Hallo zusammen,
ich muss mir an dieser Stelle mal ein wenig Frust von der Seele schreiben. Ich bin 21 Jahre alt, studiere und bin vor ungefähr zwei Monaten aus bei meinen Eltern ausgezogen und lebe seitdem in einer Wohngemeinschaft. Eigentlich gut soweit, doch plagen mich zunehmend stärker drei Dinge: Zu viel Druck, zu wenig menschliche Nähe und zu wenig Zeit und dadurch bedingt zu wenig Schlaf.
Emotionaler Kram
Am besten ich fange vorne an. Vor etwa einem halben Jahr habe ich mich von meiner Freundin getrennt, weil ich keine Gefühle mehr für sie hatte. Auch wenn es blöd klingt, empfand ich sie zu dieser Zeit häufig als Last. Nach einigen Wochen Überlegzeit habe ich mich schließlich dazu entschlossen, die Beziehung zu beenden. Wie das eben nach einer Trennung passieren kann, fehlte mir bald darauf die menschliche Nähe. Damit meine ich gar nicht nur den Sex, aber eben das Gefühl, eine Gefährtin im Leben zu haben, die mich durch den Alltag und alles andere begleitet.
Über Bekannte habe ich von der App Lovoo erfahren, über die man unverbindlich mit Leuten schreiben oder sich verabreden kann. Natürlich weiß ich als rational denkender Mensch, dass es eher unwahrscheinlich ist, über eine solche App tatsächlich Gleichgesinnte zu treffen. Trotzdem wurde ich neugierig und wollte mir ein Urteil erst nach ein paar Tagen Testzeit bilden. Long story short: Ich habe wochen- oder monatelang diese App genutzt und versucht, Leute kennenzulernen. Immer mit dem Wissen, dass es eigentlich bescheuert ist, gerade da zu suchen. Im Endeffekt lief es auf ein paar nette Chats hinaus, aber nie mehr. An reinen Sexbekanntschaften habe ich kein Interesse und wenn ich ernsthaft eine Frau gefunden habe, die ich gerne gedatet hätte, hatte sie kein Interesse.
Mittlerweile habe ich die App wieder von meinem Handy verbannt, doch die Einsamkeit hat sich in den letzten fünf Monaten nicht groß verändert. Bis letzte Nacht. Ich habe über Freundinnen Alina kennengelernt. Ich habe einige Stunden mit ihr geredet und mich prompt ein wenig in sie verknallt. Auch ihr Aussehen finde ich mehr als nur ansprechend. Sie ist die erste seit langem, bei der es mir in den Fingern juckt, nicht jede Sekunde mit ihr zu schreiben.
Wenn sie nach einer Nachricht nicht aufgehört hätte, mit mir zu schreiben.
Ich habe das Gefühl, kein Glück zu haben was die Partnerwahl angeht. Es gibt wenige Frauen, die mich wirklich interessieren, doch alle haben eins gemeinsam: Sie wollen mich nicht. In dem Wissen, dass mir niemand eine Antwort geben kann, frage ich mich dennoch, was ich falsch mache. Ist es mein Aussehen? Gestern wurden mir Komplimente zu meinem Hintern gemacht. Richtig zufrieden bin ich mit meinem Aussehen allerdings nicht... Oder ist es mein Charakter?
Arbeit
Mit jeder Klausurphase steigt der Stresspegel bei mir auf ein Maximum. Das ist in Ordnung, solange es nach den Klausuren besser wird. Dieses Semester jedoch hatte ich nach der Klausurphase eine Reihe von Seminaren, die zwar nicht sonderlich schwer waren, doch trotzdem viel Zeit verlangten. Urlaub ist da leider nicht mehr möglich gewesen. Zusätzlich gibt es seit dem Ende der Klausurphase insgesamt drei Projekte, die ich für zwei Jobs verwirklichen muss.
Zwei Jobs? Einer davon ist für ein Startup, das ich nicht nur aus Geldgründen unterstützen möchte, sondern mir viel mehr die Idee so gut gefällt, dass ich an dem Projekt mitwirken möchte. Der andere Job ist ein regulärer 400-Euro-Job, bei dem ich einer Tätigkeit als Webentwickler nachgehe. Leider war ich bis zu diesem Sommer nie an meiner Belastungsgrenze. Dieses mal jedoch habe ich mich übernommen und bin mit der Situation überfordert. Die eine Deadline jagt die nächste.
Einen Job kündigen kann ich nicht. Das Startup ist auf meine Arbeit angewiesen, sonst hätte das Unternehmen Umsatzeinbußen zu verzeichnen, die das Scheitern des Unternehmens bedeuten könnten. Auf den anderen Job hingegen bin ich finanziell angewiesen, um meine monatlichen Kosten zu decken.
Zusätzlich hat nun die Uni begonnen. Letztes Semester habe ich ein Fach vorgezogen, da ich nicht ausgelastet war und dieses Semester entspannt angehen wollte. Die Realität ist jedoch gar nicht entspannt, sondern ich konnte bisher nur für eines meiner fünf Fächer lernen oder Übungen machen.
