Ich bin da nicht sonderlich festgelegt und finde an so ziemlich allem Gefallen. Es gibt nur wenige Dinge auf dieser Welt, die ich wirklich langweilig finde und für Zeitverschwendung halte, also, für mich halt, oder zumindest auch teils für andere, bevor mir hier wieder ein Strick draus gedreht wird.
Nachtfotografie ist toll, Langzeitbelichtungen, Makroaufnahmen, Natur, Tiere, einzelne oder gehäufte Menschen je nach Situation, Gebäude, ungewöhnliche Winkel und Perspektiven, Spielereien mit Farben etc. Alles interessant. Vom Mikro- bis zum Makrokosmos, oder auch einzelne Kosmen für sich, also das, was heutzutage "Social Bubble" oder ähnlich betitelt wird.
Ebenso wie die Nutzung der Drohne und auch Videofunktion des Handys für ähnliche Dinge, ein wenig "Story-Telling", B-Rolls, kleinere Commercials oder auch spielerische Sachen, wie James King sie macht. Koch-Videos finde ich auch amüsant, oder eher abstrakteres Zeug.
Großartig ist natürlich auch der Stil von Sam Kolder. Oder auch diverse Fotografen, die sehr interessante Sachen gemacht haben.
Ich fände auch Kriegsfotografie verdammt interessant und wichtig, aber dazu hab ich zuviel Schiss. Ausserdem will sich das sowieso niemand anschauen.
Am liebsten würde ich alles mit der Unreal Engine kombinieren, dazu ein wenig Photogrammetrie, oder, den neuesten Scheiss: Gaussian Splatting. Das hat massiv Potenzial, wie mir scheint. So kann man Grenzen erweitern, entfernen und verschwimmen lassen. Auch kann man noch tiefer ins Abstrakte und ins Nachdenken reingehen.
All das führt mich dann immer wieder zu den gleichen Gedanken: Die Welt und sich selbst zu hinterfragen, immer mehr Details zu lernen und so die Sache für sich selbst und andere produktiver und interessanter zu machen. Muster suchen. Warum, wieso, weshalb, usw. Antworten finden, ohne die Frage zu kennen. Aber auch gleichzeitig die ewigen, gleichen Fragen seit Menschheitsgedenken halt. Alles nichts neues. Darüber haben schon Philosophen vor hunderten und ein paar Tausend Jahren nachgedacht.
Selbstausdruck mag vielleicht auch noch eine Rolle spielen. Kunst und Wissenschaft sind schier unendlich vielfältig. Da sollte genug Raum für alles sein. ;-)
Ich sehe das insgesamt ähnlich wie meinen persönlichen Antiheld Lenny Nero, der im Film Strange Days anderen Menschen Eindrücke von wieder anderen Menschen verkauft und zugänglich macht, damit sie etwas erleben können, was sie sonst nie erleben würden. Immer gleichzeitig hart an der Grenze dazu schleifend, wie weit es Sinn macht, mit den Eindrücken und Emotionen anderer zu leben, anstatt sie einfach selbst zu erleben. Regt auf jeden Fall zum Nachdenken an und das ist meistens gut. ;-)
Nachtrag: Ich bin ein wahnsinnig großer Bewunderer von Xaver Gernstl, der mit quasi gar nichts außer einer beeindruckend sympathischen Art, die sein kleines Team teilt, unglaublich berührende und interessante Dokus gemacht hat. Hätte ich nicht zwei Katzen und eine gewisse Verbindlichkeit meiner Mutter gegenüber, würde ich schauen, dass ich ein Wohnmobil herbekomme und mich dann auf den Weg machen. Also so in 15-20 Jahren dann, wenn ich eh so langsam in Rente gehen kann...