KePa
THIS CANNOT CONTINUE
- Registriert
- 11 Aug. 2013
- Beiträge
- 719
Durch meine Arbeit erhielt ich die Möglichkeit für ein Projekt eine Woche nach Dubai zu reisen. Auch wenn ich neben der Arbeit nicht allzu viel Zeit hatte, möchte ich einige Eindrücke teilen.
Die Reise begann am neunten Juni mit einem etwa sechs stündigen Flug mit einem Airbus A380 der Gesellschaft Emirates. Der Flug war trotz der Dauer recht angenehm und der Sitzplatz der Economy Class bietet ausreichend Platz für selbst grosse Personen wie mich. Zudem erhält man ein Kissen, eine Decke, ein Menü mit Vorspeise und Dessert sowie Zugang zu einem Infotainment-System an der Rückenlehne des vorderen Sitznachbars. Das Personal war stets freundlich und zuvorkommend.
Es ist eindrücklich wie ein solch grosses Flugzeug mühelos abhebt und auf regulärer Höhe steigt. Im Vergleich zu kleinen easyJet Maschinen läuft alles etwas ruhiger und sanfter ab.
Gelandet gegen Mitternacht (UTC+04:00) bekam ich ein Bild des Flughafens Dubai DXB. Hier kriegt man einen ersten Eindruck wo das Geld liegt. Riesige Gebäude mit abnormaler Deckenhöhe und eine Vielzahl von Gates, welche Zugang zu einigen weiteren Maschinen des Typs A380 bieten.
Beim Verlassen des Flughafens ins Freie bekam ich ebenfalls einen ersten Eindruck zum Klima dieses Ortes. Selbst in der Nacht ist es äusserst warm. Der Wetterbericht kündigte Temperaturen tagsüber bis zu 44°C, nachts bis zu 33°C an. Entgegen meiner Erwartungen herrschte ebenso eine hohe Luftfeuchtigkeit, welche das Klima zu dieser Zeit nicht angenehmer machte.
Untergebracht war ich in einem nahegelegenen Hotel. Das Zimmer des Typs „Executive Studio Suite“ bot neben dem Bad eine kleine Küche mit angeschlossenem Wohnzimmer sowie ein getrenntes Schlafzimmer und kostete rund 380 AED die Nacht, Frühstück inklusiv. AED, gesprochen "Dirham" ist günstig zu haben und liegt bei etwa 4,1 AED zu 1 Euro. In der Regel lassen sich hiermit ausgeschriebene Preise durch vier teilen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie der entsprechende Wert in Euro ist.
Das Wochenende fällt in Dubai entgegen unserer Norm auf die Tage Freitag und Samstag wobei Samstag wie bei unserem Sonntag der Ruhetag ist. Da mein erster Tag auf den Samstag viel, konnte ich diesen voll ausschöpfen und in der Stadt verbringen.
Sprache
Neben der offiziellen Sprache Arabisch ist auch Englisch fest in der Stadt integriert. Obwohl ich nur der letzteren mächtig bin, hatte ich keinerlei Verständigungsprobleme, auch wenn manch eine Person nur gebrochen Englisch sprach. Auch Schilder und Beschriftungen sind in der Regel zweisprachig angeschrieben. Auf diversen örtlichen Radiostationen wird ebenfalls Englisch gesprochen.
Kultur
Als Islam geprägtes Land herrschen natürlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten auch dessen Traditionen. In Dubai ist allerdings spürbar, dass hier der Umgang damit etwas lockerer ist. Dennoch empfiehlt es sich diverse Grundregeln zu beachten, um nicht in unangenehme Situationen zu geraten.
Menschen
Die Menschen in Dubai sind in der Regel sehr freundlich und es wird höflich gegrüsst. Neben Arabern ist der Anteil an Indern sowie Asiaten sehr hoch. Die Stadt zieht viele Menschen wegen der Arbeit aus umliegenden Ländern an. Es ist aber auch spürbar, dass die Stadt vom Tourismus geprägt ist. Vor den Restaurants stehen Angestellte und versuchen Passanten als Gast zu gewinnen.
