Wie rechnet man richtig? 😜

[drfuture]

Ein Dieb klaut einen 50-Euro-Schein aus der Kasse eines Geschäfts. Anschließend kauft er mit dem Geld in diesem Laden Waren im Wert von 30 Euro ein. Er erhält 20 € Wechselgeld zurück. Wie viel Geld hat der Ladenbesitzer verloren?

PS: ich habe keine korrekte Lösung.

 

[Chegwidden]

Kommt das nicht auf den Gewinn an, den der Ladenbesitzer mit dem Verkauf der Sachen für 30€ gemacht hat?
Also wenn er aufgrund von Einkaufs- und Verkaufspreis vor Steuern 4€ Gewinn machte , dann hat er meiner
Meinung nach 66€ Verlust gemacht.

Oder so? Ist das tricky....

 

[MSX]

50 Euro hat er verloren. Waren im Wert von 30.- Euro plus den Zwanni Wechselgeld hat er dem Typ gegeben. Der Typ hat ihm nen Fuffi gegeben. Soweit also ausgeglichen. Fehlen nur die geklauten 50.- Euro.

Steuern seh ich hier auch nicht unbedingt als Verlust. Das gehört zum Geschäft dazu und ist hier glaub auch nicht das Thema/Problem. Ausserdem kann man das teilweise verrechnen. ;-)

 

[KingJamez]

Er klaut 50€ = Ladenbesitzer -50€
Er kauft für 30€ ein = Ladenbesitzer -30€
Er bekommt 20€ Wechselgeld = Ladenbesitzer - 20€
= 100€ Verlust.

 

[Schwarzbär]

Nicht so?

Er klaut 50€ = Ladenbesitzer -50€
Er kauft für 30€ ein = Ladenbesitzer +30€
Er bekommt 20€ Wechselgeld = Ladenbesitzer - 20€
= 70€ Verlust.

 

[one]

Nein. 50 Euro Bargeld sind weg. Nicht mehr und nicht weniger. Der Verkauf ist ein ganz normales Geschäft und zu vernachlässigen.

Der Dieb hat nun Ware im Wert von 30 Euro und 20 Euro Bargeld. Macht 50 Euro. Das werden nicht mehr, also werden es auf der anderen Seite auch nicht weniger.

 

[thom53281]

Er klaut 50€ = Ladenbesitzer -50€
Er kauft für 30€ ein = Ladenbesitzer +30€
Er bekommt 20€ Wechselgeld = Ladenbesitzer - 20€
= 70€ Verlust.

Er klaut 50€ = Ladenbesitzer -50€
Er kauft mit dem 50€-Schein ein = Ladenbesitzer +50€
Er bekommt Waren im Wert von 30€ = Ladenbesitzer -30€
Er bekommt 20€ Wechselgeld = Ladenbesitzer -20€
= 50€ Verlust.

 

[drfuture]

@thom53281 klingt gut.
Da er für die waren dann vermutlich nicht 30€ gezahlt hat, steht er damit an Ende besser da.

 

[one]

Warum?

 

[Flip]

Nein. 50 Euro Bargeld sind weg. Nicht mehr und nicht weniger. Der Verkauf ist ein ganz normales Geschäft und zu vernachlässigen.

Der Dieb hat nun Ware im Wert von 30 Euro und 20 Euro Bargeld. Macht 50 Euro. Das werden nicht mehr, also werden es auf der anderen Seite auch nicht weniger.

So sieht's aus.

 

[BurnerR]

Wobei Chegwiddens Einschub schon korrekt ist. Wenn der Dieb für geklaute 30 Euro was kauft, dann verliert der Ladenbesitzer nicht 30 Euro, sondern nur den Anschaffungspreis der Ware, also 30-X Euro.

Kann man sich anhand eines Extremfalls herleiten: Dieb klaut 50 Euro, kauft dann für 50 Euro etwas für das der Händler 0 Euro bezahlt. Zum Beispiel eine Dienstleistung "aus der Hand lesen" und Montag vormittags kommt sonst niemand vorbei, der Händler hat also auch keine Opportunitätskosten. Dann hat der Händler seine 50 Euro zurück, der Dieb hat wieder 0 Euro und alles ist wie vorher.

