[Technik] Autonome Fahrzeuge sollen ein menschlicheres Fahrverhalten zeigen

Jaguar Land Rover möchte die Akzeptanz für autonom fahrende Autos erhöhen, indem die Fahrzeuge mehr wie ein echter Mensch und somit wenige roboterhaft fahren. Hierzu wird das Fahrverhalten menschlicher Fahrer beobachtet.

Hiefür stellt das Unternehmen im Stadtteil Greenwich (London) eine Fahrzeugflotte zur Verfügung mit der gemessen wird, wie sich echte menschliche Fahrer in unterschiedlichen alltäglichen Situationen verhalten. Mit den somit erhaltenen Daten will Jaguar Land Rover autonome Fahrzeuge dazu bringen eine menschliche Fahrweise nachzuahmen. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und soll 7,2 Millionen Euro kosten. Die britische Regierung übernimmt hiervon ca. 3,6 Millionen.

Laut einem Bericht des Wallstreet Journals will auch Google seinen Autos menschlichere Züge bezüglich des Fahrverhaltens geben.

Quelle: Golem.de

 

[mathmos]

Na hoffentlich picken sich die Entwickler nur die positiven Aspekte des menschlichen Fahrverhaltens heraus. Auf so manche Aktionen die ich täglich im Straßenverkehr erlebe kann ich gerne verzichten. Auf meinem Heimweg von der Arbeit fahre ich beispielsweise über eine Hochbrücke an deren Beginn es nach unten zu einer Autobahneinfahrt geht. Hier bremsen einige Fahrer die dorthin wollen ab. Wieso auch immer. Geht man nun wegen dieser Leute mal kurz auf die Bremse, kann man zu 100 Prozent davon ausgehen, dass irgendwelche Leute hinter mir sofort auf die linke Spur ziehen und nach vorne breschen. Nur um dann ein paar Meter später wieder auf die ursprüngliche Spur zu wollen. Nur ist diese in der Regel halt dicht. Viele dieser "Spurhopper" sind dann so penetrant, dass man quasi abbremsen muss damit sie wieder auf die recht Spur fahren können (um dann oft gleich nach der Hochbrücke sofort auf die ganz rechte Spur zu wechseln). Auf so ein menschliches Fahrverhalten kann ich echt verzichten. Dann lieber roboterhaftes Fahrverhalten.

 

[Vark]

Ich verstehe den Grund nicht menschliches Fahrverhalten nachzuahmen. Im Artikel wird von Akzeptanz gesprochen. Akzeptanz von wem?

 

[Pleitgengeier]

Immer wenn man denkt, dümmer geht es nicht mehr...
Das ist ja noch viel dümmer als der Vorschlag, Elektroautos sollten über Lautsprecher die Motorengeräusche nachahmen weil Fußgänger von heute scheinbar beim überqueren der Straße die Augen schließen...

Simuliert das Auto auch den Alkoholeinfluß wenn in der Atemluft des Fahrers Alkohol gemessen wird?

 

[mathmos]

@Vark:

Der von anderen, menschlichen Fahrern. Stell dir mal vor diese autonomen Fahrzeuge würden von heute auf morgen 35 Prozent des Feierabendverkehrs ausmachen. Und alle diese Fahrzeuge würden stur nach Vorschrift fahren. Ich hatte das vor einiger Zeit wegen etwas anderem auch mal probiert und bin stur die Geschwindigkeit gefahren die erlaubt war (bzw. langsamer wenn nötig). Viele andere Verkehrsteilnehmer fanden das nicht lustig, da der restliche Strom flüssig mit ca. 10 Km/H mehr unterwegs war.

 

[Pleitgengeier]

Diese Fahrzeuge werden sowieso alles ändern...

Stellt euch mal folgendes vor:
Eine Nebenstraße kreuzt eine mehrspurige Straße.
Will jemand die mehrspurige überqueren, so entsteht im Verkehrsfluss der mehrspurigen Straße ein zeitversetzte (d.h. leicht schräge) Lücke, durch die das Auto auf der Nebenstraße mit passender Geschwindigkeit durchfährt.

Mit menschlichen Fahrern wäre sowas völlig unmöglich.

 

[godlike]

Das ist ja noch viel dümmer als der Vorschlag, Elektroautos sollten über Lautsprecher die Motorengeräusche nachahmen weil Fußgänger von heute scheinbar beim überqueren der Straße die Augen schließen...

