hat fühlt sich stark ausgegrenzt und hat es schwer Kontakt zu Mitmenschen aufzunehmen.
Zusätzlich sollte bei allen QR-Codes und APPs-Werbungen auch ein Hinweis / eine Erklärung auf einen offline-Weg zur Verfügung stehen.
Gerade auch ältere Leute die weniger Interesse an der Technik haben sind hier außen vor.
Bei Links zu weiteren Informationen im Internet brauchen wir überall zusätzlich den Hinweis einer Fax oder Kontaktadresse zum Abruf der Informationen auf alternativem weg....
Auch wenn das in der aktuellen Diskussion erst mal wie ein Strohmann oder Nebenkriegsschauplatz a la "sollten wir uns nicht lieber um xyz kümmern" wirkt, sehe ich das hier etwas anders.
Du hast ja insgesamt zwei Themen angesprochen. Einmal "kein Smartphone wegen Kontaktaufnahme / Ausgrenzung von Menschen ohne Smartphone" und einmal der Ausschluss technisch nicht so bewanderter Menschen.
Diese Diskussion mit zu den abwesenden Leuten ist wie damals mit Zeitung lesen in der Öffentlichkeit, Walkman (Musik) und jetzt eben das Smartphone. Vielleicht führen wir die dann nochmal, wenn die VR/AR Headseits immer mehr in die Öffentlichkeit drängen. Nach der Logik sollte man auch nicht mehr in der Öffentlichkeit ein Buch lesen, weil man damit ja abweisend gegenüber anderen Menschen ist. Ist halt neu, ist halt anders. Finden wir erst mal doof. Gab es immer, wird es immer geben.
Das wäre für mich beispielsweise schlimm, denn ich will gar nicht von Leuten angesprochen werden.
Da lob ich mir den finnischen Ansatz mit den Mitmenschen. Gestern im Wartezimmer im Krankenhaus hat ne Frau ein Gespräch vom Zaun gebrochen, weil die Frau auf der anderen Seite vom Raum irgendwas gehäkelt hat. So durften also alle ca. 20 Leute an diesem Gespräch teilhaben. Ob sie wollten oder nicht. Da hätte ich mir gewünscht, dass die mal lieber auf ihr Smartphone geschaut hätte, meinetwegen auch gerne eine Zeitung und den Mund gehalten hätte.
Das mit dem Technikgebamsel ist halt auch so eine ewige Diskussion, wo man sich fragt, wieviel bremsen ist sinnvoll, besonders im deutschen Ansatz. Das sich Dinge entwickeln, das ist der Lauf der Dinge und vom Prinzip kann ich da versuchen mitzugehen, oder halt nicht. Beides mit den jeweils damit verbundenen Konsequenzen. Wenn ich jetzt aber versuche die Entwicklung mittels Verordnung (wie das Genderverbot) aufzuhalten, dann nehme ich zwar die Leute mit, die sich mit dem neuen Zeug schwer tun, zementiere aber den Status Quo und schaffe mir im Nachhinein vielleicht selbst eine Situaion, die einen anfänglich kleinen Wettbewerbsnachteil mitunter deutlich vergrößert in Bezug auf eine andere Gruppe/Institution/Staat.
Allein auf die Bundesrepublik bezogen sehen wir das aktuell an unserer beschissenen Digitalisierung in allen Bereichen, das haben wir gesehen, als die Solar- und Windindustrie abgewürgt wurde (Erneuerbare Energien im Allgemeinen), E-Mobilität (auch bezogen auf die Roller) und auch hinsichtlich der deutschen Schlüsselindustrie haben wir ähnliches vollzogen. Das fühlte sich für den jeweiligen Moment ganz nett an, weil man sich halt nicht nicht verändern musste, aber wenn dann mal der Hallo-Wach Moment kommt, dann scheppert der richtig rein. Wir haben jetzt in Deutschland Heerschaaren von Rentnern, die nur Papierüberweisungen können und die stehen jetzt vor der geschlossenen Sparkassenfiliale im Dorf, weil die gesprengt worden ist, oder die Sparkasse aus Geldgründen keine Mitarbeiter mehr bezahlen möchte. Die stehen jetzt ein bisschen doof da. Natürlich könnte ich jetzt erzwingen, dass in jedem Dorf eine Sparkassenfiliale zu sein hat, wo eine nette Person hinter dem Schalter steht, die einem noch hilft eine Überweisung auszufüllen, die muss dann aber auch von irgendwem bezahlt werden.
Die mit den Überweisungen sind übrigens auch die, die jetzt feststellen, dass der Fokus auf das Auto als alleiniges Fortbewegungsmitel nur so lange gut ist, wie man eins hat, es fahren kann/darf.
Das scheint aber auch so ein deutsches Ding zu sein. Natürlich gibt es auch in anderen Ländern Personen die irgendwann nicht mehr mitkommen, aber da gibt es meiner Kenntnis nach oft Lösungen für und insgesamt scheint die Bereitschaft für Veränderungen in der Bevölkerung auch etwas größer zu sein. Wir hier scheinen aber erst alles zu blockieren und wenns dann doch nicht mehr aufzuhalten ist, nehmen wir zusätzlich aber auch niemanden mehr mit, der hinten runter gefallen ist. Wir gönnen uns also das schlechteste aus beiden Welten. Quasi den Hybrid PKW in der Entscheidungsfindung.