• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Netzwelt] Mozilla / Firefox will enger mit Werbeindustrie kooperieren

Um neue Werbeformen zu fördern und dennoch die Bedürfnisse der Benutzer zu berücksichtigen, kündigt Mozilla an, zukünftig enger mit Werbetreibenden kooperieren zu wollen. Mozilla möchte Vermittler zwischen User und Werber werden.

Um kostenlos nutzbare Online-Angebote zu finanzieren, führt im Internet von Heute kein Weg an der Werbeindustrie oder bezahlten Einschaltungen vorbei. Die einzige Ausnahme in der Top Ten Liste der größten Websites im Netz, die ohne Werbebanner oder den Verkauf von Informationen ihrer User auskommt, ist Wikipedia (Platz 6 im Alexa ranking), die jedoch von Spenden ihrer Userbase abhängig ist. Alle weiteren 9 Top-Sites arbeiten gewinnorientiert und setzen auf Werbung und den Verkauf von Nutzerdaten.

Vorallem für Organisationen und Unternehmen, die sich dem "freien Internet" verschrieben haben, wird es immer schwieriger den Bogen zwischen Monetarisierung und Freiheit aufrecht zu erhalten ohne ihre ursprünglichen Prinzipien zu verraten und dadurch die eigene Userbase zu verlieren.

Prominente Beispiele für solche Fehltritte in der Vergangenheit waren z. B. die Integration von Amazon Search Results in die Ubuntu Desktop Suche, bei der jede Suche nach Dateien im eigenen Betriebssystem auch an Amazon übermittelt wurden um passende Angebote anzuzeigen. Shuttleworths Unternehmen, die Canonical Ltd, erhielt für jeden Kauf, der über die Suche getätigt wurde, eine Umsatzbeteiligung. Das Feature wird aufgrund der negativen Reaktionen der Benutzer in aktuellen Ubuntu Versionen nur noch als Opt-In angeboten.

Auch die Sponsored Tiles, also kleine Werbebanner die seit November 2014 auf New Tab Pages in Firefox gezeigt werden, riefen heftige Reaktionen der Userbase hervor.

Ein sehr schwieriges Thema, das auch innerhalb der Mozilla Foundation für heftige Diskussionen sorgte, war die Integration von DRM-Funktionen in den Firefox Browser. Auf einer Seite kämpft Mozilla seit seiner Gründung für ein offenes Internet, das von Open Source Komponenten getragen wird. Auf der nächsten Seite verlangen Benutzer nach der Möglichkeit Filme und Serien im Browser sehen zu können. Am Ende der Kette stehen Rechteinhaber, Film- und Musikindustrie, die ihre Inhalte nur dann zur Verfügung stellen, wenn sie Kontrolle über deren Verbreitung haben. Dies war bislang nur durch die Installation von proprietären Komponenten wie Flash oder Silverlight möglich.
Nachdem alle anderen großen Browser bereits Encrypted Media Extensions (EME) implementiert haben, ist Mozilla im Zugzwang und muß, um die Wünsche der Nutzer zu befriedigen, gleichzeitig ihre Wünsche und die eigenen Grundprinzipien ignorieren.

Mozilla beteuert nun, dass sie selbst eine andere Vorstellung des freien Internets hätten, jetzt aber an einem passenden Modell gearbeitet werden müsse und dafür die engere Kooperation mit Werbetreibenden und Rechteinhabern notwendig sei, da alle drei Seiten voneinander abhängig seien.

Quellen:

 

Novgorod

ngb-Nutte

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ich höre nur mimimi.. werbung war schon immer eine freiwillige deppensteuer, daran äntert weder mozilla noch DRM irgendwas..
 

Pleitgengeier

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Bislang stehen hier aber nur Rechtfertigungen von Mozilla, nicht was das konkret werden soll...

Verbot von Adblock-Erweiterungen, Werbung direkt im Browser,...?
 

MSX

Retro-Nerd-Hippie

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Jo, die konkreten Ideen würden mich ja schon interessieren. Seit Jahren sind die Probleme bekannt und nun kommt da nicht einmal gleich ein konkreter Vorschlag? Hm.

Vielleicht will manch ein User aber auch gar nicht vermittelt werden. Egal, wie sinnvoll und sicher so eine Werbeanzeige für ihn auch sein mag.
 

electric.larry

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  • #8
Es könnte in eine Richtung gehen, wo der Browser das Sammeln von Informationen durch Werbe-Pixel oder ähnliches verhindert. Gleichzeitig sammelt der Browser Daten über den Benutzer, die dieser über eine Art "Mozilla Cloud" per Opt-In der Werbeindustrie zur Verfügung stellt. Warum? Weil er weiterhin kostenlos gewisse Dienste und Seiten nutzen möchte.

Es gibt momentan kaum eine Alternative zur monetarisierung durch Werbung. Mich wundert sehr oft der fehlende Weitblick von Leuten, die als einzige Lösung einen Adblocker vorschlagen und schreiben, es sei ihnen egal wenn "ein paar Websites" dadurch pleite gehen. Man könnte auch einen kleinen Blick über den Tellerrand werfen und erkennen, dass auch sehr, sehr viele Jobs im Kreativbereich vom Geld der Werbetreibenden abhängig sind.

Wie im Artikel beschrieben, sind 9 der 10 Top Websites im Netz profitorientiert. Wenn die keine Kohle mehr abwerfen, egal ob über Werbung oder einen anderen Kanal, werden diese Seiten einfach abgedreht. Das kann einzelnen Leuten, die sich mit dem Netz auskennen und sowieso lieber IRC als WhatsApp verwenden, egal sein, aber man sollte sich halt auch gedanken machen, was mit den restlichen 90 % der Internetnutzer passiert. Wohin sich das Internet entwickelt, wird auch durch die Gewohnheiten der breiten Masse bestimmt.

Gerade der Einsatz von Adblockern hat dazu geführt, dass die Werbetreibenden immer undurchsichtigere Methoden zum Tracken von Benutzern verwenden. Das trifft jetzt nicht nur den dummen 0815 User, sondern auch eben die Leute, die sich eigentlich ein "anständiges Internet" wünschen würden.
 

Pleitgengeier

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@electric.larry: Um die breite Masse geht es hier aber nicht, die nutzt nämlich den Internet Explorer und keinen Adblocker, dafür aber 300 Toolbars.
Eigentlich sollten die Werbefritzen mit denen mehr als genug einnehmen...
 

accC

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Um neue Werbeformen zu fördern und dennoch die Bedürfnisse der Benutzer zu berücksichtigen, kündigt Mozilla an, zukünftig enger mit Werbetreibenden kooperieren zu wollen.

Yey best joke ever. Um "... die Bedürfnisse der Benutzer zu berücksichtigen .. zukünftig enger mit Werbetreibenden koopiereren".
Genau. Das erinnert mich an Facebook "um ein besseres Benutzererlebnis zu ermöglichen, verkaufen wir jetzt noch mehr und noch offensiver deiner Daten und überwachen dich jetzt in jeder Nanosekunde und nehmen deine Scheiß-Geräusche auf der Toilette auf.. alles nur, um dir eine bessere Nutzererfahrung bieten zu können."
In meinen Augen ist der Drecksladen damit gestorben.

--- [2015-03-14 18:47 CET] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

Es gibt momentan kaum eine Alternative zur monetarisierung durch Werbung. Mich wundert sehr oft der fehlende Weitblick von Leuten, die als einzige Lösung einen Adblocker vorschlagen und schreiben, es sei ihnen egal wenn "ein paar Websites" dadurch pleite gehen. Man könnte auch einen kleinen Blick über den Tellerrand werfen und erkennen, dass auch sehr, sehr viele Jobs im Kreativbereich vom Geld der Werbetreibenden abhängig sind.
Dann gebe ich dir hier Weitblick: Wieso bezahlst du mich denn nicht, ich bin hier und ich bin awesome und biete hier unendlich geile Beiträge an? Bisher ist noch niemand an mich heran getreten und hat gefragt, wohin er denn überweisen soll.
'Kreativberufe' ist ja schön gesagt und klingt total toll. Aber ernsthaft, ich fange auch nicht an Papierschiffchen zu bauen, filme mich dabei, lade es irgendwo hoch, bezeichne meine Tätigkeit als Kreativberuf und erwarte, dass andere dafür zahlen, egal ob direkt mit Geld oder indirekt mit dem Konsum von Werbung.
Die Welt funktioniert nicht so, dass man sein Produkt anbietet und damit reich wird, bloß weil man glaubt etwas großartiges anzubieten. Wenn du ein Produkt anbietest, dass es wert ist, bezahlt zu werden, zahlen die Leute dafür, sonst zahlen sie nicht dafür.
Wenn du sicher gehen willst, dass dein Produkt bezahlt wird, dann musst du auf ein direktes Bezahlprodukt setzen, das funktioniert auch für Websites.

Das kann einzelnen Leuten, die sich mit dem Netz auskennen und sowieso lieber IRC als WhatsApp verwenden, egal sein, aber man sollte sich halt auch gedanken machen, was mit den restlichen 90 % der Internetnutzer passiert. Wohin sich das Internet entwickelt, wird auch durch die Gewohnheiten der breiten Masse bestimmt.
Und das heißt, dass ich für andere Leute aufkommen soll? Glaubst du 10% machen den Erfolg von Facebook aus? Wenn 10% "böse Adblocker" sind und 90% brave Schäfchenkonsumenten, dann interessiert das am Monatsende niemanden. Das Problem ist eben, dass nicht mehr 10% "böse Adblocker" sind, sondern dass es bis zu 90% sind, die Werbung blockieren. Dann muss man sich als Anbieter eben 2 Fragen stellen:
1. Warum blockieren meine Nutzer Werbung? --> Kann ich daran etwas ändern? --> Weniger belästigende Werbung, weniger Selling der Nutzerdaten?
2. Kann ich vielleicht eine alternative Finanzierung meines Angebots erreichen? --> Spenden, Pay2Use?
Und vielleicht muss man sich auch schlicht fragen, ob das Angebot so einen Wert hat, dass man als Anbieter/ Betreiber davon leben kann.
Ich kann nicht putzen gehen und erwarten, dass ich mir davon einen Porsche leisten kann. Das ist meine Arbeit in dem Moment schlicht nicht wert.
Da kann ich nicht sagen, dass die bösen Leute daran Schuld sind, es liegt schlicht an dem, was ich als Leistung biete. Wenn mein Angebot nicht ausreichend ist, dann kann ich nicht damit rechnen, dass ich den großen Gewinn mache. Genauso ist es im WWW. Nicht jede Website ist so toll und großartig, dass der Betreiber davon leben kann.

Die Erwartung der Anbieter ist eben in letzten Jahren immer gestiegen. Ein Angebot im WWW ist nicht mehr ein tolles Angebot, weil es gut ist, sondern wird von Seiten der Betreiber nur noch nach Klicks und Views und Werbeeinnahmen bewertet.
Ich betreibe und sponsere einige Projekte, die ich gut finde und hinter denen ich stehe. Das ist jeden Monat ein direkter Verlust, wenn du's so willst. Trotzdem erwarte ich nicht, dass irgendwer kommt und mir dafür Geld gibt. Ich habe Spaß daran die Projekte zu betreiben und zu unterstützen. So, wie andere Spaß am Kinobesuch haben. Niemand muss mir dafür etwas zurück zahlen und ich erwarte nicht mein Leben mit den Projekten finanzieren zu können. Für die meisten scheint eine Webseite allerdings lediglich als Einkommen verstanden zu werden. Dann bitte, fühlt euch aufgeklärt: Nicht jede Website im WWW bedeutet Einkommen für den Betreiber!
 

profi200

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Wenn mir zukünftig Werbung aufgezwungen wird und das auch noch ohne sie deaktivieren zu können, dann war es das mit Firefox. War bisher immer mein lieblings Browser für den PC.
EME ist mir da sowas von egal. Braucht keine Mensch, sowas.
 

