[Netzwelt] #BrauneKarte: Google nimmt Karte von Asylwerber-Heimen in Deutschland vom Netz

poesie noire · 20 Juli 2015

Und? Welchen Wert hat jetzt diese Aussage?

@virtus:

Inzwischen reden wir hier nicht mehr nur von organisierten "Neonazis". Wer die Augen aufhält, bemerkt, dass Fremdenfeindlichkeit in der allgemeinen Bevölkerung angekommen ist. Solche Aktionen mit der Karte spielt auch solchen in die Hände. Ich glaube nicht, dass die jüngsten Brandanschläge gegen Flüchtlingsheime ausschließlich von Leuten begangen wurde, die man gemein dieser Szene zuschreiben würde.

Darkcloud · 20 Juli 2015

Ungesund schrieb:
Nein ist es mir nicht. Kann nicht ganz sehen wie ich da als user z.B. bequem einen eigenen POI hinzufüge kann, ohne mich nochmal erneut irgendwo registrieren und anmelden zu müssen. Wie schon gesagt habe ich bereits Erfahrungen mit der Akzeptanz von usern sammeln dürfen. Solche Hürden sind fatal und entscheidend, wenn es darum geht die mitarbeit von vielen zu erreichen.

Kannst du bei der Google Karte auch nicht. Die ist nicht öffentlich editierbar (schade eigentlich ich hätte gerne einfach mal wahloß ein paar Sachen eingetragen

). Man muss da Kontakt mit dem Betreiber der Karte aufnehmen.

virtus · 20 Juli 2015

poesie noire schrieb:
Inzwischen reden wir hier nicht mehr nur von organisierten "Neonazis". Wer die Augen aufhält, bemerkt, dass Fremdenfeindlichkeit in der allgemeinen Bevölkerung angekommen ist. Solche Aktionen mit der Karte spielt auch solchen in die Hände. Ich glaube nicht, dass die jüngsten Brandanschläge gegen Flüchtlingsheime ausschließlich von Leuten begangen wurde, die man gemein dieser Szene zuschreiben würde.

Es geht ja nicht darum, wer die Information später nutzt. Da gebe ich dir recht, Strippenzieher werden wohl kaum durch die Straßen ziehen, dafür hat man das Fußvolk. Es geht doch eher darum, wer die Organisation durchführt. Das sind in der Regel leider gar nicht so dumme Menschen und die sind häufig in der Lage, sei es durch eigene Fähigkeiten oder durch finanzielle Mittel, einen eigenen, von Google unabhängigen Map-Service zu betreiben.
Klar die Map wurde jetzt von Google entfernt. Sicherlich kannst du auch bei Microsoft anfragen, sollte dort eine ähnliche Map gehostet werden. Aber du kannst nur sehr schwer einen Service abschalten, über den du keine Kontrolle hast.

Was hast du dann gewonnen? Bestenfalls ein wenig Zeit, aber danach kann sich auch wieder jeder Depp das Material besorgen und auch das einfache gewaltbereite rassistische Fußvolk kommt daran.

Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde, dass in unserer Gesellschaft kein Platz für Rassismus sein sollte. Ich befürchte nur, dass der hier gegangene Weg nicht zielführend ist.

Ruby · 20 Juli 2015

poesie noire schrieb:
Inzwischen reden wir hier nicht mehr nur von organisierten "Neonazis". Wer die Augen aufhält, bemerkt, dass Fremdenfeindlichkeit in der allgemeinen Bevölkerung angekommen ist. Solche Aktionen mit der Karte spielt auch solchen in die Hände. Ich glaube nicht, dass die jüngsten Brandanschläge gegen Flüchtlingsheime ausschließlich von Leuten begangen wurde, die man gemein dieser Szene zuschreiben würde.

Stimmt, manchmal ist es auch Versicherungsbetrug (Tröglitz) oder Asylbewerber zünden die Heime an:

http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/troeglitz174_zc-a2551f81_zs-ae30b3e4.html

http://trutzgauer-bote.info/2015/05/24/troeglitz-brandanschlag-vermutlich-versicherungsbetrug/

http://www.mittelbayerische.de/panorama/fluechtling-zuendet-offenbar-heim-an-21933-art1201973.html

Ganz ehrlich? Unsere Politiker und vor allem die Grünen und Linken spielen diesem Nazipack doch in die Hände.

