Kaesereibe
Haben oder Sein?
Moinsen!
Ich bin 26 und rauche seit etwa 4 Jahren bzw. würde mich seitdem "süchtig" nennen. Keine Frage, dass es ungesund ist war mir immer klar und das soll auch nicht das Kernthema dieses Threads werden. Mich konnte bisher nichts dazu bringen, aufzuhören. Nicht einmal Lungenkrankheiten in der Familie und auch eine statistisch höhere Gefährdung meinerseits, im Alter an Lungenerkrankungen zu leiden, die auf eine Hautkrankheit zurückgehen, die ich seit der Pubertät mit mir rumschleppe. Zur Sache - vor ein paar Monaten hat mir meine Schwiegermutter in Spe Allen Carrs "Endlich Nichtraucher!" in die Hand gedrückt, dass sie selbst mal gelesen hat und das ihr geholfen hat. Eine liebevolle Geste, die einem als eingefleischten Raucher allerdings erstmal als nerviger Wink mit dem Zaunpfahl erscheint.
Nachdem ich das Buch dann lange Zeit nur rumliegen hatte, fing ich eines langweiligen Abends mal mit der Lektüre an und war extrem überrascht. Allen Carr († 2006) verfolgt eine etwas unübliche Methode der Entwöhnung. Er haut einem nicht die üblich aggressive Keule vor den Kopf, sondern argumentiert sehr überzeugend, wieso das Rauchen nicht den geringsten Sinn und Nutzen hat. Dabei hebelt er die üblichen Pro-Argumente geschickt aus. Raucher kennen und benutzen Aussagen wie "Ich entspanne mich durchs Zigarettenrauchen" oder "Nach einem guten Essen ist eine Zigarette der perfekte Nachtisch". Carr sagt nun, dass (wir) Raucher zum einen gleichsam zur Zigarette greifen, wenn wir gelangweilt oder gestresst sind und dass uns die Kippe nach dem Essen eigentlich NIEMANDEM schmeckt.
Das überzeugendste Argument, über das ich in seinem Buch bisher gestolpert bin, war das seltsamerweise naheliegendste - als Raucher unterliegt man einer perversen Industrie, die sich durch den Tod der Konsumenten finanziert. Sprich: Ich bezahle Tabakkonzerne dafür, dass sie mich langsam umbringen[SUP]1[/SUP].
Carr geht in der Gliederung seines Buches ziemlich gewieft vor - so heißt es nicht von Anfang an "Kippe weg!" sondern sinngemäß eher "wenn Sie dieses Buch durchlesen und danach trotzdem weiterrauchen, haben Sie immerhin ein Buch gelesen!". Zudem hält er den Leser dazu an, erst nach der Lektüre des kompletten Buches die Kippen beiseite zu legen - was ziemlich geschickt ist. Mir fiel nämlich auf, dass ich das Buch absichtlich langsam und unregelmäßig lese (bin immernoch nicht durch), um praktisch vor mir selbst zu rechtfertigen, wieso ich noch nicht mit dem Rauchen aufhören muss.
Wie gesagt ist es schon ne ganze Weile her, dass ich das Buch zugesteckt bekam und ich habe es bisher nur zur Hälfte gelesen. Allein das hat allerdings bereits dafür gesorgt, dass ich eine weitgehend sensibilisierte Wahrnehmung betreffend des Tabakkonsums und meines eigenen Konsumverhaltens entwickelt habe. Eben noch war ich im Supermarkt um die Ecke um mir von zusammengekratztem Geld Tabak zu kaufen (als Student ist die Weihnachtszeit stets ein finanzielles Fiasko) - anstelle von irgendwas anderem leckerem oder nützlichem. Ich fühlte mich dabei nicht besonders toll und tatsächlich schmeckte mir die schnell gedrehte Kippe auch nicht wirklich. Da fiel mir direkt wieder besagtes Buch ein.
Wieso also dieser Thread? Ich hab mich gefragt, ob hier noch andere User positive oder negative Erfahrungen mit der "Carr-Methode" haben; ich wende mich also vor allem an ehemalige Raucher, an sich arbeitende Raucher oder aktive Raucher. Mich interessiert, wie ihr es geschafft habt aufzuhören; wie ihr es momentan versucht oder wieso ihr nicht auf die Kippen verzichten möchtet.
Was mich betrifft - Naja, wie oben geschildert hab ich mal wieder ne neue Packung Pueblo am Start und fühl mich dabei nicht besonders. Allerdings weiß ich, dass dieses "schlechte Gewissen" morgen sowieso wieder vergessen ist. Habe mir also vorgenommen, mich endlich weiter mit Carrs Buch zu beschäftigen. Kurzum - argumentativ bin ich schon vollkommen davon überzeugt, dass Rauchen Mist ist - ich muss es "nur noch" lassen
[SUP]1[/SUP] Gern werden bei der großen Gesundheitsfrage Positivbeispiele hochgehalten; also Raucher, die ein sehr langes Leben ohne Folgekrankheiten des Tabakkonsums lebten. Carr streitet das nicht ab, stellt aber treffend fest dass es sich hier um absolute Ausnahmen handelt, die statistisch gesehen verschwindend gering sind - die Mehrheit der (Langzeit)raucher geht an ihrer Sucht zugrunde.
