• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Die NSA verstehen

Nero

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accC

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Das wurde doch schon gemacht, ich meine jetzt nicht Big Brother, sondern Netz-Aktivistinnen in der Anfangszeit der Webcams. Deren Seiten verzeichneten dann Aufrufrekorde. Aber nicht lange, weil die Spanner bald merkten, wie langweilig das war. Big Brother wurde ja auch wieder abgesetzt. Ich möchte nicht der Mensch sein, der mir den ganzen Tag zuschauen muss. An seiner Stelle würde ich vor lauter Langeweile sterben.

Privatsphäre ist großenteils tatsächlich Gewöhnung. Geh mal 120 Jahre zurück und schau Dir die Bademode damals an. Bei einer Frau im Bikini hätten die Männer Stielaugen gekriegt. Heute dreht sich keiner nach ihr um. Eine Frau in der Burka ist auf jeden Fall interessanter.

Dann TU es! Du möchtest nicht der sein, der zuschauen muss, musst du auch nicht. Aber du meinst, dass es kein Problem für dich darstellt, deine Privatsphäre aufzugeben, also steh zu deiner Meinung und beweise es uns! Groß reden kann jeder, aber wenn du dich so weit aus dem Fenster lehnst, solltest du es uns auch beweisen.
 

Nero

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  • #24
.... beweise es uns! Groß reden kann jeder, aber wenn du dich so weit aus dem Fenster lehnst, solltest du es uns auch beweisen.

Entschuldige mal, aber wer bist Du denn, dass ich Dir etwas beweisen müsste?

Das uns lassen wir mal ganz unberücksichtig. Du bist nicht legitimiert, für die Mehrheit zu sprechen.
 

B3n

Corporal Bullshit

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Ne, ich meine nicht, dass die heucheln. Heucheln wäre, wenn man wissentlich und absichtlich mit zwei Zungen spricht, um einen anderen zu täuschen. Der Witz dabei ist vielmehr, dass sie ihre Zweizüngigkeit gar nicht bemerken.

Das gehört hier jetzt vielleicht nicht so rein, aber ich denke wenn wir alle ganz ehrlich in uns reinhören wissen wir, dass wir uns andauernd selbst belügen oder zumindest die Wahl haben das eine zu sagen obwohl wir oft auch das andere sagen und für uns begründen könnten. Mir geht es auf jeden Fall so.

Beim Angucken ein Aha-Erlebnis: Das ist die Einstimmung auf NSA. Der Titel, übersetzt "Der Draht", sagt es doch schon. Und damit hatte ich einen guten Aufhänger dafür gefunden, das aufzudröseln, was mich an dem ganzen NSA-Spektakel wirklich interessiert, nämlich die gesellschaftlichen Umwälzungen und Widersprüche dahinter.

...und ich denke die Art und Weise wie Geheimdienstarbeit, die Arbeit der Gesetzeshüter allgemein und vor allem auch die des Militärs in (US-) Filmen und Fernsehsendungen dargestellt wird, ist ein guter Einstieg. The Wire mag Einstimmung auf die NSA gewesen sein, im Grunde genommen ist es aber schon seit Top Gun (vielleicht auch noch früher) so, dass es eine enge Zusammenarbeit zwischen moderner Unterhaltungsindustrie und den verschiedenen Zweigen der "Staatsgewalt" gibt. Dabei geht es nicht um plumpe Propaganda, wie man das in den 40er, 50er Jahren gemacht hat, sondern mMn sowohl darum junge Menschen für diese Arbeit zu begeistern (Top Gun mit Rekrutierungsständen an den Kinos) als auch darum die Bevölkerung an diese Arbeit zu gewöhnen. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, weil das auf freiwiller Basis zwischen den Studios und den jeweiligen Diensten abläuft, ich finde es aber auf der anderen Seite auch ein bisschen problematisch, weil z.B. das Militär oder eben ein Nachrichtendienst ja ein Interesse und auch die Einflußmöglichkeiten hat im möglichst besten Licht dargestellt zu werden.

Sie führte dazu, dass der bürgerliche Staat immer neue Aufgaben übernehmen musste und die Polizei immer nötiger wurde. Wenn die Polizei sich mal verdünnisiert, wie bei der Flutkatastrophe von New Oerleans (2006?), bricht die Hölle los. Psychopathen und Gewaltverbrecher übernehmen das Kommando, und die Welt schaut entsetzt und hilflos zu.

Wenn ich das richtig im Kopf habe, war die Polizei damals einfach nicht auf diese Katastophe vorbereitet und hat die anschließenden Unruhen völlig unterschätzt. Ist aber egal, weil es am grundsätzlichen Problem, dass wir rauben, plündern und morden wenn wir nur die Gelegenheit dazu haben, nichts ändert.