Fortbewegung
Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und U-Bahn gibt es in Dubai Taxis wie Sand am Meer. Bei dem Klima scheinen viele Leute, mich eingeschlossen, letzteres zu bevorzugen. Der Weg zu einer Bus- oder U-Bahnstation kann lang sein und in der hochstehenden Sonne reichen drei Minuten völlig aus, um ins Schwitzen zu geraten. Taxis sind sehr günstig und gehen daher auch nicht zu sehr ins Geld. Die Tarife sind streng durch die Stadt reguliert, wodurch es wenig zu befürchten gibt, sofern man in ein offizielles Taxi steigt. Neben der einheitlichen cremefarbigen Lackierung sind ihre Dächer andersfarbig. Bis auf pink haben sie keine besondere Bedeutung. Taxis mit pinkfarbenen Dächern sind jedoch ausschliesslich für Frauen vorgesehen und werden auch ausschliesslich von denen gefahren.
Bei der Angabe des Ziels lohnt es sich Sehenswürdigkeiten oder andere bekannte Einrichtungen anzugeben. Namen irgendwelcher Seitenstrassen kennen die meisten Fahrer nicht. Allerdings sind die Fahrer sehr aufmerksam, was das Auflesen von Fahrgästen anbelangt. Es genügt sich an die Strasse zu stellen und ein heranfahrendes Taxi anzusehen. In den meisten Fällen hält es an. Das funktioniert auch bei Nacht!
Fun fact: Ein Taxi schafft in Dubai in vier Jahren bis zu 900.000 km und sieht trotzdem gut aus.
Die aktive Teilnahme am Strassenverkehr durch einen Mietwagen o. ä. kann ich nicht empfehlen. Auf den Strassen herrscht ein riskanter Fahrstil. Es wird dicht aufgefahren, rechts überholt, ohne Blinker die Spur gewechselt und die Hupe zum Verschleissteil gemacht. Ein Taxifahrer kommentierte dies: „First you make your driver’s license, then you learn to drive on Dubai streets”.
Die Strassen in Dubai sind teilweise sehr grosszügig gebaut. Die Hauptverbindungsstrasse von Norden nach Süden besitzt u. a. bis zu sechs Spuren pro Seite. Diese sind allerdings auch notwendig, da es zu Stosszeiten dennoch zu Staus kommt.
Sehenswürdigkeiten
Bei so wenig Zeit fällt es schwer sich festzulegen, welche Sehenswürdigkeiten bestaunt werden sollen. Ich konnte dennoch einiges ansehen.
Burj Al Arab
Eines der wohl bekanntesten Merkmale der Stadt. Das Gebäude in Form eines Segels liegt weiter südlich an der Küste Dubais. Darin befindet sich u. a. ein sieben Sterne Hotel. Dies war einer der ersten Stationen, die ich mir ansah. Diversen Reiseführern zufolge kann man von dort aus in einem Restaurant die Aussicht geniessen, sofern man einen Tisch reserviert und zumindest eine Kleinigkeit zu sich nimmt.
Jumeirah Moschee
Diese Moschee liegt unweit vom Zentrum der Stadt. Besonders ist, dass vormittags gegen 10 Uhr die Türen für Touristen mit einer Führung gegen kleines Geld geöffnet werden. Während der Führung wurden die Merkmale einer Moschee besprochen, Mekka und das Pilgern erklärt sowie die fünf Säulen des Islams angeschnitten. Auch wurde das Gebet, welches fünfmal am Tag durchgeführt werden soll, vorgeführt. Zum Schluss blieb Zeit für Fragen. Die Führung befand ich als angenehm und ermöglichte einen wenn auch nur kleinen Einblick in den Islam. Er mag reichen, um Anreize zu setzen sich abseits medialer Sensationsgeilheit objektiv damit zu befassen.
Dubai Mall
Im Anschluss zur Moschee begab ich mich zur Dubai Mall und somit dem grössten Einkaufszentrum, in dem ich je gewesen bin. Über drei Etagen und etlichen Quadratmetern hinweg ist es nicht schwer sich zu verlaufen. Die Mall ist in Themenbereichen wie Elektronik oder Mode aufgeteilt und bietet alles was das Herz begehrt. Besonders sind sich darin befindende Attraktionen wie ein riesiges Aquarium und Unterwasserzoo. Es werden unterschiedliche Tickets angeboten. Alle enthalten einen Durchgang durch einen Glastunnel des Aquariums. Auch gibt es Optionen mit Haien zu tauchen. Der Gang durch den darüber liegenden Zoo zeigt einige exotische Fischarten. Was auf den ersten Blick faszinierend und bunt aussieht, hinterlässt bei der Betrachtung der teilweise kleinen Aquarien dennoch auch einen negativen Beigeschmack. Neben diesen Attraktionen gibt es in der Mall auch einen Wasserfall, eine Eiskunstlaufbahn sowie ein Dinosaurier-Skelett. Angeschlossen zur Mall ging es zur nächsten Attraktion, auf welche die Stadt wohl am meisten Stolz ist.
