[PC] Nostalgiegefühle, Älterwerden oder Fünkchen Wahrheit - War früher alles besser?

[Kaesereibe]

Werte NGB GenossInnen,

mich hat es soeben erwischt. Beim Durchstöbern von YouTube stieß ich auf diese Playlist des MIDI-Soundtracks vom 1994 erschienenen DOS-Game "DSA 2 - Sternenschweif". Sofort übermannten mich Erinnerungen. Ich habs damals nie geschafft das Spiel durchzuspielen aber vor 2-3 Jahren mal nen Emulator angeschmissen und es endlich beendet (nur um danach mit DSA 3 weiterzumachen).
Mir ist aufgefallen, dass diese nostalgischen Gefühle nicht nur einfach das Spiel an sich betreffen und das geht mir nicht nur bei der DSA-Serie so. Ich verbinde mit diesen Spielen ganze Gefühlspakete, die im Groben und Ganzen mit Jugend und Kindheit zusammenhängen. Vielleicht war es die damalige Ungebundenheit, die einen tatsächlich einfach den ganzen Tag vorm 368er hängen ließ, ohne dass man sich um irgendwas kümmern musste, außer vielleicht die Hausaufgaben für den nächsten Schultag (nicht) zu machen.
Daran anknüpfend fragte ich mich, wie sehr uns Nostalgie in Sachen PC-Spiele neutral urteilen lässt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind oder Jugendlicher heute beispielsweise was mit den alten DSA-Spielen anfangen könnte. Aber wie seht ihr das? Hat die Tiefe von Computerspielen heute nachgelassen? Wird der Vorstellungskraft noch ein Fünkchen Freiheit gelassen? Inwiefern hat Nostalgie einen Einfluss darauf, wie wir alte und neue Spiele rezipieren?

 

[Harley Quinn]

Ich habe letztens über einen Familienvater gelesen, der seinen 5 jährigen Sohn chronologisch alle Konsolen/PC Games spielen lässt. Nach ein paar Jahren kam sein Junge dann bei der aktuellen Konsolengeneration an.

Ergebnis:

Sein Sohn bevorzugt heutzutage Indie-Games mehr, die man ja bei den neuen Konsolen kaufen kann, als die neuen Spiele. Ihm machen die Retro-Games mehr spaß. Vielleicht waren die Spiele damals wirklich besser?

 

[Levisca]

Menschen sind bauartbedingt nicht dazu in der Lage, neutrale Entscheidungen zu fällen. Neutrale Entscheidungen sind nicht dazu geeignet, evolutionsbiologisch einen Vorteil zu erlangen, weil sie genetisch ererbtes und selbst gelerntes Wissen, das uns befähigt hat, den gegenwärtigen Zeitpunkt zu erleben, unberücksichtigt lassen müssten. Deshalb kann das Gehirn gar nicht neutral urteilen und entscheiden. Der Einwand, dass das Wissen um Spiele keinen evolutionsbiologischen Nutzen bietet zieht deshalb nicht, weil die Denk- und Entscheidungsprozesse vom Bewusstsein nicht hinreichend kontrolliert werden können.

 

[NoName1954]

@Levisca: Erklär es doch bitte mal so, dass es auch ein alter Simpel versteht.

 

[alter_Bekannter]

Die Welt war nicht besser, du warst nur noch nicht so abgestumpft, im positiven wie im negativen Sinne.

ABer das thema ist sowas von durch, selbst im gerade 2 Jahre alten NGB hatten wir das jetzt schon genau 3-Fickkillionen mal.

Okay, damals war doch alles besser, denn die Zahl der Male wie oft diese Frage gestellt wurde ist ja nur gewachsen...

In anderen Worten:
Leute wie du sind der Grund dafür, Leute die diese verkackte Scheissfrage immer wieder stellen, direkt danach kommen EA-Stammkunden. (Danach die von Ubisoft.)

 

[Hector]

Es kommt drauf an. Beispiel: Vampire - The Masquerade: Bloodlines. Ok, der Titel ist von 2004 und somit eigentlich gar nicht mal so retro. Dennoch fand ich das Spiel damals hammermäßig geil. Sprich, seit 10 Jahren schwärmte ich über das Spiel.
Bis letzten Sommer, da habe ich es nochmal ausgepackt. Die Atmosphäre ist toll, es macht Spaß. Aber es hat einige Stellen die ich furchtbar finde. Die den Spielspaß in diesem Moment so drücken, dass ich aufhöre. Mit diesem 2. Durchspielen habe ich mir den Titel kaputt gemacht.

Ich will damit sagen, vieles ist nur in der Erinnerung so gut.

Ich weiß auch generell nicht, wie es bei einem heutigen Schüler ist. In meiner Schulzeit hatte ich enorme Geduld für Spiele. Heute als bombenschwere Titel geltendes Zeug, sagen wir Mega Man 2 auf dem NES.... das würde ich heute nach 3x abkratzen ausmachen. Mir ist die Zeit zu schade immer an einer Stelle zu hängen, in der Zeit kann ich 2 andere Titel durchsspielen. Damals? Egal. Immer und immer wieder eine Stage versucht. Immer und immer wieder gegen einen Boss angerannt. Tagelang.
Gibts heute nicht mehr (Souls-Titel mal außen vor...)