Novgorod

ngb-Nutte

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Mich wundert sehr oft der fehlende Weitblick von Leuten, die als einzige Lösung einen Adblocker vorschlagen und schreiben, es sei ihnen egal wenn "ein paar Websites" dadurch pleite gehen. Man könnte auch einen kleinen Blick über den Tellerrand werfen und erkennen, dass auch sehr, sehr viele Jobs im Kreativbereich vom Geld der Werbetreibenden abhängig sind.

mich wundert der fehlende weitblick von investmentbankern und (anderen) teilnehmern an pyramidensystemen, die sich am ende fragen, wo denn die ganze kohle bleibt.. wenn man dem risiko von spekulationsgeschäften nicht gewachsen ist, sollte man sich seine jobwalh vielleicht nochmal gut überlegen.. naja, "weitblick" ist wohl auch das falsche wort, hier ist es eher elitäre arroganz.. niemand, der ins kasino geht, beschimpft die würfel, wenn's sich nicht rentiert, oder? was haben denn dann bitteschön die webseitenbesucher mit den werbeeinnahmen der betreiber zu tun? die inhaber dieser "kreativen" "jobs" haben nicht die user als arbeitgeber! es gibt keinerlei transparenz und auch keinerlei gegenseitige verpflichtungen oder "ansprüche".. die user sind keine kunden, sondern die ware, die verkauft wird - und somit sind sie doch die allerletzen in dieser dubiosen geschäftskette, die irgendeine verantwortung tragen! das wird auch gerade an der tatsache deutlich, dass praktisch jeder die werbeindustrie mitfinanziert, denn konsum ist heutzutage wie man so schön sagt alternativlos.. dabei ist es auch völlig egal, ob man sich werbung aussetzt oder nicht - das ist ja immernoch freiwillig und am ende auch den werbetreibenden wurscht, weil klicks und downloads kein geld einbringen (eher das gegenteil), sondern erst der konsum.. moralisch hat sich daher auch niemand was vorzuwerfen (im gegensatz zum tschechen, der deutsches fernsehen empfangen kann und keine GEZ zahlt ;)) - wir zahlen ja alle, egal ob wir gigabytes an werbescheiße runterladen, adblocken oder den sender wechseln! wenn's dir mit deinem weitblick also nur um die verteilung geht, bist du bei den usern an der falschen baustelle ;).. wer von diesen "kreativen" wieviel vom konsumkuchen abkriegt, bestimmen nicht die user (das wird ihnen auch nicht offengelegt, ist ja viel zu kompliziert für sie und so), sondern die werbeindustrie mit ihren vermarktungsstrukturen.. wer sich also ungerecht vergütet fühlt, sollte sich vielleicht zu allererst mit denen auseinandersetzen, von denen die kohle kommt und das sind nicht die user.. neben konsumgeld gibts doch noch andere schier unerschöpfliche geldquellen anzuzapfen, z.b. die urheberrechtsabgabe oder die GEZ - seid kreativ, liebe kreativen ;) (also soviel zum weitblick)...

aber man sollte sich halt auch gedanken machen, was mit den restlichen 90 % der Internetnutzer passiert.

was das angeht, bin ich mittlerweile pragmatisch geworden.. wenn man die entwicklung der "kultur" allein den werbetreibern überlässt, entwickeln sie die gewohnheiten dieser "90%" - wohin das führt, sieht man ja am fernsehen.. das internet auf die gleiche weise zu vergiften wird zwar nicht ganz so einfach sein, aber wir sind da auf einem guten weg ;).. aber wie dem auch sei - wenn man zu den 10% gehört, ist man immer den "gewohnheiten" der mehrheit ausgeliefert und hat definitionsgemäß keinen einfluss drauf.. insofern (um aufs pragmatische zurückzukommen) habe ich kein problem damit, youtube mit adblocker und ohne belästigung zu nutzen, DRM zu umgehen usw., während die 90% sich vermarkten lassen - ich kann daran genausowenig ändern wie an der zusammensetzung der bundesregierung, also mache ich das beste draus.. und moralisch gibt es sowieso kein problem, dann ich zahle ja :)..

und überhaupt, wenn ich könnte, würde ich die gesamte werbeindustrie und ihre "kreativen" helfershelfer auf den mond schießen (zusammen mit investmentbankern und anderen parasiten), denn sie vernichten kultur und werden von uns pflichtfinanziert (wie GEZ, nur besser).. natürlich bin ich für eine gerechte entlohnung von "content" - dafür könnte man z.b. anzeigenwerbung komplett verbieten (wg. unlauterem wettbewerb :D) und stattdessen ein paar % konsumsteuer auf die dann wesentlich billigeren waren erheben, die dann an contentersteller ausgeschüttet werden.. das könnte man auch prima mit GEZ und raubkopierabgabe kombinieren und alle wären glücklich :T..
 

accC

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Achso, auch sehr passend zum Thema, aber im Zuge des üblichen rants erst mal übergangen:
Websitebetreiber/ Entwickler haben ja so hohe Ausgaben für ihre Server und für ihr ganzes Personal, welches sie beschäftigen und die Infrastruktur und bla bla bla.
Habe ich als Nutzer etwa keine Ausgaben? Immerhin kostet mich das bescheidene Dorf-DSL hier um 40Euro pro Monat. Ich bitte auch nicht Mozilla oder Google oder +beliebige Website hier einsetzen+ zur Kasse.
Aber bevor mir jemand Werbung aufdiktiert, pro 100MB Scheiße, die ich herunterladen und anschauen soll hätte ich dann gerne eine kleine Vergütung. Sagen wir in Mobilfunkprovider-Manier so etwa 10 Euro. Dann können wir noch mal darüber reden, ob ich bereit bin mir den Spam wenigstens herunter zu laden. Der Konsum kostet dann extra, schließlich habe ich meine Zeit auch nicht gestohlen und statt mir Werbung anzuschauen, könnte ich ja auch arbeiten.. Dafür berechne ich dann einfach mal einen moderaten Stundenlohn von ~100E pro angefangene Stunde, inkl. MwSt. zuzüglich Materialeinsatz.
 

electric.larry

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Um die breite Masse geht es hier aber nicht, die nutzt nämlich den Internet Explorer und keinen Adblocker, dafür aber 300 Toolbars.