Burj Khalifa
Der Burj Khalifa, derzeit noch höchstes Gebäude der Welt ist kaum zu übersehen. Schon von weitem eignet er sich gut als Orientierungspunkt. Auf den Stockwerken 125, 126 sowie 146 kann die Aussicht mit einem jeweiligen Ticket bestaunt werden. Es empfiehlt sich das Ticket im Voraus online zu kaufen, da die Verfügbarkeit je nach Andrang beschränkt ist.
Hinauf geht es mit einem der schnellsten Aufzüge der Welt. Oben angekommen ist die Aussicht atemberaubend. Man erhält einen Rundumblick auf die Stadt und merkt aber auch wo diese liegt: In der Wüste. Merkbar ist auch, dass die Sicht durch Dunst, Sand und Smog stark beeinträchtigt wird. Je nach Ort und Wetter erkennt man nach einigen hundert Metern Kontrastverluste.
Die Aussichtsplattformen bieten auch einen Aussenbereich. Trotzdem steht man hinter grossen Glasfenstern mit ausreichend grossen Spalten dazwischen, um ein Foto ohne Fensterreflektionen zu schiessen.
Wer empfindliche Sinne hat merkt sogar vielleicht, dass sich das Gebäude bewegt. Einem Mitarbeiter zufolge kann die Spitze des Gebäudes bis zu 10 Metern schwanken, was Grund dafür ist, dass der oberste Bereich nahe der Spitze keine kommerzielle Verwendung hat.
Direkt vor der Mall und dem Burj Khalifa liegt ein künstlich angelegter See und mit künstlich meine ich richtig künstlich, denn der See ist mit hellblauen Bodenplatten ausgelegt und würde als Nichtschwimmerbecken taugen. Abends können hier alle 30 Minuten die Dubai Fountains betrachtet werden. Die Fontänen werfen zu heimischen aber auch westlichen Liedern und Lichteffekten Wasser bis zu 140 m in die Luft. Mit einem Ticket können diese auch von einem kleinen Boot im Wasser aus beobachtet werden. Damit endete mein einziger freier Tag meiner Reise. In den darauf folgenden Tagen nutzte ich die Abende, um dennoch die Stadt weiter zu erkunden.
Strände
Entlang der Küste bietet Dubai diverse Strände, welche teilweise privat oder öffentlich sind. Es lohnt sich im Vorfeld zu erkundigen wo das Baden mit welcher Bekleidung erlaubt ist. Mit dem Baden wäre ich allerdings zumindest zu dieser Jahreszeit vorsichtig, denn die Sonne brennt gnadenlos. Wer den Sonnenuntergang geniessen möchte sollte zu dieser Zeit früh da sein, da die Sonne gegen 19 Uhr untergeht.
Unweit vom Strand, welchen ich besuchte befindet sich der sogenannte City Walk, eine offene Einkaufsmeile mit Geschäften und Restaurants. Leider war diese ziemlich leer als ich sie besuchte. Zu meinem Nachteil, den die Promoter versuchten mich regelmässig wieder in ihre Restaurants zu locken.
Garden Glow
Der Garden Glow ist einer der verfügbaren Stadtpärke Dubais. Er hebt sich jedoch ab durch eine Landschaft leuchtender Figuren. Mit rund 60 AED erhält man Zugang zu dieser Attraktion. Gleich nach dem Eingang gibt es eine Reizüberflutung durch leuchtende LEDs. Unweit stehen leuchtende „Pilze“ deren Höhe mehrere Meter beträgt. Über diverse angelegte Wege wird man durch die Liegenschaft geführt vorbei an weiteren Figuren und Lichtern. Untermalt wird das Ganze von Musik und Soundeffekten, welche anfangs noch beeindruckend wirken aber dann einem doch irgendwann auf den Keks gehen. Ich machte diverse Fotos mit einem kleinen Stativ. Belustigend fand ich die Besucherin, die alles mit einem Blitz ablichtete. Wohin ist denn all der Zauber?!
Leider wurden einige Stellen auch mit Strahlern ausgeleuchtet, was ohnehin schon etwas die Wirkung dämpfte. Hier hätte man die Figuren allein für sich sprechen lassen können. Alles in allem empfand ich den Park nicht als Muss. Das mag aber auch daran liegen, dass einfach sehr wenig, vermutlich Ramadan bedingt, los war.
Fotografie
Vor meiner Reise war ich etwas verunsichert ob ich die Kamera einpacken soll oder nicht. Andere Länder, andere Sitten und in manchen darf man nicht mal eine Brücke ablichten.
