[Netzwelt] Movie4k: Piracy, powered by Google?

Das deutsche Antipiracy-Unternehmen FDS File Defense Service und der Berliner IT-Dienstleister fifthfreedom stellten bereits vor mehreren Wochen fest, dass mehrere internationale Streamingportale ihre Filme von Google-Servern beziehen. Vor über einer Woche kam Movie4k als Anbieter für das deutschsprachige Publikum dazu. Etwa 18.000 Filme werden von der URL Googlevideo.com gestreamed. Dies geschieht mitunter in HD-Qualität und ohne jede Zeitverzögerung beim Laden. Sowohl die Google Inc. in den USA als auch die Hamburger Tochter wurden vor mehreren Wochen in Kenntnis gesetzt. Bis jetzt wurden die Urheberrechtsverletzungen nicht abgestellt.

Alle illegalen Streaming-Portale öffnen mittels Script einen Videoplayer, der die Filme, die von den Picasa-Servern stammen, innerhalb eines Frames abspielt. Eine Zusammenarbeit ist offensichtlich, weil die Videoplayer vielfach auf die gleiche Daten-ID zugreifen. Die beteiligten Streaming-Portale sind (mit verschiedenen URLs): hdmoviezone.net, viooc.co, viooz.be, viooz.cc, vioozmovies.me, watch32.com, putlocker.bz, putocker.to, putlocker.tw, megashare.info, megashare.sh, megashare.ca, afdah.com, yify.tv, watch32.com und last, but not least Movie4k.to.

Sollte Google die Streams trotz in Kenntnissetzung nicht abstellen, wird eine einstweilige Verfügung ergehen, eine Abmahnung wurde bereits verschickt. Weitere Hintergründe dazu sind hier verfügbar. Auch der P2P-Blog Torrentfreak hat bereits auf Basis der Informationen von Tarnkappe.info berichtet.

 

[accC]

Das Hosting ist für die Betreiber geradezu ideal. Die Anbindung ist extrem schnell und zuverlässig. Bisher ist unklar, warum bei Google dieses gigantische Datenaufkommen bislang nicht aufgefallen ist. Wird dabei eine Lücke ausgenutzt? Oder half einer der Techniker beim Zugang zu den Servern? Es wäre auch spannend zu wissen, wie bis zu 18.000 Film-Mitschnitte hochgeladen wurden. Bezüglich der Aufrufe der Streams auf den Google Servern sind bisher keine Details bekannt. Am 11. März erfolgte die erste Inkenntnissetzung an die Google Inc.. Der Name des Rechteinhabers als auch der Rechtsanwaltskanzlei soll in diesem Zusammenhang nicht genannt werden. Am 19. März wurde eine Abmahnung ausgesprochen, weil der Film immer noch über Google Server verfügbar war. Mittlerweile erfolgte der erste Antrag auf eine Einstweilige Verfügung gegen die Google Inc. als Hostprovider. Weitere Abmahnungen werden derzeit vorbereitet.

Könnte es vielleicht damit zusammenhängen, dass Google in seinen Rechenzentren auch Youtube beherbergt und da 1-2TB Traffic mehr wie ein paar Sandkörner in der Wüste untergehen? Ich bezweifele ja, dass die Administratoren da immer so genau drauf achten, welcher Inhalt nun gerade so häufig ausgeliefert wird. Häufig ausgelieferte Inhalte werden auf verschiedene physische Geräte/ Standorte übertragen und Zugriffe auf diese einzigartige "hardcoded" URL via Loadbalancing auf die verschiedenen Server verteilt. Da wird wohl kaum ein Administrator auf Speed sitzen und sich die billiarden Logdateien anschauen und merken "huch, diese Datei wurde aber nicht über youtube ins google-Universum eingespeißt und irgendwie verursacht sie ziemlich viel Traffic"..

