• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Reisebericht] Namibia

U.S.C.H.

Slayer

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Also was soll ich erzählen? Die Lufthansa ist scheiße, zumindest scheint es davon abzuhängen wo man fliegt. Als Beispiel in Berlin konnten wir einen unserer Reisegruppe in die Lufthansalounge reinquatschen... weil ja die Business ausgebucht war und er kein Ticket mehr kriegen konnte.

Dennoch haben die erstmal von Berlin nach Frankfurt einen Flug bzw. 2 zusammen geschmissen weil die Maschinen halbvoll waren, ich weiß Klima blub, aber mir egal. War halt suboptimal für den Anschlussflug, vor allem als uns dann erklärt wurde 2 Maschinen wurden zusammengelegt, daher gibt es nicht genug Essen für alle. Das haben Sie uns dann doch noch angeboten, wohl weil irgendwer sein Essen nicht wollte. Aber wir sind nicht das Schwein also haben wir abgelehnt.

Letzendlich haben wir den Anschluss nicht geschafft weil die Maschine wohl Probleme beim Einzug der Klimaanlage hatte, flogen um 8Uhr morgens statt 22Uhr abends was dazu führte, dass wir halt um 18/19 uhr angekommen sind statt morgens um 7/8 so hatten wir halt leider einen Tag weniger.

In Windhuk (Hauptstadt) angekommen waren wir alle müde vom Flug ( am Tag lässt es sich beschissen pennen). Dort durch die Customs etc. pp. und wir wurden von dem Inhaber unserer Lodge empfangen. Die Koffer ab in den T3 aus dem Baujahr 8x ... ging es ein paar hundert Kilometer weiter zu der Lodge. Dort die Koffer ab aufs Zimmer und ein paar Bier getrunken mit anschließendem Abendessen. Tag 1 fin.

Ich lasse mal die Jagderfolge aus weil es leider Leute gibt, die da 0 Verständnis für haben. Ungeachtet dessen dass die Länder dort unten mit Hilfe der Trophäenjagd ihren Wildbestand regulieren konnten und das Wild sich zu besseren Beständen erheben konnte. Quote vom Lodgeinhaber, schafft die EU ein Verbot vom Import von Trophäen, wird deren Wildbestand binnen einem Jahr gewildert werden. Da diese Tiere welche die Leute angeblich so lieben dann halt eben nur noch Fleisch ist und nichts weiter. Wenn ich mich nicht komplett irre, hatte Botswana mal die Jagd auf Wild komplett verboten aber dies wurde rückgängig gemacht da dies nur negative Folgen für Tier&Mensch hatte.

Nun haben die Tiere eben wert, klar gibt es auch Wilderungen aber die Leute haben einen Anreiz dagegen vorzugehen.

Wilderei soll sogar ab und an von Politikern gefördert werden, klar der Farmer bietet das Fleisch von Rindern für 100€ an und die WIlderer eben für 50€. Die Korruption ist in Namibia enorm wie in fast allen Ländern dort unten. Da werden Anti-Wilderei-Taskforces aus dem Boden gestampft und die schaffen überhaupt nichts, vielleicht weil die führenden Köpfe deligieren können wo die arbeiten und die Wilderer dann eben in andere Regionen schicken. Unabhängige Gruppen gegen Wilderei von den Einwohnern zeigen da weitaus bessere Erfolge. Problem ist halt nur, dass die festgenommenen Menschen gegen 50€ Kaution gleich wieder rauskommen da Sie Hunger hatten.

Genießt etwas Landschaft von diesem wunderschönen Land.

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Das sind übrigens Gemeinschaftsvögelnester (funny word) wo hunderte von Vögeln leben, ein Paradies für Schlangen.
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Schlangen haben wir keine gefunden und unser Guide, welcher literally 24/7 im Jahr dort unterwegs ist mit 60+ kann die Kontakte mit Giftschlangen (wo Sie ihn hätten beißen können) an einer Hand abzählen. Also keine Angst und nur zu, da sollte nichts passieren.

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Das ist im Zentrum von Windhuk, der Hauptstadt, ein wunderschöner Park, leider ist dieser für weiße Menschen nicht zugänglich bzw. schon allerdings wird dort alles aus einem rausgeschüttelt was geht von daher macht man besser einen Bogen drum. Lasst Euch nicht täuschen von Sicherheitspersonal oder Polizei was umher wandern tut, die gucken im Fall der Fälle eher weg und selbst ist der Mann oder die Frau.

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Kommen wir nun zum Brecher unserer Herzen, Erwin.

