The Intercept nach eigenen Angaben vorliegend, gibt es nun Details zu den Kriterien, nach denen die TSA (Transportation Security Administration) an Flughäfen die Passagiere kategorisiert und ihren Risikofaktor bewertet. Ursprung der Informationen war ein nicht namentlich genannter TSA-Mitarbeiter, dessen Zweifel an der Sinnhaftigkeit ihn diesen Schritt tun ließen. So kann sich nun jeder selbst ein deutlich besseres Bild des seit Jahren umstrittenen Programms machen, welches seit 2007 angewendet wird.
Aktuell sind an der Ausführung von SPOT (Screening of Passengers by Observation Techniques) an den über 160 Flughäfen rund 3000 Angestellte beteiligt. Die ursprünglich angedachten 900 Mio. Dollar an Kosten wurden bei der Umsetzung bereits überschritten.
Allein die von The Intercept gemachten Angaben, lassen nun deutlich erkennen, dass die Klage der ACLU (Amerikanische Bürgerrechtsunion) in der vergangenen Woche ebenso mehr als berechtigt war, wie die Kritik, die selbst von Seitens des DHS kam. Auch die wissenschaftliche Untersuchung dieses Vorgehens kam zu einem desastreusen Ergebnis und stellt die Wirksamkeit mehr als nur in Frage. Das "Office of Inspector General" des DHS nannte neben dem fehlenden Finanzierungsplan vor allem die nicht belegte Wirksamkeit, ebenso wie die unzureichenden Trainingsprogramme und die fehlenden Kontrollmöglichkeiten. So kam man zu dem Schluss, dass eine sichere Einstufung von (amerikanischen) Passagieren in dieser Form nicht gewährleistet sei. Dieser Ansicht ist man ebenso im überparteilichen Rechnungsorgan "Government Accountability Office".
Der ungefähre Ablauf einer Beurteilung lässt sich in drei Phasen unterteilen. Beobachtung der Passagiere vor und während der Kontrolle, Beurteilung ihrer Gepäckstücke, sowie eine Nachkontrolle bei denen, die einen hierfür ausreichend hohen "Score" erreichen. Hierfür liegt The Intercept eine Liste mit 92 Punkten namens "Spot Referral Report" vor.
Im ersten Schritt soll Ausschau gehalten werden nach Menschen, die "vermutlich etwas zu verbergen haben", womit man sich drei Punkte verdient, oder auch Menschen mit klopfendem Adamsapfel, spät ankommenden Passagieren und ähnlich sehr allgemein gehaltenen Kriterien, die wohl kaum unüblich sein dürften. Erreicht der Passagier die eigentliche Kontrolle, so werden zahlreiche weitere Merkmale bewertet, so wie schwitzende und reibende Hände, auffälliges Gähnen, Räuspern, Pfeifen oder Beschwerden über die Kontrolle, ebenso wie ein starrender Blick, auffälliges Gestikulieren, sowie blasse Gesichtshaut wegen eines frisch wegrasierten Barts. Solche Dinge bringen dem Passagier einen weiteren Punkt in der Auffälligkeitsskala für Terroristen. Wird ein Passagier wegen seines Verhaltens näher kontrolliert, sollte er möglichst nicht mehrere SIM-Karten dabei haben, ein Almanach oder sonstige "verdächtige und unübliche Gegenstände" mit sich führen, geschweige denn beim Sprechen die Hand vor den Mund nehmen oder schnell blinzeln.
Immerhin gibt es auch Möglichkeiten, seinen Score wieder zu verringern. Dazu müsste man allerdings verheiratet sein und beide Partner mindestens 55 Jahre alt. Den hierfür erhaltenen Bonus von zwei Punkten Abzug erhalten alleinstehende Frauen mit einem Alter von 55+ in Form von einem Punkt. Für Männer gilt dies erst ab 65 Jahren.
Oder, um es zusammenfassend in den Worten eines ehemaligen Beamten für das Erkennen von Verhaltensmuster zu sagen, der Verdacht liegt nahe, dass "The SPOT program is bullshit. Complete bullshit."
