Guckt zufällig jemand die Sendung „Kulturzeit“ auf 3sat, 19:20 bis 20:00 Uhr? Diese Woche, also eine ganze Woche lang, hieß das Generalthema „Depression“. Damit war eine Gemütslage gemeint, welche die Gesellschaften als Ganzes erfasst habe. Jedenfalls wurde das behauptet, und die Idee erscheint mir plausibel und interessant.
Sie liefert eine Erklärung für die Unfähigkeit, engagiert zu verurteilen. Die Realität wird wahrgenommen wie durch einen Schleier. Das gilt sogar für den IS. Keiner weiß, was man dagegen tun soll, es fehlt sogar die Kraft, sich anhaltend darüber aufzuregen. Emotional taucht man ganz schnell ab.
Wenn man ganz tief in sich hineinschaut, stößt man auf Gleichgültigkeit. Die versteckt sich hinter Betriebsamkeit und angedrehtem Engagement, das auflodert und von einer Minute auf die andere wieder zusammenbricht.
Typisch für diesen Zustand ist auch, dass man keine „Guten“ mehr finden und an sie glauben kann. Egal ob Russland oder die USA – sie taugen alle nichts, sagt das Gefühl. Die vielen Krisen – Ukraine, IS, Gaza, Griechenland, Frankreich, Mexiko etc. – bewirken in der Häufung ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein. Man wird apathisch und stolpert als Depressiver wie ein Zombie durch die Welt.
Das ist natürlich noch nicht Politik, aber die Stimmungslage hat großen Einfluss auf die Politik. Wie es zu dieser Stimmungslage kommt, weiß man nicht, ich jedenfalls weiß es nicht.
Die realen Bedingungen sind gar nicht so schlecht, sie waren sogar schon viel schlechter, und trotzdem waren die Leute nicht so depressiv. Es gibt anscheinend keinen rationalen Grund für die Stimmungslage, die zu einer realen Gefahr werden kann, wenn Sündenböcke gesucht und gefunden werden.
Ich weiß nicht, wie und ob man darüber diskutieren kann, das ist also ein Experiment. Ich fände es interessant, wenn die User von ihrer Stimmungslage berichten ohne zu bewerten. Normalerweise funktioniert das Denken so, dass man vernünftig sein möchte und zu sich selber sagt, das ist Quatsch. Man ist also nie ganz ehrlich, und das muss auch so sein. Aber diesmal könnte man eine Ausnahme machen.
Sie liefert eine Erklärung für die Unfähigkeit, engagiert zu verurteilen. Die Realität wird wahrgenommen wie durch einen Schleier. Das gilt sogar für den IS. Keiner weiß, was man dagegen tun soll, es fehlt sogar die Kraft, sich anhaltend darüber aufzuregen. Emotional taucht man ganz schnell ab.
Wenn man ganz tief in sich hineinschaut, stößt man auf Gleichgültigkeit. Die versteckt sich hinter Betriebsamkeit und angedrehtem Engagement, das auflodert und von einer Minute auf die andere wieder zusammenbricht.
Typisch für diesen Zustand ist auch, dass man keine „Guten“ mehr finden und an sie glauben kann. Egal ob Russland oder die USA – sie taugen alle nichts, sagt das Gefühl. Die vielen Krisen – Ukraine, IS, Gaza, Griechenland, Frankreich, Mexiko etc. – bewirken in der Häufung ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein. Man wird apathisch und stolpert als Depressiver wie ein Zombie durch die Welt.
Das ist natürlich noch nicht Politik, aber die Stimmungslage hat großen Einfluss auf die Politik. Wie es zu dieser Stimmungslage kommt, weiß man nicht, ich jedenfalls weiß es nicht.
Die realen Bedingungen sind gar nicht so schlecht, sie waren sogar schon viel schlechter, und trotzdem waren die Leute nicht so depressiv. Es gibt anscheinend keinen rationalen Grund für die Stimmungslage, die zu einer realen Gefahr werden kann, wenn Sündenböcke gesucht und gefunden werden.
Ich weiß nicht, wie und ob man darüber diskutieren kann, das ist also ein Experiment. Ich fände es interessant, wenn die User von ihrer Stimmungslage berichten ohne zu bewerten. Normalerweise funktioniert das Denken so, dass man vernünftig sein möchte und zu sich selber sagt, das ist Quatsch. Man ist also nie ganz ehrlich, und das muss auch so sein. Aber diesmal könnte man eine Ausnahme machen.