[Sonstiges] Störfall im belgischen Atomkraftwerk Doel

Seit letzter Woche Dienstag steht der Reaktorblock 4 des belgischen Kernkraftwerks Doel still. Laut Aussage des Betreibers Electrabel waren starke Schäden an der Hochdruckturbine der Grund für die Abschaltung. Eine oder mehrere Personen ließen die 65.000 Liter Schmieröl der Turbine in ein eigens dafür gebautes Auffangbecken ab, welches eigentlich nur im Brandfall zum Einsatz kommen sollte. Nach derzeitigem Ermittlungsstand kann Sabotage nicht ausgeschlossen werden.

Ersten Schätzungen des Betreibers zufolge sollte der Reaktor bereits im September wieder an das Netz gehen. Diese Aussagen mussten aber bereits revidiert werden, da größere Schäden aufgetreten sind, als erwartet. Nach derzeitigem Stand wird der Reaktor voraussichtlich erst nächstes Jahr wieder voll einsatzfähig sein.



Quelle: deredactie.be (BE)
(Anm: Ich hoffe, dass ich alles soweit richtig übersetzt habe)

 

[BurnerR]

Terrorsicher sind auch deutsche Atomkraftwerke typischerweise nicht.
http://www.faz.net/aktuell/technik-...chutzschilde-gegen-terrorflieger-1626963.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...off-terror-gegen-atomkraftwerke-a-717748.html

Ein Absatz gefällt mir besonders gut:

Der Sprengsatz versprüht einen Brennstoff fein in der Luft, der dann zur Explosion gebracht wird - mit verheerender Wirkung: Es würde zur Kernschmelze und zum nuklearen GAU kommen.

So zumindest könnte es nach Meinung von Greenpeace geschehen. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht warnt die Umweltorganisation davor, dass Terroristen das russische Panzerabwehrsystem AT-14 "Kornet" für einen Angriff auf ein deutsches AKW nutzen könnten. Unabhängige Experten halten dieses Szenario allerdings für unwahrscheinlich. Sie betonen, dass europäische Kraftwerke weit einfacher anzugreifen sind.

Hervorhebung durch mich. Das ist ja mal richtig cool.

Hier noch ein cooler Auszug, wo das konkretisiert wird:

Im Juni 2010 gelang es Greenpeace, auf das Gelände des schwedischen Atomkraftwerks Forsmark zu gelangen. "Wären das bewaffnete Terroristen gewesen, hätten sie ohne Weiteres ins Innere des Kraftwerks vordringen können", sagt der schwedische Atomexperte Lars-Olov Höglund.

Höglund muss es wissen: Er war zehn Jahre lang Chefkonstrukteur der Atomkraftwerke des Vattenfall-Konzerns und berät unter anderem die schwedische Regierung. Er warnt seit Jahren davor, dass insbesondere europäische Atomkraftwerke - anders als die wesentlich stärker gesicherten AKW in den USA - enorm verwundbar sind.

Aber man muss gar nicht unbedingt das AKW selber angreifen um eine Kernschmelze zu verursachen:

[...] die Stromversorgung für alle anderen Sicherheitsvorrichtungen. Diese Systeme befänden sich außerhalb des Stahlbeton-Reaktorgebäudes. [...]
Bei einer Zerstörung der Stromversorgung eines AKWs wäre der nukleare GAU durch nichts mehr aufzuhalten, warnt Höglund. "Die Terroristen könnten verschwinden und sich die Kernschmelze eine bis zwei Stunden später im Fernsehen anschauen."

Ok, also zusammengefasst: Es gibt ein Dutzend terroristischer Angriffsszenarien gegen die unsere AKWs so ziemlich gar nicht gesichert sind.

 

[Pleitgengeier]

Ich hab das so verstanden das wen der Kern ins Grundwasser gekommen wäre bzw mit dem Wasser darunter der ganze scheiss in die Luft geflogen wäre und es imense schäden angerichtet hätte ... noch schlimmer wie die Explosion an sich schon ...

Wenn das so einfach wäre, hätte man schon längst winzige Wasserstoffbomben für kleine Marschflugkörper usw.

Bei einer Wasserstoffbombe wird Wasserstoff dazu gebracht, mit sich selbst zu größeren Atomen zu fusionieren. Diese Bombe hat die größte Energiedichte pro Volumen und pro Gewicht aller bekannten Waffen. Die Sowjetunion hält bis heute den Rekord mit einer Bombe mit 50Megatonnen TNT-Äquivalent (das sind 50 Milliarden Kilogramm TNT!) - trotzdem war diese Bombe leicht genug, um sie in einem Flugzeug zu transportieren.

Die benötigte Energie zur Zündung ist so riesig, dass man unter Idealbedingungen eine Atombombe als Initialzünder benötigt!

 

[KidZler]

Achso ok , Naja ich den Bericht ging es halt darum das der Geschmolzene Kern sich durch den Betonboden gefressen hatt ... und wäre der paar Tausend Grad heise kern mit dem Grundwasser in Berührung gekommen hätte es Bum gemacht ...

Irgentwas muss ja dran sein ... sonst hätten sie es ja nicht gesagt ... und soviele Menschen dafür geopfert. Sprich irgentwas hätte da Regiert ... 0o

 

[Bruder Mad]

Nur mal so nebenbei, schnelle Brüter sind mMn nicht dazu geeignet, Atommüll zu entsorgen. Von was ihr da redet, ist ein Laufwellenreaktor. Gibts aber bisher nur theoretisch und die Dinger haben auch noch ihre Probleme.

Indirekt wohl schon...

