• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Unterwegs mit Tablet / Fragen zur Anonymität

abusus

/RLF:2002-Q

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Hi,

wusste nicht ob's eher hier rein passt oder in den Android Thead. Ist ein Mix aus beidem.
Und zwar mag ich mir ein Tablet zulegen, einfach um unterwegs z.B während einer langen Bahnreise ins Netz zu können. Wie kann man sich unter android eigentlich möglichst anonym bleiben?

Reicht es da sich einen Prepaid surfstick zu kaufen?
- Guthaben dafür kann man ja denke auch kaufen, an der Kasse vom Aldi z.B, gebe ungern Kreditkarte o.ä an. Der weg ist und bleibt mir vertraut bis heute :D

Oder sollte man sich zusätzlich die hidemyass app kaufen?


VG
abusus
 

Insomnis

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Ein guter Anfang sollte sein das Gerät zurooten und die Torapp+browser zu installieren .
Nennt sich Orbot und Orweb sollte im playstore und auf f-droid zu finden sein.
Auch würde ich direkt einen Costumroom ohne Playdienste nutzen wobei man dadurch doch ein paar Einschränkungen hat, z.b kein YouTube APP

Bin mal gespannt was noch für Ideen aufkommen finde das Thema vor allem im mobilbereich sehr interessant und stehe da selbst noch sehr am Anfang
 

abusus

/RLF:2002-Q

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  • #4
Also Tor benötige ich nicht. Ist man denn nicht schon genug anonym, wenn das Tablet kein GPS hat, bzw. man alle persönlichen Daten falsch eingibt und Internet nur über einen Prepaid Stick bezieht, und diesen mit Guthabenkarten aus der Tanke etc. aufläd? Dazu noch hidemyass sollte doch eigentlich schon alles sehr verschlüsselt sein, bzw. die Identität des Usern unbekannt bleiben?

Habe bedenken, dass die Hidemyass app nicht mehr auf einem gerootetem Gerät funktioniert.
 

MSX

Retro-Nerd-Hippie

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Du solltest erst definieren, vor was Du Dich in welcher Form schützen willst. Die Polizei treibt so ein Ding sicher auf, wenn es funkt. Dazu bräuchten sie nach einem Anlass zur Suche nach etwas zuerst die IP, also bräuchtest Du durchaus einen Anoynmisierungsdienst, der Deine IP verschleiert. Oder möchtest Du nur im Netz unterwegs sein und dort keine Rückschlüsse auf RL-Daten hinterlassen? Dann ist es wieder ein größtenteils ganz anderes Problem.

Also, zuerst muss man schauen und wissen, was Du vor wem schützen willst.
 

Insomnis

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GPS ausschalten hilft gegen Ortung auch nicht du kannst per Sendemasten auch gut geortet werden auf dem Land müsste es 50m genau sein und in der Stadt wo mehrere Masten stehen noch etwas besser
Was ich dir aber echt empfehlen würde wäre Xprivacy dazu musst du allerdings dein Gerät getötet haben
Zu xprivacy:
Mit der APP kann man bei den apps die rechte einsehen und verwalten und das ziemlich genau
Benötigst allerdings Xpose
 

keinbenutzername

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ja, spielt es.
Wenn man in einem Umkreis von 5000m jemanden sucht oder 500m ist doch der Anonymitätsgrad durchaus anders, oder?
 
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keinbenutzername

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soll das ein Witz sein?
DU beschwerst dich bei mir über Korinthen-Kackerei, kreidest mir aber einen Vertipper an?

Ich versuchte lediglich die falschen Werte richtig zu stellen damit man falsches nicht weiter verbreitet.
Urban legends und so...
Es macht sehr wohl für die Anonymität des Aufenthaltsortes einen Unterschied wie groß die Ortungsgenauigkeit ist.

Außerdem, google ortet auch anhand der umgebenden und bekannten/erkannten WLANs, und das extrem genau.
Deutlich genauer als über das Mobilfunknetz.

