Die Türkei auf dem Weg zur Diktatur

[Seedy]

@Dieter85:
Ich weiß, es wird definitiv nicht einfach.
Ich bin mir aber sicher: Ihren Syrischen teil werden die Kurden nicht kampflos abgeben.
Und nach Afrin gibts noch Manbidsch und da Sitzen die Amis und die haben angekündigt dort zu bleiben.

Das Militär dort unten ist meist aus dem letzen Jahrundert.
Selbst die Leos der Türkei sind die alten Leos und keine A6/A7.

Erinner dich an die große Panzerschlacht zwischen den USA und dem Irak.
Da haben die auch nicht mal versucht sich zu wehren und die Arabische Liga war in Israel auch mehr als Erfolgreich

 

[Dieter85]

Erinner dich an die große Panzerschlacht zwischen den USA und dem Irak.

Laut Comical Ali hat der Irak doch gewonnen Ne, guter Punkt. Ich bezweifle trotzdem, dass ein Kurdenstaat zur Stabilität in der Region beiträgt. Dann lieber ein größeres Autonomiegebiet, sagen wir im Irak unter der Herrschaft des Iraks. Mit Regionalparlament und Minderheitenrechte. Ich glaube besser wirds nicht.

 

[Seedy]

@Dieter85:
Meinst du so wie in der Türkei?

 

[Dieter85]

Ja. Hat Erdogan nicht sogar die Kurdische Sprache erlaubt?

 

[musv]

Wir sollten lieber auf die Kurden, als auf die Türken bauen. Türkei verursacht nur ärger.

Kann ich nicht beurteilen. Vielleicht wirken die Kurden nur deshalb so positiv, weil die Türken durch Erdogan so derart negativ rüberkommen. Allein durch die vorherrschende Religion ist da aber auch schon negatives Potential vorhanden.

Ein schöner, stabiler kurdischer Staat in der Ecke, wäre etwas das mir gefällt. … Die Truppen der Bundeswehr werden aus der Türkei nach Kurdistan verlegt. Wir schauen mal ob Erdogan sich traut unsere alten Panzer gegen unsere Neuen zu testen.

Der Erdolf will ein Neoosmanisches Sultanat, d.h. die Türkei territorial eher vergrößern als verkleinern. Und da ist die derzeitige Autonomieentwicklung der Kurden in den umliegenden Staaten genau das Gegenteil davon. Nicht umsonst schickt er die Leos rüber ins Nachbarland.

Und nein, wir haben dort nichts zu suchen. Dummerweise leben in Deutschland eine Menge Türken und eine Menge Kurden. Egal, auf welche Seite wir uns stellen, wir können dadurch nur verlieren.

Russland hat von Jeher eine Affinität zu Autoritären staaten, kein Wunder das er Assad und Erdogan bevorzugt.

Die versuchte Partnerschaft gestaltet sich bisher auffällig dezent. Zu unterschiedlich sind die Ziele seit Anfang des Syrienkriegs. Russland wollte in erster Linie seinen einzigen Marinestützpunkt im Mittelmeer gesichert wissen. Und der liegt nunmal in Syrien. Also waren die Russen von jeher an einem stabilen syrischen Staat interessiert. Syrien hatte von jeher gute Beziehungen zum Iran - genau wie die Russen noch aus Zeiten des kalten Krieges.

Der Erdolf hingegen unterstützte viel lieber den IS bis zum ersten Anschlag in der Türkei. Die Türken mögen weder Assad noch die Kurden. Als NATO-Mitglied sich mit dem IS zu verbünden, wäre auch nicht sonderlich intelligent gewesen.

Nein, die Russen und die Türken haben politisch grundsätzlich konträre Interessen. Die Türken stehen nach dem Fall des IS sogar ziemlich isoliert da. Hätte die Türkei nicht diese außergewöhnlich wichtige geostrategische Lage, hätte man sie wohl kaum in die NATO gelassen und würde den Erdogan auch sonst nicht ernst nehmen.

Wenn wir jetzt den Kurden einen ordentlichen Boost verschaffen, haben wir da unten einen guten Freund.
Dem können wir nicht nur Waffen verkaufen, sondern auch als Anker für die Probleme in der Region benutzen.

Genau wie der Balkan ist der Nahe Osten ein Pulverfass. Nicht zuletzt durch die postkoloniale Grenzziehung, die Hauptreligionen und die Mentalität der dort lebenden Ethnien werden die sich immer gegenseitig die Köpfe einschlagen. Wer halbwegs Verstand in der Rübe hat, hält sich aus diesen Konflikten raus. Da gibt's nur Verlierer.

 

[Seedy]

https://www.tagesschau.de/ausland/afrin-109.html

Das könnte interessant werden und zwingt mich einige gesagte Dinge zu revidieren.