Und durch solche Aktionen noch mehr: http://www.blu-news.org/2015/05/02/antifa-demonstrierte-in-troeglitz/

Es gibt Menschen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen - zumeist Familien und diesen MUSS geholfen werden. Ich glaube, da sind wir uns alle einig.

Aber es gibt halt auch andere "Flüchtlinge", die hierher kommen, gar keinen Anspruch auf Asyl haben, mitunter Straftaten begehen und trotzdem geduldet und verhätschelt und als Fachkräfte bezeichnet werden.

Die Bewohner unseres Landes - nicht nur Deutsche, auch Türken, Araber... - sind aber nun mal nicht alle stroh dumm und lassen sich für blöde verkaufen oder solch eine Art Gehirnwäsche verpassen und dann kracht es, wie es schon gekracht hat.

Eine Grünenpolitikerin wurde erwischt, als sie Hakenkreuze an Hauswände schmierte. Es waren also keine Nazis, wie es hieß, sondern eine Grünenpolitikerin, die auch immer von Refugees welcome geredet hat. Damit hilft sie aber weder den Flüchtlingen aus Kriegsgebieten noch dem Kampf gegen Nazis. (Im übrigen sind Linksextreme genauso übel.)

Solch eine Karte als Übersicht, wo denn überall Heime sind, finde ich sehr interessant. Dass die natürlich auch von Extremen (Links und Rechts) missbraucht wird, ist leider so. Aber das gibt es auch mit anderen Sachen. Dass es jetzt runtergenommen wurde, ist zwar mitunter gut für die Heimbewohner wegen der Rechtsextremen Ratten, aber auch wiederum Zensur.

Es ist halt alles nicht sehr einfach.

poesie noire · 20 Juli 2015

Ja, zum Glück gibt es ja noch so Leute wie den Seehofer. Der redet allen Fremdenfeinden nach dem Maul und möchte jetzt das Asylverfahren verschärfen. Momentan streitet Europa untereinander um 60.000 Flüchtlinge unterzubringen. Und kein Land will sie.
60.000 auf 250.000.000 Menschen. Aber wehe irgendeine Bank ist am abstinken. Da wird mit Geld nur so geworfen....

Pleitgengeier · 20 Juli 2015

poesie noire schrieb:
Ja, zum Glück gibt es ja noch so Leute wie den Seehofer. Der redet allen Fremdenfeinden nach dem Maul und möchte jetzt das Asylverfahren verschärfen. Momentan streitet Europa untereinander um 60.000 Flüchtlinge unterzubringen. Und kein Land will sie.
60.000 auf 250.000.000 Menschen. Aber wehe irgendeine Bank ist am abstinken. Da wird mit Geld nur so geworfen....

Darum heißt es auch Kapitalismus und nicht Humanismus

Anatoll · 20 Juli 2015

@Pleitgengeier:

Humanismus, wenn es danach gehen würde, was nicht so ist, würden sich weltweit die vom Kapitalismus betriebenen Staaten kümmern müssen, nicht nur Europa. In wie vielen Afrikanischen Staaten sind Menschen auf der Flucht? Dann mal guten Nacht Europa!

Anatoll · 21 Juli 2015

Tee schrieb:
Ich finde es krass...

Demnächst werden noch alle alt klingenden Nachnamen aus Telefonbüchern gelöscht.
Bei so Geschichten, wie damals bei rottenneighbor.com, kann ich es verstehen.

Nene, bekloppte Welt.

Rottenneighbor.com, seinerzeit im ersten Moment recht interessant zu beobachten wie sich geplagte Seelen auskotzen. Der böse Nachbar (Maschendrahtzaun) die verpönte Ex oder was auch immer, da konnte man sogar kleine Bilder zu laden, in Deutschland war dass recht sparsam genutzt worden, wusste ja kaum einer, aber anderswo schon der Hammer. In den USA waren Kriminelle damit an den Pranger gestellt worden, konnte man doch seine Nachbarschaft denunzieren.

Eine nun aufgetauchte braune Karte, habe sie auch gesehen, böse kompromittierende Sätze waren nicht drunter, hier bei mir gibt es drei Orte wo Flüchtlinge untergebracht wurden, ganz schön wenig wie ich nun finde weil ich der Ansicht war es wären mehr. Aber dafür gibt es kaum Wohnraum, bei der großen Wohnungsbaugesellschaft ist eine Warteliste auf die man gesetzt wird, zirka 600/700 stehen vor einem.