Eine genaue Anpeilung über die eingewählten Sendemasten geschieht sowieso nicht einfach so, dafür braucht die Polizei dann einiges.
Ich denke auch fast, hier muss man dann keinem mehr helfen anonym zu bleiben, der hat dann andere Probleme.
 

mathmos

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Ich versuchte lediglich die falschen Werte richtig zu stellen damit man falsches nicht weiter verbreitet.

Mit "die Meterangaben sind falsch." stellt du ohne weiter Angaben rein gar nichts richtig.

So und nun geht es für jeden weiter ohne sich auf dier persönliche Ebene zu begeben.
 

abusus

/RLF:2002-Q

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Du solltest erst definieren, vor was Du Dich in welcher Form schützen willst. Die Polizei treibt so ein Ding sicher auf, wenn es funkt. Dazu bräuchten sie nach einem Anlass zur Suche nach etwas zuerst die IP, also bräuchtest Du durchaus einen Anoynmisierungsdienst, der Deine IP verschleiert. Oder möchtest Du nur im Netz unterwegs sein und dort keine Rückschlüsse auf RL-Daten hinterlassen? Dann ist es wieder ein größtenteils ganz anderes Problem.

Also, zuerst muss man schauen und wissen, was Du vor wem schützen willst.

Ein Anonymisierungsdienst verschleiert also die Daten komplett und lässt absoulut keine Spuren im Netz und macht das Gerät auch nicht auffindbar, bzw. lässt sich nicht Orten?. Abgeschaltet lässt sich so oder so ja nichts orten, wenn ich auf reisen bin ist das Gerät ja nur im Einsatz, sonst nicht. Nur in wie fern sind die apps von hma o.ä Anonymisierungsanbietern funktionabel auf Android?
Geht halt mit Daten meiner Firma, möchte da zu 100% sicher sein.
 

tokotoko

NGBler

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Du solltest erst definieren, vor was Du Dich in welcher Form schützen willst.
Und zwar mag ich mir ein Tablet zulegen, einfach um unterwegs z.B während einer langen Bahnreise ins Netz zu können. Wie kann man sich unter android eigentlich möglichst anonym bleiben?
Geht halt mit Daten meiner Firma, möchte da zu 100% sicher sein.
?
Du möchtest dir ein Tablet zulegen und es geht um Daten deiner Firma? Ich ahne böses warum du damit anonym sein möchtest.

Ein Anonymisierungsdienst verschleiert erstmal nur die IP und keine Daten. Man hinterlässt trotzdem Spuren im Netz, nur mit einer anderen IP, und das Gerät ist wenn es eingeschaltet ist auch zu Orten wie bereits gesagt.
 
Zuletzt bearbeitet:

virtus

Gehasst

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AUF DEM MOND
Vor wem bzw im Bezug worauf möchtest du anonym bleiben?

  1. Anonymität gegenüber Google
  2. Anonymität gegenüber dem Tablethersteller
  3. Anonymität gegenüber App Herstellern
  4. Anonymität gegenüber Dritten


1. Anonymität gegenüber Google
Möchtest du anonym gegenüber Google bleiben, dann ist ein Android Tablet natürlich nicht die beste Wahl. Vanilla Android, also das originale Android, so wie es von Google heraus gegeben wird, ist nicht auf Anonymität, besonders nicht gegenüber Google ausgelegt. Auch Hersteller Spins von Android sind da nicht besser. Neben dem Informationsaustausch mit Google kommen bei letzteren zusätzlich weitere mit dem Hersteller und Partnern hinzu.
Hier solltest du vor allem nach einem Tablet schauen, für welches sog. Custom ROMs von besonders vertrauenswürdigen Entwicklern bereit stehen. Cyanogenmod kann man, muss man aber auch nicht, als solchen Entwickler bezeichnen. Es versteht sich von selbst, dass du natürlich nicht nach der Installation von Cyanogenmod anschließend manuell die Google Dienste nachinstallierst. Außerdem würde ich persönlich nicht meine Hand für Cyanogenmod ins Feuer legen. Also auch hier bist du natürlich nicht 100% sicher.
Da du auf Google Dienste verzichten musst, kommen damit auch gleich Einschränkungen bezüglich vieler Apps, die an das Google Ökosystem angebunden sind, mit einher.