Um jetzt endlich mal die Katze aus dem Sack zu lassen: Ich denke, eine Gesellschaft produziert genau so viel und genau die Sorte Polizei und Geheimdienste, die sie zwecks Selbsterhaltung benötigt. Alle wissen das, und ganz besonders die Linken, die "den Spekulanten auf die fetten Pranken hauen" wollen. Aber davon, dass sie Polizei und Geheimdienste brauchen und wollen, wollen sie andererseits nichts wissen. Das ist die alte Ambivalenz des Bürgers, der einerseits nach dem starken Staat ruft und sich im gleichen Atemzug jede Einmischung in seine Belange durch ihn verbittet.

Es gibt da diesen Spruch, dass die Konservativen in den USA immer weniger Staat fordern, aber es gar nicht abwarten können über die Gebärmutter anderer Frauen zu entscheiden. Ambivalenz ist wirklich eine höfliche Beschreibung unseres Wesens.

Ein weiteres Problem bei der Einordnung dieser geheimdienstlichen Arbeit ist mMn die Individualisierung. Daher kommt dann auch der Irrglaube die NSA oder der BND hätte für jeden Bürger quasi einen eigenen Agent abgestellt, der Tag und Nacht über uns wacht. Man fühlt sich ja doch ein bisschen zurückgesetzt, wenn einem erklärt wird, dass man nicht wichtig genug für eine Überwachung ist und sich die Leute in Virgina oder Berlin zu Tode langweilen würden, wenn sie sich unsere Kommunikation reinziehen würden, man im besten Fall also als uninteressante Datenleiche auf irgendwelchen Servern liegt.

Das waren jetzt erstmal ein paar kurze Gedanken von mir. Ich hab leider ein bisschen zwischen Tür und Angel schreiben müssen, hoffe aber, dass es der Diskussion hier trotzdem hilf.
 

hasennase

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Vielleicht hilft es erst mal die realitäten die unsere lebensumstände bestimmen zu akzeptieren.
nur die Bundesregierung verzeichnet aus ihre Systeme über 3000 Angriffe pro TAG. Davon 5 mit einem Aufwand und technischer Qualität dass er von Geheimdiensten kommen muss.
Das sind 1 Mio Angriffe pro Jahr und 1825 schwere Angriffe. Wenn man jetzt noch die Kern- und Zukunftsindustrieunternehmen hinzunimmt explodieren die Zahlen.
Die Focussierung auf die NSA bewirkt nichts anderes als das wir den Blick für das wesentliche verlieren. Wir befinden und jeden Tag im Infokrieg mit der ganzen Welt.
Auch wenn sich morgen die NSA in Luft auflösen würde, würde sich rein garnichts ändern.
 

Nero

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Das gehört hier jetzt vielleicht nicht so rein, aber ich denke wenn wir alle ganz ehrlich in uns reinhören wissen wir, dass wir uns andauernd selbst belügen oder zumindest die Wahl haben das eine zu sagen obwohl wir oft auch das andere sagen und für uns begründen könnten. Mir geht es auf jeden Fall so.

Diese Fähigkeit, sich Widersprüche in der der eigenen Person und Selbstzweifel an der eigenen Person bewusst zu machen, sie einzugestehen und sie auszuhalten, muss man sich erst mal leisten können. Viele wollen oder können das nicht. Sie ist ja auch nicht in allen gesellschaftlichen Funktionen von Vorteil. Ein Kommandeur darf nicht ins Grübeln verfallen, er muss von sich selbst restlos überzeugt sein und die Schlacht gewinnen wollen, egal ob an der Kriegs- oder Wirtschaftsfront.

Aber wir stehen hier nicht im Kampfeinsatz, und deshalb wird die selbstgerechte Agitation hier so langweilig und nervig. Das Resultat ist Konformismus, wie ihn die Volksgemeinschaft nicht besser hingekriegt hätte. NSA ist eine Riesenschweinerei und Hoeness ein Drecksack. Das hat man als Medienkonsument in Bild, Schrift und Ton schon hundert mal vorgegeigt bekommen, so dass man allein schon gegen diesen Chorgesang allergisch geworden ist. Und dann im Forum nochmal die gleiche Platte, nur viel schlechter eingespielt.