Wurden die Daten über irgendwelche Hosting-Services von Google hochgeladen, wäre die Abmahnung zumindest nur unter Umständen gültig. In erster Instanz hat man sich ja schon mal grandios an den falschen gewand und in Amerika sieht es mit den Abmahnungen auch etwas anders aus, als in Deutschland.


Edit: Dass die Daten wirklich von Google stammen und nicht etwa google lediglich als "Vermittler" fungiert und die Daten eigentlich auf ganz anderen Servern liegen könnten, wurde wohl auch nicht bedacht, könnte allerdings durchaus sein.

 

[Ghandy]

Woher die Daten kommen, kann man sich sehr gut mit dem Firefox-Plugin Firebug anschauen. Sie kommen tatsächlich von Googlevideo.com. Die Server sind geradezu ideal, weil tatsächlich ein paar TB Traffic nicht auffallen würden. ;-) Außerdem sind sie rasend schnell und extrem zuverlässig, Google halt.

 

[accC]

Dann stellt sich die Frage, wie die Inhalte drauf gekommen sind.
Der Cloud-Speicherplatz von google wäre ja auch noch eine Option.

Allerdings sehe ich nicht so genau, wie du da so sicher sein kannst. Selbst wenn du auf IP Ebene herunter gehst, kannst du dir nicht immer zwangsweise sicher sein, dass die Inhalte dort liegen, wo sie zu liegen scheinen. Das ist doch auch das, was häufig in der Warezszene passiert, wenn die Server angeblich in $BeliebigesLandOhneInfrastrukturOderGesetze stehen, du aber Zugriffszeiten im ms-Bereich aus Deutschland hast. Da liegt doch auch einfach nur eine Art Proxy zwischen Client und eigentlichem Server, so dass der Serverstandort verschleiert wird. Ich nehme natürlich nicht an, dass da jemand seine eigene Serverfarm auf diese Weise ins Googlenetzwerk eingegliedert hat, sollte eher eine hypothetische Annahme sein.

Du hältst uns auf dem Laufenden, wenn sich etwas Neues ergibt, oder? Die Hintergründe und der Ausgang der Angelegenheit (rechtliche und technische Konsequenzen etc) würden mich interessieren.

 

[Diskordier]

Das Beste ist RIAA MPAA die haben sich bei google beschwert google.com hat gemeint sind sie nicht zuständig.
wäre google in irland, google in irland hat gesagt sind sie net zuständig das wäre google europe und google europe sagt ist google.com
also google USA

 

[Sp1xx]

@Diskordier: Entweder hab ich ein Bier zu viel oder du zwei. Dein Satzbau erscheint mir zumindest wirr!

@topic: Der Ausgang dieser Geschichte würde mich auch sehr interessieren. Bitte weiter berichten/verfolgen!

lg

 

[accC]

Das mag daran liegen, dass er ganz normale Firmenstrukturen/-konstrukte nicht versteht.
Ein Google Deutschland ist eben nicht für die Geschäftsbereiche von einem Google USA haftbar und aus gutem Grund liegen kritische Services in den Firmen, die dem für das Unternehmenskonstrukt besten Gesetz unterworfen sind.
Das ist kein "Schuld auf den anderen schieben", sondern ganz normaler Alltag. Genauso verhält es sich ja auch mit Steuergeschichten. Warum zahlen große Unternehmen in Deutschland wohl (nahezu) keine Steuern? Die sind eben so aufgestellt, dass die deutschen Standorte keine Gewinne einfahren, daher (nahezu) keine Steuern zahlen, während die Unternehmen, die letztlich die Gewinne bekommen im Steuerparadies sitzen. Absolut gleiche Vorgehensweise.

 

[Ghandy]

Nun ja, die Sache ist Mutter- als auch Tochtergesellschaft seit einigen Wochen bekannt. Getan hat sich bisher 0,00.

 

[Der3Geist]

Getan hat sich bisher 0,00.

Ich würde fast Vermuten, dass 90% der Verbrauchen darüber nicht Böse sind.
Und solange Google das vor sich her Schieben kann, klingeln noch die Werbekassen.