2. Anonymität gegenüber dem Tablethersteller
Anonymität gegenüber dem Tablethersteller erreichst du ähnlich wie bei (1.) gegenüber Google. Hier musst du jedoch darauf vertrauen, dass keine Hardwarebeacons eingebaut sind. Wie in (1.) erwähnt, kommen bei providerspezifischen Spins von Android neben der Anbindung an das Google Ökosystem auch meist noch Anbindungen an die Systeme des Herstellers dazu, die potentiell zusätzliche Daten-/ Informationsleaks verursachen.
Auch hier hilft wie erwähnt der Wechsel zu einem custom ROM mit allen Risiken und Einschränkungen, die bereits erwähnt wurden.

3. Anonymität gegenüber App Herstellern
Um keine oder eher möglichst wenige Daten/ Informationen an App Hersteller zu leaken, musst du auf quasi sämtliche im Google Play Store angebotenen Apps verzichten. Es gibt einige App Stores, die sich auf open source Apps spezialisiert haben. Das heißt jedoch nicht zwangsweise, dass diese Apps deine Anonymität wahren. Es bietet dir und anderen nur die Möglichkeit den Quellcode der App einzusehen und ggf. Daten-/ Informationsleaks zu identifizieren und dann ggf. wahlweise die App umzuprogrammieren oder auf sie zu verzichten. Voraussetzung ist jedoch, dass du den Quellcode zumindest lesen und verstehen kannst und natürlich bereit bist, diesen bei jedem Update der App neu zu analysieren. Außerdem steht natürlich nicht jede App als open source zur Verfügung. Insbesondere Messenger und Socialmedia Apps sind häufig nicht als open source verfügbar.
Auf Clouddienste, mal abgesehen von z.B. OwnCloud, musst du vollständig verzichten, wenn du Informationsleaks wirklich absolut minimieren möchtest. Geht es dir nur darum, dass der Cloudanbieter die Daten selbst nicht lesen kann, musst du Inhalte zunächst verschlüsseln, bevor du sie in die Cloud lädst. Allerdings heißt das, dass du auch dafür wieder eine besonders vertrauenswürdige App benötigst, womit sich die Katze selbst in den Schwanz beißt.

4. Anonymität gegenüber Dritten
Um bloße Anonymität gegenüber Dritten zu erreichen, beispielsweise Websitebetreibern, wenn du unterwegs surfst, reicht es aus einen vertrauenwürdigen Browser und ggf. einen VPN-Tunnel oder Proxy zu verwenden. Welchem Browserhersteller du vertraust, bleibt dir überlassen. Eventuell könntest du dafür Chromium (Achtung: Chromium ist nicht Google Chrome!) für Android verwenden. Der Browser ist allerdings zur Zeit nicht stabil und ob er wirklich vertrauenswürdig ist, kann ich nicht beurteilen. Auch dem VPN/ Proxy Anbieter musst du natürlich vertrauen. Auf wen deine Wahl dabei fällt, bleibt ebenfalls dir überlassen.


Reicht es da sich einen Prepaid surfstick zu kaufen?
Was willst du mit einem Surfstick? Willst du das Tablet zum Surfen benutzen, solltest du dir eines mit 3G/ LTE Unterstützung zulegen. Da kommt dann nur eine Simkarte rein. Ein Surfstick ist weder notwendig, noch ist es, zumindest bei den meisten Tablets, möglich, sie mit einem Surfstick zu betreiben. Eine Ausnahme bilden da eventuell Windows Tablets, da sie sowohl über einen USB Anschluss, als auch über eine Windowsplattform verfügen, auf der ggf(!) die Software bzw. Treiber des Surfsticks installiert werden können. Mangels Interesse und Erfahrung kann ich allerdings nur von Einschätzungen sprechen. Wie bereits gesagt, solltest du dir gleich ein Tablet mit 3G/ LTE Unterstützung zulegen.


