[img=right]https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Adblock_logo.png[/img]In einer aktuellen Presseaussendung kündigt der Mobilfunkanbieter DREI ein Ad-Blocking Service auf Systemebene an. Das Feature wurde vorerst in Italien und Großbritannien implementiert, ein rascher Roll-Out soll in allen anderen Netzen der DREI-Gruppe jetzt aber möglich sein.
Zum Einsatz kommt eine Ad-Blocking Lösung des israelischen Anbieters für Security-Lösungen, Shine. Auf seiner Website beschreibt das Unternehmen seine Lösung so: "Our products give consumers the choice to protect themselves from the abusive behavior of AdTech, including: Tracking, Targeting, Personal Information Usage & Cellular Data Theft."
Es soll sich also um eine Lösung handeln, die Benutzer vor aufdringlicher Werbung, Tracking und "schnüffelnden" Scripts und Bannern schützen soll, ohne dass dafür eine Ad-Blocker Software auf dem Endgerät installiert werden muss.
Shine Security machte 2013 auch mit einer innovativen Antivirus-Lösung Schlagzeilen. Man kann also in Zukunft vielleicht auch mit weiteren Services auf Netzwerkebene rechnen, die Betreiber anbieten werden, um die durch Flatrate-Verträge und kostenlose VoIP Services entfallenen Einnahmen zu kompensieren.
In seiner Aussendung stellt der Mobilfunkanbieter drei Ziele in den Vordergrund: Benutzer sollen nicht für Traffic bezahlen müssen, der durch Werbung verursacht wird, die Privatsphäre und Sicherheit der Kunden soll gewährleistet werden und Benutzer sollen ausschließlich Werbung erhalten, die für sie relevant und interessant ist.
Wenngleich sich viele Anwender über kürzere Ladezeiten und weniger Werbebanner freuen werden, lässt sich ein solcher Filter aber kaum mit dem Grundsatz der Netzneutralität vereinbaren. Nach dem Mere Conduit Prinzip ist der Provider ausschließlich für die Zustellung der Datenpakete zuständig und nicht für den Inhalt, der über seine Leitungen verschickt wird. Laut Futurezone soll das Feature deshalb auch nur als Opt-In verfügbar sein und erst aktiviert werden, wenn der Nutzer dem ausdrücklich zustimmt.
Auf der anderen Seite stehen aber auch noch jene, die ihre Services über Werbeeinnahmen finanzieren und - sollte das Beispiel von DREI Schule machen - um Ihre Einnahmen in mobilen Netzen fürchten müssen. In Richtung der betroffenen Unternehmen betont DREI jedoch, dass man keineswegs Interesse daran habe, interessante und relevante Werbung zu verbannen.
Wie zwischen relevanter und nicht relevanter Werbung unterschieden wird und wer für den Traffic, der durch "erwünschte Werbung" verursacht wird, bezahlen soll, kann derzeit nur spekuliert werden. Diese Details verspricht das Unternehmen aber in den kommenden Monaten nachzureichen.
Wenn man sich am Beispiel der Anbieter von client-seitigen Ad-Blockern orientiert, kann man davon ausgehen, dass die Werber zur Kasse gebeten werden, wenn Ihre Propaganda zugestellt werden soll. Vielleicht auch werden Kriterien für "nicht aufdringliche Werbung" vorgegeben um durch den Ad-Blocker wandern zu können.
Jedenfalls interessant verspricht auch die Reaktion der Contentprovider und Verlage zu werden, wenn man sich an den Streit rund um das Leistungsschutzrecht erinnert oder z. B. an den juristischen Rundumschlag der Bild-Zeitung im vergangenen Herbst denkt, wo der Axel-Springer-Verlag sogar rechtlich gegen die Verbreitung von Tutorials zur Umgehung der Werbeblockersperre vorging.
Werden in Zukunft alle DREI-Benutzer von bild.de & Co ausgesperrt oder werden die großen Verlage "Wegzoll" an die Netzwerkbetreiber bezahlen um potentielle Kunden auch am Mobiltelefon mit ihrer Werbung zu erreichen?
