Linux für alte Kiste. Empfehlungen?

[TheSniperFan]

Hi alle Miteinander!
Ich bin gerade im Urlaub meine Familie besuchen (Wetter ist fantastisch ) und wurde hier gebeten mir den PC meiner Tante mal anzuschauen weil da dauernd "von alleine" Werbung angeht. Was gemacht werden muss ist klar: Frisches System drauf. Aber welches?

Der Rechner hat im Moment Windows XP Professional SP3 und ich wollte eine Linux Distribution installieren. Die Sache ist die Hardware, welche ein wenig angestaubt ist.
CPU und RAM sind absolut i.O. (Letzteres wurde wohl mal nachgerüstet).
AMD Sempron 2500+ @ 1,4 GHz und 2GB RAM

Ich habe Probleme mit dem Board (ASUS P4S8X-X K8M800-8237) und Sorgen bereitet mir die Grafik (VIA S3G Unichrome Pro IGP).

Das Kack-Board unterstützt kein Booten von USB-Flashlaufwerken (booten von USB-ZIP und USB-FDD gehen aber ). Das habe ich mit dem Plop-Bootloader zwar in den Griff bekommen, jedoch habe ich dann je nach Distro keine Tastatur im Bootloader-Menü was ein absolutes No-Go ist.
Ich werde da mal ein wenig mit dem BIOS spielen. Eventuell kriege ich das ja gebacken.

Und zur Grafik brauche ich wohl nichts weiter zu sagen, außer das sie verdammt langsam ist.

Bisher probiert:

Xubuntu 12.04 LTS	Läuft anständig (Im Moment mein Favorit)
Xubuntu 14.04 LTS	Kann Auflösung nicht ändern (grauer Bildschirm)
Lubuntu 12.04	Läuft anständig
Lubuntu 14.04	Kann Auflösung nicht ändern (rosa-farbener Bildschirm)
Kubuntu 12.04 LTS	Läuft i.O.
Arch Linux	Updates nicht handhabbar, entfällt
ArchBang	Konnte nicht testen
Elementary OS	Unbenutzbar langsam
Manjaro XFCE	Bootet nicht (Black screen)
Debian XFCE	Gewinner!

Was habt ihr noch so für empfehlungen?

Anforderungsprofil:

• Einfach zu benutzen (DAU-Freundlich)
• Möglichst flott auf dieser Hardware
• Skype inkl. Webcam (muss die aktuelle Version sein weil MS die Alten afaik aussperren will)
• Bilder von Digicams abrufen
• Bilder auf CDs brennen
• Facebook

Dabei sind mir halt direkt die Ubuntu-Derivate in den Sinn gekommen und - alternativ - Arch. Letzteres will ja aber nicht und von den Derivaten läuft auch nur Xubuntu 12.04 reibungslos.

Über ein wenig Hilfestellung würde ich mich freuen.
Danke schon mal.

 

[accC]

Versuch es mal mit elementary OS, es ist ebenfalls Ubuntu-basierend, Schwerpunkt ist Touch&Feel.
Ressourcentechnisch sieht es mMn ganz in Ordnung aus, aber genau kann ich dir das nicht sagen.

 

[mathmos]

Das Kack-Board unterstützt kein Booten von USB-Flashlaufwerken (booten von USB-ZIP und USB-FDD gehen aber ).

Eventuell hilft dir http://support.asus.com/FAQ/Detail....7E1-DCDB-4B5C-F062-96E3C2820EDC&p=1&m=P4S8X-X weiter.

Das habe ich mit dem Plop-Bootloader zwar in den Griff bekommen, jedoch habe ich dann je nach Distro keine Tastatur im Bootloader-Menü was ein absolutes No-Go ist.

Hat der Rechner kein CD- bzw DVD-Laufwerk mehr? Wenn doch würde ich das Installations-Iso der Distribution deiner Wahl auf CD bzw. DVD klatschen und davon installieren.

 

[TheSniperFan]

@mathmos: Er hat ein CD-LW, aber zum ausprobieren ist das sub-optimal. Den USB-Stick kann ich halt immer wieder beschreiben ohne CDs zu verschwenden. Wenn ich eine CD brenne muss es auch die gewünschte Distribution sein weil nur noch ein paar Rohlinge übrig sind.
Ich denke das ich im Zweifelsfall Arch brennen würde weil ich Arch so schlank gestalten kann wie ich will. Das Hauptproblem bei dem Rechner ist ja nicht die CPU-Leistung oder der RAM, sondern die Grafikleistung.
Naja, ich sauge erstmal Elementary. Danach melde ich mich wieder.

 

[mathmos]

Wenn es darum geht, dass nur du ausprobieren willst, würde ich eine Installation unter VirtualBox auf einem anderen Rechner vorschlagen. Ist dann zwar leistungstechnisch nicht mit einer Installation vergleichbar, aber bei dem Grafikchip wirst du vermutlich bei keiner Distribution wirklich glücklich. Die Treiber direkt von VIA sind instabil und teilweise unsicher. Also bleiben nur die freien (http://www.freedesktop.org/wiki/Openchrome/). Hier bist du mit einer billigen PCI-Grafikkarte vermutlich besser beraten, wenn noch Platz ist. Edit: Alternativ AGP. Hat das Board ja scheinbar auch.