Das stimmt wahrscheinlich, wenn du dir die Website der Rentenversicherung ansiehst. Die Benutzerstatistiken variieren sehr stark, abhängig vom Alter der Zielgruppe und Region. Darf ich dir als Gegenbeweis zwei Statistiken zeigen, die ich vor 5 Minuten frisch für dich aus Google Analytics gezogen habe? Dabei zu beachten: Leute mit Adblock, Request Policy oder Noscript scheinen hier überhaupt nicht auf, weil die Tracking Pixel bei ihnen nicht geladen werden.

Das erste Beispiel ist die Website eines Skateshops in Wien mit drei Filialen. Zielgruppe 15 - 35 Jahre alt:

statistics_skateshop_25-35yrsB2MMK7.png


Das nächste Beispiel zeigt die Website eines neu am Markt eingeführten Energy Drinks. Hier varrieren die Altersgruppen sehr stark. Als Zielgruppe für die personalisierte Online Werbung waren "Junge Leistungsbringer" definiert. Also 25 bis 45 Jahre alt, Universitäts- oder Fachhochschulabschluss, wohnhaft in einer der österreichischen Hauptstädte, gehobenes Einkommen:

statistics_energydrink_allagesNFH96X.png


Natürlich, das sind nur zwei Beispiele und vielleicht auch überhaupt nicht für das ganze Internet aussagekräftig. Alle Seiten, deren Statistiken ich einsehen kann, zeigen aber ein ähnliches Bild. Man muß vielleicht aber dazusagen, dass Safari und Chrome durch den hohen Anteil an Zugriffen von Mobilgeräten so stark sind.


Yey best joke ever. Um "... die Bedürfnisse der Benutzer zu berücksichtigen .. zukünftig enger mit Werbetreibenden koopiereren".

Das ist von Mozilla, glaube ich, total ernst gemeint. Mozilla möchte verhindern, dass die Werbeindustrie zu immer hinterlistigeren Methoden greift um Informationen über die User zu sammeln. Da man bei Mozilla aber davon ausgeht, dass noch längere Zeit mit Werbung im Internet Geld verdient wird, sucht man nach Lösungen, bei denen die Benutzer selbst die Kontrolle über ihre Daten haben, ohne den Website Betreibern ihre Einnahmequellen abzuklemmen.

EME ist mir da sowas von egal. Braucht keine Mensch, sowas.

Vielleicht schaust du wirklich keine Filme/Serien legal(!!) im Internet. Ein Großteil der Leute die ich kenne verwenden ihren Computer/Tablet aber zu 80 % um Videos zu sehen oder Musik zu hören. Alleine die vielen Video/Audio-Streaming Anbieter (Netflix, Amazon, Deezer, Soundcloud, you-name-it) , die wie die "Schwammerl" aus dem Boden schießen, geben mir Grund zu glauben, dass für die meisten Leute die Möglichkeit Filme und Serien am PC/Tablet anzuschauen, sowas von nicht egal ist.

Was passiert, wenn Firefox keine DRM Unterstützung bietet?

Meine Freundin zum Beispiel verwendet jetzt noch Firefox mit Noscript und Adblock. Es war schwierig genug, ihr das anzugewöhnen. Wenn jetzt ihre paar Streaming Websites aber nicht mehr im Firefox laufen würden, dann würd sie sofort den Browser wechseln ohne mit der Wimper zu zucken. Warum? Weil ihr das technische und ideologische Blabla, von dem ich ihr fast täglich erzähle, komplett egal ist und sie einfach nur "ihre" Inhalte sehen möchte.
Ich glaube, dass sie hier keine Ausnahme ist. Wenn Netflix, Amazon, Youtube oder Kinox.to nicht mehr im Firefox laufen, dann werden die Leute auf einen anderen Browser ausweichen, auf dem die Dienste funktionieren.

Derzeit installiert man Silverlight oder Flash, weil diese Systeme DRM Funktionen bieten. Mozilla geht aber davon aus, dass beide Technologien demnächst verschwinden werden. Chrome, Safari und Internet Explorer unterstützen bereits EME. Was meinst du passiert, wenn Flash und Silverlight dann wirklich nicht mehr unterstütz werden und man nur noch mit den anderen Browsern Filme/Serien legal(!!) sehen kann? Was sollte Mozilla deiner Meinung nach machen um nicht seine Nutzer zu verlieren?

Ich persönlich bevorzuge einen Firefox, in dem ich selbst wähle ob ich die DRM/EME Funktionen aktivieren möchte oder nicht, anstatt dazu gezwungen zu werden auf Chrome/IE/Safari umzusteigen, die alle von gewinnorientierten Unternehmen hergestellt werden.

Beim Seamonkey-Projekt könnte ich mir vorstellen, dass dort diese Kooperation mit der Werbeindustrie nicht übernommen wird.

Das hoffe/glaube ich auch. Aber wenn Mozilla Fundings verliert und weniger Manpower (a.k.a Geld) in die Wartung, Innovation und Vertrieb des Browsers stecken kann, dann wird das auch Seamonkey treffen. Gleiches gilt für SRWare Iron und was auch immer für Forks, die indirekt davon leben, dass irgendjemand Geld und Zeit in diese Anwendungen steckt. Klar, könnte man jetzt behaupten, das ist alles Open Source und funktioniert komplett ohne Geld. Damit das aber wahr wird, müssten auch die Vermieter, die Supermärkte, die Tankstellen, einfach alles rund um die Entwickler auf Geld verzichten, damit man ein so riesiges Projekt wie Mozilla/Firefox komplett ohne Finanzierung betreiben zu können. Schau dir bitte die Veröffentlichung von Mozilla Independent Auditors' Report and Consolidated Financial Statements an, das sieht nicht so aus, als würden die kein Geld benötigen um das Projekt am Leben zu erhalten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so ein Projekt in der Freizeit nebenher betreiben kann. Natürlich, viele einzelne Funktionen werden von Programmierern in ihrer Freizeit entworfen. Aber hinter dem Projekt steht doch viel mehr Aufwand, als das blose Schreiben von Code. Ich treffe so viele Menschen, die ihre Leistung anscheinend dadurch bewerten, wieviel sie monatlich verdienen. Wie würdest du Leute dazu überreden, unentgeltlich für dein Projekt vollzeit zu arbeiten?

niemand, der ins kasino geht, beschimpft die würfel, wenn's sich nicht rentiert, oder?