Kann mich aber nicht beklagen, habe eine kleine 50qm Wohnung mit blick auf die ganze Stadt von oben herab, und meine Lebensgefährtin hat ebenfalls noch einmal 100qm für sich und die Kinder. Bezahlbar ist es auch noch insofern man Arbeit hat die nicht im Billiglohnsektor liegt.

Auffälligkeiten gibt es nur ganz wenige, meistens bekommt man die Zuflucht suchenden nicht vor die Augen. Ist ja auch beschissen wenn man neu ist und alles fremd. Die Karte mit den Orten? Solang es da keine Anfeindungen gibt ist die mir egal. Ob sie nutzen bringt in Bezug auf die braune Front? Haben die es nötig? Wenn die etwas planen benötigen die keine öffentlich gestellten Karten. Ich brauche sie auch nicht, dass sie auftaucht und so großen Wirbel verursacht ist mir persönlich nicht nachvollziehbar.

electric.larry · 21 Juli 2015

Was jetzt aber die Frage aufwirft, ob etwas automatisch "rechts" ist, wenn es von einem Rechten gemacht wird. Weisst du was ich meine? Ist eine Autobahn rechts, weil Nazis sie bauen liesen?

loopzone · 21 Juli 2015

Aus den Augen, aus dem Sinn. Ich frage mich was das soll. Da wird wieder mal versucht ein Problem dadurch zu lösen, dass man nicht zulässt, dass darüber geredet wird.

Wir haben in Deutschland ein Problem mit der Anzahl von Asylbewerbern die neuerdings ins Land kommen.
Wir haben in Deutschland ein Problem damit der einheimische Bevölkerung zu erklären weshalb diese die Asylbewerber willkommen heißen soll.
Wir haben in Deutschland ein Problem damit Ausländer vernünftig zu integrieren.

Ich persönlich fühle mich nicht genug informiert über das Thema Deutsche Flüchtlingspolitik. Anstatt dort aber anzusetzen und zu informieren werden Informationen entfernt. Was soll das bezwecken? Ich habe den verdacht, dass das Entfernen von Informationen lediglich dem Totschweigen dient. Ich habe aber Zweifel, dass diese Rechnung aufgeht und stattdessen die Leute sich noch weniger informiert fühlen - was womöglich weitere brennende Asylbewerberheime nach sich zieht. Und das nicht nur in Ostdeutschland, wie so oft von den freundlichen Journalisten suggeriert wird...

Ungesund · 21 Juli 2015

@loopzone:
Welchen effektiven Nutzen bei deiner Suche nach "Informationen zur Flüchtlingspolitik" bringt dir eine Karte mit den exakten Standorten von Flüchtlingen, die unter der Kampagne "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" läuft? Welchen Beitrag zur gewünschten Diskussion um die genannten Probleme leistet sie?

poesie noire · 21 Juli 2015

loopzone schrieb:
Wir haben in Deutschland ein Problem mit der Anzahl von Asylbewerbern die neuerdings ins Land kommen.
Wir haben in Deutschland ein Problem damit der einheimische Bevölkerung zu erklären weshalb diese die Asylbewerber willkommen heißen soll.
Wir haben in Deutschland ein Problem damit Ausländer vernünftig zu integrieren.

Wo liegt das Problem mit der Anzahl?
Wieso sollen wir sie nicht willkommen heißen?

Bei dritten Punkt gebe ich dir Recht. Wir haben ein Problem damit sie zu integrieren.

Anatoll · 21 Juli 2015

@Ungesund:
Nur ein Anspruch oder ein Recht auf Informationsfreiheit. Besagte wird doch zu anderen Themen hier so groß angepriesen und verteidigt. "freedom of speech" dieser Grundsatz gehört leider nicht zu Deutschland. Woanders ist es normal und legitim alles zu sehen und auszusprechen, was der hiesigen Meinungsfreiheit einen ganz bitteren Beigeschmack verpasst. Das dort dann noch steht "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft" ist für mich uninteressant, ich kann damit umgehen weil ich weiß was kein Aufruf zu einer Straftat ist. Und es ändert auch nichts daran das es gelöscht wurde, du weißt das man im Netz nicht wirklich löschen kann, und wir alle wollten das Netz so haben wie es ist. Es wird dadurch nur provoziert und zu neuen Aktionen führen über die wir uns in drei/vier Wochen noch mehr aufregen.

