Wohnungshorror in München?

[Kottan]

Hallo alle zusammen!

Seit Anfang des Jahres bin ich in die Nähe meiner Freundin nach München gezogen, habe allerdings vorerst lediglich einen befristeten Untermietvertrag. Dauerhaft hier wohnhaft zu werden ist zudem auch für den Vermieter nicht denkbar.

Die Arbeitssuche läuft zwar schon - und ist auch nicht unbedingt aussichtslos - aber sie dauert eben, wie es heutzutage so ist, etwas an.

Allerdings ist die Situation mit der Untermiete eher suboptimal. Das Zimmer ist sehr sehr klein, die Miete verhältnismäßig hoch (580 warm für 15m²!) und ja...ich glaube bei dem Preis muss ich nicht mehr sagen, oder?

Wie es aber eben ist, verlangen sämtliche Vermieter hier (zumindest ist das das, was ich bis jetzt zu sehen bekommen habe) unglaublich viel. Unbefristeter Arbeitsvertrag, 3 Gehaltsabrechnungen, Nichtraucher und eine Bewerbungsmappe mit Anschreiben und Lebenslauf. Letzteres wäre (owohl ich es für absolut überzogen halte) nicht das Problem - mein Gott, man macht ja öfters Dinge, die einem eigentlich zuwider sind - aber die Gehaltsabrechnungen und der unbefristete Arbeitsvertrag sind zum Problem geworden.

Denn diese habe ich logischerweise nicht und werde ich auch in absehbarer Zeit nicht haben. Wer bekommt schon direkt nach seiner Probezeit hier einen unbefristeten Vertrag? Alle Angebote die ich bisher hatte waren Probezeit + 1 oder sogar 2 Jahre befristeter Vertrag danach.

Was ich allerdings vorweisen kann ist ein einigermaßen großes Budget - zB. könnte ich als etwas andere "Sicherheit" für den Vermieter die Miete für ein halbes oder ein ganzes Jahr im Voraus bezahlen. (zB. bei maximal 550 warm). Das wäre, meiner Ansicht nach, sicherer als jeder Arbeitsvertrag. Ich meine man kann doch auch einen Arbeitsplatz ziemlich schnell verlieren...aber wenn der Vermieter die Miete für ein halbes oder gar ein ganzes Jahr in der Hand hat...da hat er doch die maximale Ausfallsicherheit, oder?

Kennt einer von euch irgendwelche Vermieter (vllt. auch Organisationen/Unternehmen) im Raum München (oder auch ausserhalb, Starnberg (auch wenn eher unrealistisch), Ebersberg, Wolfratshausen/Bad Tölz, Freising, Dachau etc.), die sich da erfahrungsgemäß etwas anders verhalten? Es wird doch irgendwelche Möglichkeiten für Auswanderer geben, hier an eine Wohnung zu kommen, oder?

Wäre für jeden Tipp/Rat dankbar!

PS: Flathopper/Wohnen auf Zeit wäre auch denkbar, diese Vermittler reagieren jedoch alle äusserst träge, wenn überhaupt

 

[drfuture]

Also ich kann aus Erfahrung sagen das das Einzugsgebiet S4 / S8 Richtung Geltendorf / Germering (je nachdem wie weit man raus will) zum wohnen recht schön und auch günstig ist....
Außerdem sollte sowas wie unbefristeter Arbeitsvertrag eher als Hinweis genommen werden - Sicherheiten, Ansichten zu deiner Wohnsituation und ähnliches lassen sich ja im Anschreiben / Lebenslauf vernünftig unterbringen.


Edit: Als suche kann ich http://nestoria.de empfehlen - dort dann eben z.B. einfach mal Puchheim eingeben - Radius, Zimmer... und gucken..
Kann man auch fein auf der Karte verschieben

 

[zyp]

Hallo,

du könntest auserhalb Münchens wohnen und zur Arbeit pendeln (sobald du welche hast). Ist sowieso in Summer billiger. Und falls es unbedingt München sein muss, verschafft dir das etwas Luft um auf Suche (sowohl Arbeit, als auch Wohnung) zu gehen.

 

[Kottan]

Huch, das ging ja schnell, danke euch beiden schonmal!

Geltendorf/Germering scheint das Angebot bei IS24 ziemlich unterirdisch zu sein. Suche momentan so im Bereich bis 480 kalt, da kommt man auf 550 warm meistens ganz gut hin.

Und falls es unbedingt München sein muss, verschafft dir das etwas Luft um auf Suche (sowohl Arbeit, als auch Wohnung) zu gehen.

Nein, muss es gar nicht. Auch die schon erwähnten Landkreise rundherum sprechen mich sehr an. Natürlich hat die Stadt auch ihren Reiz, aber wenn ich nicht gerade im tiefsten Kuhdorf wohne, können etwas ländlichere Gegenden durchaus reizvoll sein.