Ich hab mich hier anscheinend schlecht ausgedrückt. Ich wollte auf keinen Fall die Benutzer von Adblock & Co "beschimpfen", ganz im Gegenteil. Ich selbst würde niemals ohne Adblock, Request Policy und vorallem Noscript surfen und hatte noch nie einen privaten Facebook oder WhatsApp Account. Für mich persönlich ergibt sich daraus sogar ein ziemlicher Gewissenskonflikt. Seit Jahren lebe ich davon, dass Unternehmen im Internet Geld verdienen wollen und mich als Programmierer (indirekt über die Werbemaschinerie) dafür bezahlen. Andererseits (oder vielleicht genau deshalb) schimpfe ich in einer Tour darüber, wie schei*e das Internet durch die Kommerzialisierung geworden ist und versuche mich privat in diesen Ecken des Internets aufzuhalten, wo es eben noch nicht ganz so schlimm ist. (Wie z. B. hier im ngb.)

Ich selbst brauche diese ganzen "neuen" Services nicht. Ich bin mit E-Mail und Irssi ganz zufrieden, und anstelle von Streaming Diensten weiss ich noch immer wie man Transmission und ähnliche Tools bedient. Ich find es auf der anderen Seite aber wirklich cool, dass nicht nur ich mit meinen "Hacker-Freunden", die einen IRC Client bedienen können, auf Distanz kommunizieren kann, sondern dass die ganzen (kapitalorientierten) Tools so einfach zu bedienen sind, dass alle Leute (zumindest in der ersten Welt) miteinander fast kostenlos Kontakt halten können.
Ich erinnere mich noch gut, wie man das "vor dem Internet" gemacht hat und möchte nicht mehr in diese Zeit zurück. Diese Möglichkeiten zur Kommunikation sind ohne Zweifel die größte "Errungenschaft" seit ich denken kann und das möchte ich nicht einer der kleinen Gruppe von Technikern vorbehalten, sondern soll von allen Menschen auch ohne großes, technisches Wissen genutzt werden können.
Deshalb finde ich es so wichtig, diese Entwicklungen nicht nur aus den Augen eines "Hackers" zu sehen, sondern auch an die breite Masse zu denken. Sollte es irgendwie gelingen, Open Source Tools zu entwickeln die eine ähnliche Verbreitung und einfache Bedienung wie z. B. Skype oder Facebook bieten, dann wär das natürlich genial. Momentan kenne ich außer der Wikipedia kaum Beispiele die nicht gewinnorientiert arbeiten oder ohne finanzielle Hilfe von gewinnorientierten Unternehmen funktionieren. Eventuell bietet in Zukunft Crowdfunding eine gangbare Alternative; schön wärs.

was haben denn dann bitteschön die webseitenbesucher mit den werbeeinnahmen der betreiber zu tun?

Ganz einfach, je mehr Leute ein Produkt kennen und es immer wieder und wieder von allen Seiten vorgeführt bekommen, umso mehr Leute kaufen/nutzen es. Hohes Marketing-Budget treibt den Absatz an, ob einem das gefällt oder nicht. Das ist ein Fakt, den man nicht weiter diskutieren muss. Oder meinst du so viele Leute kaufen überteuerte Apple Produkte, weil das die allerbesten Geräte sind?

Ich darf dir dazu eine weitere Statistik zeigen. Hier wurde eine Kampagne zu einem Produkt gelauncht, das es seit mehreren Jahren am Markt gibt aber zumindest mir bislang nicht bekannt war. Die Firma möchte jetzt über Crowd Investment Geld aquirieren. Am 6.3. wurde die Kampagne gestartet, am 7.3. gab es im nationalen Fernsehen einen 10-minütigen Beitrag über die Firma, danach in mehreren News-Portalen bezahlte Artikel. In den ersten 6 Tagen konnte das Unternehmen rund EUR 120.000,-- auf einer Crowd Investment Plattform lukrieren. Die Grafik zeigt Zugriffe auf die Website der Firma, die bis zur Kampagne maximal 200 Benutzer pro Tag hatte (inklusive der Suchmaschinen-Bots):

statistics_campaingIA5AP7.png


wenn man die entwicklung der "kultur" allein den werbetreibern überlässt, entwickeln sie die gewohnheiten dieser "90%" - wohin das führt, sieht man ja am fernsehen.. das internet auf die gleiche weise zu vergiften wird zwar nicht ganz so einfach sein, aber wir sind da auf einem guten weg ..

Diesbzgl. gebe ich dir zu 100 % Recht. Das was da fabriziert wird, kann man ja nichteinmal mehr Kultur nennen. Das ist durch und durch geplante Manipulation. Was die Kreativwirtschaft fabriziert hat nichts mehr mit Kunst zu tun. Ironischerweise hat oft nichteinmal mehr Kunst mit Kunst zu tun, sondern wird nur noch mit dem Ziel, möglichst viel davon verkaufen zu können, am kreativen Fließband produziert. Schau dir an, was mit Street Art in den letzten Jahren passiert ist. @Kaesereibe hat mir mit diesem Posting zum Thema Radioprogramm wirklich die Augen geöffnet.

und überhaupt, wenn ich könnte, würde ich die gesamte werbeindustrie und ihre "kreativen" helfershelfer auf den mond schießen (zusammen mit investmentbankern und anderen parasiten), denn sie vernichten kultur und werden von uns pflichtfinanziert (wie GEZ, nur besser).. natürlich bin ich für eine gerechte entlohnung von "content"

Du würdest damit die Falschen treffen. Die "kreativen Hilfesteller" sind nur ein Symptom und nicht die Ursache für die hässliche Entwicklung des Netzes. Fast alle der Techniker, Grafiker, Programmierer, Sysadmins die ich in dieser Branche kennengelernt habe, sind bekennende Internet-Liebhaber und möchten ihren Spielplatz genauso wenig zerstören wie du.
Das Problem sind Finanzierugsgesellschaften und Betriebswirtschafter, die in den meisten Fällen "das alte Internet" nicht kannten, keine emotionale Bindung zu diesem Netzwerk haben und am Ende des Tages nur rote oder schwarze Zahlen sehen. Diese Leute beschränken sich auch nicht nur darauf, das Internet zu fi**en, sondern fallen wie die Heuschrecken über alle Bereiche des täglichen Lebens her.