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Der Kleine stand bei Kühen rum, ja die Farmer dort haben auch Rinder allerdings eher so ein paar je Hektar wegen dem was die Tiere an Futter benötigen. Erwin stand dort rum und wir dachten, vielleicht haben wir seine Herde einfach nicht gesehen und die kommen bestimmt zurück insbesondere natürlich die Mutter. Das wäre das Beste für das kleine Zebra. Da wir uns nicht zu sehr einmischen wollten und wir gerade auf dem Rückweg waren ( Ruhezeit 12/ 12:30 - 15 wegen den Temperaturen) haben wir gesagt, lassen wir das Zebra in Ruhe. Ein paar Stunden später als wir wieder rausfuhren, stellten wir fest, dass Erwin weiterhin dort stand. Nun folgte er allerdings einer schwarz-weißen Kuh und wollte vom Euter trinken da er wohl Hunger hatte, dies hat ihm die Kuh natürlich nicht gestattet. Andere Rinder haben Erwin weggeschoben und er verstand nicht warum andere Kälber trinken durften und er nicht.

Die Herde war weg und kam nicht um Ihn zu holen, uns war klar entweder wir fangen ihn oder er wird den Tag/Nacht nicht überleben. Wahrscheinlich wäre er mit den Rindern mitgelaufen und dann wegen Müdigkeit entweder zusammen gebrochen oder hätte sich schlafen gelegt und wäre von Schakalen etc. pp geholt worden. Also haben wir Ihn via Hand eingefangen, auf den Buggy gehoben und zur Lodge gebracht. Dort wurde ein provisorisches Gatter errichtet, wie Ihr unten sehn könnt werden Strohballen dazu genutzt das ganze so zu gestalten, dass er sich nicht selbst verletzen kann bei einem Ausbruchversuch.

Anschließend bzw. während das Gatter errichtet wurde, wurde natürlich der Tierarzt angerufen um sich das Rezept für die Milch zu holen. Da braucht man ein bestimmtes Mischungsverhältnis von Eigelb zu Milch etc.pp.. dabei wankte sein Verhalten zwischen probieren auszubrechen und einschlafen durch Streicheln.
Wichtig war noch ihn vorsichtig vom Wagen zu kriegen damit er sich nicht irgendwas bricht. Die erste Flasche trank er direkt leer und bis heute kriegt er noch die Flasche. Jedes Mal wenn wir anschließend zum Gatter gingen, kam er direkt ran und saugte am Finger und war begierig auf Liebkosungen/ Zuneigung.

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Am selben Tag haben wir beschlossen die Patenschaft für Erwin zu übernehmen. Da Probleme immer auftauchen können, die Farmer können es sich nicht leisten die Tierarztkosten für jedes Tier zu übernehmen. Wahrscheinlich werde ich fragen ob ich Ihn kaufen kann, damit er auch getagged wird und nie geschossen wird (gut wenn der liebe Gott ihn holt, kann man nichts machen aber ich werde probieren dies so lange wie möglich rauszuzögern und kehre nächstes Jahr zurück). Er wird nun nach und nach in größere Gatter gelassen und kommt zu ein paar verstoßenen Kälbern, hoffentlich findet Erwin dort den ein oder anderen Freund und ist nicht mehr alleine bis er irgendwann frei gelassen wird und Anschluss bei anderen Bergzebras finden kann.

Mal schauen Lufthansa will via Kurier meinen Koffer zustellen, ich bin gespannt. Bei einem Mitglied wurde die Powerbank gesprengt weil dies wohl eine grobe Widrigkeit war. Ob die auch meine Kamera gesprengt haben? Ich hoffe nicht, wir werden sehen.

€dit:
Kleines Update, die Lufthansa hat mir meinen Koffer via GLS zugestellt und ich werde die Tage anfangen die Bilder zu bearbeiten. Bitte versteht auch wenn ich Bilder von den Fütterungen von Erwin habe usw.. sind dort oft unsere Gesichter etc. pp. zu sehen und die will ich dann nicht wirklich ins Netz stellen.

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Es ist nun meine zweite Reise nach Afrika, ich kann diesen Kontinent nur empfehlen aber Achtung es macht süchtig, da es eine komplett "andere Welt" ist.
 
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U.S.C.H.

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Ein paar Tage vor unserem letzten Tag waren wir auf einer sehr großen Farm (fast so groß wie ein eigenes Land), wir waren zum zweiten Mal während dieser Reise dort, aber an diesem Tag war es selbst für Namibia sehr heiß. Daher haben wir kaum Tiere gesehen, denen war es auch zu heiß und die haben sich alle versteckt und darauf gewartet, dass es kühler wird.

