Mir fehlt auch die passende Hardware für aktuelle Titel, also kann ich nicht viel solches beitragen. Zwei Sachen sind aber drin:
Pillars of Eternity: Ein wirklich liebevoll gemachtes "Retro"-RPG und würdiger Halbnachfolger von Baldur's Gate mit schön gezeichneten Grafiken, tollem Sound und vor allem echt tollen Sprechern in der englischen Originalausgabe. Dürfte vielen Menschen aber zuviel Text sein und teils war es schon verwirrend.
This war of mine: Keine Ahnung, wie man sowas nennt. Man steuert in einer 2D-Ansicht eine handvoll Leute, die sich im Krieg in einem alten Haus verschanzt haben und nun überleben wollen. Diverse Charakterstärken machen jeweils bestimmte Aufgaben leichter, schwerer oder unmöglich. Der "Witz" an dem Spiel ist, dass die Leute Hunger bekommen, depressiv werden, einen warmen Platz zum Schlafen brauchen und je nachdem irgendwann sterben. Dabei bringen sie ihre Stimmung in Gesprächen untereinander, ebenso wie in Form von schwindenden Stärken und Antriebslust zum Ausdruck. Und um dies eben zu umgehen und so lange wie möglich zu überleben, steht man immer wieder vor der Wahl, wem man letztlich hilft und schadet. Das tut man sowohl tagsüber im Haus beim Versorgen der Leute, oder nachts, wenn man auf Plünderungen geht.
Es ist ein von Anfang bis Ende bestehender Gewissenskonflikt der Art "mein Koch ist so langsam halb tot, aber der Ingenieur könnte noch Sachen bauen, also wem von beiden geb ich was zu essen? Oh, kein Essen da, aber heute Nacht könnte ich dem Bauern sein Essen klauen, aber muss dazu an seiner Frau vorbei und sie notfalls umbringen." Oder so Zeug wie "Da wird eine Frau von einem Soldaten vergewaltigt, was für meinen Typ tödlich enden könnte, wenn ich es verhindere."
Ich hab im Leben noch kein so unfassbar depressives und aufs Thema Krieg bezogen, zum Nachdenken anregendes Spiel gespielt. Außerdem ist es sau schwer. Das ganze noch verpackt in eine enorm düstere, aber schöne Grafik und Sound dazu. Aber mir wurde es echt irgendwann *zu* depressiv. Selbst als Spielsimulation konnte ich mir das nicht mehr geben. Prinzipiell aber empfehlenswert, sofern man nicht gerade selbst schon kurz vor dem Strick ist, was einer der möglichen Tode für die Figuren des Spiels ist.
Drei, bzw. vier andere Titel hätte ich noch zu nennen, die aber eben nicht mehr von diesem Jahr sind, aber dennoch in die Liste gehören, weils halt die für mich besten Spiele des Jahres waren:
Mafia II - Sehr schön gemachte Aufstiegsdemo eines vom Krieg heimkehrenden Mafiosi Mitte des letzten Jahrhunderts. Leider ist das Spiel quasi eine komplett nicht änderbare Story, die man in ihren einzelnen Szenen nachspielt. Schade, weil die Stimmung, Grafik und Sound echt schön war, aber es war einfach zu linear und hatte immer ewige Zwischensequenzen.
Banished - Aufbausimulation eines kleinen Dorfs, ähnlich wie Siedler, aber mit weniger "Comicgrafik", keinen Kriegen, dafür aber sehr kurzweilig. Da wird sehr viel Wert auf die wenigen Personen gelegt, die man hat.
Batman, Arkham City: Das hat mich lang beschäftigt, weils auch wieder eine super Stimmung hat und meiner Ansicht nach echt verdammt gut gemacht ist. Von allem ist was dabei, Action, Rätsel, Erforschen, etc.
Was mich nun aber am Ende noch erwischt hat, vier Jahre nach dem Rauskommen und es damals hier nicht gelaufen wäre, bzw. mich der Hype genervt hat und die Erinnerung an Morrowind quasi einfach nur schlecht war: The Elder Scrolls V: Skyrim. Also, mit den üblichen Erweiterungen halt. Ja verdammt, hat das Spiel ein hohes Suchtpotenzial und es ist halt echt saumäßig gut gemacht. Groß was darüber schreiben, muss ich wohl nicht. Es gibt, was ich gesehen habe, vermutlich gar nichts zu dem Spiel, was noch nicht im Netz steht.
Irgendwann hab ich dann angefangen, noch diverse Mods zu installieren und nun siehts nochmal um Welten schicker aus und ist viel besser zu handhaben, was enorm Zeit spart.
Allein in den letzten drei Wochen hab ich über 200 Stunden gespielt und war seit Ewigkeiten mal wieder soweit, dass mir selbst die Zeit, um eine Pizza in den Ofen zu tun, zu lang war. Ganz böses Ding. Aber ich würde es wohl auch als das oder mindestens eins der besten Spiele nennen, die ich jemals gespielt hab.
Da ich erst dann mitbekommen hab, dass Fallout 4 (Teil 1 und 2 liegen bei mir halt doch schon ne gute Weile zurück :-D) auch von Bethesda ist, werde ich das garantiert nie anrühren. - Trivia: Scheinbar hat ein Russe die Firma angezeigt, weil da nichts von dem hohen Suchtpotenzal steht und er nun Job und Frau verloren hat. ;-)
Wobei ich noch anfügen möchte, dass wenn man erstmal verstanden hat, dass das Spiel quasi so halb unendlich ist und einfach nicht durchspielbar, weil so groß, dann gehts. Aber das muss man erstmal verstehen. Auch kann man sich sagen, man macht nur 1-2 Missionen, dann noch Craften, dann nur noch ein wenig das Haus ausbauen, ok, noch die paar Sachen verkaufen und dann nur noch die nächste Mission schonmal starten, dann vielleicht nur noch kurz hinter die nächste Ecke schauen und dann nur noch ... :-D