Während meiner Erkundigungen konnte ich folgende Regeln immer wieder finden:
Es lohnt sich vorab sich über Foto Standorte zu informieren. Die Stadt bietet einige interessante Blickwinkel. Leider zu viele für meine Zeit. Auch sollte man bei den hohen Temperaturen für ausreichend Akku-Leistung sorgen. Bei der Hitze gingen meine schnell in die Knie. Für rund 800 Fotos verbrauchte ich ganze zwei Akkus. Dazu muss erwähnt werden, dass gerade in der Nacht Live View häufig genutzt wurde. Allerdings habe ich eine Woche später dieselbe Anzahl Bilder unter humaneren Klimabedingungen mit nur einem halben Akku geschossen. Daher unbedingt ein Ladegerät und bestenfalls mehrere Akkus mitnehmen. Für die Steckdosen benötigt man einen Adapter auf den Stecker Typ G, welcher auch in Grossbritannien genutzt wird.
Empfehlenswert ist auch ein GorillaPod als Alternative zum Stativ. Diesen habe ich mir vor Ort gekauft und hat sich als hilfreich. An diversen Orten lässt sich die Kamera so einfach am Geländer fixieren und macht das Tragen eines grossen Stativs überflüssig.
Folgende Ausrüstung trug ich auf meiner Reise:
Canon EOS 700D
Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM
Canon EF-S 17-55mm f/2.8 IS USM + Haida ND1000 Graufilter
Sigma UC ZOOM 70-210mm 1:4-5.6
Kleines Stativ
Gorillapod SLR-Zoom+Ballhead
Lowepro ProTactic 350 AW
Folgend findet ihr weitere Fotos meiner Reise:
Fazit
Auch wenn Dubai nie auf der Liste meiner Urlaubsziele stand, war es dennoch sehr eindrücklich. Mich interessierte vor allem wie die Menschen hier leben und hiesige und fremde Kulturen zusammentreffen. Beeindruckend ist auch wie sehr die Stadt investiert. Wohin das Auge reicht gibt es Kräne und Rohbauten zu entdecken. Bis zur Expo 2020, welche in Dubai stattfinden soll, soll ein neuer Wolkenkratzer entstehen, welcher wieder den Titel „welthöchster“ tragen soll. Bekanntlich baut Saudi-Arabien am Jeddah Tower, welcher mit der geplanten Fertigstellung 2019 mindestens 1007 m hoch und damit höher als der Burj Khalifa werden soll. Ein Schelm wer hier an ein Wettrennen denkt.
Die Stadt empfand ich jedoch als eher wenig fussgängerfreundlich. Man vermisst es ein wenig von einem Ort zum anderen zu spazieren. Viele Attraktionen sind einfach zu weit voneinander entfernt. Auch sind die Fussgängerwege teilweise etwas unpraktisch. Manche hören an einer Stelle einfach auf oder führen zu einer Fussgängerampel, die Rot am liebsten zeigt. Das Klima hatte ich bereits erwähnt. Mit dem Taxi ist man jedoch gut unterwegs und kommt halbwegs günstig durch die Gegend. Ausserdem bietet es die Möglichkeit für interessante Gespräche mit dem Fahrer.
Würde ich Dubai wieder besuchen wollen, dann definitiv im Winter.
Ich hoffe der Reisebericht war interessant. Feedback ist erwünscht. Sollte es Fragen geben, nur her damit.
Die Reise begann am neunten Juni mit einem etwa sechs stündigen Flug mit einem Airbus A380 der Gesellschaft Emirates. Der Flug war trotz der Dauer recht angenehm und der Sitzplatz der Economy Class bietet ausreichend Platz für selbst grosse Personen wie mich. Zudem erhält man ein Kissen, eine Decke, ein Menü mit Vorspeise und Dessert sowie Zugang zu einem Infotainment-System an der Rückenlehne des vorderen Sitznachbars. Das Personal war stets freundlich und zuvorkommend.
Es ist eindrücklich wie ein solch grosses Flugzeug mühelos abhebt und auf regulärer Höhe steigt. Im Vergleich zu kleinen easyJet Maschinen läuft alles etwas ruhiger und sanfter ab.
Gelandet gegen Mitternacht (UTC+04:00) bekam ich ein Bild des Flughafens Dubai DXB. Hier kriegt man einen ersten Eindruck wo das Geld liegt. Riesige Gebäude mit abnormaler Deckenhöhe und eine Vielzahl von Gates, welche Zugang zu einigen weiteren Maschinen des Typs A380 bieten.
Beim Verlassen des Flughafens ins Freie bekam ich ebenfalls einen ersten Eindruck zum Klima dieses Ortes. Selbst in der Nacht ist es äusserst warm. Der Wetterbericht kündigte Temperaturen tagsüber bis zu 44°C, nachts bis zu 33°C an. Entgegen meiner Erwartungen herrschte ebenso eine hohe Luftfeuchtigkeit, welche das Klima zu dieser Zeit nicht angenehmer machte.
Untergebracht war ich in einem nahegelegenen Hotel. Das Zimmer des Typs „Executive Studio Suite“ bot neben dem Bad eine kleine Küche mit angeschlossenem Wohnzimmer sowie ein getrenntes Schlafzimmer und kostete rund 380 AED die Nacht, Frühstück inklusiv. AED, gesprochen "Dirham" ist günstig zu haben und liegt bei etwa 4,1 AED zu 1 Euro. In der Regel lassen sich hiermit ausgeschriebene Preise durch vier teilen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie der entsprechende Wert in Euro ist.
Das Wochenende fällt in Dubai entgegen unserer Norm auf die Tage Freitag und Samstag wobei Samstag wie bei unserem Sonntag der Ruhetag ist. Da mein erster Tag auf den Samstag viel, konnte ich diesen voll ausschöpfen und in der Stadt verbringen.
Sprache
Neben der offiziellen Sprache Arabisch ist auch Englisch fest in der Stadt integriert. Obwohl ich nur der letzteren mächtig bin, hatte ich keinerlei Verständigungsprobleme, auch wenn manch eine Person nur gebrochen Englisch sprach. Auch Schilder und Beschriftungen sind in der Regel zweisprachig angeschrieben. Auf diversen örtlichen Radiostationen wird ebenfalls Englisch gesprochen.
Kultur
Als Islam geprägtes Land herrschen natürlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten auch dessen Traditionen. In Dubai ist allerdings spürbar, dass hier der Umgang damit etwas lockerer ist. Dennoch empfiehlt es sich diverse Grundregeln zu beachten, um nicht in unangenehme Situationen zu geraten.
- Ramadan
Meine Reise fand während des heiligen Monats, dem Ramadan statt. In dieser Zeit wird von morgens bis zum Sonnenuntergang gefastet. In der Öffentlichkeit sollte man das Trinken und Essen zu dieser Zeit meiden. Bei diesem Klima ist das bei weitem nicht ungefährlich. Durch das stetige Schwitzen im freien verliert man erheblich Flüssigkeit. Als Tourist oder andersgläubiger gibt es dennoch Möglichkeiten tagsüber zu speisen. Einige Restaurants bieten dies während des Ramadans an und stellen teilweise einen Sichtschutz auf. So auch bei den sogenannten „Food Courts“ der Einkaufszentren. Diese Offenheit gegenüber denjenigen, die nicht fasten schätzte ich sehr.
Während dieser Zeit verlaufen die Dinge in der Stadt allgemein auch etwas langsamer. Die Arbeitszeiten verkürzen sich für die meisten um etwa zwei Stunden, Behörden und Geschäfte sind kürzer offen, auch der Verkehr ist geringer.
- Kleidung
Verglichen zu unseren westlichen Werten kleiden sich die Menschen bedingt durch ihre Kultur etwas konservativer. Grundsätzlich gilt: Schultern bis einschliesslich Knie sollten bedeckt sein und Frauen sollten keinen tiefen Ausschnitt tragen. Trotz dieser Richtlinien konnte ich diverse, allen voran Touristen erkennen, die sich nicht ausreichend darüber informierten oder es einfach ignorierten.
Ungeachtet dieser Richtlinien sind in Einkaufszentren auch weiterhin Hot Pants o. ä. zu haben.
Traditionelle Kleidung wie der Thawb ist ausschliesslich gläubigen Emiratis vorenthalten. Auch wenn es hierfür keine gesetzliche Regelung gibt, empfinden es Einheimische als Respektlosigkeit, sollten sie z.B. einen Touristen darin erkennen.
Ich konnte während meines Aufenthalts nur wenig vollverschleierte (bis auf die Augen) Frauen sehen. Den Informationen, die ich vor meiner Reise fand, zufolge sollte man es meiden diese anzustarren oder längeren Blickkontakt zu halten.