Der Tag war fast vorbei und wir fuhren (wir fuhren einen Pick-up-Truck und wir saßen zu dritt auf der Rückbank [also oben auf der Ladefläche ich vorne, ein Freund neben mir und ein weiterer Freund leicht erhöht hinter mir]) durch sehr dichtes Buschland, es passierte nicht viel und ich dachte, der Tag ist vorbei. Plötzlich fing unser Spotter an zu schreien "REY; MISTA; REY REY MISTA; REY!" (afrikans für MACH LOS SCHNELL). Ich war sehr verwirrt, warum er schrie, normalerweise ist er leise damit man keine Tiere verscheucht, der Freund neben mir verstand auch nicht was los war und schaute mich an ebenso ratlos an. B. (unser Spotter und derjenige, der so schrie) hatte eine hohe Stimme und so hörte sich es unweigerlich an wie aus einem Cartoon und wirkte bizarr komisch.

Wir drehten beide unsere Köpfe nach hinten und sahen, wie ein Nashorn auf uns zustürmte, mit voller Geschwindigkeit und völliger Panik in den Augen unseres Beobachters. Ich glaube, mir fiel tatsächlich die Kinnlade auf den Boden. Neben dem Nashorn war ein kleines Nashorn, vielleicht 1/3 so groß wie die Mutter, aber es konnte mit der Mutter mithalten. Als unser Fahrer dann Vollgas gegeben hatte waren die Tiere schon 10-15m hinter uns zu unserer Linken.

E. hinter hatte schon eher als wir beide bemerkt was Sache war und sich das Ganze angeschaut und bewegte keinen Muskel(er jagt dort seit über 30 Jahren, aber es ist immer noch beeindruckend, wie er die Fassung bewahrt hat). Mein Freund neben mir klatschte auf das Dach der Fahrerkabine und schrie, er solle schnell fahren (was kontraproduktiv war, denn das übliche Zeichen für den Fahrer, anzuhalten, ist, Ihr habt es erraten, auf das Dach der Fahrerkabine zu klatschen).

Wir fuhren durch den typischen Sand, Büsche vor uns, links und rechts und keine wirkliche Fläche oder Straße, auf der gar richtig schnell fahren konnten. Der Helix juckelte dort mit 50-60km/h lang. Es war erschreckend, wie das Nashorn angriff, alles wurde einfach zertrampelt und es hatte keine Mühe, mit uns mitzuhalten. Das ging so, ich weiß nicht, vielleicht 2 Minuten? Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an.

Unser Fahrer machte einen ziemlich kühnen Zug, indem er den Truck für einen Moment anhielt, als er uns verlor (aufgrund von Büschen direkt neben der Strecke). Eigentlich gab es keinen Platz mehr, wo wir hinfahren konnten, vor uns eine harte Kurve, also keine Möglichkeit, schnell zu fahren. Ich glaube nicht, dass mir ein Gedanke durch den Kopf ging, schießen war keine Option, denn so etwas wie Notwehr gibt es für diese Tiere nicht und man würde ins Gefängnis kommen. In Afrika will man nicht ins Gefängnis (schon klar man will generell nichts ins Gefängis aber dort auf keinen Fall).

Genauso schnell wie sie gekommen waren, verfolgten sie uns nicht mehr und waren verschwunden. Wir fuhren wieder los, langsam, um nicht zu viel Lärm zu machen, mehr Aufmerksamkeit zu erregen oder einen weiteren Angriff zu provozieren. Dann sahen wir sie nach links rennen und ab durch die Büsche trotten. Ich bin immer noch sauer auf mich selbst, dass ich zu schockiert war, um meine Kamera oder Handy zu greifen und zu filmen.

Es ist erstaunlich, wie schnell diese Tiere sein können, sie sind wie Panzer. Nachdem wir eine Verschnaufpause hatten, ein wenig Zeit, um das Geschehene zu verarbeiten, machten wir unsere Witze und sprachen auch über alle möglichen Was-wäre-wenn-Szenarien. Es hat uns angegriffen, um den Kleinen zu schützen.

Einer der Witze: Hey, sagen wir mal, es hätte uns gerammt und den Truck umgeworfen (wovon alle ausgingen, dass er das tun würde), was soll ich dann tun? Mein Freund zeigte auf einen Baum. Ich sagte: Ich bezweifle wirklich, dass ich in der Situation auf Bäume klettern kann (ja, ich bin ein Stadtkind, also habe ich das vielleicht ein paar Mal gemacht, als ich vor 30 Jahren noch klein war). Unser Fahrer meinte: "Keine Sorge, du glaubst gar nicht, wie schnell du auf den Baum kletterst, wenn dein Leben davon abhängt.
 
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