@KaPiTN: Also du meckerst, weil die Schiffe die Speisereste verklappen, und das die Meere verschmutzt. Es ist zwar wenig, aber das Wenige willst du einschränken, richtig?
Gut, dann nenne ich dich jetzt kurzsichtig. Denn du bist zu faul, die Alternative zu bedenken:
1. Wir verklappen den Scheiß
Es sind Essensreste. Die bestehen zu ca. 75% aus Wasser, das hat schonmal gar keinen Einfluss auf irgendeine CO2-Bilanz. Nehmen wir an, von den restlichen 250 kT ist alles organisch (stimmt zwar nicht, ist aber leichter zu rechnen). Davon wird ca. 80% tatsächlich in Energie umgewandelt (von allen möglichen Tieren), der Rest wird zum Aufbau von organischem Material verbraucht. Gehen wir davon aus, dass wir hier hauptsächlich Zucker und Fette vorliegen haben, kann man sagen, das ist 1:1 in CO2 umgewandelt, damit entstehen so jährlich 200 kT CO2 durch diese Speisereste, die relativ gleichverteilt über den Meeren entstehen. OK, sieht nach viel aus.
2. Wir schippern den Scheiß zurück zum Hafen und entsorgen es da
Entgegen der allgemeinen Ansicht ist die Bewegung von Masse auf dem Wasser nicht Energiefrei möglich. Ergo: Wir brauchen dazu Sprit. Und nicht wenig. 1 Mio Tonnen Speisereste benötigen ca. 8 große Containerschiffe, um über die Meere geschippert zu werden, legt man die
Nevada aus diesem Artikel zugrunde (ich hab jetzt mal geschätzt, dass von den 187.000 Tonnen Gesamtgewicht 125.000 Tonnen Zuladung sind). Sie verbraucht pro Tag 150 Tonnen Schweröl bei 20 Knoten (37 km/h). Die Distanz zwischen New York und Rotterdam beträgt fast 6000 km. Das dürfte ungefähr die Distanz sein, die derartige Reste verschifft werden müssen (Pazifik ist größer, Kreuzfahrtschiffe fahren meist nicht den direkten Weg etc.). Deine Schiffe wären also ca. 6,8 Tage unterwegs (Bremsen und Beschleunigen erhöhen das wohl auf ganze 7 Tage), was pro Schiff 1050 Tonnen Sprit kostet. Mal 8. Also 8400 Tonnen Schweröl. Das enthält fast nur Kohlenstoff (12 g/mol) und verbrennt mit einem Sauerstoffmolekül (32g/mol), damit entstehen ca. aus 1 Tonne Schweröl 4 Tonnen CO2. Wären wir bei 33600 Tonnen CO2, nur um die 1 Mio. Tonnen Essensreste zu transportieren. Dann müssen wir sie entsorgen. Verbrennen wir sie, entstehen ca. 250 kT CO2, eher 350 kT (weil das viele Wasser den effektiven Brennwert unter die Aktivierungsenergie senkt und deine Speisereste damit zusätzlich Öl brauchen, um überhaupt zu brennen). An Schweine verfüttern geht nicht, weil das Zeug nach dem Transport alles verschimmelt ist. Alternative: Müllhalde, da ist die CO2-Bilanz so ca. bei 250 kT. Oder Biogasanlage, da ist die CO2-Bilanz ähnlich, wird vom Biogas aber etwas abgemildert - zu wenig, um das Schweröl einzuholen, das du vorher für den Transport verpulvert hast.
Ergo: Verklappen lässt 200 kT CO2 entstehen, Transport und Verbrennung rund 380 kT CO2.
Ich bin bei dir - schippern wir es zum Hafen zurück, der Umwelt zuliebe!
P.S.: Das ist der Grund, warum ich die meisten Umweltschützer hasse. Sie können alle nicht rechnen. Hauptsache die kurzfristigen Schäden beschränken, egal wie die Langzeitfolgen aussehen. Siehe Deepwater Horizon. Was hab ich damals gesagt: ABWARTEN! Das löst sich von allein! Und was haben sie gemacht: Tausende Tonnen Chemikalien aufs Meer verstreut, um das Öl zu binden und in Klumpen absinken zu lassen. Später haben die ganzen Mikrobiologen gesagt, dass das ne Scheißidee war: Die Mikroben brauchen zum Abbau große Oberfläche und Sauerstoff - und was haben große Ölklumpen auf dem Meeresgrund nicht? Genau, ne große Oberfläche und Sauerstoff. Und der Ölteppich, den man nicht erwischt hatte, der war nach 3 Wochen weg, unauffindbar, weil aufgefressen. Aber jetzt haben wir mehrere Jahre nach der Katastrophe noch immer Klumpen auf dem Meeresgrund, für die nächsten paar hundert Jahre. Von der Giftigkeit der Bindemittel mal abgesehen. Ihr DEPPEN!