Exkurs: Ursprung der Religionsfreiheit
Die Idee wird auf einen persischen König zurückgeführt, der keinen Bock hatte, dass sein Multikulturelles Imperium auseinanderfällt. Jener hatte von Persien (damals inkl Afghanistan), Babylon (heute Irak), Assyrien (Syrien),Judäa (Israel) erobert und kam im Westen bis nach Lydien (Westtürkei) mit Troja an der Küste Richtung Griechenland. Das war ein halbes Jahrtausend vor Christus. Judäa war vorher von Babylon und Ägypten besetzt und die Religionsausübung eingeschränkt, Außerdem Sklaverei und so
König Kyrus der Zweite hatte mehr eine "die sollen Steuern Zahlen, sich an die Gesetze halten und keine Nachbarschaftskriege führen" Einstellung gegenüber der Bevölkerung, während er mit seiner Armee weiter zog.
Die daraus entstehenden Befreiung der unterdrückten Religion haben die dortigen Schriftgelehrten dann festgehalten. Der Perser hatte Babylon geplündert, und Krösus von Lydia (ja genau den Krösus), Jerusalem hat er die Tempelschätze aus Babylon wieder gegeben und den Tempel neu aufbauen lassen, was Wirtschaftswachstum und Struktur in die lokalen Hierachien der Stämme brachte. Ja, Kyrus war für Religionsfreiheit. In Babylon hat er die Macht aus der Hand von Marduk erhalten. Ein Gott, repräsentiert durch eine Statue. Andere hätten der Statue die Hände abgeschlagen, den Tempel geplündert und abgebrannt und wären dann von dessen Anhängern, also der lokalen Bevölkerung nicht als wahrer König von Babylon, von Marduks Gnaden, anerkannt worden.
Das sollte der Herr von der christlichen Partei eigentlich wissen, die Story ist immerhin in der
Bibel überliefert.
Dafür wurde er in "Die Erziehung des Kyros" von Sokrates Schüler Xenophon dann glorifiziert. Die griechischen Staats-Philosophen kamen ja aus einem stadtstaaatlichem Bündnis mit mächtigen Tempeln, Schreinen im eigenen Haus für die Schutzheiligen / Götter und weitreichenden Schiffslinien. Diese Schriften wurden zwei Jahrtausende später in Mitteleuropa zum Fundament der modernen, demokratischen föderalistischen Staatstheorie.
Aber das müsste der Herr von der demokratischen Partei eigentlich auch wissen.
Sechs Jahrhunderte später, wohl wissentlich der Schriften von griechichen und jüdische und vielleicht auch persischen Gelehrte haben die Römer sich dann entschlossen ihren Kaiser von Gottes Gnaden zum Herrscher des heiligen römischen Reiches ernennen zu lassen, statt christliche Sekten blutig zu verfolgen, aus dem Staatsdienst und wichtigen Berufen zu vertreiben, Die römische Religion war am Eingehen, die bürokratische Herrschaftsform hingegen blühte, brachte Straßen für Kommunikation und Handel, Kanalisationen, Equadukte und Werkzeuge nach Norden. In den Provinzen interessierten sich wenige für die Tempel in Italien. Rom war am Zerfallen unter der Last seiner Ausdehnung, hatte es doch von der spanischen Küste bis zur Iranischen Grenze, von den Nilufern Ägyptens bis zu den Bergen Nordbritaniens alles erobert.
Mehrere Kaiser hatten versucht eine Staatsreligion zu etablieren, sind mehrfach gescheitert, waren sich eigentlich nur einig, dass es auf jeden Fall durch die Sonne zu repräsentieren sein sollte. Da das Christentum die Monarchie von Gottes Gnaden predigte, hat es eine Chance bekommen. Da es auch Monotheismus predigt, hat es wenig später die Religionsfreiheit und die anderen Religionen abgeschafft.