Sollte es Arch werden, wie willst du es mit den Updates handhaben? Das könnte, je nachdem wie die Tante so drauf ist, problematisch werden (z. B. https://www.archlinux.org/news/binaries-move-to-usrbin-requiring-update-intervention/).

 

[TheSniperFan]

@mathmos: Es ging mir darum sie auf dem System auszupropieren damit ich weiß wie/ob sie laufen.
Die GPU ist auch unter Windows XP mit prop. Treibern Müll. Da 3D-Beschleunigung bei denen kein Thema ist, wären die OSS Treiber sogar ein Upgrade.
Bei Arch hast du aber etwas Wichtiges angesprochen. Bei meiner Schwester sind die Auto-Updates aus und ich mache die von Zeit zu Zeit. Hier wäre das nicht drin. Manjaro wäre da die bessere Möglichkeit.

Elementary kann man vergessen. Läuft da nicht Gnome 3? Gnome 3 ohne 3D Beschleunigung -> LLVMPipe -> Kriechend langsam. (<- Wenn ich mir richtig erinnere)

Ich aktualisiere mal den ersten Post. Habe nämlich neue Erkenntnisse gesammelt.

 

[Patroklos]

Debian mit XFCE?

 

[TheSniperFan]

Status-Update:
Ich habe eine Entdeckung gemacht die mir ziemlich viele Stunden hätte sparen können: Das ist ein ganz anderer PC.

Welches Board das ist habe ich von der Schachtel des Boards abgelesen, die GPU dann vom gestarteten System. Mir kam das etwas spanisch vor. Wie zur Hölle habe ich auf dem Rechner vor 2, 3 Jahren Freeman's Mind darauf geschaut wenn YouTube nur noch in 144p geht? (Wenn überhaupt)
Ich habe in der Schachtel einen PS2 auf USB Adapter gefunden (der aber nicht zu funktionieren scheint) und die Gebrauchsanweisung für eine ATI Radeon 9200. Ich hätte nie gedacht das ich das im Kontext einer Linux-Installation mal sagen würde, aber hier ist es: "Ich wünschte ich hätte es mit einer ATI Karte zu tun."

Was Debian angeht hänge ich auch im Bootmenü da der Bootloader keinen Timeout für das Starten des Default-Eintrags zu haben scheint.
Ich werde jetzt erstmal meinen alten PartedMagic Stick benutzen und schauen ob ich ein paar GB für eine Linux Partition frei schaufeln kann. Mein erster Versuch wäre dann Xubuntu 14.04 LTS. Vielleicht funktioniert das Ändern der Auflösung ja nur im Live-System nicht ordnungsgemäß. Vielleicht geht es ja nach einem Systemupdate. Mal schauen...

 

[thom53281]

Was Debian angeht hänge ich auch im Bootmenü da der Bootloader keinen Timeout für das Starten des Default-Eintrags zu haben scheint.

Debian kannst Du auch mit der grml Live-CD installieren. Das basiert auf Debian und bietet es einem auch an, Debian auf der HDD zu installieren. Weiter habe ich das allerdings noch nie probiert.


Grüße
Thomas

 

[_____]

Mein persoenlicher Favorit, wenn ich ein Linux mit GUI brauche, ist #! CrunchBang Linux. Ist Debian basierend mit Openbox - dadurch laueft es auch auf aelterer Hardware gut. Kannst du dir ja mal anschauen, vielleicht ist es ja das richtige

 

[TheSniperFan]

So, habe jetzt Xubuntu 14.04 installiert, geupdatet und konfiguriert.
Alles schön und gut, aber das Verschieben von Fenstern ist unheimlich träge. Wenn man die Maus zu schnell bewegt, hängt einem das Fenster tierisch weit hinterher. Unter Windows XP hat man zwar Tearing ohne Ende, das ist aber immer noch besser als Tearing + Verzögerung.
Als nächstes schaue ich mir mal Lubuntu 14.04 an. Wenn das auch nichts wird, wird es wohl das Downgrade zu Xubuntu 12.04. Dort gab es diese Verzögerung nicht wenn ich mich korrekt erinnere.

Von Openbox habe ich schon viel gehört. Wie hält es sich dort so mit der DAU-Freundlichkeitrichtig? Ohne mich jetzt damit tiefer beschäftigt zu haben, habe ich da meine Bedenken wenn ich "Openbox is a highly configurable, next generation window manager[...]" lese.
Das Erste was sie nennen ist ja nicht die Usability...

 

[gelöschter Benutzer]

Also ich empfehle bei sowas immer #!, aber musst halt die Anforderungen abchecken. Bei DAU-Freundlichkeit bleibt eigentlich nur XFCE.

