Malfunctioning Eddie
life is a roofie circle
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The Wire
The Wire ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die von 2002 bis 2008 in Baltimore (Maryland) gedreht wurde. Autor ist der ehemalige Polizeireporter David Simon, der schon die Vorlage zur Krimiserie Homicide schrieb. Aufgezeigt wird die Realität der postindustriellen amerikanischen Stadt und des amerikanischen Gemeinwesens. Dazu wird der Drogenhandel in Baltimore beschrieben, unter anderem aus der Sicht von Polizisten mit verschiedenen Diensträngen, Kriminellen, Drogensüchtigen, Politikern und Journalisten.
WIkipedia
FAZ-Review
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Die Sendung begleitet Drogendealer und Polizisten, Hafenarbeiter und Lehrer, Eltern und Immobilienmakler, Politiker und Journalisten - drei Dutzend Hauptfiguren - bei ihrem Überlebenskampf in einer postindustriellen Großstadt.
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„Time“ entschuldigte sich bei seinen Lesern dafür, nicht schon früher über „The Wire“ berichtet zu haben: „Wir haben versagt.“ Das Intellektuellenmagazin „Atlantic Monthly“ empfiehlt, die DVDs zwischen Dostojewskij, Dickens und Tolstoi einzusortieren
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Doch Superlative greifen zu kurz, um zu beschreiben, wie großartig diese Serie ist. David Simon, der bis zum Ende des Autorenstreiks keine Interviews gibt, erklärte in „Time“: „Die Show handelt vom Niedergang eines Imperiums. In unserem System sinkt an jedem Tag der Wert eines jeden Individuums - egal ob Dealer, Staatsanwalt, Journalist. Dies ist das Amerika, für das wir bezahlt haben. Nicht mehr und nicht weniger.“
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Simons Partner Ed Burns, der an den meisten Episoden von „The Wire“ mitschrieb, hatte zunächst im Morddezernat des Baltimore Police Department gearbeitet und wurde dann Lehrer in einer öffentlichen Schule im Getto, bis er ausgebrannt aufgab.
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Alle Anekdoten und Charaktere wurzeln in der Realität. Die Vorgesetzten, unter denen Burns diente, sind ignorant und sadistisch wie Commissioner Burrell; der Drogenboss, über den Simon eine Serie in der „Sun“ schrieb, war charismatisch und ein emsiger BWL-Student wie Stringer Bell; das innovative Projekt, mit dem ein Polizeioffizier Drogen in einigen Blocks legalisierte, so die Mordrate dezimierte und schließlich vom Commissioner entlassen wurde, hieß tatsächlich „Hamsterdam“.
imon behauptet, die Wahrheit über seine Stadt wäre noch viel brutaler, als er im Fernsehen zeigt. Baltimore zählt jährlich um die 400 Morde. Ähnlich viele wie New York, wo zwölf Mal mehr Menschen leben. Gewalt ist so allgegenwärtig, dass die Programmzeitschrift „City Paper“ in der Kolumne „Murder Ink“ wöchentlich die Morde auflistet.
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Warum also wurde dieses Meisterwerk so lange von der Kritik vernachlässigt, gewann bislang keine Auszeichnungen und erreichte selbst an besten Abenden nur 4,4 Millionen Zuschauer? Weil es unmöglich ist, „The Wire“ in Ein-Stunden-Portionen zu konsumieren.
(...) Wer „The Wire“ mit all seiner Wucht nachvollziehen will, muss sich die DVDs bestellen und sie in einem Durchgang anschauen. Anders geht es für deutsche Zuschauer auch kaum: Bisher wollte kein deutscher Sender die Serie zeigen.
Da überall im Film Bereich die Serie gefeiert wird wollte ich endlich mal einen Thread zu diesem Meisterwerk erstellen.