Quellen: https://firstlook.org/theintercept/...sely-held-behavior-checklist-spot-terrorists/
https://netzpolitik.org/2015/zuviel...transportsicherheitsbehoerde-veroeffentlicht/
Aktuell sind an der Ausführung von SPOT (Screening of Passengers by Observation Techniques) an den über 160 Flughäfen rund 3000 Angestellte beteiligt. Die ursprünglich angedachten 900 Mio. Dollar an Kosten wurden bei der Umsetzung bereits überschritten.
Allein die von The Intercept gemachten Angaben, lassen nun deutlich erkennen, dass die Klage der ACLU (Amerikanische Bürgerrechtsunion) in der vergangenen Woche ebenso mehr als berechtigt war, wie die Kritik, die selbst von Seitens des DHS kam. Auch die wissenschaftliche Untersuchung dieses Vorgehens kam zu einem desastreusen Ergebnis und stellt die Wirksamkeit mehr als nur in Frage. Das "Office of Inspector General" des DHS nannte neben dem fehlenden Finanzierungsplan vor allem die nicht belegte Wirksamkeit, ebenso wie die unzureichenden Trainingsprogramme und die fehlenden Kontrollmöglichkeiten. So kam man zu dem Schluss, dass eine sichere Einstufung von (amerikanischen) Passagieren in dieser Form nicht gewährleistet sei. Dieser Ansicht ist man ebenso im überparteilichen Rechnungsorgan "Government Accountability Office".
Der ungefähre Ablauf einer Beurteilung lässt sich in drei Phasen unterteilen. Beobachtung der Passagiere vor und während der Kontrolle, Beurteilung ihrer Gepäckstücke, sowie eine Nachkontrolle bei denen, die einen hierfür ausreichend hohen "Score" erreichen. Hierfür liegt The Intercept eine Liste mit 92 Punkten namens "Spot Referral Report" vor.
Im ersten Schritt soll Ausschau gehalten werden nach Menschen, die "vermutlich etwas zu verbergen haben", womit man sich drei Punkte verdient, oder auch Menschen mit klopfendem Adamsapfel, spät ankommenden Passagieren und ähnlich sehr allgemein gehaltenen Kriterien, die wohl kaum unüblich sein dürften. Erreicht der Passagier die eigentliche Kontrolle, so werden zahlreiche weitere Merkmale bewertet, so wie schwitzende und reibende Hände, auffälliges Gähnen, Räuspern, Pfeifen oder Beschwerden über die Kontrolle, ebenso wie ein starrender Blick, auffälliges Gestikulieren, sowie blasse Gesichtshaut wegen eines frisch wegrasierten Barts. Solche Dinge bringen dem Passagier einen weiteren Punkt in der Auffälligkeitsskala für Terroristen. Wird ein Passagier wegen seines Verhaltens näher kontrolliert, sollte er möglichst nicht mehrere SIM-Karten dabei haben, ein Almanach oder sonstige "verdächtige und unübliche Gegenstände" mit sich führen, geschweige denn beim Sprechen die Hand vor den Mund nehmen oder schnell blinzeln.
Immerhin gibt es auch Möglichkeiten, seinen Score wieder zu verringern. Dazu müsste man allerdings verheiratet sein und beide Partner mindestens 55 Jahre alt. Den hierfür erhaltenen Bonus von zwei Punkten Abzug erhalten alleinstehende Frauen mit einem Alter von 55+ in Form von einem Punkt. Für Männer gilt dies erst ab 65 Jahren.
Oder, um es zusammenfassend in den Worten eines ehemaligen Beamten für das Erkennen von Verhaltensmuster zu sagen, der Verdacht liegt nahe, dass "The SPOT program is bullshit. Complete bullshit."
Quellen: https://firstlook.org/theintercept/...sely-held-behavior-checklist-spot-terrorists/
https://netzpolitik.org/2015/zuviel...transportsicherheitsbehoerde-veroeffentlicht/