Muss allerdings auch sagen dass ich es bereits in Augsburg probiert habe, wo die Wohnungslage (auch was die augenscheinliche Qualität des Wohnraums gemessen am Preis) wohl etwas entspannter ist - leider bislang ebenso ohne Erfolg. Ich habe ne Word-Liste mit sämtlichen Wohnungen, die ich angefragt und/oder besichtigt habe. Die Liste ist jetzt 4 1/2 Seiten lang ... meistens kommt auf die Anschreiben nicht mal ne Antwort.....

Edit: Vielen Dank für den Link @drfuture. Guck ich mir direkt mal an!

 

[drfuture]

Nun ja - wenn keine Antwort kommt machst du evtl. irgendwas falsch ^^ - Ich hab bei 3 Leuten angerufen > 3 Angeschaut > eine genommen
Und Freunde / Bekannte in den letzten Jahren (der letzte vor 2 Monaten) haben jeweils zwischen 10 und 20 Wohnungen angeschaut und Besichtigungen waren eigentlich fast nie ein Problem ....

 

[Kottan]

Naja, ich versuche schon immer im Anschreiben klarzustellen, wie die Situation ist. Denn es bringt mir doch auch nix wenn ich dann dort stehe und (wie schon passiert) zu hören bekomme, dass ohne Arbeitsvertrag und Gehaltsabrechnung gar nichts geht.... Telefongespräche enden meist in "Schicken Sie uns eine Email, wir können keine telefonischen Anfragen bearbeiten"....

Die Besichtigungen liefen auch immer recht "normal" ab, allerdings ist es schwer gegen 15-20 andere Bewerber mit Bewerbungsmappen, Arbeitsverträgen, Bürgschaften und Gehaltsabrechnungen anzukommen...bei Maklern gibt es scheinbar sowieso kein rankommen, die blocken eigentlich alles was nicht dem vorgegebenen Schema entspricht direkt ab.

Dürfte natürlich auch daran liegen dass kleinere Wohnungen äusserst gefragt sind...war in Ö auch nicht anders...aber weniger Leute mit viel Geld im Hintergrund....

 

[Philipus II]

Es gibt für Vermieter einfach keinen Grund, sich vom Standard abweichende Fälle überhaupt anzuschauen. Eine höhere Kaution zu verlangen ist zudem rechtswidrig, der Vermieter darf das weder einfordern noch als Sicherheit akzeptieren. Auch Vorauskasse ist nicht rechtssicher. Makler haben ebenfalls ein bestimmtes Suchprofil, abweichende Bewerbungen werden direkt aussortiert.

 

[engel_gabriel]

Wie wäre es, selbst einen Makler zu beauftragen? Die üblichen Tipps zur Wohnungssuche kennst du ja sicher: Kleinanzeigen online und in der Tages- und Wochenzeitung, Hochschulumfeld (Schwarze Bretter, Portale) und mit vielen Leuten sprechen.

 

[godlike]

Da ich die Situation nur all zu gut aus Stuttgart kenne mal ein paar Worte dazu: Das die Vermieter einen Mieter mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag wollen ist in Ballungsgebieten Standard. Bei den seltsamen Leuten die bei mir z.B. im Haus wohnen würde ich das auch wollen - ganz ehrlich (frag mal einen Vermieter deiner Wahl wie oft der schon Mietnomaden hatte, Renovierungen usw.). Du wirst da wohl nicht drum herum kommen - außer natürlich wenn du über jemanden an eine Wohnung kommst.

An deiner Stelle würde ich a) entweder in deiner jetzigen Bude wohnen bleiben, eine Arbeit suchen und später noch mal versuchen oder b) mit deiner Freundin zusammen ziehen? Wäre das keine Option? Dann kannst du auch nach mehr als einer 550€ Wohnung schauen. Mal ehrlich - dafür bekommst du doch gerade ne bessere Garage! Zumindest in Stuttgart und das ist m.W. noch günstiger als München...

15-20 Mitbewerber ist i.O. Zu meiner Zeit (vor ~ 3 Jahren) waren pro Wohnung immer ~50+ Leute da. Gefordert waren IMMER die letzten drei Gehaltsabrechnungen, Festanstellung und ein Wisch mit deinem Nettogehalt, deiner Arbeit usw. Ohne das hätte man da gar nicht erst hin fahren müssen. Hab aber auch ~ 25 Wohnungen angeschaut bis es mal geklappt hat. Wenn da nur ein Dr. oder so dabei ist bist du eh weg vom Fenster.

Und Apropos Makler. Wenn das da auch so wie hier ist dann kannst du dir das sparen. Dachte früher auch das man das wie im TV handhaben kann. Also das der Makler sucht. Die lachen dich im besten Falle aus. Seltsamerweise sind die irgendwie nur dafür zuständig sich mit den potenziellen Mietern zu treffen und einigermaßen schlecht einem die Wohnung zu Zeigen (meiner konnte mir nicht mal sagen ob ich Zugang zum Waschraum habe oder wo die Mülleimer stehen).

Viel Glück

 

[zyp]

Ein Punkt der zum Thema Makler zu sagen ist: Ab 1.7. (glaube ich, auf jeden Fall zimelich demnächst) gilt das Bestellerprinzip. Wer den Makler ruft zahlt ihn auch. Es wird sich also durchaus lohnen Immobilienscout24, Immowelt und Derivate abzuklappern Was da nämlich an "Makler-Wohnungen" drinsteht, kann ohne Maklergebühr gemietet werden. Der Vermieter zahlt.