Menschen
Die Menschen in Dubai sind in der Regel sehr freundlich und es wird höflich gegrüsst. Neben Arabern ist der Anteil an Indern sowie Asiaten sehr hoch. Die Stadt zieht viele Menschen wegen der Arbeit aus umliegenden Ländern an. Es ist aber auch spürbar, dass die Stadt vom Tourismus geprägt ist. Vor den Restaurants stehen Angestellte und versuchen Passanten als Gast zu gewinnen.
Fortbewegung
Neben den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und U-Bahn gibt es in Dubai Taxis wie Sand am Meer. Bei dem Klima scheinen viele Leute, mich eingeschlossen, letzteres zu bevorzugen. Der Weg zu einer Bus- oder U-Bahnstation kann lang sein und in der hochstehenden Sonne reichen drei Minuten völlig aus, um ins Schwitzen zu geraten. Taxis sind sehr günstig und gehen daher auch nicht zu sehr ins Geld. Die Tarife sind streng durch die Stadt reguliert, wodurch es wenig zu befürchten gibt, sofern man in ein offizielles Taxi steigt. Neben der einheitlichen cremefarbigen Lackierung sind ihre Dächer andersfarbig. Bis auf pink haben sie keine besondere Bedeutung. Taxis mit pinkfarbenen Dächern sind jedoch ausschliesslich für Frauen vorgesehen und werden auch ausschliesslich von denen gefahren.
Bei der Angabe des Ziels lohnt es sich Sehenswürdigkeiten oder andere bekannte Einrichtungen anzugeben. Namen irgendwelcher Seitenstrassen kennen die meisten Fahrer nicht. Allerdings sind die Fahrer sehr aufmerksam, was das Auflesen von Fahrgästen anbelangt. Es genügt sich an die Strasse zu stellen und ein heranfahrendes Taxi anzusehen. In den meisten Fällen hält es an. Das funktioniert auch bei Nacht!
Fun fact: Ein Taxi schafft in Dubai in vier Jahren bis zu 900.000 km und sieht trotzdem gut aus.
Die aktive Teilnahme am Strassenverkehr durch einen Mietwagen o. ä. kann ich nicht empfehlen. Auf den Strassen herrscht ein riskanter Fahrstil. Es wird dicht aufgefahren, rechts überholt, ohne Blinker die Spur gewechselt und die Hupe zum Verschleissteil gemacht. Ein Taxifahrer kommentierte dies: „First you make your driver’s license, then you learn to drive on Dubai streets”.
Die Strassen in Dubai sind teilweise sehr grosszügig gebaut. Die Hauptverbindungsstrasse von Norden nach Süden besitzt u. a. bis zu sechs Spuren pro Seite. Diese sind allerdings auch notwendig, da es zu Stosszeiten dennoch zu Staus kommt.
Sehenswürdigkeiten
Bei so wenig Zeit fällt es schwer sich festzulegen, welche Sehenswürdigkeiten bestaunt werden sollen. Ich konnte dennoch einiges ansehen.
Burj Al Arab
Eines der wohl bekanntesten Merkmale der Stadt. Das Gebäude in Form eines Segels liegt weiter südlich an der Küste Dubais. Darin befindet sich u. a. ein sieben Sterne Hotel. Dies war einer der ersten Stationen, die ich mir ansah. Diversen Reiseführern zufolge kann man von dort aus in einem Restaurant die Aussicht geniessen, sofern man einen Tisch reserviert und zumindest eine Kleinigkeit zu sich nimmt.
Jumeirah Moschee
Diese Moschee liegt unweit vom Zentrum der Stadt. Besonders ist, dass vormittags gegen 10 Uhr die Türen für Touristen mit einer Führung gegen kleines Geld geöffnet werden. Während der Führung wurden die Merkmale einer Moschee besprochen, Mekka und das Pilgern erklärt sowie die fünf Säulen des Islams angeschnitten. Auch wurde das Gebet, welches fünfmal am Tag durchgeführt werden soll, vorgeführt. Zum Schluss blieb Zeit für Fragen. Die Führung befand ich als angenehm und ermöglichte einen wenn auch nur kleinen Einblick in den Islam. Er mag reichen, um Anreize zu setzen sich abseits medialer Sensationsgeilheit objektiv damit zu befassen.
