@Novgorod:
Also ich muss sagen, ich finde es sehr merkwürdig mit welcher "Egal-Attitüde" du hier kriminelles Verhalten kleinredest oder sogar verteidigst. Natürlich sind viele Menschen zu leichtsinnig, aber ich glaube das verfehlt hier das Thema irgendwie.
Ich selbst achte sehr darauf meine realen Daten, möglichst selten irgendwo im Internet preiszugeben. Es gibt aber Dienstleistungen, wie Online-Banking oder Online-Versand, die man natürlich ohne Realdaten nicht nutzen kann. Und wenn da ein Browser Add-on einfach in meinem Amazon Account z.B. meinen Namen, meine Adresse und meine Bankverbindung mitliest, speichert und dann verkauft. Ja sorry, dann finde ich das ziemlich uncool und skandalös??!
Die NDR-Reporterin im Test, die diese Daten aufkaufen wollte, könnte ja auch eine Scammerin sein. Es kam jetzt nicht so rüber, als ob es die Verkäufer irgendwie interessierte, wofür sie die Daten verwenden will.
Ja und dann ist ratzfatz dein Konto leer, oder schlimmeres noch, Stichwort Identitätsdiebstahl.
adblocker haben ein grundsätzlich anderes funktionsprinzip: sie senden überhaupt keine daten [...] in dem fall wäre es heimliches datensammeln und exfiltrieren und somit wäre das addon per definition ein trojaner - dass das niemandem aufgefallen wäre, wage ich zu bezweifeln..
Wie du aber siehst ist es bisher niemandem aufgefallen oder zumindest niemandem, der uns kommunikativ erreicht hat. Vielleicht brauchte es Panorama wegen der Bekanntheit oder sie waren tatsächlich die ersten, das weiss ich nicht.
Nur ist jetzt ein Add-on bekannt, bloß es werden wahrscheinlich noch hunderte oder tausende Add-ons das gleiche gemacht haben. Noch ist nur sicher nicht betroffen, wer 0 Add-ons benutzt hat.
der "skandal" hier ist ja nicht, dass von der crapware daten nach hause geschickt werden (denn das wurde immer offen kommuniziert, da es die funktionsweise dieser addons ist), sondern dass die daten weiterverkauft werden (you don't say
)..
Es wurde dir ja bereits von anderen Usern wiederholt erklärt, was der Skandal ist. Es geht darum, dass die Daten zum größten Teil personalisiert sind, also echte Personen damit identifiziert werden können.
ich meinte damit, dass google auch ohne irgendwelche spionier-addons fleißig daten sammelt, weil es jeder freiwillig nutzt (suche, youtube, gmail, maps usw.) und allein im google-"kosmos" so viele daten über sich hinterlässt (suchbegriffe, email-content usw.), dass daraus detaillierte profile für personalisierte werbung erstellt werden können.. und ob nun google alle deine emails liest (aber nicht den browserverlauf) oder ob WoT deinen browserverlauf kennt (aber nicht deine emails), macht jetzt vom skandalpotenzial her keinen großen unterschied, oder?
Doch schon, das ist ein großer Unterschied. Meinen Realnamen gebe ich ja nicht in Google ein und ich gebe ihn natürlich nicht in Googlemail ein. Ich habe auch kein Googlemail account, weil ich das aus Datenschutzsorgen vom "googlen", also "Suchen" strikt trenne.
Bloß die ganze Vorsicht nutzt mir ja nichts, wenn am Ende das "Ecosia" (The search engine that plants trees!) Add-on mein Amazonkonto ausspäht und die Daten dann verkauft?
Und selbst wenn ich im Google-Kosmos so viele Daten hinterlassen würde, dass sie ziemlich genau wissen was für ein Mensch ich bin. Es ist nochmal ein Unterschied, ob sie meinen echten Perso-Namen kennen. Ja und das habe ich bisher eigentlich erfolgreich vermieden, aber jetzt bin ich vielleicht auch betroffen. Das ärgert mich schon, weil ich jetzt das Gefühl habe viel Zeit aufgewendet zu haben ohne ein besseres Ergebnis, als diejenigen die sich gar nicht um ihre Daten gekümmert haben.
technisch gesehen kann ein addon auf alles zugreifen, was in deinem browser passiert (das wurde ja schon gesagt), aber das ist nicht der punkt.. WoT liest "nur" die url und den referrer der besuchten seite aus und schickt es nach hause zum "abgleich mit der datenbank" - genau das ist das funktionsprinzip und wurde nirgends verschwiegen.. darüberhinaus werden keine anderen daten ausspioniert, insbesondere keine nutzereingaben in formulare (z.b. login-daten), cookies oder ähnliches.. wenn die url selbst solche daten enthält, dann gilt halt RTFM (abgesehen davon, dass die seite in dem fall fürchterlich programmiert ist).. und auf die zahlen würde ich nicht so viel geben, die daten sind sicher höchst redundant und es glaubt doch niemand, dass WoT (oder meinetwegen alle crapware-addons zusammen) 58 millionen deutsche nutzer haben
..
Nein das ist einfach falsch bzw. das kannst du nicht wissen..
Schau dir den Beitrag nochmal genau an. Es geht explizit auch um Eingabedaten, zum Beispiel in Formulare eingegebene Daten, ebenso um Logindaten.
Bei dem Polizisten ging es genau um die bei Google translate eingegeben Daten, die haben ihn genau namentlich identifiziert.
Bei dem Richter haben sie es leider nicht genau erklärt, wie es bei ihm passiert ist.
Bei der Journalistin (im Selbstest) waren es die Login-Daten für ihren mail-account mit ihrem Realnamen, der mitgeschrieben wurde.
Zu den Zahlen: 3 Millionen waren von WoT. Die 58 Millionen sind die von allen genauso arbeitenden Add-ons insgesamt gesammelt wurden. Ob da auch doppelte Daten dabei sind? Keine Ahnung. Auch wenn es real noch deutlich weniger sind, immernoch schlimm genug.
Davon sind ein Großteil personalisiert! Ob das nun 60% oder eher 80% bedeutet, ist auch irgendwie egal. Für mich bedeutet es: Das betrifft verdammt viele! Und ich könnte auch dabei sein. Und wenn dieses Daten am Ende nur für Werbung genutzt werden, dann haben alle nochmal Glück gehabt.