Diese Idee finde ich aber gar nicht schlecht. Ich bin schon ein paar mal fast von einem dieser Elektroautos und Bikes angefahren worden weil ich die mangels Geräuschkulisse einfach nicht rechtzeitig bemerkt habe. Eine Straßenbahn bimmelt ja auch wenn sie einen Überweg passiert.

Das ein autonomes Fahrzeug allerdings menschliche Fahrweisen simulieren soll halte ich ebenso für Quatsch. Dachte man wollte damit eben genau die negativen Aspekte abschaffen. Was ist am Rest, denn noch übrig was sich ein Computer ab schauen soll wenn man das Rasen, Einpennen, gefährlich überholen usw. von der menschlichen Fahrweise weg lässt?

 

[Pleitgengeier]

@godlike: Sry, aber ernsthaft jetzt? Weil du zu faul zum schauen bist bevor du die Straße überquerst sollen alle Anwohner mit unnötiger Lärmbelastung geplagt werden?

Mit der gleichen Argumentation hätte man in Diesel- und Elektrolokomotiven riesige Nebelmaschinen einbauen können, die Rauchsäule von Dampflokomotiven sah man an Bahnübergängen ja auch schon hunderte Meter weit.

Außerdem bewegen sich heute schon zahlreiche Hybrid-Fahrzeuge im Stadtverkehr praktisch lautlos.

 

[Hector]

Richtig. Wir haben jetzt die Möglichkeit, den Lärmpegel in Städten massiv zu senken. Und nur weil einige zu blind sind, soll man diesen Vorteil wieder abschwächen oder abschaffen? No way...

Und zu den Verhaltensweisen: Auch Quatsch. Endlich sind die menschlichen Sachen im Verkehr ausgemerzt und alles kann perfekt fließen, dann kommen die wieder so daher... Nenene...

 

[godlike]

Ja ernsthaft jetzt! Diese Elektrobikers übersieht man verdammt schnell da die so groß wie ein Fahrrad sind. Dafür kommen die aber mit 60km/h angeschossen. Ich schau immer bevor ich über die Straße gehe. Trotzdem ist mir das schon passiert.

 

[Hector]

@godlike: Dann sag ich mal ganz hart: Einzelschicksal. Dafür ist der Vorteil, eine ruhige Stadt zu haben, zu groß. Finde ich. ^^

Wobei ich zugeben muss: Ich laufe quasi.....nie durch die Stadt, weil ich eben zu 99,99% hinterm Steuer bin. Daher kann ich den Ärger vielleicht auch nicht nachvollziehen.

 

[godlike]

Nun ja, ich wohne Quasi in der Innenstadt. Direkt an einer der Hauptadern. LKWs, 500 PS Prolo-Kärren und die extrem lauten Mofas und Roller, welche man schon 1000 Meter vorher hört, genau so wie die ständigen Sirenen von Polizei und Feuerwehr, sind als Gesamtpaket schon so laut das es imho jetzt nicht tragisch wäre wenn man die Teile nur etwas bemerkbarer machen würde. Du schaust nach rechts, denkst da kommt in 200 Meter einer mit dem Mountainbike, und husch ist er 2 Sekunden später schon neben dir. Mag sein das man da erst mit der Zeit entsprechende Synapsen verbinden muss. Lautlos ist bei mir im Kopf halt immer noch mit langsam verbunden. Wobei es da wirklich schlimmeres gibt. Ist mir nur so eingefallen als ich das gelesen hab da ich mich auch schon des öfteren mal erschrocken habe mit welchem Affenzahn die angeschossen kommen.

 

[Vark]

@Vark:

Der von anderen, menschlichen Fahrern. Stell dir mal vor diese autonomen Fahrzeuge würden von heute auf morgen 35 Prozent des Feierabendverkehrs ausmachen. Und alle diese Fahrzeuge würden stur nach Vorschrift fahren. Ich hatte das vor einiger Zeit wegen etwas anderem auch mal probiert und bin stur die Geschwindigkeit gefahren die erlaubt war (bzw. langsamer wenn nötig). Viele andere Verkehrsteilnehmer fanden das nicht lustig, da der restliche Strom flüssig mit ca. 10 Km/H mehr unterwegs war.

Okay, es macht tatsächlich Sinn wenn sich die Robo-Karre an die Geschwindigkeit der anderen Fahrzeugen anpasst.

Irgendwie würde ich mich aber auch sicherer fühlen wenn die autonome Fahrzeuge sich immer an die Verkersregeln halten.