Dubai Mall
Im Anschluss zur Moschee begab ich mich zur Dubai Mall und somit dem grössten Einkaufszentrum, in dem ich je gewesen bin. Über drei Etagen und etlichen Quadratmetern hinweg ist es nicht schwer sich zu verlaufen. Die Mall ist in Themenbereichen wie Elektronik oder Mode aufgeteilt und bietet alles was das Herz begehrt. Besonders sind sich darin befindende Attraktionen wie ein riesiges Aquarium und Unterwasserzoo. Es werden unterschiedliche Tickets angeboten. Alle enthalten einen Durchgang durch einen Glastunnel des Aquariums. Auch gibt es Optionen mit Haien zu tauchen. Der Gang durch den darüber liegenden Zoo zeigt einige exotische Fischarten. Was auf den ersten Blick faszinierend und bunt aussieht, hinterlässt bei der Betrachtung der teilweise kleinen Aquarien dennoch auch einen negativen Beigeschmack. Neben diesen Attraktionen gibt es in der Mall auch einen Wasserfall, eine Eiskunstlaufbahn sowie ein Dinosaurier-Skelett. Angeschlossen zur Mall ging es zur nächsten Attraktion, auf welche die Stadt wohl am meisten Stolz ist.
Burj Khalifa
Der Burj Khalifa, derzeit noch höchstes Gebäude der Welt ist kaum zu übersehen. Schon von weitem eignet er sich gut als Orientierungspunkt. Auf den Stockwerken 125, 126 sowie 146 kann die Aussicht mit einem jeweiligen Ticket bestaunt werden. Es empfiehlt sich das Ticket im Voraus online zu kaufen, da die Verfügbarkeit je nach Andrang beschränkt ist.
Hinauf geht es mit einem der schnellsten Aufzüge der Welt. Oben angekommen ist die Aussicht atemberaubend. Man erhält einen Rundumblick auf die Stadt und merkt aber auch wo diese liegt: In der Wüste. Merkbar ist auch, dass die Sicht durch Dunst, Sand und Smog stark beeinträchtigt wird. Je nach Ort und Wetter erkennt man nach einigen hundert Metern Kontrastverluste.
Die Aussichtsplattformen bieten auch einen Aussenbereich. Trotzdem steht man hinter grossen Glasfenstern mit ausreichend grossen Spalten dazwischen, um ein Foto ohne Fensterreflektionen zu schiessen.
Wer empfindliche Sinne hat merkt sogar vielleicht, dass sich das Gebäude bewegt. Einem Mitarbeiter zufolge kann die Spitze des Gebäudes bis zu 10 Metern schwanken, was Grund dafür ist, dass der oberste Bereich nahe der Spitze keine kommerzielle Verwendung hat.
Direkt vor der Mall und dem Burj Khalifa liegt ein künstlich angelegter See und mit künstlich meine ich richtig künstlich, denn der See ist mit hellblauen Bodenplatten ausgelegt und würde als Nichtschwimmerbecken taugen. Abends können hier alle 30 Minuten die Dubai Fountains betrachtet werden. Die Fontänen werfen zu heimischen aber auch westlichen Liedern und Lichteffekten Wasser bis zu 140 m in die Luft. Mit einem Ticket können diese auch von einem kleinen Boot im Wasser aus beobachtet werden. Damit endete mein einziger freier Tag meiner Reise. In den darauf folgenden Tagen nutzte ich die Abende, um dennoch die Stadt weiter zu erkunden.
Strände
Entlang der Küste bietet Dubai diverse Strände, welche teilweise privat oder öffentlich sind. Es lohnt sich im Vorfeld zu erkundigen wo das Baden mit welcher Bekleidung erlaubt ist. Mit dem Baden wäre ich allerdings zumindest zu dieser Jahreszeit vorsichtig, denn die Sonne brennt gnadenlos. Wer den Sonnenuntergang geniessen möchte sollte zu dieser Zeit früh da sein, da die Sonne gegen 19 Uhr untergeht.
Unweit vom Strand, welchen ich besuchte befindet sich der sogenannte City Walk, eine offene Einkaufsmeile mit Geschäften und Restaurants. Leider war diese ziemlich leer als ich sie besuchte. Zu meinem Nachteil, den die Promoter versuchten mich regelmässig wieder in ihre Restaurants zu locken.
Garden Glow
Der Garden Glow ist einer der verfügbaren Stadtpärke Dubais. Er hebt sich jedoch ab durch eine Landschaft leuchtender Figuren. Mit rund 60 AED erhält man Zugang zu dieser Attraktion. Gleich nach dem Eingang gibt es eine Reizüberflutung durch leuchtende LEDs. Unweit stehen leuchtende „Pilze“ deren Höhe mehrere Meter beträgt. Über diverse angelegte Wege wird man durch die Liegenschaft geführt vorbei an weiteren Figuren und Lichtern. Untermalt wird das Ganze von Musik und Soundeffekten, welche anfangs noch beeindruckend wirken aber dann einem doch irgendwann auf den Keks gehen. Ich machte diverse Fotos mit einem kleinen Stativ. Belustigend fand ich die Besucherin, die alles mit einem Blitz ablichtete. Wohin ist denn all der Zauber?!