Guthaben dafür kann man ja denke auch kaufen, an der Kasse vom Aldi z.B, gebe ungern Kreditkarte o.ä an.
Welchen Anbieter und Tarif du verwendest bleibt dir überlassen. Geht es auch hier wieder um Anonymität, so müsstest du nach einem Prepaid Provider suchen, der deine Daten nicht verifiziert. Mir ist da zumindest ein Reseller bekannt, bei dem das mit der passenden Tarifauswahl möglich ist.


Oder sollte man sich zusätzlich die hidemyass app kaufen?
Wie in (4.) erwähnt musst du ggf. auf VPN/ Proxy-Anbieter zurück greifen. HideMyAss sehe ich nicht als vertrauenwürdigen VPN Dienstleister. Wirkliche Anonymität hast du dort nicht, es werden Loggingdaten erhoben und diese werden auch nach dem "English law" herausgegeben.

Nähere Erläuterung:
Die Logging-Policy von HideMyAss lässt sowohl eine Ermittlung deiner Person als auch Behördenzugriffe auf diese Daten zu. Welches "English law" gemeint ist, sei dahin gestellt (US-Recht, UK-Recht, ...), in jedem Fall werden deine Daten auf Behördennachfrage herausgegeben. Falls du einen Schutz davor nicht benötigst, sollte HideMyAss ausreichend sein. Solltest du auch vor Behördenzugriffen gesichert sein wollen, musst du dir einen anderen VPN-Dienstleister suchen.

Statements von HideMyAss, Quelle: https://www.hidemyass.com/legal/logging
Daten die geloggt werden:
When you use our VPN service the only data we collect is as follows:

a time stamp when you connect and disconnect to our VPN service;
the amount data transmitted (upload and download) during your session;
the IP address used by you to connect to our VPN; and
the IP address of the individual VPN server used by you.

Warum die Daten geloggt werden:
We collect this data for the operation of our business because we need to:

monitor the use of our network for technical purposes and to manage our service;
prevent and detect fraud against our service (e.g. credit card fraud);
prevent and detect abuse of our network, such spamming, file sharing or other illicit activity.

An wen die Daten herausgegeben werden:
in such circumstances we will never voluntarily hand over your personal data to a third party unless we are legally compelled to do so in accordance with English law.

--- [2015-11-01 05:15 CET] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---



Das Orten deines Geräts kann über verschiedene Methoden passieren. Zunächst gibt es hierfür GPS, also Satellitennavigation. Das ist ziemlich die genauste Methode, um deinen Standort bestimmen zu können. Weiter besteht die Möglichkeit deinen Aufenthaltsort über sog. Triangulation, zu bestimmen, das funktioniert beispielsweise bei aktiven wlan-Verbindung(en), aber auch, wenn sich dein Gerät mit einem Mobilfunknetz verbindet. Die Methode ist, wie bereits gesagt, nicht ganz so genau, allerdings und da können sich die Experten hier nun um Millimeter streiten, wie sie wollen, ausreichend genau, dass dich eine Behörde finden und ggf. aufgreifen kann. - Falsche Hoffnungen solltest du dir wegen 2-3m mehr oder weniger Umkreis nicht machen. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, das sind die populärsten.



Ein VPN oder auch ein Proxy heißt nicht, dass du keine Spuren im Netz hinterlässt. Das ist Werbemist.
Ein VPN erfüllt zwei Zwecke, auf die ich im Einzelnen gesondert eingehen werde:
1. Deine ursprüngliche IP-Adresse wird für das Ziel nicht sichtbar.
2. Der Traffic zwischen dir und dem VPN-Dienstleister ist für Dritte nicht lesbar.