Das muss sich auch nicht auf 50 Euro aufsummieren, weil der Wert der Ware für den Händler nicht identisch ist mit dem Wert der Ware für den Dieb.

 

[MSX]

Wenn der Dieb für geklaute 30 Euro was kauft, dann verliert der Ladenbesitzer nicht 30 Euro, sondern nur den Anschaffungspreis der Ware, also 30-X Euro.

Geklautes Geld ist also anderes Geld als mein Geld? :-)
Der eigentliche Diebstahl wurde nicht behoben. Der Verkäufer weiss ja offensichtlich nicht, dass das der Dieb ist und verkauft ihm da normale Ware. ;-)

Er meldet den Verlust dann nicht als Diebstahl, sondern als Defekt oder so, nehm ich an?

 

[BurnerR]

Geklautes Geld ist also anderes Geld als mein Geld? :-)

Nehmen wir an, der Händler holt sich Nachschub für die vom Dieb gekauft Ware. Sagen wir, das kostet ihn 20 Euro. Dann hat der Händler -50 Euro (geklaut) + 30 Euro (Verkauf) - 20 Euro (Nachkauf) = -40 Euro. Er hat schlicht 10 Euro Gewinn gemacht mit dem Verkauf der Ware.

 

[MSX]

@BurnerR,
Sorry, ich versteh absolut nicht, worauf Du hinaus willst. :-)

 

[Chegwidden]

Ich schon.
Vielleicht weil ich ursprünglich gelernte Kauffrau bin und weiß, dass Ware für Einzelhändler in der Metro auch Geld kostet.

 

[JoederTroll]

Der Dieb hat ursprünglich einen 50-Euro-Schein gestohlen, aber er hat Waren im Wert von 30 Euro gekauft. Das bedeutet, dass der Ladenbesitzer Waren im Wert von 30 Euro gehandelt hat, die ihm eigentlich nicht gehörten. Zusätzlich hat der Dieb 20 Euro Wechselgeld zurückbekommen, was den Verlust des Ladenbesitzers weiter erhöht.
Also hat der Ladenbesitzer insgesamt 30 Euro (Warenwert) + 20 Euro (Wechselgeld) = 50 Euro verloren.

 

[BurnerR]

Der Händler hat hinterher -20 Euro und -1 Ware. Der Verlust des Händlers bezüglich der Ware ist aber nicht der Verkaufspreis, sondern der Einkaufspreis.

 

[Flip]

Wie one sagt, sind die 50€ der Schaden. Dass diese wieder in den Wirtschaftskreislauf kommen, spielt keine Rolle. Ob der Dieb sie selber in dem Laden ausgibt, sein Drogendealer oder später sonst viele andere in kleinen Anteilen, ist völlig Latte.

 

[BurnerR]

Wie one sagt, sind die 50€ der Schaden.

Nicht der Schaden des Händlers, denn dieser macht Gewinn, wenn der Dieb bei ihm einkauft und mindert daher den Verlust des Händlers. Vllt macht es das ganze gedanklich einfacher, wenn man sich klar macht, dass es keine Rolle spielt "welche" 50 Euro der Dieb verwendet für den Kauf. Der Dieb kauft was beim Händler ein, der Händler erwirtschaftet dadurch Gewinn. Der Dieb klaut was beim Händler, dieser macht dadurch Verlust. Auch die Reihenfolge oder zeitliche Nähe ist irrelevant. Allerdings unterstellt das Argument einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Diebstahl und dem Kauf.

 

[one]

Nochmal: es sind auf einer Seite 50 Euro plus (durch den Diebstahl). Egal was mit dem Geld passiert, es kann auf der anderen Seite dadurch nicht das Verhältnis geändert werden. Es sei denn der Dieb hieß David Copperfield.