...und ich denke die Art und Weise wie Geheimdienstarbeit, die Arbeit der Gesetzeshüter allgemein und vor allem auch die des Militärs in (US-) Filmen und Fernsehsendungen dargestellt wird, ist ein guter Einstieg. The Wire mag Einstimmung auf die NSA gewesen sein, im Grunde genommen ist es aber schon seit Top Gun (vielleicht auch noch früher) so, dass es eine enge Zusammenarbeit zwischen moderner Unterhaltungsindustrie und den verschiedenen Zweigen der "Staatsgewalt" gibt. Dabei geht es nicht um plumpe Propaganda, wie man das in den 40er, 50er Jahren gemacht hat, sondern mMn sowohl darum junge Menschen für diese Arbeit zu begeistern (Top Gun mit Rekrutierungsständen an den Kinos) als auch darum die Bevölkerung an diese Arbeit zu gewöhnen. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, weil das auf freiwiller Basis zwischen den Studios und den jeweiligen Diensten abläuft, ich finde es aber auf der anderen Seite auch ein bisschen problematisch, weil z.B. das Militär oder eben ein Nachrichtendienst ja ein Interesse und auch die Einflußmöglichkeiten hat im möglichst besten Licht dargestellt zu werden.

Bei der Serie THE WIRE haben ich mich gewundert, dass das Label "Baltimore Police Department" überhaupt benutzt werden durfte, denn die Polizisten werden als Typen gezeichnet, die an privater Kaputtheit den Dealern kaum nachstehen. Aber in den USA kann das anders wirken, ich weiß es nicht.

.Ein weiteres Problem bei der Einordnung dieser geheimdienstlichen Arbeit ist mMn die Individualisierung. Daher kommt dann auch der Irrglaube die NSA oder der BND hätte für jeden Bürger quasi einen eigenen Agent abgestellt, der Tag und Nacht über uns wacht. Man fühlt sich ja doch ein bisschen zurückgesetzt, wenn einem erklärt wird, dass man nicht wichtig genug für eine Überwachung ist und sich die Leute in Virgina oder Berlin zu Tode langweilen würden, wenn sie sich unsere Kommunikation reinziehen würden, man im besten Fall also als uninteressante Datenleiche auf irgendwelchen Servern liegt.

Ja, es ist bitter. Die NSA hat alle meine Mails, und dann guckt sie meine Mails nicht mal an. Kein Aas macht sich die Mühe, das Zeug wenistens mal zu lesen. Man wird behandelt wie der letzte Dreck.

Das fiel erst richtig auf, als herauskam, dass die Merkel abgehört wurde. Die hatte nämlich echte Lauscher in der Leitung. Ihr hat man zugehört und nicht nur gespeichert. Ist das etwa gerecht?

Das waren jetzt erstmal ein paar kurze Gedanken von mir. Ich hab leider ein bisschen zwischen Tür und Angel schreiben müssen, hoffe aber, dass es der Diskussion hier trotzdem hilf.

Mir jedenfalls haben sie geholfen. Das Angebot ist da. Mehr kann man nicht machen. Ob es auch angenommen wird, ist eine andere Frage.
 
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B3n

Corporal Bullshit

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Wir befinden und jeden Tag im Infokrieg mit der ganzen Welt.

Wir als Individuen befinden uns nicht im Informationskrieg, zumindest nicht als aktiv teilnehmende Partei. Wenn wir die Kriegsrhetorik unbedingt bemühen müssen, dann sind wir potentielle Kollateralschäden, die in ihren digitalen Bunkern hocken und hoffen dass die Wände halten. Ich finde diese emotionale Betrachtung, dieses "wir" gegen "die", steht uns im Weg, wenn wir wirklich verstehen wollen warum diese Dienste tun, was sie tun.

Diese Fähigkeit, sich Widersprüche in der der eigenen Person und Selbstzweifel an der eigenen Person bewusst zu machen, sie einzugestehen und sie auszuhalten, muss man sich erst mal leisten können. Viele wollen oder können das nicht. Sie ist ja auch nicht in allen gesellschaftlichen Funktionen von Vorteil. Ein Kommandeur darf nicht ins Grübeln verfallen, er muss von sich selbst restlos überzeugt sein und die Schlacht gewinnen wollen, egal ob an der Kriegs- oder Wirtschaftsfront.

Aber wir stehen hier nicht im Kampfeinsatz, und deshalb wird die selbstgerechte Agitation hier so langweilig und nervig. [...] Und dann im Forum nochmal die gleiche Platte, nur viel schlechter eingespielt.

Ich lese Internetkommentare seit einer gefühlten Ewigkeit und ich denke das größte Problem ist, dass sich viele von uns doch in einer Art Kampfeinsatz sehen und wenn es nur die eigenen Überzeugungen/Vorurteile sind, für die man in die Schlacht zieht. Diskussionskultur (und das ist etwas das man wirklich lernen und pflegen muss) geht uns im Alltagsleben schon immer mehr ab - im Internet scheint sie es noch schwerer zu haben, was vielleicht auch an der Art der Kommunikation liegt. Eigentlich wiederholen wir oft nur irgendwelche Satzbausteine, die wir irgendwo gehört oder gelesen haben und wenn wir ganz unehrlich zu uns sind, geben wir die auch noch als eigene geistige Leistung aus, um uns ein bisschen überlegen zu fühlen. Wenn dann jemand kommt und sagt "Moment, du lügst dir da gerade selbst in die Tasche bzw. sehe ich das völlig anders aus den und den Gründen." fühlen sich viele Leute persönlich angegriffen, ziehen sich darauf zurück doch eine (u.U. unreflektierte) Mehrheitsposition zu vertreten die per se nicht falsch sein kann und das endet dann leider oft im digitalen Handgemenge.