Wenn du eine Webseite oder allgemein einen Dienst im Web besuchst, dann werden verschiedene Daten an diesen Dienst übertragen, im Wesentlichen sind das deine IP-Adresse und deine Anfrage. Die IP Adresse wird natürlich benötigt, damit der Dienst auch weiß, an wen er die Antwort schicken soll, die Anfrage wird natürlich benötigt, damit der Dienst weiß, was er denn Beantworten soll. Technisch steht dahinter natürlich mehr.
Es gibt allerdings Szenarien, in denen man einem Dienstanbieter nicht seine IP-Adresse mitteilen kann/ darf/ möchte. Ein in der Praxis und im Privatfall häufiges Beispiel stellen Ländersperren bei Streaminganbietern dar. Nehmen wir an, du willst ein Musikvideo bei Youtube schauen. Dann schickst du Youtube also deine IP Adresse und die Anfrage "gib mir mal das Video ...". Youtube sieht anhand deiner IP, dass du offenbar aus Deutschland kommst und wird dir, aufgrund der rechtlichen Situation mit der GEMA wahrscheinlich antworten, dass es dir das Video nicht ausliefern darf. Versteckst du dich jetzt hinter z.B. einem US VPN, dann siehst Youtube nicht deine IP Adresse, sondern die des VPN Anbieters. Natürlich gibt es in den USA keine GEMA und Youtube antwortet, indem es das Video überträgt.
Welche Daten zwischen dir und Youtube ausgetauscht werden, ist davon erst mal vollkommen unabhängig und da kann es zu einer Untergrabung deiner Anonymität kommen. Bist du nämlich mit deinem Account bei Youtube eingeloggt, dann sendest du nicht nur "gib mir mal das Video...", sondern zusätzlich noch: "ach übrigens, ich bin Max Mustermann". Youtube weiß allerdings, dass Max Mustermann aus Deutschland kommt und braucht sich dann nicht mehr nach der IP Adresse zu richten, sondern kann aufgrund deines Accounts bereits feststellen, dass du nicht berechtigt bist, das Video zu sehen.
Wie auch immer, deine Anonymität wurde aufgrund der ausgetauschten Information unterlaufen. Der VPN-Dienstleister kann dich vor solchen Leaks nicht schützen.

Kommen wir nun zum zweiten Punkt:
Tauschst du Informationen im Web aus, so sendest du wie oben beschrieben Datenpakete, in denen du deine Anfrage formulierst und die Gegenstelle im Web sendet Datenpakete, in denen sie ihre Antwort formuliert. Allerdings müssen diese Daten natürlich den Weg von dir zum Dienstanbieter bzw. den umgekehrten Weg zurück legen. Dazu werden sie, wie bei der Post durch duzende Hände gereicht, bis sie ihr Ziel erreichen. Du übermittelst sie zunächst an den lokalen DSL Verteiler, dieser überträgt sie zu deinem Provider, dieser überträgt sie ins Fernnetz, dort werden sie ggf. auch durch verschiedene Stellen gereicht, irgendwann kommen sie beim Provider des Empfängers an, der sie dann wieder ins Ortsnetz des Empfängers überträgt, von wo aus sie dann dem Empfänger zugestellt werden.
Ganz ähnlich, wie es bei analogem Postverkehr eben auch der Fall ist. Allerdings mit einem entscheidenden Unterschied: Während du bei der Post außen auf dem Briefumschlag lediglich deine Absenderadresse und die Empfängeradresse notierst, sendest du bei Datenpaketen (in der Regel) ausschließlich Postkarten. Jeder, der so ein Datenpaket weiterreicht, kann also lesen, was du auf die Postkarte geschrieben hast, er kann es lesen, speichern, er kann dein Paket abfangen oder sogar manipulieren.
Ausnahme bilden Datenpakete, die durch ein Cryptoprotokoll gesichert sind, z.B. https.
Tauschst du Informationen mit zum Beispiel facebook aus, dann wird zwischen dir und facebook eine verschlüsselte Verbindung aufgebaut. Nur du und facebook können die Datenpakete dann noch lesen. Der Postbote sieht lediglich, dass du mit facebook kommunizierst, was ihr austauscht, sieht er nicht mehr. Dann sieht das ganze wieder wie ein echter Brief aus, auf dem nur Absender und Empfänger von außen lesbar sind und der Inhalt im Briefumschlag kann erst vom Empfänger gelesen werden.
Jetzt gibt es aber leider 2 Probleme:

1. Manchmal kann eine der Parteien kein Cryptoprotokoll sprechen.
2. Manchmal will man eben nicht nur den Inhalt der Konversation, sondern auch den Kommunikationspartner verstecken.

Bei beidem kann ein VPN Abhilfe schaffen. Aus didaktischen Gründen gehe ich auf die Punkte in umgekehrter Reihenfolge ein.
(2) Bei Verwendung eines VPN baust du zunächst eine verschlüsselte Verbindung zu eben jenem VPN auf. Möchtest du jetzt Datenpaket, Postkarten, mit irgendjemandem austauschen, dann schreibst du eine Postkarte, die du an den Empfänger adressierst, packst sie aber wiederum in einen Briefumschlag, auf den du als Empfänger den VPN Dienstleister einträgst. Da es sich um eine verschlüsselte Leitung handelt, kann jeder Postbote auf dem Weg zwischen dir und dem VPN Anbieter nur von außen auf den Briefumschlag schauen und sieht, dass der Brief von dir zum VPN Anbieter geht. Den Inhalt auf der Karte kann er nicht lesen. Erst der VPN Anbieter kann den Brief öffnen und leitet die Postkarte zum Empfänger weiter. Antwortet der Empfänger, z.B. ebenfalls mit einer Postkarte, packt der VPN-Dienstleister diese wieder in einen Briefumschlag, schreibt sich als Absender und dich als Empfänger drauf und die Kommunikation ist wieder sicher.
Die Kommunikation zwischen dir und dem Empfänger kann insbesondere auch zusätzlich verschlüsselt sein. Dann kannst du dir vorstellen, dass du keine Postkarte, sondern einen Brief für den Empfänger schreibst und diesen wiederum in einen Briefumschlag steckst, auf dem als Empfänger der VPN-Dienstleister steht. Der packt den ersten Brief aus, sieht, dass darin ein Brief für den eigentlichen Empfänger ist und leitet eben diesen Brief weiter.
(1) Erlaubt die Kommunikation nicht, dass du einen Brief mit dem eigentlichen Empfänger austauschen kannst, weil dieser kein Cryptoprotokoll kann, dann könnt ihr beide zum VPN Dienstleister eine VPN-Verbindung aufbauen bzw. der Empfänger selbst hostet den VPN. Wird von beiden, also dir und dem Empfänger eine Verbindung zum VPN aufgebaut, muss das VPN natürlich als vertrauenswürdiger Dritter heran gezogen werden können. Das ist technisch nicht immer möglich und z.T. auch nicht gewollt. Daher ist es dann eher anzuraten, den VPN und den Empfänger zusammen zu legen, so dass der Empfänger das VPN aufspannt. Damit wird die "unverschlüsselte Strecke" zwischen dem VPN und dem Empfänger auf 0 verkürzt.

Das ist alles technisch stark vereinfacht.
 

tokotoko

NGBler

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Vor wem bzw im Bezug worauf möchtest du anonym bleiben?

  1. Anonymität gegenüber Google
  2. Anonymität gegenüber dem Tablethersteller
  3. Anonymität gegenüber App Herstellern
  4. Anonymität gegenüber Dritten
5. Anonymität gegenüber dem eigentlichen Besitzer des Tablets (bzw. der Firmendaten)
Mir fällt es schwer andere Beweggründe zu finden falls der TS sich nicht dazu äussert vor wem er anonym bzw. geschützt sein will. Mir fallen irgendwie keine anderen Gründe ein sich ein Tablet zuzulegen und es nur unterwegs mit einer Prepaid SIM anonym zu nutzen wenn es gleichzeitig um irgendwelche Firmandaten geht. Seiner Firma gegenüber ist man sowieso nicht anonym und die sollte einem auch die Hardware bzw. sichere Möglichkeiten stellen wenn man von unterwegs auf interne Firmendaten zugreifen darf.