Ich weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfange. Früher wollte ich mal erfolgreich und wohlhabend werden. Mittlerweile ist alles, was ich will, ein entspanntes Leben. Doch ich werde durch meine Talente und Interessen in Bahnen gepresst, die in einem Berufsleben enden, das in erster Linie Stress verspricht.
tool.
ich muss mir an dieser Stelle mal ein wenig Frust von der Seele schreiben. Ich bin 21 Jahre alt, studiere und bin vor ungefähr zwei Monaten aus bei meinen Eltern ausgezogen und lebe seitdem in einer Wohngemeinschaft. Eigentlich gut soweit, doch plagen mich zunehmend stärker drei Dinge: Zu viel Druck, zu wenig menschliche Nähe und zu wenig Zeit und dadurch bedingt zu wenig Schlaf.
Emotionaler Kram
Am besten ich fange vorne an. Vor etwa einem halben Jahr habe ich mich von meiner Freundin getrennt, weil ich keine Gefühle mehr für sie hatte. Auch wenn es blöd klingt, empfand ich sie zu dieser Zeit häufig als Last. Nach einigen Wochen Überlegzeit habe ich mich schließlich dazu entschlossen, die Beziehung zu beenden. Wie das eben nach einer Trennung passieren kann, fehlte mir bald darauf die menschliche Nähe. Damit meine ich gar nicht nur den Sex, aber eben das Gefühl, eine Gefährtin im Leben zu haben, die mich durch den Alltag und alles andere begleitet.
Über Bekannte habe ich von der App Lovoo erfahren, über die man unverbindlich mit Leuten schreiben oder sich verabreden kann. Natürlich weiß ich als rational denkender Mensch, dass es eher unwahrscheinlich ist, über eine solche App tatsächlich Gleichgesinnte zu treffen. Trotzdem wurde ich neugierig und wollte mir ein Urteil erst nach ein paar Tagen Testzeit bilden. Long story short: Ich habe wochen- oder monatelang diese App genutzt und versucht, Leute kennenzulernen. Immer mit dem Wissen, dass es eigentlich bescheuert ist, gerade da zu suchen. Im Endeffekt lief es auf ein paar nette Chats hinaus, aber nie mehr. An reinen Sexbekanntschaften habe ich kein Interesse und wenn ich ernsthaft eine Frau gefunden habe, die ich gerne gedatet hätte, hatte sie kein Interesse.
Mittlerweile habe ich die App wieder von meinem Handy verbannt, doch die Einsamkeit hat sich in den letzten fünf Monaten nicht groß verändert. Bis letzte Nacht. Ich habe über Freundinnen Alina kennengelernt. Ich habe einige Stunden mit ihr geredet und mich prompt ein wenig in sie verknallt. Auch ihr Aussehen finde ich mehr als nur ansprechend. Sie ist die erste seit langem, bei der es mir in den Fingern juckt, nicht jede Sekunde mit ihr zu schreiben.
Wenn sie nach einer Nachricht nicht aufgehört hätte, mit mir zu schreiben.
Ich habe das Gefühl, kein Glück zu haben was die Partnerwahl angeht. Es gibt wenige Frauen, die mich wirklich interessieren, doch alle haben eins gemeinsam: Sie wollen mich nicht. In dem Wissen, dass mir niemand eine Antwort geben kann, frage ich mich dennoch, was ich falsch mache. Ist es mein Aussehen? Gestern wurden mir Komplimente zu meinem Hintern gemacht. Richtig zufrieden bin ich mit meinem Aussehen allerdings nicht... Oder ist es mein Charakter?
Arbeit
Mit jeder Klausurphase steigt der Stresspegel bei mir auf ein Maximum. Das ist in Ordnung, solange es nach den Klausuren besser wird. Dieses Semester jedoch hatte ich nach der Klausurphase eine Reihe von Seminaren, die zwar nicht sonderlich schwer waren, doch trotzdem viel Zeit verlangten. Urlaub ist da leider nicht mehr möglich gewesen. Zusätzlich gibt es seit dem Ende der Klausurphase insgesamt drei Projekte, die ich für zwei Jobs verwirklichen muss.
Zwei Jobs? Einer davon ist für ein Startup, das ich nicht nur aus Geldgründen unterstützen möchte, sondern mir viel mehr die Idee so gut gefällt, dass ich an dem Projekt mitwirken möchte. Der andere Job ist ein regulärer 400-Euro-Job, bei dem ich einer Tätigkeit als Webentwickler nachgehe. Leider war ich bis zu diesem Sommer nie an meiner Belastungsgrenze. Dieses mal jedoch habe ich mich übernommen und bin mit der Situation überfordert. Die eine Deadline jagt die nächste.
Einen Job kündigen kann ich nicht. Das Startup ist auf meine Arbeit angewiesen, sonst hätte das Unternehmen Umsatzeinbußen zu verzeichnen, die das Scheitern des Unternehmens bedeuten könnten. Auf den anderen Job hingegen bin ich finanziell angewiesen, um meine monatlichen Kosten zu decken.
Zusätzlich hat nun die Uni begonnen. Letztes Semester habe ich ein Fach vorgezogen, da ich nicht ausgelastet war und dieses Semester entspannt angehen wollte. Die Realität ist jedoch gar nicht entspannt, sondern ich konnte bisher nur für eines meiner fünf Fächer lernen oder Übungen machen.
Ich weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfange. Früher wollte ich mal erfolgreich und wohlhabend werden. Mittlerweile ist alles, was ich will, ein entspanntes Leben. Doch ich werde durch meine Talente und Interessen in Bahnen gepresst, die in einem Berufsleben enden, das in erster Linie Stress verspricht.
tool.