Mir ging es bei der ganzen NSA/Snowden Sache im ersten Moment auch so (was auch ein Grund ist, warum ich die Diskussion hier wichtig finde), dass ich mich in diesen vorgesetzten, oberflächlichen Meinungsäußerungen, dass das doch alles ganz skandalös sei, wiedergefunden habe. Da setzt sich dieser Obama doch tatsächlich Abends an seinen PC und liest meine emails und wenn er nicht meine liest, dann doch zumindest die "meiner" Kanzlerin! Was für ein Affront! Deutsch-Amerikanische Freundschaft! usw...

Dabei muss man sich immer vor Augen halten, dass z.B. die Vereinigten Staaten und die Bundesrepublik keine Freunde sind, auch wenn von beiden Seiten immer viel über Freundschaft geredet wird. Es gibt kulturelle und wirtschaftliche Verbindungen, eine gemeinsame Geschichte und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass viele Durchschnittsamerikaner Deutschland und seine Bewohner bzw. das Bild, das sie dabei im Kopf haben, sehr mögen, aber das kann man nicht auf Staaten, die im besten Fall eine Zweckgemeinschaft bilden, übertragen und deshalb ist es erstmal auch keine "absolute Schweinerei" was die Nachrichtendienste beider Staaten machen, sondern ihre Aufgabe. Warum sie diese Aufgabe so interpretieren, wie sie es tun - dieses flächendeckende Datensammelei ist ja nicht vom Himmel gefallen - ist die eigentlich wichtige Frage und ich finde da hast du mit der "Ohnmacht des Staates" schon einen ersten Anhaltspunkt geliefert. Die Bevölkerung entzieht sich dem Staat und flüchtet, nicht wie in der Vergangenheit in andere Staaten/Systeme, sondern in die große digitale Welt mit ihren sehr verschiedenen Ansichten und Eindrücken. Wenn ich ein Staat wäre, würde mich das auch unruhig bis panisch machen.

Meine Frage dazu an dich, mich und alle anderen User: lässt sich der Zeitraum eingrenzen, ab dem der Staat quasi die Kontrolle verloren hat? Ist das mit dem Aufkommen der Massenmedien passiert, der Massenkommunikation oder ist das wirklich erst ein "Problem" des Internetzeitalters? Macht so eine Eingrenzung überhaupt Sinn?

Eine andere Sache, die mir bisher ein bisschen zu kurz gekommen ist, ist unsere Bereitschaft, uns bei vermeintlicher Gefahr sofort unsicher auf den Rücken zu drehen und um Hilfe zu rufen. Kommunisten? Besser McCarthy Bescheid geben, damit er die alle für immer wegsperrt. Turbanträger mit AKs und Sprengstoff, die 5.000 km weit weg sind? Besser wir ändern das Grundgesetz und ziehen uns an unseren Flughäfen aus/lassen uns scannen, weil dann alles sicher ist. Rechtsextreme? Lieber genau überwachen und verbieten lassen. Es würde mich auch nicht wundern, wenn in Deutschland die Rufe nach Wiedereinführung der Wehrpflicht laut werden - immerhin steht der Russe ja quasi schon vor den Toren der Hauptstadt. Wir haben so große Angst davor, dass unsere Gesellschaft bzw. das schöne Bild, dass wir davon im Kopf haben, an diesen Dingen zerbricht, dass wir quasi darum betteln gefesselt und geknebelt zu werden... und dann beschweren wir uns darüber und finden das hinterher alles ganz schlimm. Anscheinend ist das alles aber besser und einfacher, als sich mal über die ursächlichen Probleme Gedanken zu machen und ich denke so lange wir da nicht herauskommen wird es noch viele Augenblicke geben, in denen wir uns von der Realität vor den Kopf gestoßen fühlen.

Bei der Serie THE WIRE haben ich mich gewundert, dass das Label "Baltimore Police Department" überhaupt benutzt werden durfte, denn die Polizisten werden als Typen gezeichnet, die an privater Kaputtheit den Dealern kaum nachstehen. Aber in den USA kann das anders wirken, ich weiß es nicht.

Ich kann in die Leute auch nicht reingucken, aber so vom Gefühl her würde ich sagen, dass es vielen Amerikanern egal ist, wie die Bösewichte geschnappt werden und ob der Cop zu Hause vielleicht seine Frau schlägt oder nicht. Im Grunde genommen kann man sich mit so einem kaputten John McClain Verschnitt ja auch noch besser identifizieren, weil der eben auch nicht perfekt ist und trotzdem jeden Tag sein Leben für Recht und Gesetz (bisschen Pathos muss ja sein) auf's Spiel setzt.