 

[Hector]

@Vark:
10km/h mehr reichen aus, dass du dich unsicher fühlst? Also viel gefährlicher ist es, wenn da einer schleicht und alle andern nervt weil die ja dann am Rad drehen ^^ (Roller auf der Straße vor einem *aaaargh*)

Hier in der Stadt ist es sogar so:

Eine laaaaaaange, doppelspurige Straße quer durch die Stadt. An jedem Häuserblock eine Kreuzung und somit Ampeln. Wenn man 50 fährt, steht man an jeder verdammten Ampel. Aus 5 Minuten Fahrtweg werden so fast 25-30. Fährt man 60, hat man grüne Welle und alles passt. Das wissen auch fast alle, die dort wohnen oder die Straße eben jeden Tag fahren. Wenn dann aber einer aus der Reihe tanzt, stehen alle. Grausam....

Es ist eben immer individuell... erst wenn ALLE Fahrzeuge durch autonome ersetzt wurden und die in ihrem "Flow" drin sind, dann können die gerne 50 fahren. Wobei man dann darüber nachdenken kann, die Geschwindigkeit vielleicht auf bestimmten Strecken zu erhöhen, da ja dann die Unfallwahrscheinlichkeit massiv sinken sollte.

 

[mathmos]

Wenn man 50 fährt, steht man an jeder verdammten Ampel. ... Fährt man 60, hat man grüne Welle und alles passt.

Entweder reden wir hier von der gleichen Stadt oder bei dir ist die gleiche Ampelschaltung installiert.

 

[Vark]

10km/h mehr reichen aus, dass du dich unsicher fühlst? Also viel gefährlicher ist es, wenn da einer schleicht und alle andern nervt weil die ja dann am Rad drehen ^^ (Roller auf der Straße vor einem *aaaargh*)

Der Gedanke, dass eine Maschine sich wie ein Mensch (oft unvorsehbar) verhalten soll, als ne Maschine (vorhersehbar), macht mich schon etwas unsicher. Ich hab noch nie so eine autonome Karre in Aktion gesehen, daher sind meine Sorgen wahrscheinlich sehr irrational.

 

[Alfred Tetzlaff]

Ist hier auch so. Liegt aber meistens an Leuten, die bei grün erst einmal überlegen müssen, wo denn nochmal die Kupplung und der erste Gang zu finden sind. Und danach wird dann die komplette Strecke bis zur nächsten (roten) Ampel benutzt, um auf maximal 2/3 der erlaubten Geschwindigkeit zu "beschleunigen"...

 

[Hector]

Bwahaha hatte es einmal:

Bundesstraße, nebendran parallel eine Bahnlinie. Ab und an kann man rechts abfahren und über die Gleise....so alle paar hundert Meter.

Zeitgleich fährt also rechts nebendran die Bahn. Vor mir der Typ schleicht. Jedesmal, wenn sich die Bahn einer Abfahrt nähert, wir die Ampel rot. Dieser Typ stand, weil er so langsam fuhr, AN JEDER FUCKING ROTEN AMPEL! (Und ich hinter ihm) statt ein einziges Mal Gas zu geben und mal ein wenig schneller als der Zug zu fahren um aus diesem "Teufelskreis" auszubrechen *aaaaargh*

Wobei: Hier würde ein autonomes Kfz auch an jeder Ampel stehen, glaube ich. ^^

 

[TBow]

Cooool, dann kann ich zwischen verschiedenen Fahrtypen, je nach Laune, switschen.
Der "Schleicher mit Hut", die "verwirrte Omi", der "Prolo Raser", der "Ich kriech dir auf der Autobahn in den Kofferraum" Drängler, der "Kreisverkehrdrifter" und noch viele mehr.

 

[alter_Bekannter]

Ich bin eher dafür Menschliche Fahrer außerhalb von akuten Notsituationen komplett zu verbieten und den gessamtne Verkehr automatisch zu regeln. Das sollte die einzige akzeptable Lösung sein, aber die deutschen sind mit ihren Autos ungefähr so Irre wie die Texaner mit ihren Schusswaffen.

Ich brauche diese Bazooka zur Selbstverteidigung.
Ich brauche dieses 250km/h und 2,5 Tonnen Ungetüm um von Punkt B nach Punkt B zu kommen.

Ja ne ist klar. einer dieser beiden Punkte ist ein "bekloppter Ami" und der andere ist "normal". Man ich liebe diese Welt. Massenträgheit existiert ja Gott sei dank nicht und menschliches Versagen führt nicht zu mehr Unfällen mit Todesfolge als sämtliche Arten technischen von Ausfällen zusammen.