Es gibt solche Karten auch für Bordelle und Straßenstrich. Und drunter stehen die Vornamen der beliebtesten unter den Damen mit obszönen und vulgären Beitragen. Keine Frauenbeauftragte, kein Politiker, kein Bürger regt sich auf, warum auch.

loopzone · 21 Juli 2015

@Ungesund:
Im September wird in unmittelbarer Nähe zu meiner Wohnung ein Asylbewerbeheim eröffnet. Und ich persönlich finde es interessant zu wissen wo in meiner Nachbarschaft noch solche Heime existieren. Ich habe versucht das herauszufinden, kann aber nicht behaupten einen solch umfassenden Überblick ohne die #BrauneKarte erhalten zu haben.

@poesie noire:
Es sind so viele Asylbewerber, dass viele Kommunen nicht wissen wohin mit ihnen. Sie müssen Zelte für sie aufstellen oder Turnhallen und Schulgebäude zur Verfügung stellen. Ich, die Bürgermeister und die Asylsuchenden finden, dass dies ein Problem ist.

Warum sollte ich jemanden willkommen heißen den ich nicht kenne? Was genau habe ich von Asylbewerbern zu erwarten, dass ich sie derart empfangen sollte? Ich heiße doch auch nicht jeden Zuzügler willkommen. Genausowenig wurde ich willkommen geheißen als ich in mein neues Zuhause gezogen bin. Ich wurde höflich behandelt, ich habe alle höflich behandelt. Und genau so werde ich es mit Asylsuchenden auch tun.

Anatoll · 21 Juli 2015

@poesie noire: Das Problem der Anzahl liegt im Problem der Integration, wir konnten schon damals nicht die Türken integrieren, und das wir beziehen wir mal nicht auf uns, da die Verantwortlichen damals schon kein Interesse daran hatten, es heute aber wieder mal versuchen werden und scheitern. Hast du dann keine Integration ist das Problem der Anzahl noch größer, sage mir doch wie du dann diese Anzahl ernähren möchtest ohne das sie sich das nehmen was sie für ihren Anspruch benötigen und halten!? Aber so weit und so schwarz möchte keiner denken, ist es doch momentan nicht aktuell.

electric.larry · 22 Juli 2015

Also meinst du, es ist ein Ding der Unmöglichkeit, 200.000 Asylsuchende (Jahr 2014) unter 80.000.000 Einwohner zu mischen, ohne dass es ein Problem wird die paar zusätzlichen Leute zu "ernähren" oder für die einen Job zu finden?

Das sind 2 neue Nachbarn auf jeden 800sten Nachbarn, den du schon hast.

Ich glaub das Problem muß ganz wo anders liegen ...

Promillus · 22 Juli 2015

@electric.larry:

Solche Argumente hört man immer von Leuten, die nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Asylbewerberheim leben.

Das sind 2 neue Nachbarn auf jeden 800sten Nachbarn, den du schon hast.

Deine Milchmädchenrechnung geht aber nur dann auf, wenn die Asylbewerber auch tatsächlich gleichmäßig in ganz Deutschland verteilt und eben nicht geballt in Wohnheimen untergebracht werden. Deren Anwohner haben dann nämlich urplötzlich Dutzende oder gar Hunderte neuer Nachbarn, deren Kultur und Sprache erstmal völlig fremd sind.

Ich kann die Bedenken und das Unbehagen dieser Anwohner gut nachvollziehen, ohne sie, wie viele das aus einem Beißreflex heraus tun, gleich als braunes Pack oder als Rassisten beschimpfen zu müssen.

electric.larry · 22 Juli 2015

Du sprichst das Hauptproblem ja selbst direkt an: Die Verteilung scheitert kläglich. Wäre grundsätzlich aber kein Grund GEGEN Asylwerber zu schimpfen, sondern GEGEN Regionalpolitiker und Bürgermeister, die auf Biegen und Brechen verhindern, dass auch in "ihren" Gemeinden ein paar Menschen ein Dach über dem Kopf finden und damit eine "gerechtere Verteilung" möglich wäre.