Möchte man diese Leute und Unternehmen wieder aus dem Internet verbannen, müsste man auch damit leben, dass viele der großen Angebote verschwinden würden. Mir persönlich war es im Internet der 90er lieber als heute, aber ich denke, dass ein Schritt zurück nicht mehr passieren wird. Eventuell entwickelt sich durch das Darknet ein eigenes, alternatives Netz, in dem man so wie früher surft und wo Firmen kein Interesse haben zu werben oder zu finanzieren. Die breite Masse wird man damit aber wahrscheinlich nicht erreichen können.
 
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profi200

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Die Lösung ist ganz einfach: EME abschaffen. DRM Systeme sind generell bs. Aber leider wird das nicht passieren. Stattdessen werden freie, nicht gewinnorientierte Unternehmen mit dem Mist dazu gezwungen sich drauf einzulassen. Traurig aber wahr wie alles kommerzialisiert wird. Und die Masse interessiert sowas sowieso nicht. So wie es ausschaut werde ich mich wohl nach einer Alternative umsehen müssen in Zukunft.
 

Novgorod

ngb-Nutte

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Derzeit installiert man Silverlight oder Flash, weil diese Systeme DRM Funktionen bieten. Mozilla geht aber davon aus, dass beide Technologien demnächst verschwinden werden. Chrome, Safari und Internet Explorer unterstützen bereits EME. Was meinst du passiert, wenn Flash und Silverlight dann wirklich nicht mehr unterstütz werden und man nur noch mit den anderen Browsern Filme/Serien legal(!!) sehen kann? Was sollte Mozilla deiner Meinung nach machen um nicht seine Nutzer zu verlieren?

ich weiß nicht, warum die user (auch die 90%) immer alles vorgekaut bekommen müssen :confused:.. videos im browser gucken ging auch nicht immer, da wurde eben wie du sagst flash & co. installiert, wofür auch senioren und andere DAUs ihre 2 klicks machen mussten - war das so schlimm? sollte DRM-scheiß tatsächlich mal "alternativlos" werden, muss man sich eben schlimmstenfalls ein addon dafür installieren, das ist noch einfacher als flash installieren ;).. bei deiner freundin würde ich mir da überhaupt keine sorgen machen - wenn's mit adblock und sogar noscript (!) geklappt hat, wird irgendein videoplugin ein kinderspiel sein ;)..

Ich erinnere mich noch gut, wie man das "vor dem Internet" gemacht hat und möchte nicht mehr in diese Zeit zurück. Diese Möglichkeiten zur Kommunikation sind ohne Zweifel die größte "Errungenschaft" seit ich denken kann und das möchte ich nicht einer der kleinen Gruppe von Technikern vorbehalten, sondern soll von allen Menschen auch ohne großes, technisches Wissen genutzt werden können.

zu dieser "errungenschaft" haben die konzerne aber nichts beigetragen, sondern nur ihre früchte geerntet! vor der kommerzialisierung von skype & co. gab es haufenweise kommunikationsmöglichkeiten, von irc bis teamspeak - brauchte man dafür großes technisches wissen? sicher nicht mehr als für eine windowsinstallation von disketten ;).. dass etwas "mainstream" wird, ist kein technischer fortschritt oder eine errungenschaft in irgendeinem sinne, sondern ausschließlich eine vermarktung bereits vorhandener technlogien und ideen! im gegenteil, wenn etwas mainstream wird, dann wird aus innovation stagnation, denn die große kohle macht man durch verbreitung, nicht durch verbesserung, das war schon immer so.. ich will den 90% keine lebensverändernden technologien vorenthalten, aber ich sehe keinen sinn darin, ihnen diese aufzuzwingen.. bevor es skype gab, sind wir mit teamspeak (und vorgängern) ausgekommen - die teilnahme daran basierte auf echtem interesse und nicht auf marketing (d.h. aufgezwungenem interesse).. das internet an sich (von dem du redest) ist ein gutes gegenbeispiel - es wurde nicht durch marketing zu der "errungenschaft", sondern durch echtes interesse sich zu vernetzen - auch (und besonders) seitens der weniger technischen nutzer.. der große ausverkauf ging erst sehr viel später los, als schon alles da war und bei den BWLern auf dem tisch lag (dazu muss es ja erstmal da sein ;))..

Deshalb finde ich es so wichtig, diese Entwicklungen nicht nur aus den Augen eines "Hackers" zu sehen, sondern auch an die breite Masse zu denken. Sollte es irgendwie gelingen, Open Source Tools zu entwickeln die eine ähnliche Verbreitung und einfache Bedienung wie z. B. Skype oder Facebook bieten, dann wär das natürlich genial.

die massen können schon an sich selber denken - und wäre ich tatsächlich in der position, an sie zu "denken" (dann gnade euch allen gott :D), würde ich die armen massen vor ihrem eigenen schwachsinn schützen, denn am ende wären alle produktiver und glücklicher ohne facebook & co., auch wenn sie es nicht einsehen wollen, wie das dicke kind, dem man sein tortenstück verweigert statt es zu mästen.. davon abgesehen, was bedienung angeht, gibts genug alternativen - der erfolg vom marketing lag ja nie (ausgerechnet) an der bedienung.. das mit der verbreitung hab ich allerdings nie wirklich verstanden - warum muss etwas unbedingt "verbreitet" werden? wenn etwas "gut" ist, dann verbreitet es sich schon selbst, ohne dass es irgendwie verbreitet werden muss (z.b. das telefon oder die elektrizität).. wenn etwas von haufenweise idioten genutzt wird, weil ihre idiotenfreunde das auch nutzen (als einzige begründung), ist das nicht unbedingt ein qualitätsmerkmal.. in zeiten von raubtierkapitalismus kommt die erzwungene verbreitung leider automatisch, sobald es mit der selbständigen verbreitung ansatzweise anfängt - weil sich die "kreativen" leider praktisch ausnahmslos kaufen und prostituieren lassen.. dass das nicht passiert (wikipedia, GPG, mozilla noch) ist eine krasse ausnahme, wenn viel idealismus auf marketing-unabhängige finanzierung trifft.. es kann also funktionieren und davon profitieren auch die massen an idioten - und da sie ja eh schon zahlen, muss zum wohle der menschheit eine umverteilung (weg vom bullshit) erreicht werden; und das geht nur mit größtmöglicher ablehnung und sabotage von marketingsystemen!