Hat jetzt leider ein paar Tage gedauert mit meiner Antwort. Hin und wieder lässt sich das Alltagsleben nicht so leicht abwimmeln... :)
 

KaPiTN

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Da setzt sich dieser Obama doch tatsächlich Abends an seinen PC und liest meine emails und wenn er nicht meine liest, dann doch zumindest die "meiner" Kanzlerin! Was für ein Affront! Deutsch-Amerikanische Freundschaft! usw...

Dabei muss man sich immer vor Augen halten, dass z.B. die Vereinigten Staaten und die Bundesrepublik keine Freunde sind, auch wenn von beiden Seiten immer viel über Freundschaft geredet wird.

Dabei kommt es alleine darauf an, was man unter Freundschaft versteht.

Der ehemalige NSA Chef Hayden spricht sogar von einem guten Freund und ist bereit sich zu entschuldigen.

Allerdings nicht dafür, daß Merkel abgehört ("nachrichtendienstlich beobachtet") wurde, sondern daß sie/Deutschland dabei so schlecht ausgesehen hat. Der Fehler war, das es raus gekommen ist. "Schade über uns".

Nicht das was die NSA eigentlich tut ist das Problem, sondern Snowden. Den hätte man Deutschland ersparen müssen

Aus Freundschaft. ;)
 

Seedy

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Wer den sich nach Osten zum Feind wendet, braucht das Messer im rücken nicht zu verwundern...
 

Nero

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Meine Frage dazu an dich, mich und alle anderen User: lässt sich der Zeitraum eingrenzen, ab dem der Staat quasi die Kontrolle verloren hat? Ist das mit dem Aufkommen der Massenmedien passiert, der Massenkommunikation oder ist das wirklich erst ein "Problem" des Internetzeitalters? Macht so eine Eingrenzung überhaupt Sinn?


Ich reime mir das so zusammen:

Die ersten Hochkulturen mit Schrift gab es im Zweistromland (Euphrat und Tigiris) und am Nil. Warum konnten die so gut schreiben und rechnen? Weil die natürlichen Voraussetzungen des Überlebens in dieser Gegend ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem erforderlich machten. Bauen und unterhalten konnte es nur ein allmächtiger Staat. Also entstand ein allmächtiger Staat. Der brauchte Beamte, welche protokollierten, welcher Bauer um welche Uhrzeit wieviel Wassen aus den Kanälen auf seine Felder geleitet hat. Die Wassermenge musste er nämlich bezahlen. Und um den Betrag zu ermitteln, musste man fähig werden, die einzelnen Wasserentnahmen aufzuschreiben und die Gesamtmenge zu berechnen. Die Ägyppter wurden es.

In Europa zur gleichen Zeit: Ein fröhliches Hauen und Stechen wilder Stämme im Urwald. Sie konnten sich dieses Chaos bzw. diese Freiheit von staatlicher Bevormundung leisten, weil die natürlichen Lebensbedingungen andere waren. Wasser gab es genug, und der Wald war voller Viecher, die man jagen und braten konnte.

Was ich damit sagen will: Der Staat entsteht als Reaktion auf die natürlichen Lebensbedingungen. Aber die natürlichen Lebensbedingungen sind nicht Natur im Urzustand. Sie sind die jeweils zu einer bestimmten Zeitpunkt vorgefundenen Bedingungen, denn Geschichte bedeutet, dass die Menschen sowohl ihre eigene Natur als auch die äußere Natur verändern. Versogung mit Strom und fließend Wasser ist für uns natürlich.

Jeder Staat bedeutet Kontrolle seiner Bürger, zum Beispiel indem er sie zählt, also seit mindestens 2000 Jahren. Jeder Staat seit Menschengedenken will wissen, was seine Bürger verdienen, weil er von deren Steuern lebt.

Bis jetzt sprechen wir von einem Staat, der weder willens noch fähig ist, Verantwortung für die soziale Lage seiner Bürger oder für die wirtschaftliche Entwickung zu übernehmen. Bereits im Absolutismus ändert sich das allmählich, und im 19. Jahrhundert, mit der Industrialisierung und der Proletarisierung der Massen, sieht er sich vor vollkommen neue Aufgaben gestellt, von denen die Wortführer und Vordenker der französischen Revolution sich noch nichts träumen ließen, deren Ideale noch immer die unseren sind, wenn wir Verfassungsbruch durch Ausforschung beklagen.

Ein Sprung in die Gegenwart: Der Staat ist verantwortlich für alles. Politik ist hauptsächlich Wirtschaftspolitik. Die Betriebe sind per Gesetz zu umfangreichen Angaben für statistische Auswertungen verpflichtet. Wir haben einen Sozialstaat. Der muss uns auziehen bis aufs Unterhemd, wenn das Kriterium für die Berechtigung, Sozialleistungen zu erhalten, die Bedürftigkeit ist. Es geht gar nicht anders, und wir sind damit einverstanden.

Wir fordern staatliche Überwachung sogar und missbilligen ihre Schlampigkeit, wenn schädliche Lebensmittel in den Handel gelangen, wenn ein Kind trotz Sozialaufsicht von den Eltern totgeprügelt wird, wenn die Verbrechensrate steigt, wenn die Grenzwerte für Feinstaub überschritten werden, wenn die Internet- oder Mobilfunkprovider uns abzocken, wir fordern staatlichen Schutz vor Genmais und staatlichen Mindestlohn.

Alles vollkommen zu Recht. Ohne staatliche Regulierung und daraus folgender staatlicher Kontrolle wäre das Leben nicht mehr auszuhalten. Wenn irgendwo ein Anschlag passiert, werden wir nicht sagen "shit happens", sondern wir werden sagen, dass die Sicherheitsbehörden mal wieder geschlafen haben oder auf einem Auge blind gewesen sind. Der Staat soll die Privatsphäre unangetastet lassen, aber Steuerbetrüger und Medikamentenpanscher soll er fangen. Aber beide benutzen das gleiche Internet wie wir.

Ich schätze, wir leben in einer Übergangszeit, und es rüttelt und schüttelt sich im Augenblick eine andere Gesellschaft und ein anderer Staat zurecht, als wir sie bisher kannten, und die NSA-Affäre wird auf lange Sicht genau diese Einsicht befördern. Die Schlussfolgerung wird sein: Wir wurden alle abgehört. Und? War das denn so schlimm?


Nachtrag


Das Abgehörtwerden tut ja wirklich nicht weh.

Der Schrecken, den es trotzdem einflößte, entstammt der Erinnerung an Zeiten, wo nach dem Abhören die Typen mit den Ledermänteln und den Schlapphüten kamen, und dann saß man plötzlich beim Verhör, in der Zelle oder im Lager.

Aber diesmal ist überhaupt nichts passiert. Keiner hat unerwünschten Besuch bekommen, außer er war so dämlich, ein von ihm geplantes Attentat zu betratschen.

Der Schutz der Privatsphäre verlierte in dem Moment seine Bedeutung, wo jeder von mir alles wissen kann, ohne dass es schlimme Konsequenzen für mich hätte. Früher hat dafür schon das Bekanntwerden eines Seitensprungs gereicht, in schlechten Zeiten auch eine abfällige Bemerkung über einen Staatsmann.

Heute juckt es keinen, wer mit wem ins Bett geht, und wenn man den Präsidenten als Arschloch beschimpft, interessiert das dumme Geschwätz niemand, zu Recht.
 
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Aruta

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Wer in welchen Land auch immer die Öffentlichkeit "falsch" über machenschaften von Staat und staatlichen Einrichtungen informiert ist in den Augen der Obrigkeit ein Verräter, Staatsfeind, Terrorist.
Frau Niedrinhaus war sicher nicht die letzte JournalistIN die von einen eifrigen Staatsdiener erschossen wurde und auch wenn jetzt vieleicht einige auf die Barrikaten Springen könnten und sagen "das was der getan hat war illegal" für mich ist Snowden eine Art ehrlicher Journalist.
Wer vor ehrlichen unabhängigen Journalismus am meisten Angst hat sind die Regierungen.
Anschläge wie der beim Bosten-Marathon können durch Intensivüberwachungsmaßnahmen scheinbar nicht verhindert werden.
Da fragt man sich dann ob soviel Aufwand zum Schutz des Volkes betrieben wird oder der Aufwand mehr dem "Schutz" des Staates dient.
 

hasennase

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@B3n

ich kann nicht beurteilen in wie fern wir aktiv am Infokrieg teilnehmen deshalb sehe ich uns in erster linie als Opfer.
Ob und wie lange wir uns das leisten können wird sich noch zeigen. Solange wir via EU keine eigenen Strukturen und Positionen aufbauen wird uns eh keiner Ernst nehmen und wir können froh sein wenn uns die NSA Daten zur Verfügung stellt oder für uns Attacken abwehrt. Ich befürchte das es lange dauern wir unsere digitale Souveränität erreichen und behaupten. die Opferrolle ist so komfortabel und man macht sich die Hände nicht schmutzig wenn Souveränität abgibt und man andere Länder die Arbeit erledeigen lässt. das ist warscheinlich der punkt wo sich spd und cdu über die snowdon veröffentlichungen nicht freuen können. Sie haben jetzt alle in Erklärungsnot gebracht wieso wir uns nie darum gekümmert haben.
 