Ich bin 26 und rauche seit etwa 4 Jahren bzw. würde mich seitdem "süchtig" nennen. Keine Frage, dass es ungesund ist war mir immer klar und das soll auch nicht das Kernthema dieses Threads werden. Mich konnte bisher nichts dazu bringen, aufzuhören. Nicht einmal Lungenkrankheiten in der Familie und auch eine statistisch höhere Gefährdung meinerseits, im Alter an Lungenerkrankungen zu leiden, die auf eine Hautkrankheit zurückgehen, die ich seit der Pubertät mit mir rumschleppe. Zur Sache - vor ein paar Monaten hat mir meine Schwiegermutter in Spe Allen Carrs "Endlich Nichtraucher!" in die Hand gedrückt, dass sie selbst mal gelesen hat und das ihr geholfen hat. Eine liebevolle Geste, die einem als eingefleischten Raucher allerdings erstmal als nerviger Wink mit dem Zaunpfahl erscheint.
Nachdem ich das Buch dann lange Zeit nur rumliegen hatte, fing ich eines langweiligen Abends mal mit der Lektüre an und war extrem überrascht. Allen Carr († 2006) verfolgt eine etwas unübliche Methode der Entwöhnung. Er haut einem nicht die üblich aggressive Keule vor den Kopf, sondern argumentiert sehr überzeugend, wieso das Rauchen nicht den geringsten Sinn und Nutzen hat. Dabei hebelt er die üblichen Pro-Argumente geschickt aus. Raucher kennen und benutzen Aussagen wie "Ich entspanne mich durchs Zigarettenrauchen" oder "Nach einem guten Essen ist eine Zigarette der perfekte Nachtisch". Carr sagt nun, dass (wir) Raucher zum einen gleichsam zur Zigarette greifen, wenn wir gelangweilt oder gestresst sind und dass uns die Kippe nach dem Essen eigentlich NIEMANDEM schmeckt.
Das überzeugendste Argument, über das ich in seinem Buch bisher gestolpert bin, war das seltsamerweise naheliegendste - als Raucher unterliegt man einer perversen Industrie, die sich durch den Tod der Konsumenten finanziert. Sprich: Ich bezahle Tabakkonzerne dafür, dass sie mich langsam umbringen[SUP]1[/SUP].
Carr geht in der Gliederung seines Buches ziemlich gewieft vor - so heißt es nicht von Anfang an "Kippe weg!" sondern sinngemäß eher "wenn Sie dieses Buch durchlesen und danach trotzdem weiterrauchen, haben Sie immerhin ein Buch gelesen!". Zudem hält er den Leser dazu an, erst nach der Lektüre des kompletten Buches die Kippen beiseite zu legen - was ziemlich geschickt ist. Mir fiel nämlich auf, dass ich das Buch absichtlich langsam und unregelmäßig lese (bin immernoch nicht durch), um praktisch vor mir selbst zu rechtfertigen, wieso ich noch nicht mit dem Rauchen aufhören muss.
Wie gesagt ist es schon ne ganze Weile her, dass ich das Buch zugesteckt bekam und ich habe es bisher nur zur Hälfte gelesen. Allein das hat allerdings bereits dafür gesorgt, dass ich eine weitgehend sensibilisierte Wahrnehmung betreffend des Tabakkonsums und meines eigenen Konsumverhaltens entwickelt habe. Eben noch war ich im Supermarkt um die Ecke um mir von zusammengekratztem Geld Tabak zu kaufen (als Student ist die Weihnachtszeit stets ein finanzielles Fiasko) - anstelle von irgendwas anderem leckerem oder nützlichem. Ich fühlte mich dabei nicht besonders toll und tatsächlich schmeckte mir die schnell gedrehte Kippe auch nicht wirklich. Da fiel mir direkt wieder besagtes Buch ein.
Wieso also dieser Thread? Ich hab mich gefragt, ob hier noch andere User positive oder negative Erfahrungen mit der "Carr-Methode" haben; ich wende mich also vor allem an ehemalige Raucher, an sich arbeitende Raucher oder aktive Raucher. Mich interessiert, wie ihr es geschafft habt aufzuhören; wie ihr es momentan versucht oder wieso ihr nicht auf die Kippen verzichten möchtet.
Was mich betrifft - Naja, wie oben geschildert hab ich mal wieder ne neue Packung Pueblo am Start und fühl mich dabei nicht besonders. Allerdings weiß ich, dass dieses "schlechte Gewissen" morgen sowieso wieder vergessen ist. Habe mir also vorgenommen, mich endlich weiter mit Carrs Buch zu beschäftigen. Kurzum - argumentativ bin ich schon vollkommen davon überzeugt, dass Rauchen Mist ist - ich muss es "nur noch" lassen
[SUP]1[/SUP] Gern werden bei der großen Gesundheitsfrage Positivbeispiele hochgehalten; also Raucher, die ein sehr langes Leben ohne Folgekrankheiten des Tabakkonsums lebten. Carr streitet das nicht ab, stellt aber treffend fest dass es sich hier um absolute Ausnahmen handelt, die statistisch gesehen verschwindend gering sind - die Mehrheit der (Langzeit)raucher geht an ihrer Sucht zugrunde.