Ich muss zugeben, ich habe nicht genauer verfolgt, wie in Deutschland mit Flüchtlingen umgegangen wird, die Situation hier in Österreich kann man sich mit normalem Hausverstand aber nicht mehr erklären. Auf der einen Seite mehren sich Fernsehinterviews mit Leuten, die für Flüchtlinge "anständige" Unterkünfte in leerstehenden Gasthäusern, Schulen oder Kasernen anbeiten, auf der anderen Seite lässt das Ministerium Zeltstätdte errichten und behauptet, es gäbe keine leerstehenden "geeigneten" Unterkünfte in Österreich.

Mir ist schon bewusst, dass seitens des zuständigen Ministeriums jeder Schritt rechtlich geprüft und korrekt ausgeführt werden muss und man Flüchtlinge (mit teilweise ungeklärter Identität) nicht einfach über Couchsurfing oder AirBnB vermitteln kann. Jetzt ist aber gerade eine akute Notsituation wo Leute, die nur noch das besitzen, was sie gerade am Körper tragen und keine Kohle haben um sich irgendetwas zu kaufen, in Zeltstädten auf den Winter warten, obwohl es zumindest für viele von ihnen private Unterkünfte oder leerstehende Schulen und Kasernen gäbe.

Ich bezweifel halt, dass das Abschieben von Flüchtlingen eine dauerhafte Lösung ist und deshalb nützt es auch nichts gegen die Leute zu schimpfen. Wenn heute bei uns ein Krieg beginnt, pack ich meine Familie ein und hau ab, ganz egal welche Einwanderungsgesetze irgendein Land hat. Man kann imho das Problem nur beseitigen indem alle Länder, die es sich leisten können, ausreichend Entwicklungshilfe leisten und man eine gerechte Verteilung für die Leute, die trotzdem flüchten, auf die Beine stellt.

loopzone · 22 Juli 2015

@electric.larry:

Woher sollen deiner Meinung nach denn die ganzen Unterbringungsmöglichkeiten kommen? Meinst du die Kommunen haben eine Unmenge an Immobilien zur Verfügung die technisch in Ordnung sind und zudem leerstehen?

Die meisten Immobilien sind in Privatbesitz. Und wenn die Kommune nicht genügend Häuser besitzt, um die ihr zugewiesenen Asylanten unterzubringen, dann muss sie diese anmieten. Ich weiß von einer Großstadt, in der die Kommune bis zu 10 € pro qm für solche Wohnungen ausgibt. Pro Monat versteht sich.

Und wenn sich eine Kommune das nicht leisten kann, dann stellt sie eben Zelte auf oder zweckentfremdet Schulen und Turnhallen.

Ich habe vorhin im Inforadio einen Beitrag gehört, in dem davon berichtet wurde, dass seit 2012 die Erstaufnahmekapazitäten in Hessen Verzehnfacht wurden. Deutschland gibt jedes Jahr Milliarden € für Flüchtlinge aus. Und selbst das reicht nicht.

Ich finde du machst es dir ein wenig einfach wenn du so tust, als wäre die Unterbringung von Asylanten nur eine Frage des Willens. Die Kapazitäten sind schlichtweg nicht vorhanden. Und die vorhandenen Kapazitäten werden zudem noch zu großen Teilen von Wirtschaftsflüchtlingen vom Balkan geblockt.

Ungesund · 22 Juli 2015

@loopzone:
Wie ist denn deine Idee zu der Sache? "Bloß weg mit den Flüchtlingen" oder etwas elaborierteres? Diese Menschen existieren nun mal und jeder strebt nach dem besten leben für sich selbst. Wenn man dann aus einem Land kommt in dem es nicht mal Menschenrechte gibt, und keinerlei Aussicht auf Besserung dieser Umstände im Land besteht, ist es logisch zu versuchen dieses zu verlassen und woanders ein Lebenswerteres Leben anzustreben.

Wie wir mit Flüchtlingen umgehen, deren integration etc. ist längst nicht gut, aber meistens zählen Gegner nur die ganzen Fehler des Systems auf, haben aber keine Alternativvorschläge. Da du bemängelst wie viele Milliarden uns die Flüchtlinge kosten, gehe ich mal davon aus dass du nicht nach integration strebst, denn die kostet noch mehr als das "Verwahren" dass wir derzeit praktizieren. Was soll also deiner Meinung nach mit diesen Menschen geschehen?

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