Ich beneide Flüchtlinge. Sie haben noch so viel vor sich.
Als wir 1950 über die grüne Grenze kamen ,wurden wir im Aufnahmelager Gießen zuerst alle mit DDT entlaust. Dann wurde man auf andere Lager verteilt, wir landeten in Süden. Dort waren die Betten im Schlafsaal dreistöckig, mir machte das nichts aus. Anschließen wurden wir bei Dorfbewohnern einquartiert, welche eine Hälfte ihres winzigen Eisenbahnerhauses wegen LAG (Lastausgleichsgesetz)für Flüchtlinge hatten räumen müssen.
Es waren freundliche, hilfsbereite fromme Leute. Vier Jahre dauert es dann noch, bis wir in der Flüchtlingssiedlung eine eigene, abschließbare Wohnung bekamen. Zum ersten Mal hatten wir fließend Wasser. Es war faszinierend, ich erinnere mich heute noch daran. Heute fällt mir fließend Wasser in der Wohnung nur noch auf, wenn was nicht klappt und das Wasser abgestellt wurde.
So viele Dinge, über die man sich damals als Flüchtling unbändig freute, bemerkt man heute gar nicht mehr, oder man bemerkt es nur noch, wenn diese Dinge fehlen oder defekt sind. So mag es den armen Teufeln gehen, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden. Sie hocken schon seit Generationen dort, wo sie heute sind, verbiestert und frustriert. Wenn sie die Flüchtlinge nicht hätten, würden sie die Nachbarn brandschatzen und eine kleine Hexenverfolgung oder Teufelsaustreibung starten.
Verstehen kann man es, es ist wirklich bitter, in der großen weiten Welt auf seine vier Buchstaben beschränkt zu sein. Vielleicht hülfe es diesen Typen, mal selber auf der Flucht zu sein und ihnen verschlossen gebliebene Erfahrungen nachzuholen.
Gegenstimmen? Andere Meinungen?
Als wir 1950 über die grüne Grenze kamen ,wurden wir im Aufnahmelager Gießen zuerst alle mit DDT entlaust. Dann wurde man auf andere Lager verteilt, wir landeten in Süden. Dort waren die Betten im Schlafsaal dreistöckig, mir machte das nichts aus. Anschließen wurden wir bei Dorfbewohnern einquartiert, welche eine Hälfte ihres winzigen Eisenbahnerhauses wegen LAG (Lastausgleichsgesetz)für Flüchtlinge hatten räumen müssen.
Es waren freundliche, hilfsbereite fromme Leute. Vier Jahre dauert es dann noch, bis wir in der Flüchtlingssiedlung eine eigene, abschließbare Wohnung bekamen. Zum ersten Mal hatten wir fließend Wasser. Es war faszinierend, ich erinnere mich heute noch daran. Heute fällt mir fließend Wasser in der Wohnung nur noch auf, wenn was nicht klappt und das Wasser abgestellt wurde.
So viele Dinge, über die man sich damals als Flüchtling unbändig freute, bemerkt man heute gar nicht mehr, oder man bemerkt es nur noch, wenn diese Dinge fehlen oder defekt sind. So mag es den armen Teufeln gehen, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden. Sie hocken schon seit Generationen dort, wo sie heute sind, verbiestert und frustriert. Wenn sie die Flüchtlinge nicht hätten, würden sie die Nachbarn brandschatzen und eine kleine Hexenverfolgung oder Teufelsaustreibung starten.
Verstehen kann man es, es ist wirklich bitter, in der großen weiten Welt auf seine vier Buchstaben beschränkt zu sein. Vielleicht hülfe es diesen Typen, mal selber auf der Flucht zu sein und ihnen verschlossen gebliebene Erfahrungen nachzuholen.
Gegenstimmen? Andere Meinungen?