Heute empfinde ich einfach jedes Spiel, jeden Teil eines Levels den ich wiederholen muss, als Zeitverlust. Keine Ahnung, wann das kam. Ok, damals hatte man nicht die Masse an spielen. Als Schüler war das finanziell nicht drin, Internet gabs keins und generell wurden nicht so viele Spiele produziert. Da hat man sich mal alle halbe Jahr ein Spiel gekauft und sich auch wirklich so lange damit beschäftigt. Das ist eben auch anders. Ich kann eben nicht urteilen, wie ein Schüler heute das sieht.

Ob die Spiele besser waren? Keine Ahnung. Wirklich. Ich denke, dass kann man wirklich nur sagen, wenn man die Zeit aktiv erlebt. Rückblickend spielt einem das Gehirn hier in der Tat zu viele Streiche.

Ob die Serien besser waren? Die Zeichentrickserien, morgens, bei K-RTL? bzw damals noch bei RTL Plus? Turtles? Meiner Meinung nach ja

 

[Nachtschatten]

Früher war deshalb alles besser, weil wir jung und neugierig waren und noch nicht so abgefuckt wie heute. Heute sagen wir "OMG wieder so ein Scheiß das kennen wir doch alles schon".

 

[Shade666]

Also so oft wie ich immer noch alte Spiele auspacke. Tja, es wird wohl ein Mix aus Nostalgie und der Tatsache sein, dass die Spiele einfach gut waren und nachwievor sind. Das uralte Colonization mit Pixelgrafik zieh ich dem neugemachten immer noch vor, genauso wie ich Sachen wie Mad TV, Eye of the Beholder oder Dune2 immer mal wieder aus der Mottenkiste hole. Oder Wing/Strike Commander (warum gibts solche Spiele heutzutage eigentlich kaum noch?). Oder mein über alles geliebtes und nachwievor unerreichtes Master of Orion 2.

 

[Pleitgengeier]

Kann ja sein, dass ich ein paar Titel verpasst habe, aber in den letzten 10 Jahren haben mich 2 Spiele wirklich begeistert (damit meine ich gute Spiele, nicht schlechte/remakes alter Spiele mit extrem guter Grafik): Mirror's Edge (Story), Skyrim (Handlungsfreiheit, Story, Tierwelt,... - eigentlich alles)

Unter meine Lieblingsspiele hat es nur Skyrim geschafft, die anderen sind Titel wie die ersten 5 Command & Conquer (der Tiberiumkonflikt bis Renegade), MadTV, Simcity 3000, Simutrans, WarZone 2100,...

Oder Wing/Strike Commander (warum gibts solche Spiele heutzutage eigentlich kaum noch?).

Weil sich Call of duty 43251 besser verkauft

 

[Shade666]

Skyrim ist in der Tat super, aber wenn ich ehrlich bin, für mich fast schon zu umfangreich. Da war mir z.B. Assassins Creed 2 lieber, das ist von der Story her auch absolut klasse, aber es lässt sich auch in einer absehbaren Zeit durchspielen. Für Skyrim hab ich bei meiner verfügbaren Zeit Monate gebraucht um auch nur halbwegs durchzukommen, da ich ein notorischer "Ich mach jede noch so kleine Miniquest"- Spieler bin. Ansonsten sind natürlich Gothic 1+2 zur erwähnen, aber die sind ja auch schon wieder so alt, dass sie eher unter Nostalgie fallen. ;-)

 

[Bruder Mad]

Gothic ist alt???
Was ist dann Turrican z.B.? Oder Super-Cars?

 

[flawless]

Vampire - The Masquerade: Bloodlines

sollt ich auch mal wieder installieren ...<3

 

[Shade666]

@Neo: Na vergleichsweise schon, setz mal nem Jungsche Gothic 1 vor, der wird dich fragen was das denn für Pixelgrafik ist. Ende der 80iger, Anfang der 90iger ist für die dann Steinzeit oder respektive, "Da gabs schon Computerspiele?" Was nix über die Qualität sagt, Turrican war geil.

 

[Hector]

@Shade666: Tu dir selbst einen Gefallen und Spiele niemals Witcher 3. Es wird dich fertig machen, bei der schieren größe und Menge an Quests

 

[Pleitgengeier]

@Shade666: Assassins Creed 2, Brotherhood, Revelations habe ich leider vergessen, das war auch genial.

Die Gothic-Begeisterung konnte ich nie nachvollziehen: Ich kenne nur Gothic2, aber für mich war immer the Elder Scrolls das was Gothic sein wollte...


Edit: Interessant bei Skyrim finde ich, dass es bis jetzt keine Option gibt die wirklich extrem gut gelungenen Spinnen abzuschalten.
Es finden sich zahlreiche Posts von Leuten mit Arachnophobie, die das Spiel darum nicht spielen können - es gibt sogar schon Mods zu diesem Problem, die aber nicht sehr gut gelungen sind...

Bis auf den Fernangriff sind sie wirklich sehr realistisch, selbst das Angriffsverhalten und die Drohgebärden - für mich einer der wichtigsten Beiträge zur Atmosphäre.

 

[Shade666]

@Anarchox: Ich hab noch keinen Witcher Teil gesehen oder gespielt, daher ist die Gefahr relativ klein.

@Pleitgengeier: Also Gothic 1 ist von der Atmosphäre her für mich kaum zu schlagen bis heute. Das und die erzählte Story sind schon sehr gut, auch wenn die Spielwelt selbst mit Morrowind verglichen klein ist. Sicherlich hat man nicht die absoluten Freiheiten wie in Morrowind, Oblivion oder Skyrim, aber man ist besser eingebunden finde ich. Mit der 3 und der absolut gruseligen 4 haben sie es aber komplett versaut.