MistaKanista
Guest
M
Wie versprochen, hier der Thread. (Dieser Thread resultiert aus folgender Diskussion: LINK)
Woher kommt dieser Hass? Seit wann besteht er? Warum artet es nicht selten in körperlicher Gewalt aus? Ist dieser Hass zwischen Clubs gut/normal, oder sollte man etwas dagegen tun?
Dies sind so die ersten Fragen die mir durch den Kopf schießen. Ich kann hier hauptsächlich nur für meine Stadt sprechen, weil ich dort viel erlebt habe und beide Seiten kenne. Wenn HSV und Pauli aufeinander treffen, egal ob nun 1 Mannschaft oder Zwote, dann kommt es zu regelrechten Straßenschlachten. Leute werden durch die Straßen gejagt, nur weil sie Fan des anderen Vereins sind. Die Medien pushen das Ereignis im voraus hoch, allen voran die Boulevard-Presse. Kampfansagen von radikalen Fans über soziale Medien. Hassvideos auf Youtube. Gesänge mit Beleidigungen wie "Hurensöhne" und dergleichen im Stadion.
Nur warum das Ganze? Warum ist dies im deutschen Sport ausschließlich beim Fußball so? Ich war ebenfalls Jahre Supporter beim Football, und auch da gab es gewisse Rivalitäten, z.B Hamburg zu Kiel und Braunschweig. Doch statt sich zu beleidigen oder die Köpfe einzuschlagen, hat man sich gegenseitig hochgepusht, indem man sein TEAM!!! noch stärker anfeuern wollte als der Gegner. Danach wurden sich die Hände geschüttelt und zusammen ein Bierchen getrunken. Und genau darum sollte es beim Support doch gehen: um das Team. Wenn ich die Bremer als Hurensöhne beschimpfe, inwiefern helfe ich damit meinem Team? Garnicht. Ich gieße nur unnötig Öl in das Feuer, und bin ein Mitschuldiger für all den Hass und die Gewalt.
Als ich auf einer Gastronomie Messe zufällig an einer Biertheke neben mehreren älteren Herren saß, kam man irgendwann ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass dies die 60er Jahre Mannschaft von St Pauli war, die jedes Jahr einen Stammtisch hält. Ich war natürlich sehr neugierig und fragte den Herren Löcher in den Bauch. Auf meine Frage, wie denn damals die Rivalität zwischen Pauli & HSV war, meinten die Herren nur, dass es diese wie heutzutage ansich nicht gab. Man hat sich 90 Minuten auf dem Platz bekämpft, auch mal geneckt, aber immer im fairen Rahmen und danach gings gemeinsam auf den Kiez. Spieler, Fans und Funktionäre. Kein Hass, sondern gesunde Rivalität. Am Ende des Tages, meinte einer der Herren, sind wir doch alle Hamburger. Sie fanden es toll dass ein junger Mann wie ich so offen damit umgeht und andere nicht aufgrund ihrer Vereinszugehörigkeit verurteilen würde. Der Hass wurde erst geschürt, als Pauli sich zu einem Sammelbecken der Linken entwickelte. Diese verachteten dann natürlich den HSV, der in den 80ern noch ein Problem mit rechten Fans hatte. Fragst du heute aber den 16 jährigen im Block, weiß er das nicht. Er hasst aus Prinzip. Er hasst, weil die große Gruppe es ihm nie anders gezeigt hat. Er hasst Menschen, die er garnicht kennt!
Ich für meinen Teil bin dafür, dass jeder einen kleinen Teil dazu beitragen sollte, um dieses Problem zu durchbrechen. Wenn ich Fans des anderen Lagers treffe: dann spreche ich mit ihnen. Wenn ich auf einem Punk Konzert bin, auf dem eine Pauli-Nahe Coverband spielt, dann verbreite ich keinen Hass, sondern stehe mit einem HSV T-Shirt am Ende des Konzerts auf der Bühne, Arm in Arm mit kennengelernten Pauli Fans und singe "You never walk alone". Wenn Pauli der Abstieg droht, dann drücke ich ihnen die Daumen. Wenn sie Spieltag haben, dann wünsche ich ihnen viel Glück. Wenn sie gegen uns spielen, dann bin ich 90 Minuten zu 100% hinter meinem Team und dann ist gut. Dies ist ein Sport, was viele oft vergessen und Sport sollte Spaß machen. Ob nun als Zuschauer, oder als Spieler.