Eventuell wird dadurch aus das Angebot an privat angebotenen Wohnungen größer, das muss man dann halt abwarten - aber im Resultat wird es ja das selbe sein ;D

 

[Pleitgengeier]

Eventuell wird dadurch aus das Angebot an privat angebotenen Wohnungen größer, das muss man dann halt abwarten - aber im Resultat wird es ja das selbe sein ;D

Glaube ich nicht - als Vermieter geht man zum Makler weil man sich nicht selbst mit Mietinteressenten rumschlagen will/kann...

 

[cokeZ]

@Pleitgengeier: Sollte der Vermieter dann aber mal eben ca. 1000€ loehnen muessen, sieht es mit Sicherheit doch wieder anders aus.

 

[Maxwell]

Meine Kristallkugel sagt: Die Kosten für den Makler werden ab dem 1.7. "unauffällig" auf die Miete umgelegt, sonst bleibt alles beim Alten.

Zum Thema: Stehen WGs zur Diskussion? Ggf. lässt sich da ja was finden, das läuft in der Regel ja deutlich weniger bürokratisch ab. Und mit dem Geld was du auf der hohen Kante hast solltest du immerhin schon mal besser da stehen als der durchschnittliche Student.

 

[cokeZ]

@Maxwell: Was aber auch nicht geht, da nur nich, ich glaube es waren 10%, erhoeht werden darf. Alles in allem sollte man als Wohnungssuchender besser weg kommen.

So, genug Off-Topic.

 

[Philipus II]

@Pleitgengeier: Sollte der Vermieter dann aber mal eben ca. 1000€ loehnen muessen, sieht es mit Sicherheit doch wieder anders aus.

Als Vermieter macht man das anders: Es werden nur Anfragen von bestimmten Maklern gelesen. Nur wenn einer der Partner-Makler im Spezialauftrag nach einer Wohnung für seine Kunden suchen wird diese Anfrage überhaupt bearbeitet. Damit hält man den Aufwand gering.

 

[edoep]

@Philipus II:Oder man vermietet gleich von privat an privat. Mit ein paar guten Kontakten absolut problem- und risikolos, noch nie Aerger gehabt.

Wir haben in Muenchen eine 5-Zimmer-Wohnung in vernuenftiger Lage , dito eine Doppelhaushaelfte mit Garten - beide vermietet direkt ueber das HR Department unseres frueheren Arbeitgebers an dessen auslaendische Mitarbeiter, die fuer den Zeitraum von 2 -5 (10) Jahren in DE in der dortigen Niederlassung arbeiten und sich logischerweise fuer diese kurzen Zeitraeume keine eigenen Immobilien erwerben.

Der Vorteil: keine Kosten fuer Vermieterseite, man kennt den Arbeitgeber des Mieters aus eigener Erfahrung , man kennt das finanzielle und soziale Niveau der Mieter. Bislang hatte HR schon stets einen Nachmieter parat, es brauchte nicht mal eine Anfrage. Besichtigung fuer die Interessenten zusammen mit einem HR-Mitarbeiter oder den dort noch wohnenden Kollegen, kurzes persoenliches Kennenlernen, ein bisschen Fachsimpeln ueber die IT-Branche, Formalitaeten (Mietvertrag) ==> case closed.

Inserate, Besichtigungshorror, Makler, unserioese Mieter .... vergiss es! Uebrigens handhaben es alle Immobilienbesitzer aus unserem Bekanntenkreis so, AFAIK. Da haben Leute wie der TS schon deswegen keine Chance, weil diese Offerten nie offiziell auf dem Markt zur Verfuegung stehen.

 

[Cumpadre]

Der Wohnungsmarkt in muc ist einfach übel

 

[Chegwidden]

@Cumpadre: Das stellten wir bereits fest. Jetzt warten wir auf Lösungsvorschläge. Also

 

[godlike]

Hier in Stuttgart gibt es noch Baugenossenschaften über die man zum Teil günstige Wohnungen auch abseits des "normalen" Wohnungsmarktes bekommen kann. Außerdem dann noch Städtische Wohnungen für die es z.T. auch Wohnberechtigungsscheine geben soll (habe k.A. was man dafür als Voraussetzung benötigt). Du kannst dich mal umhören ob es vergleichbares in München gibt. Einfach mal schauen und anrufen. Bekannte von mir haben über eben eine sowas (LBG) eine echt gute und günstige Wohnung bekommen.

 

[devrim]

Meine Kristallkugel sagt: Die Kosten für den Makler werden ab dem 1.7. "unauffällig" auf die Miete umgelegt, sonst bleibt alles beim Alten.

Gibt ja einen Mietspiegel, an denen man sich pi mal Daumen halten muss. Zudem besteht Deutschland nicht nur aus Großstädten. Bei mir im Ort ist das alles entspannter.
Hier stehen weder 50 Mann vor einer Wohnung oder sonst noch solche Klamotten wie einen Lebenslauf.