Leider wurden einige Stellen auch mit Strahlern ausgeleuchtet, was ohnehin schon etwas die Wirkung dämpfte. Hier hätte man die Figuren allein für sich sprechen lassen können. Alles in allem empfand ich den Park nicht als Muss. Das mag aber auch daran liegen, dass einfach sehr wenig, vermutlich Ramadan bedingt, los war.
Fotografie
Vor meiner Reise war ich etwas verunsichert ob ich die Kamera einpacken soll oder nicht. Andere Länder, andere Sitten und in manchen darf man nicht mal eine Brücke ablichten.
Während meiner Erkundigungen konnte ich folgende Regeln immer wieder finden:
- Besonders sollte man keine verschleierten Frauen fotografieren ohne ihre Einverständnis geholt zu haben.
- Militärische Anlagen, Botschaften und Paläste der Scheichs dürfen ebenfalls nicht fotografiert werden.
Es lohnt sich vorab sich über Foto Standorte zu informieren. Die Stadt bietet einige interessante Blickwinkel. Leider zu viele für meine Zeit. Auch sollte man bei den hohen Temperaturen für ausreichend Akku-Leistung sorgen. Bei der Hitze gingen meine schnell in die Knie. Für rund 800 Fotos verbrauchte ich ganze zwei Akkus. Dazu muss erwähnt werden, dass gerade in der Nacht Live View häufig genutzt wurde. Allerdings habe ich eine Woche später dieselbe Anzahl Bilder unter humaneren Klimabedingungen mit nur einem halben Akku geschossen. Daher unbedingt ein Ladegerät und bestenfalls mehrere Akkus mitnehmen. Für die Steckdosen benötigt man einen Adapter auf den Stecker Typ G, welcher auch in Grossbritannien genutzt wird.
Empfehlenswert ist auch ein GorillaPod als Alternative zum Stativ. Diesen habe ich mir vor Ort gekauft und hat sich als hilfreich. An diversen Orten lässt sich die Kamera so einfach am Geländer fixieren und macht das Tragen eines grossen Stativs überflüssig.
Folgende Ausrüstung trug ich auf meiner Reise:
Canon EOS 700D
Canon EF 100mm f/2.8L Macro IS USM
Canon EF-S 17-55mm f/2.8 IS USM + Haida ND1000 Graufilter
Sigma UC ZOOM 70-210mm 1:4-5.6
Kleines Stativ
Gorillapod SLR-Zoom+Ballhead
Lowepro ProTactic 350 AW
Folgend findet ihr weitere Fotos meiner Reise:
Fazit
Auch wenn Dubai nie auf der Liste meiner Urlaubsziele stand, war es dennoch sehr eindrücklich. Mich interessierte vor allem wie die Menschen hier leben und hiesige und fremde Kulturen zusammentreffen. Beeindruckend ist auch wie sehr die Stadt investiert. Wohin das Auge reicht gibt es Kräne und Rohbauten zu entdecken. Bis zur Expo 2020, welche in Dubai stattfinden soll, soll ein neuer Wolkenkratzer entstehen, welcher wieder den Titel „welthöchster“ tragen soll. Bekanntlich baut Saudi-Arabien am Jeddah Tower, welcher mit der geplanten Fertigstellung 2019 mindestens 1007 m hoch und damit höher als der Burj Khalifa werden soll. Ein Schelm wer hier an ein Wettrennen denkt.
Die Stadt empfand ich jedoch als eher wenig fussgängerfreundlich. Man vermisst es ein wenig von einem Ort zum anderen zu spazieren. Viele Attraktionen sind einfach zu weit voneinander entfernt. Auch sind die Fussgängerwege teilweise etwas unpraktisch. Manche hören an einer Stelle einfach auf oder führen zu einer Fussgängerampel, die Rot am liebsten zeigt. Das Klima hatte ich bereits erwähnt. Mit dem Taxi ist man jedoch gut unterwegs und kommt halbwegs günstig durch die Gegend. Ausserdem bietet es die Möglichkeit für interessante Gespräche mit dem Fahrer.
Würde ich Dubai wieder besuchen wollen, dann definitiv im Winter.
Ich hoffe der Reisebericht war interessant. Feedback ist erwünscht. Sollte es Fragen geben, nur her damit.