Sucker Punch

[sia]

Was haltet ihr von diesem Film? Ich finde, er ist ziemlich unterbewertet.

Denkt ihr, der Film ist wirklich so plump, wie viele behaupten? Oder steckt tatsächlich eine fesselnde Story dahinter?

Während andere Filme für die offensichtliche Erklärung mehrerer Traumebenen beklatscht werden, lässt Sucker Punch einige Dinge aus. Die zerrüttete Welt im Kopf der Protagonistin ist etwas, was keine Erklärung zurecht rücken würde. Die Gespräche mit den anderen Patientinnen der Nervenheilanstalt, mit der sich alle eine heile Welt innerhalb ihrer angeknacksten Psyche schaffen, schafft ebenfalls mehr Fragen als Antworten.
Allerdings ist es genau diese scheinbare Offensichtlichkeit und die Überspitztheit des Geschehens, die für mich einen sehr guten Film ausmachen – ähnlich wie die Direktheit der Tarantino-Filme, nur mit "Happy" End. Eine vom Leben geplagte Frau erkennt, dass sie keine Hoffnung mehr hat.

 

[TheOnly1]

ähnlich wie die Direktheit der Tarantino-Filme, nur mit "Happy" End.

Wenn (!!) man diese Metaebene unbedingt sehen möchte, dann inhaltlich vielleicht. Film-handwerklich kriegt Zack Snyder (hier) aber keinen Stich gegen Tarantino.
Überhaupt liefert Synder immer nur dann gute Filme ab, wenn er sich möglichst nah an eine grandiose Vorlage halten kann.
Sobald der anfängt selbst irgendwas zu erschaffen, wird es meistens grausam.

Ich finde Sucker Punch tatsächlich auch nicht sooooo schlecht, wie er teilweise gemacht wird - aber eben immer noch schlecht.
Man kann sich den Film schon angucken - ist eben alles eine Frage der Erwartungshaltung. Mit mehr Bier wird der Film besser...

 

[sia]

Ja, handwerklich ist bei dem Film einiges im Argen, zum Beispiel die übertriebene CGI und die bonbonigen Farben. Passt einfach weniger zum Setting. Wären die Schnitte etwas weniger hektisch, könnte man vielleicht auch der Story besser folgen.

 

[Vark]

Obwohl ich schlechte oder mittelmäßige Filme nach paar Tagen vergesse kann ich mich an Sucker Punch nach 5 Jahren immernoch ganz gut Erinnern, daher muss er mir wohl gefallen. :P

Ich glaube was mich an den Film störte, war, dass der sich allzu sehr ernst nahm und die fehlende Darstellung von Gewalt und Nacktheit. Ich glaube ich würde die zensierte Versionen von Crank und 300 deswegen auch weniger mögen.

edit:

Denkt ihr, der Film ist wirklich so plump, wie viele behaupten? Oder steckt tatsächlich eine fesselnde Story dahinter?

Wer bei Sucker Punch mehr Handlung als in einem Action Spiel/Film erwartet hat ist selber schuld.

 

[keksautomat]

Sucker Punch funktioniert, weil er die Handlung auf eine andere Art erzählt.

Wenn in Film X eine Story erzählt wird, wird sie dir von den Charakteren über Geschichten oder Erfahrungen erzählt.
Da das Mädchen im Film jedoch bei etwas plumpen wie Tanzen in eine eigene Storyline verfällt, um das Andere drumherum alles zu verdrängen, macht das den Film interessant und bleibt somit im Gedächtnis.

Was die "Storytänze" nun zu erzählen haben, ist in Anbetracht des Mädchens und deren Geschichte interessant. Es spiegelt ja irgendwie den Hero wieder der ihr geholfen hat von ihrem Vater (war das glaube ?) zu entkommen.

Das macht das ganze Rund.

 

[Hector]

Ich liebe diesen Film. Damals im Kino gesehen und im Kreis gegrinst dabei. Danach nochmal im Kino gesehen und nochmal im Kreis gegrinst. Liefert einfach tolle Bilder mit netten Mädels ^^

ABER: Die damalige Kinofassung war storytechnisch stark geschnitten. Erst mit der BluRay-Fassung bzw dem Extended Cut wurde die Story um den High-Roller richtig aufgeklärt. Dazu bedurfte es nur einem kurzen Gespräch, dass im Kino jedoch fehlte. So machte der Film plötzlich VIEL mehr Sinn und war noch besser!

 

[sia]

@Hector: welches Gespräch genau meinst du denn?

 

[Hector]

@phre4k: Das von Babydoll und dem Highroller, nachdem sie bei der Flucht am Ende erwischt wurde. Diese Szene fehlt im Kino komplett. Wieso auch immer, denn dadurch macht der Film erst Sinn.

Edit:

 

[MSX]

Ich fand den Film äußerst gut. Von den natürlich sehr hübschen Darstellerinnen abgesehen hatte der Film auch sonst sehr viel an Optik zu bieten. Phantasievoll und bombastisch inszenierte Szenen und Ambiente, Kulissen, Kostüme und wunderschöne Details überall. Selbst die Namen waren sehr gut gewählt. Der Sound und die verrückte, auch mal zudem andere Story, dieser Mix aus lustig, abgedreht, zutiefst traurig und verstörend, Action und wieder ruhigen Phasen, ist sehr gelungen in meinen Augen. Da ich zuvor auch nicht wusste, worauf ich mich einlasse, hat der Film noch umso mehr gewirkt und mitgerissen. Dazu noch das passende Ende, welches den Film sehr gut abrundet. - Für mich ein durch und durch gelungener Film mit äußerst hohem Unterhaltungswert, Spannung und Witz.

Selbst wenn Michael Bay den Film gemacht hätte, so wäre meine Kritik nicht anders ausgefallen und ich wüsste nun auch nicht, wieso der Film nun schlecht sein sollte, weil wer auch immer den gemacht hat. Dass scheinbar ein Roman Vorlage für den Film war, finde ich auch nicht schlimm. Das gibts häufig und muss nicht per se schlecht sein. Natürlich gibts Umsetzungen, bei denen zuviel vom Original verloren oder schlecht umgedichtet wurde, oder eben die Möglichkeiten der Filmtechnik dann nicht dazu genutzt wurden, um eben etwas leicht anderes daraus zu machen. Wie aber auch bei den meisten Romanvorlagen kenne ich selbige eh nicht und so ist mir das vollkommen egal und ich betrachte es natürlich entsprechend unabhängig davon.

Wusste gar nicht, dass es so viele Leute gab, die den Film schlecht fanden und kann mich wirklich nur wundern. Glaub, ich hab mir den damals sogar mehrmals angeschaut, weil er einfach beeindruckend und erfrischend neuartig gemacht war.

 

[n87]

Ich mag den Film. Fand die Darstellungen und die "Metaebenen" schon recht gut gemacht.