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Nero

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  • #34
Solange wir via EU keine eigenen Strukturen und Positionen aufbauen wird uns eh keiner Ernst nehmen und wir können froh sein ....

Da redet einer, wie wenn mit am Kabinettstisch sitzen würde.

Welches Ressort?


für mich ist Snowden eine Art ehrlicher Journalist.

Snowden ist kein Journalist, sondern ausgewiesender Geheimdienstprofi, er war schon tätig für die Special Forces und die CIA. Journalist ist der Mann, der Sowdens Informationen zu lesbaren Artikeln verarbeitet hat. Journalist ist vor allem der Chef vom Guardian, der die Artikel in seinem Blatt publizierte.

Auf jeden Fall ist es mutig, verdienstvoll und nützlich, der Öffentlichkeit die Wahrheit zu sagen, egal, welche Konsequenzen dies nach sich zieht. Dass es die von Snowden selbst und seinen Fans erwünschten sein werden, bezweifele ich. Man wird sich an die Überwachung der elektronischen Kommunikation gewöhnen und lernen, mit ihr zu leben. Der skandalisierende Effekt verpufft schnell.

Da fragt man sich dann ob soviel Aufwand zum Schutz des Volkes betrieben wird oder der Aufwand mehr dem "Schutz" des Staates dient.

Du vergisst, dass der Schutz des Staates für die Bevölkerung lebenswichtig ist. Wenn der Staat kaputt geht, ist das in der Regel mit hohen Verlusten bei der Bevölkerung verbunden. Siehe Syrien.
 
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Aruta

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@Nero:
Ja, Snowden hat seine ganze Karrierelaufbahn auf den Müll geschmissen nur um uns an den Kragen zu packen und ordentlich durchzuschütteln bzw. einige über ein Recht aufzuklären das Privatsphäre heißt.

Die Bedrohung durch psychologische Kriegsführung die von NSA und Co. ausgehen kann darf auch nicht vergessen werden.
Ma stelle sich z.B. vor die Fake e-mail-Leaks der Fake-Hacker von Fake-Anonymos-Ukraine wären von Profis der NSA erstellt worden.
Was falsche Informationen auslösen können ist absolut verheerend.
Und was Erdogan da veranstaltet in punkto Syrien, wem will er damit täuschen, blinde oder kleine Kinder?
Kommt darauf an wie der USA Geheimdienst die Sache einordnet oder/und wie interessiert ein Staat daran ist loszuschlagen.
Das keine unabhängige Stelle kontrolliert was NSA und Co. abzieht, auch nicht was geschreddert oder gelöscht wird, wurde hier bereits erwähnt.
Aber wir sollen denen Vertrauen, uns wie du meinst an Manipulation gewöhnen(...gut viele tun das wahrscheinlich und sagen sich übertrieeben "Mir doch egal, ich habe nichts dagegen, bei Facebook usw. bin ich mit Realnamen angemeldet und meine Adresse und Telefonnummer -womit NSA und Co ja eh nichts anfangen kann- kennnen eh nur meine 9874 Freunde." findet es womöglich cool überwacht zu werden.), aber wo soll das enden?
Beim neu programmierten besseren Menschen durch Totalüberwachung und Psyops?
 

Pleitgengeier

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@Nero: Soso, mit dieser Serie sei also die verdachtsunabhängige Überwachung aller Menschen hinreichend gerechtfertigt.

Und mit Dexter begründen wir dann, dass Polizisten in Ihrer Freizeit die Leute ermorden dürfen sollen, denen man vor Gericht nichts nachweisen könnte?
 

Nero

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  • #37
aber wo soll das enden?
Beim neu programmierten besseren Menschen durch Totalüberwachung und Psyops?

Ach wo. Menschen bleiben unberechenbar, daran ändert auch eine "Totalüberwachung" nichts. Unter die Schädeldecke schauen kann sie nämlich nicht. Nicht mal Du kannst es bei Dir selbst. Revolten und Revolutionen werden von Leuten gemacht, die keine Ahnung davon hatten, dass sie sowas mal machen würden.
 

B3n

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Dabei kommt es alleine darauf an, was man unter Freundschaft versteht.

Michael Hayden versteht darunter offensichtlich, dass sich miteinander befreundete Regierungen gegenseitig gut aussehen lassen. Man muss diese Ansicht nicht teilen, aber vor dem Hintergrund fand ich seine Entschuldigung erfrischend ehrlich. Wenn er was gesagt hätte von wegen "Wir möchten uns im Namen des amerikanischen Volkes bei unseren Freunden in Deutschland dafür entschuldigen, dass wir ihren Internetverkehr protokolliert haben. Tut uns leid, soll nicht wieder vorkommen, sorry." hätte ihm das doch auch keiner abgenommen.