Stoppt den Hass!
Woher kommt dieser Hass? Seit wann besteht er? Warum artet es nicht selten in körperlicher Gewalt aus? Ist dieser Hass zwischen Clubs gut/normal, oder sollte man etwas dagegen tun?
Dies sind so die ersten Fragen die mir durch den Kopf schießen. Ich kann hier hauptsächlich nur für meine Stadt sprechen, weil ich dort viel erlebt habe und beide Seiten kenne. Wenn HSV und Pauli aufeinander treffen, egal ob nun 1 Mannschaft oder Zwote, dann kommt es zu regelrechten Straßenschlachten. Leute werden durch die Straßen gejagt, nur weil sie Fan des anderen Vereins sind. Die Medien pushen das Ereignis im voraus hoch, allen voran die Boulevard-Presse. Kampfansagen von radikalen Fans über soziale Medien. Hassvideos auf Youtube. Gesänge mit Beleidigungen wie "Hurensöhne" und dergleichen im Stadion.
Nur warum das Ganze? Warum ist dies im deutschen Sport ausschließlich beim Fußball so? Ich war ebenfalls Jahre Supporter beim Football, und auch da gab es gewisse Rivalitäten, z.B Hamburg zu Kiel und Braunschweig. Doch statt sich zu beleidigen oder die Köpfe einzuschlagen, hat man sich gegenseitig hochgepusht, indem man sein TEAM!!! noch stärker anfeuern wollte als der Gegner. Danach wurden sich die Hände geschüttelt und zusammen ein Bierchen getrunken. Und genau darum sollte es beim Support doch gehen: um das Team. Wenn ich die Bremer als Hurensöhne beschimpfe, inwiefern helfe ich damit meinem Team? Garnicht. Ich gieße nur unnötig Öl in das Feuer, und bin ein Mitschuldiger für all den Hass und die Gewalt.
Als ich auf einer Gastronomie Messe zufällig an einer Biertheke neben mehreren älteren Herren saß, kam man irgendwann ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass dies die 60er Jahre Mannschaft von St Pauli war, die jedes Jahr einen Stammtisch hält. Ich war natürlich sehr neugierig und fragte den Herren Löcher in den Bauch. Auf meine Frage, wie denn damals die Rivalität zwischen Pauli & HSV war, meinten die Herren nur, dass es diese wie heutzutage ansich nicht gab. Man hat sich 90 Minuten auf dem Platz bekämpft, auch mal geneckt, aber immer im fairen Rahmen und danach gings gemeinsam auf den Kiez. Spieler, Fans und Funktionäre. Kein Hass, sondern gesunde Rivalität. Am Ende des Tages, meinte einer der Herren, sind wir doch alle Hamburger. Sie fanden es toll dass ein junger Mann wie ich so offen damit umgeht und andere nicht aufgrund ihrer Vereinszugehörigkeit verurteilen würde. Der Hass wurde erst geschürt, als Pauli sich zu einem Sammelbecken der Linken entwickelte. Diese verachteten dann natürlich den HSV, der in den 80ern noch ein Problem mit rechten Fans hatte. Fragst du heute aber den 16 jährigen im Block, weiß er das nicht. Er hasst aus Prinzip. Er hasst, weil die große Gruppe es ihm nie anders gezeigt hat. Er hasst Menschen, die er garnicht kennt!
Ich für meinen Teil bin dafür, dass jeder einen kleinen Teil dazu beitragen sollte, um dieses Problem zu durchbrechen. Wenn ich Fans des anderen Lagers treffe: dann spreche ich mit ihnen. Wenn ich auf einem Punk Konzert bin, auf dem eine Pauli-Nahe Coverband spielt, dann verbreite ich keinen Hass, sondern stehe mit einem HSV T-Shirt am Ende des Konzerts auf der Bühne, Arm in Arm mit kennengelernten Pauli Fans und singe "You never walk alone". Wenn Pauli der Abstieg droht, dann drücke ich ihnen die Daumen. Wenn sie Spieltag haben, dann wünsche ich ihnen viel Glück. Wenn sie gegen uns spielen, dann bin ich 90 Minuten zu 100% hinter meinem Team und dann ist gut. Dies ist ein Sport, was viele oft vergessen und Sport sollte Spaß machen. Ob nun als Zuschauer, oder als Spieler.
Stoppt den Hass!
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