Ganz einfach, je mehr Leute ein Produkt kennen und es immer wieder und wieder von allen Seiten vorgeführt bekommen, umso mehr Leute kaufen/nutzen es.

ja, dumme leute! dass produktevertreiber vom marketing profitieren, brauchen wir nicht zu diskutieren, das ist ihre existenzgrundlage.. aber die massen (mich eingeschlossen, ausnahmsweise) sind keine produktevertreiber und haben komplett andere interessen, auch wenn es ihnen nicht bewusst ist.. das interesse am content ist legitim, ebenso wie das interesse der contentersteller an entlohnung - und im gegensatz zur raubmordkopiererei ist das geld hier auch immer da, sozusagen als freiwillige zwangsabgabe für alle ;).. der große fehler ist aber die verknüpfung von content und produktevertreibern, um das geld irgendwie von den massen zum content rüberzuschaufeln: hier wird die "marktmacht" komplett an die partei der poduktheinis abgegeben, deren einziges ziel es ist, so viel wie möglich von dem geld, das garnicht für sie bestimmt ist, zu sich umzuleiten und noch mehr rauszupressen.. per definition ist so etwas das verhalten von parasiten und krebsgeschwüren! der content verliert dadurch sofort alle glaubwürdigkeit (werbung = lüge!) und für die (dumme!) masse dient der content dann lediglich noch als vehikel zum produkt, obwohl ursprünglich das interesse ja beim content lag..

Du würdest damit die Falschen treffen. Die "kreativen Hilfesteller" sind nur ein Symptom und nicht die Ursache für die hässliche Entwicklung des Netzes. Fast alle der Techniker, Grafiker, Programmierer, Sysadmins die ich in dieser Branche kennengelernt habe, sind bekennende Internet-Liebhaber und möchten ihren Spielplatz genauso wenig zerstören wie du.

puh, und dann können sie/ihr weiterhin guten gewissens werbebanner, flash-schrott und tracking-skripte erstellen? :confused:.. gibts sonst nichts sinnvolles zu tun oder zahlen diese "heuschrecken", wie du sie nennst, einfach gute kohle? würde es sonst einfach ein aderer machen? kann man sich heutzutage ein gewissen etwa nicht mehr leisten? ja, das hört man oft, ist auch meinetwegen legitim, aber dann bitte auch dazu stehen und nicht als täter auch noch opfer sein, das ist einfach unschön...

Möchte man diese Leute und Unternehmen wieder aus dem Internet verbannen, müsste man auch damit leben, dass viele der großen Angebote verschwinden würden. Mir persönlich war es im Internet der 90er lieber als heute, aber ich denke, dass ein Schritt zurück nicht mehr passieren wird. Eventuell entwickelt sich durch das Darknet ein eigenes, alternatives Netz, in dem man so wie früher surft und wo Firmen kein Interesse haben zu werben oder zu finanzieren. Die breite Masse wird man damit aber wahrscheinlich nicht erreichen können.

mei, mir ist ein internet der interessen lieber als ein internet der konzerne, aber wer bin ich schon.. ich kann auch nicht die breite masse erreichen, dazu habe ich keine demokratische legitimation bzw. die macht, interessen zu manipulieren, um sie zu bekommen.. ich kann nur möglichst viele werbeblocker bei möglichst vielen DAUs installieren und daran appellieren, sich nicht vermarkten zu lassen, wenn man nicht will (und wer will das schon? ;)).. wie bereits gesagt, da bin ich einfach pragmatiker geworden - ich kann mir die perlen rauspicken und mich trotzdem vom vorgesehenen vermarktungsfleischwolf fernhalten (sogar legal, noch).. wenn dafür die masse "leiden" muss (zum teil ohne es wahrhaben zu wollen), dann ist das einerseits tragisch für den philantropen.. andererseits ist es dieselbe masse, die merkel wählt, bildzeitung "liest" und banken rettet (es sind auch intelligente leute dabei [außer bei der bildzeitung natürlich], was das ganze noch viel tragischer macht)..
 

musv

Bekannter NGBler

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da wurde eben wie du sagst flash & co. installiert, wofür auch senioren und andere DAUs ihre 2 klicks machen mussten - war das so schlimm?
Für mich war es das.

Ich hab jetzt von 2 Rechnern Flash verbannt, auf meinem lahmen Notebook ist es noch drauf.

Wenn meine Frau mal wieder auf dem Notebook ihre Serien angesehen hat, lief das Teil öfters mal auf voller Leistung, selbst wenn das Video schon beendet war. In der Prozessliste fand man dann einen Prozess "Plugincontainer".

Seit ich Flash von den beiden anderen Rechnern runtergeschmissen hab, läuft der Firefox irgendwie runder, besser, zuverlässiger. Auch konnte ich gleich die beiden Add-Ons Flashblock und Youtube HTML 5 Video mit runterschmeißen.

Das Sterben von Flash ist definitiv ein Gewinn fürs Internet.


Zum DRM-Zeug und der Werbung im Firefox:
Mal abwarten, wenn wir die ersten Folgen davon sehen. Sowohl die Pro-Argumente (von Mozilla gesteuerte Werbedarstellung anstatt totales Tracking vs. Adblocker, Ersatz für Silverlight und Flash) als auch die Contra-Argumente (DRM generell, Werbegängelung, Verrat der eigenen Prinzipien) sind nachvollziehbar.
 

electric.larry

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der content verliert dadurch sofort alle glaubwürdigkeit (werbung = lüge!) und für die (dumme!) masse dient der content dann lediglich noch als vehikel zum produkt, obwohl ursprünglich das interesse ja beim content lag.