 

[Meta]

Assad wird der YPG nicht helfen. Hab ich hier schon erklärt. Den Gedanken hatte ZON auch schon.
Aber warum mal was lesen, Meinung schreiben ist eh lustiger.


PS: Heut wieder: Türkei und Kurden: Ein Geschenk für Assad

 

[Harley Quinn]

Die Kindersoldaten in den kurdischen Reihen, werden sich über euren Support freuen

 

[Meta]

Verbreite keine Fake-News. Frauen sind keine Kinder. Wehrdienst unter 18 ist auch in der BW möglich.

Richtig ist, dass Assad sich über Erdogans Support freuen wird.
Da haben sich zwei Geistesverwandte gefunden.

 

[Dieter85]

Richtig ist, dass Assad sich über Erdogans Support freuen wird.
Da haben sich zwei Geistesverwandte gefunden.

Die Lage ist halt etwas komplizierter, um sie so zu beschreiben.

 

[Meta]

@Dieter85: Denn man tau!

 

[Harley Quinn]

Verbreite keine Fake-News.

Fünf Sekunden googeln reicht, um das Gegenteil zu beweisen. Human Rights Watch lässt grüßen. Kleine Zwischenbilanz

In der Operation Olivenzweig wurden bisher 343 kurdische Terroristen neutralisiert. Die Verluste auf der türkischen Seite liegen bisher bei drei Soldaten.



https://twitter.com/TRTWorldNow/status/956782006859436034

 

[Dieter85]

@Meta:
Erdogan war bisher voll auf Nato-Linie:

Erdogan bezeichnet Assad als Terroristen
Solange Baschar al-Assad in Damaskus an der Macht ist, werde es keinen Wiederaufbau des Landes geben - sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Das war im Dezember.

Außerdem greift Erdogan nun einen Teil des Landes von Assad an, das sollte man auch nicht vergessen. Im Syrienkonflikt haben unterschiedliche Beteiligte unterschiedliche Interessen, die sich zum Teil überschneiden. Das macht sie nicht sofort zu BFFs.

 

[Meta]

@Harley Quinn:
Haste feine Fakes auf Twitter ergoogelt
Olivenzweig Warum nicht gleich "Friedenstaube"

Das macht sie nicht sofort zu BFFs.

Seh ich halt anders. Beides sind Mörder, Folterer, lupenreine Diktatoren.

 

[Dieter85]

Ich würde Erdogan eher mit Putin vergleichen. Oder Möchtegern-Putin.

 

[Meta]

Erdogan ist m.E. schlimmer als Putin. In Russland gibt es noch eine Opposition, oppositionelle Zeitungen. Putin hat noch keinen deutschen Journalisten wegen politischem Kram eingesperrt.

Erdogan ist tatsächlich ein "Möchtegern-Putin", der sich als Zwerg Sultan zwischen den Riesen Russland, China und USA ein Osmanisches Reich zusammenzimmern will und dabei vor keinem Verbrechen zurückschreckt.

Putin und sein alter ego Medwedew (von медведь, der Bär) haben viel mehr Standing.
Sie haben die Krim bekommen und bekommen den Donbass auch noch. Erdogan bekommt nichts.

 

[Dieter85]

Erdogan ist m.E. schlimmer als Putin. In Russland gibt es noch eine Opposition, oppositionelle Zeitungen.

Sorry, aber die Opposition wird massiv unterdrückt. Anhänger festgenommen, Wahlkampf behindert, einseitige Medienberichte etc. In der Duma sitzen zwar verschiedene Parteien, aber die werden als Kreml-Treu (und damit Putin-Treu) eingeschätzt. Es existiert nur eine Pseudo-Opposition.

Putin hat noch keinen deutschen Journalisten wegen politischem Kram eingesperrt.

Stimmt, ist aber kein Lob wert. Russland tritt die Pressefreiheit mit Füßen. Platz 148 von 180 bei Reporter ohne Grenzen.

Sie haben die Krim bekommen und bekommen den Donbass auch noch.

Wuhu, Tyranei. Geile Typen. Wuhu. Yay. Krieg und Diktatoren. Wuhu. Yeah. Noch echte Männer. Bäm. Hams echt drauf. Wuhu.

 

[Meta]

In der Duma sitzen zwar verschiedene Parteien, aber die werden als Kreml-Treu (und damit Putin-Treu) eingeschätzt. Es existiert nur eine Pseudo-Opposition.

Wer schätzt das ein? Die westliche Propaganda?​

Platz 148 von 180 bei Reporter ohne Grenzen.

Was ist das für eine Organisation? Mit welcher Methodik kommen die zu ihren "Ergebnissen"? Hast du das mal hinterfragt?​

Wuhu, Tyranei. Geile Typen. Wuhu. Yay. Krieg und Diktatoren. Wuhu. Yeah. Noch echte Männer. Bäm. Hams echt drauf. Wuhu.