Edit:
@abusus
Soll kein unberechtigter Vorwurf sein, aber der Gedanke kommt einfach aus genannten Gründen in mir auf. Wenn es tatsächlich andere Gründe dafür gibt schon mal eine Entschuldigung vorweg. Eine erklärung vor wem du dich anonymisieren möchtest wäre nett um das Problem gezielt anzugehen. Ist eigentlich ein interessantes Thema sich mit einem Google Betriebssystem anonym im Netz zu bewegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

abusus

/RLF:2002-Q

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  • #17
Hi,

erstmal damit keine Missverständnisse entstehen. Ich habe nichts böses mit dem Tablet vor, geschweige mit Firmendaten. Mein Chef meinte ich solle das Tablet möglichst anonym nutzen, gerade wenn ich ins Internet gehe. Ich denke hier liegt ein Missverständnis seiner seits vor. Er möchte nicht, dass Rückschlüsse im Netz auf mich als Mitarbeiter sowie auf die Firma zu schließen sind. Da er auch davon ausgeht dass ich mal nur so im Netz surfe.

@ virtus, vielen dank für deine Mühe habe das gut verstanden.
Wenn meine Ursprüngliche IP versteckt ist, gibt es also keine Informationen auf meinen Aufenthaltsort? Die Daten die ich dann noch hinterlassen kann würden auf eigene Kappe gehen, sich z.B mit Accounts anmelden mit denen man sich schon mal wo eingeloggt hat bsp. Youtube oder google. Die besitzen genaue Standortinfos sowie weitere Infos über mich.
Also wäre Windows als Betriebssystem besser, das heißt ich solle mir anstelle eines Tablets lieber einen günstigen Laptop zulegen. Angemessenen Vireschutz von Kaspersky und VPN?

Liebe Grüße,
und vielen dank bisher :)
 

virtus

Gehasst

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IP vs Aufenthaltsort:

Die IP hat nicht direkt mit dem Aufenthaltsort zu tun. Den Aufenthaltsort kann man über verschiedene Techniken mit unterschiedlicher Präzision ermitteln. Die IP lässt zwar eine ganz grobe Bestimmung des Aufenthaltsorts (ungefähr auf Länderebene) zu, sie zu verstecken heißt jedoch nicht, dass man deinen Aufenthaltsort nicht mehr sehen kann. In der Regel wird dein Aufenthaltsort durch genauere Angaben wie über GPS, Triangulation im Mobilfunknetz oder Triangulation über verfügbare wlan-Netzwerke bestimmt. Bei wlan-Netzwerken funktioniert das ähnlich der Triangulation im Mobilfunknetz.


Android, iOS, ChromeOS, Windows, Linux:

Prinzipiell kann man sagen, dass Android, wie auch ChromeOS, aber auch iOS und ähnliche bei der Konzeption nicht darauf ausgelegt wurden, dem Nutzer größtmögliche Anonymität zu verschaffen. Zielsetzung bei den Betriebssystemen ist, dass sie möglichst einfach zu bedienen sind und gut vernetzt sind (Kommunikation von/ nach Außen). Letzteres bedeutet aber, dass für größtmögliche Anonymität ein höherer Aufwand betrieben werden muss, als bei "weniger gut vernetzten" Betriebssystemen. Die einfache Bedienbarkeit beschränkt allerdings gleichzeitig die Konfigurationsmöglichkeiten. Zusammen heißt das oft, dass es schlicht unmöglich ist, ein solches Betriebssystem hinsichtlich Anonymität zu optimieren.
Um eine bestmögliche Anonymität zu erreichen, solltest du auf ein Betriebssystem setzen, das genau für diesen Zweck optimiert ist. Windows ist, was das betrifft weniger schlecht, als die voraus genannten Betriebssysteme, aber nicht zwangsweise vollkommen unproblematisch. Seit Windows 8 geht auch Microsoft den Weg in die Cloud und damit wird auch Windows, zumindest soweit ich das beurteilen kann, immer schwieriger bezüglich der Anonymität zu optimieren. Ganz unmöglich ist das nicht, es ist nur eben mit zunehmendem Aufwand verbunden. Möchtest du nicht auf Windows verzichten, dann ist es natürlich in Ordnung Windows zu verwenden. Ist Windows nur eine Alternative, würde ich zu einer Linuxdistribution raten.