Ohne staatliche Regulierung und daraus folgender staatlicher Kontrolle wäre das Leben nicht mehr auszuhalten. Wenn irgendwo ein Anschlag passiert, werden wir nicht sagen "shit happens", sondern wir werden sagen, dass die Sicherheitsbehörden mal wieder geschlafen haben oder auf einem Auge blind gewesen sind. Der Staat soll die Privatsphäre unangetastet lassen, aber Steuerbetrüger und Medikamentenpanscher soll er fangen. Aber beide benutzen das gleiche Internet wie wir.

Ich möchte doch auch keine teilnahmslose "meh" Gesellschaft und mir ist klar, dass diese Reaktion, einen Schuldigen/Verantwortlichen zu finden, genau so menschlich ist wie der Wunsch nach der eierlegenden Wollmilchsau. Ich finde halt nur, dass wir uns als Gesellschaft nach solchen Ereignissen viel zu leicht Angst machen und uns dann neue Regulierungen aufschwatzen lassen, die, was die Sicherheit angeht, im Grunde genommen auch nur eine symbolische Reaktion sind. Jeder legt da andere Schwerpunkte und vielleicht liegt es auch daran, dass wir uns wirklich in einer Übergangszeit befinden, aber ich sehe im Moment den Nutzen dieser umfassenden Datensammelei für unser Zusammenleben nicht.

Der Schrecken, den es trotzdem einflößte, entstammt der Erinnerung an Zeiten, wo nach dem Abhören die Typen mit den Ledermänteln und den Schlapphüten kamen, und dann saß man plötzlich beim Verhör, in der Zelle oder im Lager.

Aber diesmal ist überhaupt nichts passiert. Keiner hat unerwünschten Besuch bekommen, außer er war so dämlich, ein von ihm geplantes Attentat zu betratschen.

Ich spinn' jetzt mal rum und frage, ob das auch in Zukunft immer so ein wird, ob wir uns darauf verlassen können, dass die über uns gesammelten Daten nicht irgendwann zu unseren Ungusten genutzt werden. Ich möchte meine Hand jedenfalls nicht dafür ins Feuer legen, dass der übernächste US-Präsident kein Radikaler ist, der diesen riesigen Pool an Daten nur für politische oder wirtschaftliche Zwecke nutzt. Da laufen wirklich ein paar gruselige Gestalten rum...

ich kann nicht beurteilen in wie fern wir aktiv am Infokrieg teilnehmen deshalb sehe ich uns in erster linie als Opfer.

Mit "wir" meinst du Durchschnittsmenschen wie dich und mich? Wir nehmen an keinem Infokrieg teil (ich zumindest nicht) und wenn du dich als Opfer fühlst kann man dir das nicht nehmen. Du solltest mMn nur nicht so tun, als ob die deutsche Regierung bzw. die europäischen Regierungen nichts davon gewusst hätten. Dieses Bild von den gutgläubigen Europäern, die vom bösen US-Geheimdienst ausspioniert worden sind und die darüber geäußerte Entrüstung unserer Politiker sind ne Show.
 

Nero

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  • #39
Ich spinn' jetzt mal rum und frage, ob das auch in Zukunft immer so ein wird, ob wir uns darauf verlassen können, dass die über uns gesammelten Daten nicht irgendwann zu unseren Ungusten genutzt werden. Ich möchte meine Hand jedenfalls nicht dafür ins Feuer legen, dass der übernächste US-Präsident kein Radikaler ist, der diesen riesigen Pool an Daten nur für politische oder wirtschaftliche Zwecke nutzt. Da laufen wirklich ein paar gruselige Gestalten rum...

Ich schätze, die Welt wird sich durch die Datensammelei nicht grundlegend ändern.

Die Nazis sind ohne Rechner und Internet an die Macht gekommen, und keiner kann ausschließen, dass was Ähnliches auch mit Rechner und Internet passiert.

Der einzige Trost dabei: Was die Nazis gemacht haben, ist nicht mehr zu toppen.

Es kann nur besser werden, schlimmer nicht.
 

KidZler

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Der einzige Trost dabei: Was die Nazis gemacht haben, ist nicht mehr zu toppen.
Es kann nur besser werden, schlimmer nicht.

Doch es kann noch schlimmer werden :) die Nukleare Apokalypse zB

Oder durch Genmanipulierte sachen ... was einen Eingriff in den Menschliche Oganismuss darstellt.

ABC Apokalypsen ....

Achja und ich will jetzt hier die Nazis nicht schön Reden ...

Indianer Verfolgung Amerika ...

Stalin

China

Usw ... solche Babaren gab es zu jeder Zeit auf der Welt ... und wird es auch weiterhin geben... / Naja gut hoffentlich nicht ...
 
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