Bessere Ausnutzung der Kernbrennstoffvorräte

Für das 238U gibt es nur wenige andere Nutzanwendungen neben dessen Einsatz im Brutreaktor (u. a. Uranmunition). Durch eine Verbundwirtschaft aus Brutreaktoren, Wiederaufarbeitung und Leichtwasserreaktoren könnte der Uranvorrat der Erde etwa 60-mal so viel Energie liefern, als wenn nur das 235U gespalten würde. In der Theorie ergäbe die restlose Ausnutzung des 238U sogar einen über 100-mal höheren Nutzfaktor, der jedoch technisch derzeit nicht realisierbar ist.

Die Nutzung des Metalls Thorium 232Th, das als Brutstoff von 1983 bis 1989 bereits im Reaktor THTR-300 verwendet wurde und den Brennstoff 233U ergibt, würde die Ressourcen-Lage der Kernkraft nochmals bedeutend verbessern, da die natürlichen Thorium-Vorkommen die des Urans um ein Vielfaches übersteigen.

Aus Wikipedia

 

[Maxwell]

@KidZler: "Bumm" hätte es sicherlich gemacht, z.B. durch das Aufspalten des Grundwassers in Wasserstoff + Sauerstoff und anschließender Knallgasreaktion (wie im Chemieunterricht). Auch wenn dabei Wasserstoff im Spiel ist, ist das aber Gott sei Dank noch keine Wasserstoffbombe.
Dabei fusioniert Wasserstoff, wofür erstmal extrem viel Energie nötig ist, "nur" ein geschmolzener Kern reicht da nicht.

 

[Verbogener]

Vergangenes Jahr habe ich mir unser Atomkraftwerk in Zwentendorf angeschaut. Die Technik ist aus dem Museum und wird im Kern über die Laufzeit eines AKW nachgerüstet. Besonders interessant der Reaktor, Reaktordeckel, Brennelemente ect.

Wer sich für Technik interessiert, sollte sich das unbeding anschauen.

Cu
Verbogener

 

[KidZler]

@Maxwell:

Naja kannst du mir aber dan mal erklähren warum die dan einen tunnel gegraben haben ? Irgent nen Grund muss es doch gehabt haben ... 0o

 

[Pleitgengeier]

Naja kannst du mir aber dan mal erklähren warum die dan einen tunnel gegraben haben ? Irgent nen Grund muss es doch gehabt haben ... 0o

Das habe ich doch schon - du hast auf den Post sogar geantwortet

 

[KidZler]

@Pleitgengeier:

Ach der hier ? https://ngb.to/threads/11015-Störfall-im-belgischen-Atomkraftwerk-Doel/page2?p=344820#post344820

Wegen dem Grundwasser ? glaube ich eher weniger ... aber Ok ..

Wen ich die Doku nochmal finde schau ich mal nach was die da genau gesagt haben ... 0o

 

[gelöschter Benutzer]

@KidZler:

Genau scheiß auf das Grundwasser. Beschäftige Dich doch mal mit dem Thema bevor Du irgendwas daher faselst von Wasserstoffbomben in Tschernobyl.

 

[KidZler]

Das Grundwasser hatt die Russen bestimmt zu der Zeit nicht interesiert ...

--- [2014-08-15 16:48 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl#Chronologie

Nun unternahm man die ersten Schritte, um den havarierten glühenden Reaktorblock zu kühlen und weitere sich auftuende Probleme zu vermeiden. Um die Strahlung zu mindern, warf man von Hubschraubern, welche teils aus Afghanistan abgezogen worden waren, aus einer Höhe von 200 m Sand und Borsäure in den Reaktorblock. Dennoch zeigte dies keine Wirkung und die Temperatur stieg. Daraufhin entschied man, auf Blei umzusteigen. Das Löschwasser, welches sich unter dem Reaktor gesammelt hatte, drohte in Berührung mit der lavaartigen Masse aus Brennstäben, Graphit und Beton zu kommen. Dies hätte eine weitere Explosion zur Folge gehabt, die laut Schätzungen von Experten halb Europa unbewohnbar gemacht hätte. Man entschloss sich, das Löschwasser mit Hilfe der Feuerwehr aus Prypjat abzupumpen. Weiterhin entschied man sich, einen Tunnel vom dritten unter den vierten Reaktorblock zu graben und dort eine Kammer mit dem Rauminhalt 4500 m³ auszuheben, um eine komplexe Kühlanlage zu installieren. Letztendlich wurde diese Kammer mit Beton ausgefüllt, denn man wollte vermeiden, dass die Strahlung das Grundwasser um den Reaktor, welches die gesamte Ukraine versorgte, verseuchte. Als weitere Maßnahmen riss man alle kleinen Dörfer um Prypjat ab und versuchte, einen Großteil der Tiere zu töten.

Na da haben wir es doch .... es hätte also doch Bum! gemacht ... und halb europa währe unbewohnbar geworden ...

@Endstille

Aber das mit dem Grundwasser stimmte demnach auch ... da ging es dan wohl um die ganze Ukraine ... also auch richtig

 

[AngeloMerte]

@KidZler:
Blubb... Durch die Explosion wäre einfach nur noch mehr strahlendes Material in die Atmosphäre gepustet worden. Wie schon erwähnt, die Explosion als solches wäre nicht das Problem gewesen, und das mit dem Grundwasser halt.

Ansonsten: Jaja Atomkraft doof, Sonne/Wind reichen noch nicht. Kohle auch doof. Und vielleicht fliegen die ISIS und die Illumination mit ein paar Fliegern in die AKW's, welche ja nicht dagegen gesichert sind. Immer schön die Kirche im Dorf lassen.

P.S. Ich will jetz nicht sagen, dass die gegen alles gesichert sind und nix passieren kann, weiß ja jeder selbst wie es ist usw.