Hardware - Tablet oder Laptop:

Ein Laptop ist meiner Meinung nach generell die bessere Wahl, wenn zwischen Laptop und Tablet zu entscheiden ist. Mittlerweile gibt es allerdings auch Tablets, die mit einem vollwertigen Windows ausgestattet sind. Da genießt du dann die Vorteile von Windows und die von Tablets. Wie gesagt, Windows ist jedoch nicht Allheilmittel.


Virenschutz und Snakeoil:

Ein angemessener Virenschutz unter Windows ist bereits in Windows integriert. Drittanbieterlösungen reißen in nicht wenigen Fällen zusätzlich Lücken auf und bringen vergleichsweise vernachlässigbaren/ keinen Mehrwert. Irgendwo habe ich mich die Tage bereits zu Kasperski Internet Security geäußert.


Warum Linux und welches Linux:

Meinst du das mit der Anonymität wirklich ernst, wäre ein Laptop mit einer Linuxdistribution die beste Wahl.
Zu einer konkreten Linux Distribution will ich dir jedoch nicht raten, da scheiden sich Meinungen und Geister, bei 2 Personen, findest du 7.
Ich will dir nur vielleicht von ein paar Linux Distributionen abraten:
  • Ubuntu, alle Ubuntu Spins, Remixes und Ableger.
    Warum ich Ubuntu explizit ausschließe hängt mit der Unternehmenspolitik von Canonical, dem Herausgeber von Ubuntu, zusammen und zum Beispiel damit, dass man zeitweise bereits Adware/ Spyware in Ubuntu integriert hatte.
  • Chromium OS
    Ist auch ein Ubuntu, insbesondere wird allerdings stark auf die Google Cloud Infrastruktur aufgebaut.
  • Arch Linux
    Arch ist ein Bastlersystem. Möchtest du dein System nutzen, ist Arch eine denkbar schlechte Wahl. Arch kommt nur in Frage, wenn du 90% in den Zusammenbau und die Optimierung deines Systems investieren möchtest. Meiner Meinung nach viel zu viel Hype um ein digitales Ikea-Regal zum selbst bauen.
Als konservative Distributionen stehen dir Debian und aber auch besonders CentOS zur Verfügung. Bei beiden brauchst du nicht die letzten Features und den neusten Scheiß zu erwarten, dafür kannst du auf stabile und sichere Pakete setzen, die quasi eine halbe Ewigkeit gepflegt werden. Insbesondere CentOS wird in vielen Bereichen mit besonderen Sicherheits- und Stabilitätsanforderungen eingesetzt (z. B. in der Wissenschaft, Forschung, Börse, Militär oder Raumfahrt) und ist hinter Debian und Ubuntu auch dritthäufigste Linuxdistribution im Serverbereich. Als weitere Alternativen könnte auch openSUSE für dich in Frage kommen.
 

BurnerR

Bot #0384479

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20 Juli 2013
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Er möchte nicht, dass Rückschlüsse im Netz auf mich als Mitarbeiter sowie auf die Firma zu schließen sind.
Dazu würde ich zwei Browser Profile verwenden, eines für privates surfen das andere für Business.
Dadurch loggst du dich nicht ausversehen in deinen privaten Account ein und umgekehrt.
[Also bei youtube, gmail oder sonstwo]
 
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