Openbox ist okay, muss man sich halt wenn man was ändern will in Conf-Dateien einlesen oder obconf benutzen. Führt einen halt nicht so an der Hand wie XFCE.
2GB RAM ist aber eigentlich schon fast genug für Gnome3

 

[TheSniperFan]

@phre4k: Der Flaschenhals sind hier nicht CPU/RAM, sondern die GPU. Optisch aufwändige DEs sind unbenutzbar.

Ich versuche im Moment von der *buntu-Basis weg zu kommen. Es sieht danach aus das es in Ubuntu 14.04 irgendeine Performance-Regression gibt. Lubuntu, Kubuntu und Xubuntu 12.04 laufen wie geschmiert. Lubuntu und Xubuntu 14.04 haben mächtig Performance Probleme wenn ich Fenster verschiebe. Kubuntu 14.04 habe ich jetzt nicht getestet aber es zeichnet sich ein Trend ab. Lubuntu, Kubuntu und Xubuntu nutzen drei verschiedene Fenstermanager mit drei verschiedenen Desktopumgebungen und waren durch die Bank weg schneller. Unten mehr dazu. (Ich tippe auf irgendein Problem im Kernel oder Xorg.)

Wie dem auch sei. Ich habe den Debian Live Stick mal nicht mit dd, sondern Unetbootin erstellt weil ich mich dort mit den Config-Dateien besser auskenne. Mal ein wenig bearbeitet und schon startet er automatisch ins Live-System. Vom Ergebnis bin ich absolut überzeugt.

Bei Debian XFCE läuft das Live-System, bei eingeschaltetem Compositing und 1080p schneller als Xubuntu 14.04 installiert auf der Platte, bei ausgeschaltetem Compositing und 720p.
So ein großer Performance-Unterschied ist da. Also muss es da irgendein Problem geben.

 

[vtepes]

Hi alle Miteinander!
Ich bin gerade im Urlaub meine Familie besuchen (Wetter ist fantastisch )

..und du darfst für ein Dankeschön im Keller an irgendwelchen Ramschkisten rumfrickeln (und dann kostenlosen DAU-Support leisten), na Klasse

Ansonsten wurde CentOS noch nicht genannt.
+ ich kann mir nicht vorstellen dass man Debian auf Consumer-Hardware nicht vollständig zum laufen bekommt. Mit LXDE oder so

 

[InternationalBastard]

Inwiefern sind denn die Updates bei Arch nicht handhabbar ?

 

[TheSniperFan]

@InternationalBastard: Bei Arch gibt es teils größere Updates die nicht unbedingt reibungslos verlaufen. Da hatte mathmos ein Beispiel genannt an das ich mich noch gut erinnere.
Das Problem ist das zwischen meinem Wohnort und dem meiner Tante gut 1000 km liegen und ich demnach nicht "mal eben 'rüber fahren" kann.

Es ist jetzt übrigens Debian mit XFCE geworden.
Das System läuft im Vergleich zu Windows XP und Xubuntu 14.04 wie ein geölter Blitz.

Bloß die Optik war potthässlich. Vor Allem das Font-Rendering war richtig übel. Zum Glück gibt es für die nicht-Ubuntu-Distributionen Infinality.

Danke an Alle!

 

[accC]

100km? Ja und?
DynDNS-Anbieter deines Vertrauens, Auto-Update auf dem Client einrichten, SSH Server + Zertifikat zum Login => Problem solved

 

[thom53281]

Außer wenn gerade ein "passendes" Kernelupdate oder ähnliches kommt, dann ist auch remote nix mehr zu machen wenn die Kiste gar nicht mehr bootet. Nix gegen Arch. Für eine Bleeding-Edge-Distribution läuft das ziemlich zuverlässig. Aber Debian Stable ist deutlich "abgehangener" und zuverlässiger und daher hier wohl deutlich besser geeignet. Ist ja nicht gerade so, dass die Tante Wert auf hochmoderne Software legen wird.

Außerdem hast Du ne 0 vergessen.


Grüße
Thomas

 

[TheSniperFan]

Ich sage mal so: Wenn man wollte, könnte man auch.
Aber wozu das Ganze? Das ist nur unnötige Extra-Arbeit die die Fläche für potentielle Fehler erhöht.

Also ich bin für's Erste zufrieden.
Ich muss bloß noch schauen wie ich das mit dem Browser handhabe. Iceweasel oder Firefox im Original?
Firefox habe ich jetzt mal im /opt Verzeichnis installiert, was allerdings den Nachteil hat das es keine Updates über die Paketverwaltung gibt. Das Mint-Team hat eine Debian-Repo wo Firefox drin ist. Müsste mal schauen ob es das Wert ist...

 

[Boesmann]

Ds Mint-Team hat eine Debian-Repo wo Firefox drin ist. Müsste mal schauen ob es das Wert ist...

Es gibt auch vom Debian-Team ein Repo mit aktuellem Iceweasel (im Moment 30.0).
Eine Anleitung dafür gibt es HIER.