Wie lange könnte es dauern, bis weitere Provider nachziehen oder Ad-Blocking auf Netzwerkebene verboten wird?
Quellen:
Zum Einsatz kommt eine Ad-Blocking Lösung des israelischen Anbieters für Security-Lösungen, Shine. Auf seiner Website beschreibt das Unternehmen seine Lösung so: "Our products give consumers the choice to protect themselves from the abusive behavior of AdTech, including: Tracking, Targeting, Personal Information Usage & Cellular Data Theft."
Es soll sich also um eine Lösung handeln, die Benutzer vor aufdringlicher Werbung, Tracking und "schnüffelnden" Scripts und Bannern schützen soll, ohne dass dafür eine Ad-Blocker Software auf dem Endgerät installiert werden muss.
Shine Security machte 2013 auch mit einer innovativen Antivirus-Lösung Schlagzeilen. Man kann also in Zukunft vielleicht auch mit weiteren Services auf Netzwerkebene rechnen, die Betreiber anbieten werden, um die durch Flatrate-Verträge und kostenlose VoIP Services entfallenen Einnahmen zu kompensieren.
In seiner Aussendung stellt der Mobilfunkanbieter drei Ziele in den Vordergrund: Benutzer sollen nicht für Traffic bezahlen müssen, der durch Werbung verursacht wird, die Privatsphäre und Sicherheit der Kunden soll gewährleistet werden und Benutzer sollen ausschließlich Werbung erhalten, die für sie relevant und interessant ist.
Wenngleich sich viele Anwender über kürzere Ladezeiten und weniger Werbebanner freuen werden, lässt sich ein solcher Filter aber kaum mit dem Grundsatz der Netzneutralität vereinbaren. Nach dem Mere Conduit Prinzip ist der Provider ausschließlich für die Zustellung der Datenpakete zuständig und nicht für den Inhalt, der über seine Leitungen verschickt wird. Laut Futurezone soll das Feature deshalb auch nur als Opt-In verfügbar sein und erst aktiviert werden, wenn der Nutzer dem ausdrücklich zustimmt.
Auf der anderen Seite stehen aber auch noch jene, die ihre Services über Werbeeinnahmen finanzieren und - sollte das Beispiel von DREI Schule machen - um Ihre Einnahmen in mobilen Netzen fürchten müssen. In Richtung der betroffenen Unternehmen betont DREI jedoch, dass man keineswegs Interesse daran habe, interessante und relevante Werbung zu verbannen.
Wie zwischen relevanter und nicht relevanter Werbung unterschieden wird und wer für den Traffic, der durch "erwünschte Werbung" verursacht wird, bezahlen soll, kann derzeit nur spekuliert werden. Diese Details verspricht das Unternehmen aber in den kommenden Monaten nachzureichen.
Wenn man sich am Beispiel der Anbieter von client-seitigen Ad-Blockern orientiert, kann man davon ausgehen, dass die Werber zur Kasse gebeten werden, wenn Ihre Propaganda zugestellt werden soll. Vielleicht auch werden Kriterien für "nicht aufdringliche Werbung" vorgegeben um durch den Ad-Blocker wandern zu können.
Jedenfalls interessant verspricht auch die Reaktion der Contentprovider und Verlage zu werden, wenn man sich an den Streit rund um das Leistungsschutzrecht erinnert oder z. B. an den juristischen Rundumschlag der Bild-Zeitung im vergangenen Herbst denkt, wo der Axel-Springer-Verlag sogar rechtlich gegen die Verbreitung von Tutorials zur Umgehung der Werbeblockersperre vorging.
Werden in Zukunft alle DREI-Benutzer von bild.de & Co ausgesperrt oder werden die großen Verlage "Wegzoll" an die Netzwerkbetreiber bezahlen um potentielle Kunden auch am Mobiltelefon mit ihrer Werbung zu erreichen?
Wie lange könnte es dauern, bis weitere Provider nachziehen oder Ad-Blocking auf Netzwerkebene verboten wird?
Quellen: