Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) wirbt seit heute unter dem Hashtag #vote4jurireport für die im Juli stattfindende Abstimmung, nachdem der Rechtsausschuss schon für die Einführung der Uploadfilter auf EU-Ebene gestimmt hat.
Im Auftrag von 62 Verbänden, das Who is Who der Kreativwirtschaft, hat die GEMA heute einen neuen Appell online gebracht. Qualität und Vielfalt könne nur dann gewährleistet werden, sofern die ökonomische Grundlage durch das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte auf EU-Ebene geschützt werden. Ein „ausgewogener Rechtsrahmen“ sei wichtig, damit alle Player der Kreativwirtschaft ihre Leistungen im digitalen Binnenmarkt vorantreiben können, wie es bei gema-politik.de heißt.
Nach Ansicht der teilnehmenden Verbände werden die bereits erreichten Kompromisse „nun erneut durch die Beschwörung von Untergangsszenarien sowie durch gezielte Desinformationskampagnen im Interesse global agierender Internetunternehmen grundsätzlich in Frage gestellt.“ Welche Informationen falsch sein sollen und welche Konzerne an den „Desinformationskampagnen“ beteiligt sein sollen, wird leider nicht näher ausgeführt. Ebenso fehlt im PDF-Dokument der Hinweis, dass ein Großteil der Online-Piraterie gar nicht auf Webseiten stattfindet, die eine ladungsfähige Adresse in ihrem Impressum aufweisen. Schon von daher erscheint die Forderung mancher EU-Politiker nach Uploadfiltern wenig sinnvoll. Wie dem auch sei. Um auf die eigene Kampagne hinzuweisen, hat die GEMA bei Twitter diverse Politiker wie Jan Albrecht, Helga Trüpel, Julia Reda, Sven Giegold etc. gezielt angesprochen.
Nächsten Monat wird im EU Parlament darüber abgestimmt, ob der Beschluss des Rechtsausschusses von letzter Woche bestätigt werden soll. Der Appell unter dem Hashtag #vote4jurireport richtet sich folglich in erster Linie an die stimmberechtigten Abgeordneten des EU-Parlaments. Unterzeichner sind Verbände wie der BDZV, BVMI, GVL, VDZ, VUT und viele mehr. Insgesamt wird die Lobby-Aktion von 62 Verbänden aus den Bereichen Journalismus, Film- und Musikwirtschaft unterstützt. Das zweisprachige PDF-Dokument zum Aufruf kann hier eingesehen werden.
Kreative appellieren ans Europaparlament https://t.co/9SsgaXL3Aj @gema_news @DerVUT @BVMI_music @DMV1829 @GVL_de
— MusikWoche (@MusikWoche) 26. Juni 2018
— MusikWoche (@MusikWoche) 26. Juni 2018
Grafik „Die EU und ihr verlorener Sohn“ von Luca Koroll und Sara Hamzehei, danke!
https://tarnkappe.info/vote4jurireport-gema-wirbt-fuer-uploadfilter/Quelle
Autor: Lars "Ghandy" Sobiraj
Originalbeitrag auf Tarnkappe.info