Danke. Dieser Satz fasst diese Entwicklung sehr schön zusammen.

Vor ein paar Jahren war ich überzeugt, dass das was ich da mache, eine Art von Kunst ist.
Ich bin neben einer Installation mit ein paar Projektoren in einer Veranstaltung gestanden und hab mich drüber gefreut, dass ich zum ersten Mal das Logo einer echt bekannten Marke in eines unserer Projekte einbauen "durfte". Der Veranstalter erklärte mir dann, dass er eine Kooperation mit dieser Marke habe und er dafür Geld bekomme, dass diese Logos groß und für alle Sichtbar an die Wände projiziert werden. Je mehr Eintrittskarten er verkauft, also je größer die Zahl derjenigen, die die Werbebotschaft sehen, desto mehr kann er für solche Werbeeinblendungen verlangen.
Mir wurde dann plötzlich klar, dass diese Party nicht wegen der Party an sich und die Projektionen nicht für das schöne Ambiente gemacht wurden, sondern es bei der gesamten Veranstaltung weder um Partyspaß noch um durchdachte Visuals, sondern ausschließlich darum ging einen Rahmen dafür zu schaffen, dass die Zielgruppe kommt um die Werbebotschaften zu sehen und nebenbei noch etwas Geld an der Bar zu verprassen.

Seit diesem Tag war mir klar, dass das keine Kunst sein kann; bestenfalls ist es ein Handwerk. Tragischweise wird man diese Erkenntnis, hat man sie einmal gehabt, nicht mehr los und erkennt in fast allem, das man sieht, die versteckte Wertschöpfung.

puh, und dann können sie/ihr weiterhin guten gewissens werbebanner, flash-schrott und tracking-skripte erstellen? .. gibts sonst nichts sinnvolles zu tun oder zahlen diese "heuschrecken", wie du sie nennst, einfach gute kohle?

Es ist beides. Als Programmierer im Marketing, zumindest wie ich es erlebe, bekommst du alle paar Wochen ein komplett neues Projekt mit total unterschiedlichen Anforderungen auf den Tisch. Die Werber möchten ja immer so innovativ sein und adaptieren rasch neue Entwicklungen.

Einmal baust du irgendeine Animation auf einer Website, dann wird eine interaktive Installation mit einer Kinect oder Facetracking umgesetzt, im nächsten Monat arbeitest du an einem Webshop der an irgendeine bestehende Datenbank angeschlossen wird und dann bastelst du eine Wandprojektion, die irgendwie auf die Besucher reagiert und nett anzusehen ist. Du bist also ständig am Experimentieren und lernst laufend neue Techniken, Programmiersprachen und Frameworks kennen.
Anders als ein Programmierer im Industrie-Umfeld, leben deine Projekte meist nur ganz kurz bis zur nächste Kampagne. Das beeinflusst natürlich deinen Programmierstil; du machst keine umfassenden Pläne hinsichtlich der Weiterentwicklung und einfachen Wartbarkeit. Du setzt dich hin und schei*t so schnell wie möglich etwas heraus, das die drei Wochen an denen die Kampagne läuft irgendwie ohne Bluescreens überlebt. Oft arbeitest du länger an der Umsetzung eines Projekts, als es dann tatsächlich im Einsatz ist.

Das hat natürlich nicht nur Vorteile, es macht aber - zumindest mir - verdammt viel Spaß. Ich wüsste nicht in welcher Branche ich mich sonst bewerben könnte, wo man so abwechslungsreiche Projekte macht und irgendwie immer mit einem Fuß im Code, mit dem anderen in der Grafik steht. Vielleicht in der Gaming Industrie, aber auch dort haben die Werber Einzug gehalten und Erfahrungsberichte aus dieser Branche lassen mich auch daran zweifeln, wie "kreativ" man dort noch sein kann.

würde es sonst einfach ein aderer machen? kann man sich heutzutage ein gewissen etwa nicht mehr leisten? ja, das hört man oft, ist auch meinetwegen legitim, aber dann bitte auch dazu stehen und nicht als täter auch noch opfer sein, das ist einfach unschön...

Grundsätzlich hab ich für mich entschieden, dass: "Wenn ich es nicht mache, macht es ein Anderer", nie eine Rechtfertigung sein kann, etwas zu tun, dass ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Das ist der Zwiespalt, von dem ich weiter oben gesprochen habe. Grundsätzlich wünsche ich mir ein Internet ohne Konzerne und falschen Informationen (a.k.a Werbung) und versuche jedem klar zu machen, welche Überlegungen und Manipulationen hinter den vielen bunten Websites und lachenden Gesichtern auf Plakatwänden stecken.

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They Live
 
Zuletzt bearbeitet:

Novgorod

ngb-Nutte

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Für mich war es das. [...] Seit ich Flash von den beiden anderen Rechnern runtergeschmissen hab, läuft der Firefox irgendwie runder, besser, zuverlässiger.

ahm, wir sind uns glaube ich alle einig, dass flash von einem haufen schimpansen beim kacken programmiert wurde ;).. gemeint war hier aber einfach nur der grundsätzliche aufwand (der keiner ist), ein plugin zu installieren, um inhalte wiederzugeben, die aufgrund von ideologie- und lizenzbeschränkungen vom browser nicht unterstützt werden - und es hat zumindest für die breite masse kein problem dargestellt, daher ist es überhaupt nicht "zwingend" (um mit der zeit zu gehen, wie einige meinen), irgendwelche DRM-formate und marketing-scheiße zu unterstützen.. im zweifel sind 2 klicks für ein plugin einfacher als auf einen anderen browser umzusteigen, der sich ausverkauft hat.. (ich hoffe natürlich, dass diese 2 klicks nie wieder flash sein müssen ;)..)

Das ist der Zwiespalt, von dem ich weiter oben gesprochen habe.

oh mann, du erinnerst mich immer mehr an den hier :D.. wie löst du denn diesen zwiespalt? löst du ihn überhaupt?

Grundsätzlich wünsche ich mir ein Internet ohne Konzerne und falschen Informationen (a.k.a Werbung) [...]. Auf der anderen Seite wünsche ich mir ein Internet ohne Konzerne.

hö? :confused:
 
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