Haha! Kriege schaffen Tatsachen, ist dir das klar?​

Überleg mal lieber, warum Griechenland seit Jahren aufrüstet. Obwohl sie faktisch pleite sind. Weil sie kein Vertrauen haben, dass ihre "Nato-Partner" ihnen helfen, sollte es Erdogan einfallen, mal eben testweise Kastellorizo zu besetzen. Wird die USA wegen Kastellorizo einen Krieg gegen die Türkei vom Zaun brechen? Wohl kaum. Das State Department wird eine strenge Note nach Ankara schicken und den türkischen Botschafter einbestellen. Seibert wird "bla bla zur Mäßigung raten" und ansonsten wird die BRD gar nichts tun- sie hat ja mit Erdogan den beschissenen Flüchtlingspakt geschlossen.

Rüsten die Griechen auf, um Mazedonien oder Bulgarien zu überfallen? Nein, weil sie wissen, dass sie im Ernstfall mit ihrem "Kastellorizo-Problem" völlig allein fertig werden müssen. Und die A-Sprengköpfe der Nato lagern in der Türkei.

 

[Dieter85]

@Meta: Herje. Da hat das Diskutieren mal wieder keinen Zweck. Viel Spaß noch bei deinem Versuch, den einen Autokraten zu loben und den anderen zu Scheiße zu finden.

 

[Meta]

Ich lobe Putin nicht, ich versuche, seine Politik zu verstehen. Und meiner unmaßgeblichen Meinung nach wird er sich nach Lösung des "Syrien-Konfliktes" dem "Donbass-Problem" zuwenden und das so ähnlich lösen, wie den Krim-Anschluß. Das State Department wird eine strenge Note nach Moskau schicken und den russischen Botschafter einbestellen. Seibert wird "bla bla zur Mäßigung raten" und ansonsten wird die BRD gar nichts tun- wir haben ja Gasverträge mit Moskau. Die USA haben der Ukraine neulich Panzerabwehrwaffen geschickt, das wird aber nicht viel helfen. Die Sanktionen laufen vor sich hin ins Leere. Militärisch wird sich da niemand engagieren.

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In diesem Thread geht es aber nicht um Putin und Russland, sondern "Die Türkei auf dem Weg zur Diktatur". Und da sind seit längerem und im Augenblick auch wieder die Kurden das "Schlüsselproblem" für Ankara.

Im Norden Syriens könnte es bald zum Zusammenstoß zwischen den Nato-Partnern Türkei und USA kommen. Im Zentrum des Konflikts stehen die Kurden. Für die einen sind sie Todfeinde, für die anderen Verbündete.

Die türkische Regierung ist mit dem syrischen Präsidenten Assad verfeindet und hat auch den Kampf der Amerikaner und ihrer Verbündeten gegen den IS unterstützt, halbherzig. Der Hauptfeind für die Türkei aber ist weder Assad noch der IS, es sind die Kurden. In der Türkei und außerhalb der Türkei.

Türkische Truppen sind 2016 schon einmal in den Norden Syriens einmarschiert – vordergründig gegen den IS, vor allem aber, um kurdische Einheiten aus Gebieten westlich des Euphrats zu vertreiben.

Was ihnen nicht gelungen ist. Jetzt stehen dort auch noch 30.000 US-Soldaten.​

[..]sicherten sich die Kurden eine selbstverwaltete Region im Norden an der Grenze zur Türkei. Dort riefen sie 2016 die autonome Föderation Rojava aus. Geduldet von Diktator Assad, aber sehr zum Unmut der syrischen Opposition, die an der Einheit des Landes festhalten will. Und zur Empörung Ankaras.

Rojava, vor allem der nordöstliche Teil, ist eine Oase der Stabilität in Syrien. Die Verwaltung funktioniert, es finden Wahlen statt, Frauen genießen Rechte, von denen sie in arabischen Gebieten des Landes nur träumen können.

Über diesen "wunderbaren News" sollte man aber nicht vergessen, dass die YPG/PYD in den von ihnen besetzten Gebieten ethnische Säuberungen durchgeführt hat. Arabische Familien wurden enteignet und vertrieben. Kritik an der Regierung wird unterdrückt. Minderjährige sollen zum Militärdienst eingezogen worden sein.​

Erdoğan fordert den Stopp jeglicher amerikanischer Hilfe für die Truppen der PYD. Washington jedoch braucht die kurdischen Milizen, um seine Syrien-Strategie abzusichern.

Was man sagen kann, ist dass die Kurden wieder einmal zum Spielball fremder Mächte mißbraucht werden. Der Rest steht hier.​